www.wikidata.de-de.nina.az
Die Hela war ein als Flottentender zeitweise auch als Aviso bezeichnetes ehemaliges Spezialschiff der deutschen Kriegsmarine ein Vorlaufer der heutigen Kommandoschiffe englisch Command Ships Sie war mit allem ausgerustet was ein Flotten oder Geschwaderfuhrungsstab benotigte und die Aufbauten enthielten hauptsachlich Arbeits und Unterbringungsraume fur einen umfangreichen Stab Hela Aviso Hela auf Werftprobefahrt 1941 Aviso Hela auf Werftprobefahrt 1941SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen AngaraSchiffstyp Aviso FlottentenderKlasse EinzelschiffBauwerft H C Stulcken Sohn HamburgBaunummer 717Kiellegung 23 November 1937Stapellauf 29 Dezember 1938Ubernahme 16 Oktober 1940Ausserdienststellung 8 Mai 1945Verbleib im November 2019 verschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 99 8 m Lua 92 5 m KWL Breite 12 8 mSeitenhohe 7 45 mTiefgang max 4 05 mVerdrangung Standard 2 113 tn l maximal 2 520 t Besatzung 224 259 Mann Stamm108 Mann FlottenstabMaschinenanlageMaschine 2 Zweitakt Sechszylinder MAN DieselmotorenMaschinen leistung 4 720 PS 3 472 kW Hochst geschwindigkeit 20 kn 37 km h Propeller 2 5 BlattBewaffnung2 10 5 cm SK C 32 L 45 1 3 7 cm SK C 30 L 83 2 2 cm Flak C 30 L 65 Inhaltsverzeichnis 1 Planung Bau und technische Daten 2 Schicksal 2 1 Kriegsmarine 2 2 Sowjetische und russische Marine 2 3 Weiterer Verbleib 3 Einzelnachweise 4 Weblinks 5 LiteraturPlanung Bau und technische Daten BearbeitenWeil der zuvor verwendete Flottentender Hela das einstige Minensuchboot M 135 fur die neuen Aufgaben und Bedurfnisse des Flottenstabes zu klein geworden war wurde unter der Bezeichnung Ersatz Hela ein geplanter Neubau in den Staatshaushalt 1936 aufgenommen Das Schiff wurde am 19 Juni 1937 bei der Stulcken Werft in Hamburg in Auftrag gegeben wo am 23 November 1937 die Kiellegung erfolgte Am 29 Dezember 1938 lief das Schiff vom Stapel und die Ubergabe an die Kriegsmarine erfolgte am 16 Oktober 1940 Das Schiff hatte eine Lange von 99 8 m uber alles bzw 92 5 m in der Wasserlinie und war 12 8 m breit bei einer Seitenhohe von 7 45 m und einem Tiefgang von maximal 4 05 m Die Wasserverdrangung betrug maximal 2 520 Tonnen Standard 2 113 tn l Die Bewaffnung bestand aus zwei 10 5 cm SK L 45 C32 Schnellladekanonen einer 3 7 cm SK C 30 und zwei 2 0 cm Flak C 30 Maschinenkanonen Ein auffallig grosser Schiffskran zum Wassern und Bergen der verschiedenen Barkassen und Beiboote wie auch zur Beladung des Schiffes mit Munition und Vorraten befand sich mittschiffs hinter dem Schornstein Die im ursprunglichen Entwurf vorgesehene Ausrustung mit Katapult und Wasserflugzeug vom Typ Arado Ar 196 A 1 wurde nicht verwirklicht weil schon fruhzeitig abzusehen war dass das Schiff die Heimatgewasser kaum verlassen wurde und somit ein bordgestutztes Flugzeug fur Aufklarung oder Transport nicht benotigt wurde Die Beschaffung der zunachst vorgesehenen vier MAN 9 Zylinder Viertakt Schiffsdiesel des Typs W 9 Vu 40 46 mit Buchi Aufladung mit geplanten 6300 PS gesamt bereitete erhebliche Schwierigkeiten und fuhrte zu langen Bauverzogerungen Schliesslich wurde dieser Plan aufgegeben und das Schiff erhielt stattdessen zwei Zwei Takt Sechs Zylinder Dieselmotoren von MAN die aus dem noch nicht fertiggestellten Frachtschiff Sofia der Deutschen Levante Linie ausgebaut wurden Deren insgesamt 4720 PS gaben der Hela uber zwei Wellen mit Vulkangetrieben und Propellern eine Hochstgeschwindigkeit von 20 kn Der Bunkervorrat von 280 t Dieselkraftstoff ermoglichte einen Aktionsradius von 2000 Seemeilen bei 15 Knoten Marschgeschwindigkeit Die Besatzung bestand aus 224 bis 259 Mann ohne Admiralsstab Zusatzlich waren Offiziers und Mannschaftsunterkunfte fur bis zu 108 weitere Personen vorhanden die als Stabspersonal an Bord dienen wurden Schicksal