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Heinrich Philipp Konrad Henke 3 Juli 1752 in Hehlen 2 Mai 1809 in Helmstedt war ein deutscher lutherischer Theologe und Gelehrter Heinrich Philipp Konrad Henke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHeinrich Henke war der Sohn eines Pfarrers an der Garnisonkirche St Aegidien in Braunschweig der bereits 1756 verstarb Da seine Mutter als mittellose Witwe von der Fursorge fur ihre sechs Kinder uberfordert war wurde Heinrich Henke auf Anraten von Ernst Ludwig Pabst dem ersten Prediger an der Garnisonkirche mit sechs Jahren dem Braunschweiger Waisenhaus ubergeben Dort wurde der aufgeweckte Junge nachhaltig gefordert Auch Pabst kummerte sich an den Wochenenden intensiv um ihn und sorgte dafur dass er mit 14 Jahren das Martini Gymnasium besuchen und mit Hilfe diverser Stipendien ab 1772 an der Universitat Helmstedt u a bei Johann Benedikt Carpzov IV Philosophie und Evangelische Theologie studieren konnte 1776 wurde Henke promoviert 1777 wurde er Professor der Philosophie 1780 ordentlicher Professor fur Theologie insbesondere fur Kirchen und Dogmengeschichte Im Jahre 1786 wurde Henke zum Abt des neu gegrundeten Predigerseminars im Kloster Michaelstein bei Blankenburg Harz berufen 1800 folgte das Amt des Generalsuperintendenten in Schoningen bei Helmstedt 1803 wurde Henke Abt des ehemaligen Benediktinerklosters in Konigslutter am Elm ebenfalls ein reformiertes Predigerseminar 1804 folgt die Ernennung zum Vizeprasidenten des Konsistoriums und Ephorus Vorsteher eines Predigerseminars des Collegium Carolinum in Braunschweig Er bekam etliche Predigerstellen und Professuren an anderen Universitaten angeboten u a versuchte Johann Wolfgang von Goethe ihn an den Musenhof nach Weimar zu holen Doch Henke fuhlte sich dem Braunschweiger Hof gegenuber zur Loyalitat verpflichtet und blieb deshalb in Helmstedt Als 1806 der Rheinbund gegrundet und das Herzogtum Braunschweig Wolfenbuttel in das neu geschaffene Konigreich Westphalen integriert wurde erwies sich die kleine Universitat Helmstedt als redundant denn daneben existierten noch funf andere westphalische Universitaten Deshalb wurde unter dem von Napoleon eingesetzten franzosischen Konig Jerome Bonaparte die Schliessung der Helmstedter Lehranstalt betrieben Heinrich Henke machte sich die Rettung seiner Hochschule zur Lebensaufgabe Als Deputierter des Konigreichs Westphalen wurde er im August 1807 Napoleon vorgestellt und hinterliess eine Eingabe in der er fur ihre Erhaltung pladierte Auch als Abgeordneter des ersten Parlaments auf deutschem Boden der Reichsstande des Konigreichs Westphalen von 1808 setzte er sich fur den Standort Helmstedt ein Er erkannte nicht dass die vielen kleinen Universitaten tatsachlich historisch uberholt waren und die Einsicht dass er sich gegen die franzosischen Herrscher nicht durchsetzen konnte verdusterte seine letzten Jahre Er starb 1809 kurz vor der Aufhebung der Universitat im Jahr 1810 1780 heiratete Henke die Tochter seines Lehrers Johann Benedikt Carpzov Aus der Ehe ging u a der bekannte Kirchenhistoriker Ernst Ludwig Theodor Henke 1804 1872 hervor Der Kunsthistoriker und Museumsfachmann Wilhelm von Bode 1845 1929 war Heinrich Henkes Urenkel Heinrich Philipp Konrad Henke war ein Vertreter der rationalistischen und kritischen Theologie Er war bemuht die Kirchengeschichte ohne Ausschmuckungen darzustellen und die dogmatischen Lehren zu modernisieren Er engagierte sich in gleicher Richtung wie Gotthold Ephraim Lessing der seit 1770 im benachbarten Wolfenbuttel lebte und des bis 1767 an der Universitat Helmstedt lehrenden Wilhelm Abraham Teller Henkes bedeutendste Schuler waren Wilhelm Gesenius und Julius August Ludwig Wegscheider Er gab verschiedene meist nur kurzlebige Zeitschriften heraus Eusebia Helmstedt 1797ff Archiv fur die neueste Kirchen Geschichte Weimar 1794 1799 Religions Annalen Braunschweig 1800 1802 die alle Organe der Aufklarungstheologie waren Seine bekannteste im Druck erhaltene Predigt hielt er 1806 auf Anordnung der westphalischen Regierung Predigt zum Kronungsfeste Napoleons des Grossen Darin forderte er die Landeskinder u a unter Berufung auf das Schicksal des biblischen Hiob zur Loyalitat gegenuber den neuen franzosischen Herren auf Schriften Auswahl BearbeitenAllgemeine Geschichte der christlichen Kirche nach der Zeitfolge Drei Teile Braunschweig Verl der Schulbuchhandlung 1788 1791 Fortsetzung von Johann Severin Vater als Kirchengeschichte des achtzehnten Jahrhunderts Braunschweig Verl der Schulbuchhandlung 1802 1818 Beurteilung aller Schriften welche durch das Koeniglich Preussische Religionsedikt und durch andere damit zusammenhaengende Religionsverfuegungen veranlasst sind Nachdruck der Ausgabe 1793 Faks Scriptor Verlag Koenigstein Ts 1978 ISBN 3 589 15207 9 Predigten grosstentheils an Busstagen und Festtagen wie auch bey feyerlichen Gelegenheiten gehalten Zwei Bande Braunschweig 1801 1802 Literatur BearbeitenGeorg Karl Bollmann Heinrich Wilhelm Justus Wolff Heinrich Philipp Conrad Henke Denkwurdigkeiten aus seinem Leben und dankbare Erinnerungen an seine Verdienste Helmstadt u Leipzig Fleckeisen 1816 Theodor Kolde Henke Heinrich Philipp Konrad In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 754 756 Erich Beyreuther Henke Heinrich Philipp In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 526 Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Heinrich Philipp Konrad Henke In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 718 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hannover 1996 S 260f Jochen Lengemann Parlamente in Hessen 1808 1813 Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 458 16185 6 S 143 144 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 174 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Philipp Konrad Henke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Heinrich Philipp Konrad Henke in der Deutschen Digitalen Bibliothek Goethe in Helmstedt Henke Heinrich Philipp Conrad Hessische Biografie Stand 2 Mai 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 115387056 lobid OGND AKS LCCN n86150225 VIAF 57343387 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henke Heinrich Philipp KonradKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe und GelehrterGEBURTSDATUM 3 Juli 1752GEBURTSORT Hehlen bei BraunschweigSTERBEDATUM 2 Mai 1809STERBEORT Helmstedt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Philipp Konrad Henke amp oldid 206680672