www.wikidata.de-de.nina.az
Heinz Albin Hermann Lohse 6 Oktober 1928 in Leipzig ist ein deutscher Mathematiker und Erziehungswissenschaftler Heinz Lohse 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Volksschule besuchte Heinz Lohse ab 1939 die Humboldtschule Leipzig damals Hohere Knabenschule und gehorte zu den als Luftschutz Wachdienst eingesetzten vier Schulern die zusammen mit einem Lehrer und dem Hausmeister bei dem schwersten Bombenangriff auf Leipzig am 4 Dezember 1943 durch das Loschen der durch 12 Stabbrandbomben im Dachgeschoss erzeugten Brande das Hauptgebaude der Schule retteten 1 Anfang April 1945 wurde er zum Reichsarbeitsdienst einberufen Der vorgesehene militarische Einsatz der 16 jahrigen Arbeitsmanner Richtung Berlin kam nicht mehr zustande und er geriet am 24 April 1945 in amerikanische Gefangenschaft die er zehn Wochen lang im beruchtigten Lager Bad Kreuznach Bretzenheim erlitt Eine gluckhafte Fugung liess ihn am 30 Juni nach Leipzig zuruckkehren 1947 legte er sein Abitur an der Humboldtschule ab und studierte bis 1952 an der Universitat Leipzig fur das hohere Lehramt Mathematik im Hauptfach u a bei Herbert Beckert Ernst Holder und Walter Schnee sowie Physik bei Friedrich Hund und Geographie bei Ernst Neef als Zweitfacher Von 1952 bis 1964 war er als Lehrer an Leipziger Erweiterten Oberschulen tatig zuerst an seiner Humboldtschule Ende der 1950er Jahre leitete er eine der 25 Versuchsklassen der DDR zur Einfuhrung des Modells Abitur mit Facharbeiterbrief Dreher Elektromechaniker Chemiefacharb etc Aus seiner Beschaftigung mit Kybernetik und Rechentechnik seit 1958 resultierte die Idee der Einfuhrung des Berufsbildes Technischer Rechner die er auch umsetzte Zwolf seiner Schuler wurden als erste in Deutschland zugleich mit dem Abiturabschluss Facharbeiter fur Technisches Rechnen 1964 wurde Lohse Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut fur Psychologie Wilhelm Wundt der Universitat Leipzig Die Hauptgebiete seiner Lehr und Forschungstatigkeit waren Mathematik Forschungsstatistik programmiertes Lehren und Lernen padagogisch psychologische Grundlagen von E Learning Lehr und Lernsoftware sowie padagogische Psychologie 1969 erfolgte seine Promotion 1971 erlangte er die Facultas Docendi fur Mathematik und Kybernetik und 1975 die Habilitation Promotion B Von 1971 bis 1980 war er auch Hochschul Dozent fur Methodik der Hochschullehre die im Gegensatz zur Methodik fur allgemeinbildende Schulen eine gewisse Singularitat besass 1973 74 absolvierte er ein Zusatzstudium fur Forschungsmethodik und Bildungskybernetik an der Lomonossow Universitat Moskau hier insbesondere bei den Professoren Boris Wladimirowitsch Gnedenko Mathematik Statistik Talysina Psychologie und Landa Kybernetik Padagogik Als Leiter der Arbeitsgemeinschaft Programmierter Mathematikunterricht war er in den 70er Jahren an den Grossversuchen der Akademie der Padagogischen Wissenschaften zur Einfuhrung des programmierten Lernens und des elektronischen Taschenrechners in den Schulunterricht massgeblich beteiligt 1980 wirkte er aktiv an der Vorbereitung und Durchfuhrung des XXII Weltkongresses fur Psychologie in Leipzig mit Von 1981 bis 1993 hatte er eine Professur mit Lehrstuhl fur Unterrichtsmethodik der Datenverarbeitung an der Technischen Universitat Dresden Sektion Berufspadagogik inne nach der Wende Fakultat fur Erziehungswissenschaften mit der Professur Fachdidaktik Mathematik Informatik Erziehungswissenschaft und Berufspadagogik waren hier seine Hauptarbeitsfelder Bis 1990 war er Mitglied der Gesellschaft fur Psychologie in der DDR bis 1989 der Gesellschaft fur Mathematik und seit 1990 der Gesellschaft fur Didaktik der Mathematik Seit seiner Emeritierung 1993 ubt er eine rege Vortragstatigkeit 95 Themen bis 2016 und Projektbearbeitung aus Er war 1997 einer der Initiatoren dann Gestalter und wissenschaftlicher