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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Bischof siehe Heinrich I von Lausanne Heinrich von Lausanne war im beginnenden 12 Jahrhundert ein als Haretiker geltender Wanderprediger den die altere Geschichtsschreibung und forschung aufgrund einer Bemerkung Bernhards von Clairvaux mit Lausanne in Verbindung brachte Heinrich ist erstmals im Jahr 1116 als Prediger in der Diozese Le Mans bezeugt wo er massive Unruhen verursachte Sein Aufrufen zur Busse und zur Achtung von sundhaft lebenden Priestern fuhrte ebenso wie die Zwangsverheiratung von Prostituierten zum Entzug der Predigterlaubnis durch Bischof Hildebert von Lavardin und zu seiner Vertreibung Neues Wirkungsfeld Heinrichs wurden Sudfrankreich und die Provence wo er 1135 vom Erzbischof von Arles inhaftiert wurde Auf einem Konzil in Pisa schwor der Wanderprediger seinen haretischen Lehren ab und sollte ins Zisterzienserkloster Clairvaux eintreten Indes nach 1135 ist er als Prediger im Midi feststellbar wo er in teilweiser Ubereinstimmung mit Petrus von Bruys heterodoxe Ansichten uber Kirchenamt Priestertum und die frommen Werke der Glaubigen verbreitete Heinrichs Thesen sind in einer Widerlegungsschrift Contra Henricum scismaticum et hereticum Gegen den Schismatiker und Haretiker Heinrich uberliefert die wahrscheinlich von dem Arleser Erzbischof Guillaume Monge verfasst wurde Trotz seiner Verurteilung in Pisa predigte Heinrich weiter und scheint besonders in der Region um Toulouse und Albi einigen Zulauf gehabt zu haben 1145 versuchten es Kardinalbischof Alberich von Ostia und der beruhmte Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux mit einer Gegenmission Die mehrwochige Predigtreise der Kirchenvertreter fuhrte von Poitiers und Bordeaux wo Heinrich zuvor ebenfalls aufgetreten sein soll uber Toulouse weiter bis nach Albi Bernhard verfasste auch einen Brief an Graf Alfons Jordan von Toulouse worin er Heinrich als gefahrlichen Irrlehrer beschrieb der vom Grafen bekampft werden musse Erst nach dem Ende der Mission wurde Heinrich durch den Bischof von Toulouse gefangen genommen uber sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt Dass Heinrich auf dem Konzil zu Reims 1148 im Beisein Papst Eugens III wegen Haresie verurteilt wurde und bald danach in der Kerkerhaft starb beruht auf einer spateren Verwechslung Heinrichs mit dem vor allem in der Bretagne aktiven Wanderprediger Eon von Stella Heinrich kann auch als Grunder einer Sekte gelten seine Anhanger waren die Henricianer Literatur BearbeitenA Patschovsky Heinrich von Lausanne In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 4 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 8904 2 Sp 2096 K Herbers Hg Europa an der Wende vom 11 zum 12 Jahrhundert Beitrage zu Ehren von Werner Goez Stuttgart 2001 S 235f Friedrich Wilhelm Bautz Heinrich von Lausanne In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 682 682 J S Ott Authority Heresy and Popular Devotion Le Mans 1116 Reconsidered In Varieties of Devotion in the Middle Ages and Renaissance hg von S C Karant Nunn Turnhout 2003 S 99 124 Guillaume Monachi Contre Henri schismatique et heretique suivi de Contre les heretiques et schismatiques Anonyme ed von M Zerner Paris 2011 ISBN 9782204095952 M Zerner L heretique Henri dans les sources de son temps 1135 1145 In Revue Mabillon 25 2014 S 79 134 K Hering Heinrich von Lausanne Ein Wanderprediger des 12 Jahrhunderts im Spannungsfeld von Reform Haresie und Schisma In Cistercienser Chronik 122 2015 S 427 456 und 123 2016 S 93 119 und S 477 507 Normdaten Person GND 102493138 lobid OGND AKS VIAF 64397660 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich von LausanneKURZBESCHREIBUNG haretischer WanderpredigerGEBURTSDATUM vor 1116STERBEDATUM nach 1145 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Lausanne amp oldid 217514396