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Heinrich III von Wangelin 19 Juni 1429 in Butzow war von 1390 an Domherr in Schwerin 1395 1419 Dompropst 1 in Schwerin und 1419 bis 1429 Bischof im Bistum Schwerin und ab 1419 erster Kanzler der Universitat Rostock Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Grundung der Universitat Rostock 3 Siegel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer vom Domkapitel als Nachfolger von Bischof Heinrich II von Nauen zum neuen Bischof gewahlte Heinrich von Wangelin war seit dem 30 November 1390 Domherr von Schwerin Zu diesem Zeitpunkt erhielt er schon einen papstlichen Dispens zum Empfang von Pfrunden die Inhabern von Majorprabenden vorbehalten waren 2 Heinrich entstammte der mecklenburgischen Adelsfamilie Wangelin die zu den Vasallen der mecklenburgischen Herzoge zahlte Im Bistum Cammin war Heinrich III ab 20 Juli 1395 Kanonikus zu Gustrow 3 Butzow 4 und Archidiakon von Stolp 5 Nach dem Tod des Schweriner Dompropstes Albert Foysan erhielt er nach langwierigen Prozessen am 23 Marz 1395 durch das papstliche Gericht das Amt des Dompropsts von Schwerin zugesprochen 6 Das Archidiakonat Stolp durfte er am 20 Juli 1395 ebenfalls mit papstlicher Bewilligung gegen ein weiteres Kanonikat mit Majorprabende im Schweriner Kapitel mit Kardinal Rainald Brancaccio tauschen 7 Heinrich wurde 1395 Archidiakon von Stolpe genannt Zusatzlich bestand eine Provision fur eine Anwartschaft auf eine Majorprabende in Butzow und Lubeck 8 Die Provision fur Lubeck war vermutlich erfolgreich da am 30 Januar 1419 sein Kanonikat mit Prabende und Kantorenamt zu Lubeck anderweitig verliehen wurde 9 Schon am 19 Dezember 1403 lag er mit Nikolaus Kersebom in einem Streit uber verschiedene Kanonikate der Lubecker Kirche 10 Der genaue Wahltag Heinrichs III zum Bischof ist nicht bekannt die Wahl soll aber zwischen dem 8 und 10 Januar 1419 erfolgt sein da bereits am 10 Januar 1419 die ersten Zahlungen an die papstliche Kasse geleistet wurden 11 Am 30 Januar 1419 erfolgte durch Papst Martin V die Bestatigung des Electen 12 die am 6 Marz 1419 prazisiert wurde Wann wo und durch wen Bischof Heinrich III die Bischofsweihe erhalten hatte ist nicht bekannt Dass es aber vor dem 12 November seines Wahljahres geschehen sein muss ist sicher Wahrend seiner Amtszeit stand Bischof Heinrich III in gutem Einvernehmen mit dem Furstenhaus Nach dem Tode Herzog Johanns III am 16 Oktober 1422 schaltete er sich in die Verhandlungen uber die vormundschaftliche Regierung der noch minderjahrigen Sohne ein 13 Die Raubzuge des Edlen Herrn Johannes Gans zu Putlitz durch bischofliche und herzogliche Gebiete endeten 1425 im Butzower bischoflichen Burggefangnis Von der weltlichen Macht an den Bischof ausgeliefert hatte er diesem eine recht hohe Auslosungssumme zu zahlen 14 Bemerkenswert ist immerhin die Aufhebung der Rostocker Kalandsbruderschaften auf die Vorstellungen des Rates der Stadt hin da diese dem gemeinen Wesen Nachteile brachten Auch geistliche Stiftungen hatte Bischof Heinrich III besonders in Gustrow Teterow und in der eigenen Stirftshauptstadt Butzow gemacht Besondere Privilegien erhielten die Zisterziensermonche im Kloster Doberan mit Abt Bernhard vom Schweriner Diozesanbischof mit Genehmigung des Papstes Martin V am 18 Mai 1424 Es durften alle niederen Stellen mit geeigneten Monchen des Klosters Doberan besetzt werden Fur das Bistum erwarb er das Dorf Lankow mit dem Lankower See nahe Schwerins Er kummerte sich auch um das Amt die Stadt und die sich zu dieser Zeit in einem reparaturbedurftigen Zustand