Begleiter des Projekts Senioren ns Netz 2 bei dem an bis zu 60 Schulen Gymnasiasten altere Menschen in die Anwendung des Personal Computers einfuhrten Aus Teilnehmern dieser Lehrgange bildeten sich zahlreiche Computer Clubs Die lehrenden Schuler profitierten dabei an Kompetenz und Selbstbewusstsein was mitunter zur Grundung eigener Firmen fuhrte Von 1995 bis 2000 war er Direktor des Instituts fur Kybernetik Berlin und nach dessen Umwandlung in die Deutsche Gesellschaft fur Kybernetik e V bis 2003 der 1 Vorsitzende in deren Vorstand 3 Von 1991 bis 2007 wirkte er in der Auswahlkommission zur Forderung hochbegabter Studenten im Rahmen der Friedrich Naumann Stiftung mit Bereits als Student war Heinz Lohse 1948 der liberalen Partei im Osten Deutschlands LDPD beigetreten und bekam 2018 als nunmehriges Mitglied der FDP in der er auch in Landes und Bundesgremien tatig war fur 70 jahrige Mitgliedschaft die Theodor Heuss Ehrennadel in Gold Er engagierte sich von 2013 bis 2020 in der im Geburtshaus von Hans Dietrich Genscher Genscher Haus in Halle Saale eingerichteten Ausstellung Einheit in Freiheit als Vortragender Moderator und Fuhrer Heinz Lohse ist verheiratet und hat vier Kinder aus zwei fruheren Ehen Auszeichnungen Bearbeiten1963 Pestalozzi Medaille in Bronze 1972 in Silber 1982 in Gold 1964 Artur Becker Medaille in Silber 1970 Ehrenabzeichen des Deutschen Kulturbundes 1970 Johannes R Becher Medaille 1989 Verdienstmedaille der DDR 2018 Theodor Heuss Ehrennadel in GoldSchriften BearbeitenH Lohse Elementare Zahlenfolgen Lehrprogramm Karl Marx Universitat Leipzig 1967 68 H Lohse Effekt und Verlaufsanalyse programmierten Lernens Diss A Leipzig 1969 H Lohse Hrsg E lektronische D aten V erarbeitung Lehrprogrammbucher Hochschulstudium 4 Teile Akademische Verl Ges Leipzig 1973 4 H Lohse Hrsg Mathematik Lehrprogrammbucher Hochschulstudium 7 Bande Akademische Verl Ges Leipzig 1972 1978 H Lohse R Ludwig Statistik fur Forschung und Beruf Fachbuchverlag Leipzig 1973 G Clauss H Conrad W Knochel H Lohse Einfuhrung in die Programmierung von Lehr und Lernprozessen Eine Anleitung fur Lehrende an Hoch und Fachschulen Deutscher Verlag d Wiss Berlin 1976 G Clauss J Guthke H Lohse Lernpsychologische Hinweise zur Unterrichtsgestaltung Programmiertes Lehrmaterial fur Lehrende aller Fachrichtungen Volk und Wissen Berlin 1976 W Ihbe H Lohse R Schone Programmierte Lehr und Lernmittel Deutscher Verlag d Wiss Berlin 1978 E Berane K H Gartner H Lohse Wiederholungsprogramm Gleichungen und Funktionen Fachbuchverlag Leipzig 1980 H Lohse u R Ludwig Prufstatistik Fachbuchverlag Leipzig 1982 R Ludwig M Rohr H Lohse Statistische Verfahren fur Psychologen Padagogen und Soziologen Volk und Wissen Berlin 1982 H Lohse Elementare Statistik Volk und Wissen Berlin 1983 H Lohse Generationendialog am Computer und im Internet In I Helmreich Das Internet ist reif Die Generation 50 Plus entdeckt ein Medium Wien 2003 ISBN 3 901761 22 5 H Lohse Empirische Untersuchungen in Diplomarbeiten und Bewertung von Diplomarbeiten In S Engel K W Slapnicar Hrsg Die Diplomarbeit Stuttgart 2003 ISBN 3 7910 9240 5 H Lohse Hrsg Die Humboldtschule im Wandel der Zeiten Zur 100jahrigen Geschichte eines Leipziger Gymnasiums Teil 1 1910 bis 1960 2 Auflage Leipzig 2011 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinz Lohse im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Leipziger Volkszeitung vom 4 Dezember 1997 S 16 Senioren ns Netz Deutsche Gesellschaft fur Kybernetik Abgerufen am 20 Januar 2021 Normdaten Person GND 1038176751 lobid OGND AKS LCCN n85060816 VIAF 167892053 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lohse HeinzALTERNATIVNAMEN Lohse Heinz Albin Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und ErziehungswissenschaftlerGEBURTSDATUM 6 Oktober 1928GEBURTSORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Lohse amp oldid 237363756