BearbeitenKriegsmarine Bearbeiten Nach nahezu dreijahriger Bauzeit wurde das Schiff am 16 Oktober 1940 unter dem Befehl von Korvettenkapitan Paul Schulze in Dienst gestellt und nach Beendigung der Probefahrten dem Flottenkommando unterstellt Ab Dezember 1940 diente es als Kommandoschiff der zur Entlastung des Flottenchefs neu geschaffenen Dienststelle des 2 Admirals der Flotte mit dessen Stab zu jener Zeit Konteradmiral Leopold Siemens spater Vizeadmiral 1889 1979 Am 5 Mai 1941 brachte die Hela Hitler nach Gdingen dem wahrend der deutschen Besetzung 1940 45 so genannten Gotenhafen wo er die dort auf Reede liegende Bismarck vor ihrem Ausbruch in den Atlantik besuchte Nach dem Untergang der Bismarck nur drei Wochen spater am 27 Mai 1941 bei dem der Flottenchef Gunther Lutjens und sein gesamter Stab ums Leben kamen wurde die Dienststelle des 2 Admirals der Flotte zwecks Bildung eines neuen Flottenkommandos aufgelost und die Hela stand nunmehr bis Kriegsende wieder dem Flottenkommando zur Verfugung Im Oktober 1943 ubernahm Korvettenkapitan Oswald Neumann das Kommando uber das Schiff das er bis Kriegsende befehligte Am 16 April 1945 wurde die Hela bei einem britischen Fliegerangriff auf Swinemunde leicht beschadigt Vor Ende April gelang es noch das Schiff angesichts der naherruckenden sowjetischen Streitkrafte mit eigener Kraft uber die Ostsee nach Eckernforde zu verbringen wo es nach der Kapitulation Deutschlands von Grossbritannien beschlagnahmt wurde Wahrend die Seeoffiziere von den Siegermachten als Nazis angesehen und so bezeichnet verhaftet wurden wurde die restliche Mannschaft unter dem Kommando des letzten verbliebenen Offiziers dem Leitenden Ingenieur Oberleutnant zur See Ing Heinz Johann Schulz per Fussmarsch nach Mittelholstein in die Kriegsgefangenschaft gefuhrt Die Mannschaft musste mehrere Wochen auf einem offenen Feld lagern bis die Ersten im Juli 1945 aus der Gefangenschaft entlassen wurden Sowjetische und russische Marine Bearbeiten Nach Kriegsende wurde das Schiff der Sowjetunion als Kriegsbeute zugesprochen und am 5 November 1945 in die Schiffsbestandsliste der sowjetischen Marine aufgenommen Am 25 Dezember 1945 erfolgte die Ubernahme am 20 Januar 1946 wurde erstmals die sowjetische Flagge gehisst am 29 Marz 1946 wurde das Schiff der sowjetischen Baltischen Flotte eingegliedert und am 13 Mai 1946 unter dem Namen Angara russisch Angara in Dienst gestellt Anfangs diente das Schiff dem Hafenkapitan von Leningrad dem heutigen Sankt Petersburg drei Jahre spater wurde es der Schwarzmeerflotte unterstellt und in Sewastopol Halbinsel Krim stationiert Vom 22 Juni 1957 bis 13 Marz 1958 wurde es aufgrund seiner noch von der Kriegsmarine stammenden luxuriosen Ausstattung so u a mit sehr grossen holzgetafelten Kabinen und Speisesalons als offizielle Regierungsyacht der Sowjetunion genutzt Viele bekannte Personlichkeiten und hochrangige Politiker waren auf Einladung der Sowjetregierung Gaste auf dem Schiff darunter u a der finnische Prasident der indische Premierminister der Konig von Afghanistan die Verteidigungsminister von China Bulgarien Ungarn Polen und Rumanien und die Marinechefs der DDR von Bulgarien Polen und Rumanien Am 13 Marz 1958 wurde das Schiff dem Schwarzmeer Marine Kommando zuruckgegeben Dort diente es bis 1992 als Kommandoschiff des regionalen Marinebefehlshabers Damit war die Hela 1992 vermutlich das letzte noch aktive grossere Uberwasserschiff der ehemaligen deutschen Kriegsmarine wenn auch unter fremder Flagge Die Bewaffnung wie die zwei 10 5 cm Geschutze auf dem Vor und Achterdeck waren hingegen bereits zuvor ausgebaut worden Am 26 Februar 1995 brach im Maschinenraum ein Feuer aus das von der Besatzung nicht geloscht werden konnte und schwere Schaden verursachte Da das Schiff nicht mehr mit eigener Kraft