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Dieser Artikel beschreibt die Bakteriengattung Fur die wissenschaftliche Fachzeitschrift siehe Helicobacter Zeitschrift Helicobacter ist eine Bakteriengattung aus der Familie der Helicobacteraceae Viele Arten sind krankheitserregend pathogen HelicobacterHelicobacter pyloriSystematikDomane Bakterien Bacteria Abteilung ProteobacteriaKlasse EpsilonproteobacteriaOrdnung CampylobacteralesFamilie HelicobacteraceaeGattung HelicobacterWissenschaftlicher NameHelicobacterGoodwin et al 1989 emend Vandamme et al 1991 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Krankheitserreger 3 Systematik 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Zellen konnen spiralformig gekrummt oder spindelformig sein mit einem Durchmesser von 0 2 1 2 1 5 10 0 Mikrometer Bei alteren Kulturen konnen auch Kokken auftreten Bei einigen Arten zeigen sich periplasmatische festgedrehte Fasern auf der Zelloberflache Einige Arten besitzen auch eine Glykokalyx Die Flagellen sind buschelformig und entweder monopolar an einem Zellende oder bipolar an beiden Zellenden angeordnet Die Art Helicobacter mustelae ist peritrich begeisselt die Flagellen sind uber den ganzen Zellkorper verteilt 1 Sie ist Ausloser der Gastritis bei Frettchen H mustelae ist ein wichtiges Versuchsobjekt fur die Untersuchung der Auslosung von Gastritis durch Arten von Heliocobacter 2 Die Flagellen sind bei einigen Arten von einer membranartigen Hulle umgeben 2 Zu diesen Arten zahlen z B Helicobacter pylori H bilis und H canis 1 Bei Untersuchungen der Flagellen von H pylori im Jahre 1990 wurde festgestellt dass das Filament der Flagelle nicht nur wie bei den meisten Bakterienarten aus einem einzigen Flagellinprotein homopolymer besteht sondern aus zwei unterschiedlichen Proteinen gebildet wird und zwar aus FlaA und FlaB 3 2 Das Protein FlaA ist hierbei mengenmassig dominierend das in geringeren Mengen gebildete FlaB befindet sich ausschliesslich im Bereich nahe dem Haken der Flagellen Bei den Arten von Helicobacter handelt sich um mikroaerophile Bakterien sie benotigen Umgebungen mit niedrigem Sauerstoffgehalt Alle Arten zeigen Wachstum bei 3 7 Sauerstoff bei hoheren Konzentrationen findet kein Wachstum statt Einige Stamme von verschiedenen Arten zeigen auch schwaches Wachstum unter vollkommenem Ausschluss von Sauerstoff also unter anaeroben Bedingungen 1 Pigmente werden nicht gebildet Allerdings zeigen einige Arten eine blau graue Farbung wenn sie mit Blutagar kultiviert werden 1 Der Oxidase Test fallt bei allen Arten positiv aus Viele Arten besitzen das Enzym Urease zur Spaltung von Harnstoff die Art Helicobacter pylori produziert dieses Enzym in grossen Mengen zum Schutz vor der Magensaure des Wirtes Auch Alkalische Phosphatase ein Enzym zur Hydrolyse von Phosphorsaureester wird von vielen gebildet 1 Die Gattung zahlt zu den Epsilonproteobacteria der Gram Test fallt wie fur die Proteobakterien typisch negativ aus Das Genom der Art Helicobacter pylori ist vollstandig sequenziert Krankheitserreger BearbeitenHelicobacter wird in gastrische beispielsweise Helicobacter pylori und enterohepatische beispielsweise H hepaticus und H bilis Arten unterteilt 4 Helicobacter pylori ist die Hauptursache des Magen und Zwolffingerdarmgeschwurs und ein wesentlicher Risikofaktor fur das Magenkarzinom 4 Das Bakterium umgibt sich mit Ammoniak welcher aus der Spaltung von Harnstoff durch das Enzym Urease entsteht Durch diesen Ammoniakmantel ist es gegen die Magensaure geschutzt Das Enzym zeigt hierbei eine im Verhaltnis zu anderen Bakterien sehr hohe Aktivitat 5 1 Als Nachweis dient der Helicobacter Urease Test 6 Systematik BearbeitenEine Auswahl der Arten von Helicobacter 7 Helicobacter acinonychis corrig Eaton et al 1993 Helicobacter anseris Fox et al 2006 Helicobacter aurati Patterson et al 2002 Helicobacter bilis Fox et al 1997 Helicobacter bizzozeronii Hanninen et al 1996 Helicobacter canis Stanley et al 1994 Helicobacter cetorum Harper et al 2006 Helicobacter cynogastricus Van den Bulck et al 2006 Helicobacter felis Paster et al 1991 Helicobacter heilmannii Smet et al 2012 Helicobacter hepaticus Fox et al 1994 Helicobacter muridarum Lee et al 1992 Helicobacter mustelae Fox et al 1988 Goodwin et al 1989 Helicobacter pullorum Stanley et al 1995 Helicobacter pylori Marshall et al 1985 Goodwin et al 1989 Helicobacter salomonis Jalava et al 1997 Helicobacter suis Baele et al 2008 Helicobacter trogontum Mendes et al 1996Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f George M Garrity Don J Brenner Noel R Krieg James T Staley Hrsg Bergey s manual of systematic bacteriology Vol 2 The Proteobacteria Part C The Alpha Beta Delta and Epsilonproteabacteria 2 Auflage Springer New York 2005 ISBN 978 0 387 24145 6 a b c Wolfgang F Caspary Manfred Kist und Martin Zeitz Okosystem Darm VI Immunologie Mikrobiologie Funktionsstorungen Klinische Manifestation Springer Verlag 2013 ISBN 9783642851872 Magdalena Kostrzynska et al Identification characterization and spatial localization of two flagellin species in Helicobacter pylori flagella In Journal of Bacteriology Februar 1991 S 937 946 doi 10 1128 jb 173 3 937 946 1991 a b Werner Kohler Hrsg Medizinische Mikrobiologie 8 Aufl Munchen Jena 2001 ISBN 978 3 437 41640 8 Georg Fuchs Hrsg Allgemeine Mikrobiologie begr von Hans G Schlegel 8 Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 2007 ISBN 978 3 13 444608 1 Klaus Dorner Renate Dorner Th Deufel Klinische Chemie und Hamatologie Thieme Georg Verlag 2009 ISBN 9783131253132 Euzeby List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature Helicobacter Stand 14 Marz 2019 Literatur BearbeitenGeorge M Garrity Don J Brenner Noel R Krieg James T Staley Hrsg Bergey s manual of systematic bacteriology Vol 2 The Proteobacteria Part C The Alpha Beta Delta and Epsilonproteabacteria 2 Auflage Springer New York 2005 ISBN 978 0 387 24145 6Weblinks BearbeitenHelicobacter pylori Infektion Deutsche Gesellschaft fur Ernahrung e V Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helicobacter amp oldid 217657066