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Heinz Bernhard Lippmann 24 Oktober 1921 in Berlin 11 August 1974 in Bonn Bad Godesberg war ein Abkommling einer judischen Familie Im Dritten Reich wurde seine Familie nahezu vollstandig umgebracht Lippmann konnte in Konzentrationslagern uberleben Nach dem Kriege lebte Lippmann in der DDR und beteiligte sich am Aufbau des Staates Er wurde FDJ Funktionar In den 1950er Jahren war er Stellvertreter von Erich Honecker als Leiter der Freien Deutschen Jugend FDJ Als sich nach dem Aufstand vom 17 Juni 1953 abzeichnete dass gegen Lippmann und andere ein stalinistisches Sauberungsverfahren der SED eroffnet werden sollte floh er uber West Berlin nach Hamburg wobei er 300 000 Deutsche Mark aus dem Vermogen der FDJ mitnahm Im Westen betatigte sich Lippmann als Publizist uber die Geschichte der DDR Heinz Lippmann 1952 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLippmann war der Sohn eines Fabrikanten judischer Abstammung Sein Vater stellte Beleuchtungsartikel und elektrische Lampen her Er starb kurz nach der Geburt Die Fabrik wurde von seinem Bruder Paul weitergefuhrt Seine Mutter Elisabeth Hertzog heiratete erneut Ihr zweiter Ehemann Georg Lewinsohn entstammte ebenfalls einer judischen Familie Ab 1931 besuchte Lippmann das Luisenstadtische Realgymnasium Nach der Machtergreifung war Lippmann nach Diktion der Nazis ein Mischling 1 Grades Aus der Hitlerjugend und aus seinem Ruderklub Undine wurde Lippmann ausgeschlossen In seiner Schule wurde Lippmann nicht zum Abitur zugelassen sondern musste das Gymnasium 1938 verlassen Er begann eine Lehre in der Damenkonfektion Im Zuge der Reichspogromnacht wurde die Familie Lippmann enteignet Das Damenkonfektionsgeschaft wurde ebenfalls zerstort sodass Lippmann als Hilfsarbeiter tatig sein musste Wahrend seine Familie grosstenteils ermordet wurde wurde er bei den Hermann Goring Werken dienstverpflichtet Nachdem eine Flucht in die Schweiz gescheitert war kam Lippmann in Gestapohaft Dort wurden er und seine Freunde misshandelt Die Gestapo verfugte seine Haft in den Konzentrationslagern Grossbeeren Auschwitz Monowitz und Buchenwald von 1942 bis 1945 1 Nach der Befreiung trat er 1945 in die KPD ein und wurde 1946 mit der Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED 1945 46 war er Mitarbeiter der Volksbildungsverwaltung in Thuringen Er war Mitbegrunder des antifaschistischen Jugendausschusses und der FDJ in Thuringen und Mitglied des Zentralrats der FDJ 1946 bis 1948 war er Sekretar fur Kultur und Erziehung der FDJ Landesleitung Thuringen Dann wechselte er nach Berlin in den FDJ Zentralrat Dort war er erst Org Sekretar und ab 1949 Sekretar des Zentralrats und verantwortlich fur den Aufbau der West Abteilung und fur die Arbeit der FDJ in der Bundesrepublik bis zum Verbot im Juni 1951 Danach war er bis 1952 verantwortlich fur die Anleitung der illegalen Arbeit der West FDJ 1949 bis 1952 war er ausserdem Mitglied der Westkommission des Politburos der SED 1951 wurde er Mitglied des Zentralvorstandes der VVN 1952 wurde er dann Stellvertreter des FDJ Vorsitzenden Erich Honecker verantwortlich fur Organisation Finanzen Internationales die Kasernierte Volkspolizei und die Organisation Dienst fur Deutschland Er war Mitglied im Buro des Prasidiums des Nationalrats der Nationalen Front und im Staatlichen Komitee fur Korperkultur Nach der politischen Demontage seines Forderers Franz Dahlem und aufgrund personlicher Bedrohungsangste im Zusammenhang mit dem Rudolf Slansky Prozess in Prag sowie nach einer missgluckten Sabotageaktion der FDJ mit der die Bundestagswahlen am 6 September 1953 gestort werden sollten floh er am 20 September 1953 in die Bundesrepublik Dabei nahm er 300 000 D Mark aus der FDJ Kasse mit Daraufhin wurde er am 30 September 1953 wegen feindlicher Tatigkeit unmoralischen Lebenswandels und Unterschlagung von Verbandsgeldern aus der FDJ ausgeschlossen Nach seiner Flucht wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren eroffnet 1956 wurde er in Frankfurt am Main wegen Unterschlagung zu neun Monaten Haft auf Bewahrung verurteilt Ein Hochverratsprozess gegen ihn vor dem Bundesgerichtshof wurde 1957 nach seinen Zeugenaussagen gegen SED KPD und FDJ Funktionare aufgehoben 1959 grundete er die Zeitschrift Der dritte Weg die vom Verfassungsschutz mitfinanziert und illegal in der DDR vertrieben wurde Sie musste 1964 wegen Enttarnung eingestellt werden Seit 1963 war Lippmann Mitglied der SPD Er war Mitarbeiter der Deutschen Welle Ab 1973 war er Mitarbeiter im Gesamtdeutschen Institut in Bonn Lippmann wurde von der Stasi beobachtet Er starb 1974 in Bad Godesberg Literatur BearbeitenMichael Herms Heinz Lippmann Portrat eines Stellvertreters Mit einem Vorwort von Hermann Weber Dietz Verlag Berlin 1996 ISBN 3 320 01869 8 Rezension hier 2 Michael Herms Lippmann Heinz In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Karoline Kleinert Sie nannten ihn Verrater Auf den Spuren meines Grossvaters zwischen Ost und West Reinbek bei Hamburg Rowohlt 2018Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinz Lippmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Heinz Lippmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Radio Berlin Brandenburg Pressearchiv 8 Dezember 2011 Hinweis auf den Film von Karoline Kleinert Honeckers abtrunniger Stellvertreter Auf den Spuren meines Grossvaters Ulrich Mahlert in Berliner Zeitung 6 Juli 1996 Rezension des Buches von Michael Herms und Kurzbiografie Heinz Lippmanns unter dem Titel Immer ein Fremder im eigenen LandEinzelnachweise Bearbeiten Michael Herms Heinz Lippmann Portrat eines Stellvertreters Mit einem Vorwort von Hermann Weber Dietz Verlag Berlin 1996 ISBN 3 320 01869 8 S 22 33 Luisenstadtischer Bildungsverein Heinz Lippmann Portrat eines StellvertretersNormdaten Person GND 119331993 lobid OGND AKS LCCN n96060279 VIAF 25410255 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lippmann HeinzALTERNATIVNAMEN Lippmann Heinz Bernhard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher FDJ Funktionar und PublizistGEBURTSDATUM 24 Oktober 1921GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 11 August 1974STERBEORT Bad Godesberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Lippmann amp oldid 231673685