manovrierfahig war wurde es im Januar 1996 zum Wohnschiff PKZ 14 umklassifiziert und danach nicht mehr als Kommandoschiff oder Regierungsyacht genutzt In der Folgezeit bis 2006 wurde das Schiff kaum noch gewartet und rostete vor sich hin Weiterer Verbleib Bearbeiten Bereits um das Jahr 2000 stand das Schiff fur kolportierte USD 1 2 Millionen zum Verkauf und wurde in spateren Jahren von einem britischen Schiffsmakler angeboten 2007 wurde es nach Vermittlung einflussreicher russischer Geschaftsleute von der russischen Marine an den Italiener Antonio Crispino verkauft mit der Firma Ellici Trasporti srl als Vertragspartner der es zu einer hochseegangigen Luxusyacht umbauen lassen wollte Der endgultige Verkaufspreis wurde nicht veroffentlicht Am 29 April 2011 begannen die Planungs und Entwicklungsarbeiten mit denen die italienischen Firmen Navirex von Mario Grasso und das Francesco Rogantin Studio fur Naval Architecture and Engineering betraut wurden mit Mr Fausto Corradini als koordinierendem Projektmanager Nachdem der Rumpf bereits in einem Trockendock entrostet und neu konserviert und Schrauben und Ruder entfernt worden waren wurde das Schiff an die Pier einer Werft in Sewastopol geschleppt Dort wurden zuerst der Kran und bis Mitte 2012 auch alle Aufbauten und der Schornstein entfernt 1 2 Geplant war eine Yacht die verchartert werden sollte mit zehn Grossraumkabinen deren individuelles Design dem Carlton Hotel in Cannes nachempfunden werden sollte und einem Salon von 25 m 10 m Flache zudem grosse Freitreppen und Fahrstuhle Das Schiff sollte diesel elektrisch betrieben werden mit einer geplanten Reisegeschwindigkeit von 15 Knoten und einer Hochstgeschwindigkeit von 20 Knoten was der Leistung der vormaligen Hela entsprochen hatte Bei okonomischer Fahrweise von 12 Knoten sollte die Reichweite 5 000 Seemeilen betragen Die Mannschaft hatte bei durchschnittlich zwolf Passagieren 20 Personen umfasst Da der italienische Eigner das Projekt aus nicht naher bekannten Grunden aufgab wurde das Schiff im 4 Quartal 2019 also 79 Jahre nach seiner Indienststellung in Hamburg auf der Abbruchwerft Inkerman in Sewastopol verschrottet 3 Es ist kein Schiff dieser Grossenordnung der deutschen Kriegsmarine bekannt welches derart lange uberlebte Einzelnachweise Bearbeiten ModgaHead Novye foto v Fotoalbome ChF Stranica 52 Sevastopol info In forum sevastopol info 20 Mai 2012 abgerufen am 28 Februar 2022 russisch Radikal Foto Kartinka In radikal ru Abgerufen am 28 Februar 2022 russisch Foto Mai 2012 Snip Angara ShipSpotting com Ship Photos and Ship Tracker In shipspotting com 4 November 2019 abgerufen am 28 Februar 2022 englisch Bild vom Abbruch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Angara ship 1940 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien HELA command ship 1940 In navypedia org Abgerufen am 28 Februar 2022 Hela History In german navy de Abgerufen am 28 Februar 2022 rvb ANGARA ShipSpotting com Ship Photos and Ship Tracker In shipspotting com 5 September 2006 abgerufen am 28 Februar 2022 englisch Die Angara in Sewastopol September 2006 MY Angara H C Stulken Werft 1940 99 60 m In theyachtphoto com Abgerufen am 28 Februar 2022 Fotos von 2005 und 2011 German Navy Forum Nicht mehr online verfugbar In bismarck class forum dk Archiviert vom Original am 10 Dezember 2015 abgerufen am 10 Dezember 2015 Die Angara Hela bei German Navy Forum mit Fotos der Angara aus dem Jahr 2006 in Sewastopol Angara fotografii 1 10 Forumy Balancer Ru In forums airbase ru Abgerufen am 28 Februar 2022 russisch Die Angara Hela in Bildern seit 2007 bis heute zur Restaurierung 2012 Literatur BearbeitenErich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band II Lehmanns Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hela Schiff 1940 amp oldid 235109854