befindliche bischofliche Nebenresidenz zu Warin Heinrich III starb am 19 Juni 1429 in Butzow und wurde in der Stiftskirche beigesetzt Sein Grabstein mit Inschrift ist nicht erhalten 15 und sein Testament ist mit dem 28 Januar 1403 datiert 16 Grundung der Universitat Rostock Bearbeiten nbsp Siegel der Universitat Rostock von 1419Herausragendes Ereignis seiner Zeit als Bischof von Schwerin war die Grundung der Universitat Rostock 1419 Die Grundung war von seinem Amtsvorganger Bistof Heinrich II sehr gefordert worden der bei Papst Martin V unter dem 8 September 1418 einen diesbezuglichen Antrag stellte und die Urkunde siegelte 17 18 Am 12 November 1419 hatte dann Heinrich III in der Rostocker Marienkirche den feierlichen Eroffnungsgottesdienst fur die neu errichtete Universitat Rostock gehalten und nach Verlesung der papstlichen Stiftungsurkunde auch offiziell den formlichen Anfang der Universitat erklart 19 sowie selbst das Kanzleramt 20 fur sich und seine Amtsnachfolger ubernommen Am 12 November 1419 wurde Petrus Stenbeke von Bischof Heinrich III dem Abt des Klosters Doberan Hermann Bokholt dem Rostocker Archidiaconus Johannes Meynesti 21 dem Pfarrherrn zu St Marien in Rostock Nikolaus Turkow und dem Rostocker Burgermeister Heinrich Katzow zu deren Grundungsrektor berufen Der Universitat uberliess Heinrich III sein in Rostock am Standort des heutigen Hauptgebaudes gelegenes Wohnhaus mit Hauskapelle als Kollegiengebaude und bestellte des jeweiligen Propst des Stiftskapitels von Butzow mit dessen Amt auch das des Archidiakons von Rostock verbunden war als seinen standigen Vertreter und Kurator der Universitat 22 Siegel BearbeitenAls Dompropst hatte Heinrich III ein kleines rundes Siegel In der reich gegliederten gotischen Nische die sitzende Gottesmutter mit dem Jesuskind zu ihren Fussen ein langsgespaltenes Wappenschild 23 Als Bischof Heinrich III von Wangelin fuhrte er ein rundes kleines Siegel Dieses enthalt unter einem sitzenden Marienbilde mit dem Christkinde in einem gotischen Bogen rechts gelehnt nur das wangelinsche Familienwappen ein langs gespaltenen Schild dessen linke Halfte schraffiert die rechte dagegen leer ist Die Umschrift lautet S NINRICI EPISCOPI ECCLE ZWERNENSIS Literatur BearbeitenDietrich Schroder Papistisches Mecklenburg Band I II Wismar 1741 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 Konrad Eubel Hierarchia catholica medii aevi Band I 1913 Gerhard Muller Alpermann Stand und Herkunft des Bischofe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinz im Mittelalter Prenzlau 1930 Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 134 136 Josef Traeger Die Bischofe des Bistums Schwerin In Das Stiftsland der Schweriner Bischofe um Butzow und Warin St Benno Verlag Leipzig 1984 Margrit Kaluza Baumruker Das Schweriner Domkapitel Koln Wien 1987 S 280 281 Grete Grewolls Heinrich III von Wangelin In Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern Edition Temmen Bremen u a 1995 S 186 Clemens Brodkorb Heinrich von Wangelin In Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448 Duncker amp Humblot Berlin 2001 S 713 Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 4010 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Heinrich III von Wangelin in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 4 Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB XXI 1903 Nr 12242 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 155 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 19 Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg S 1792 1793 MUB XXII 1907 Nr 12758 MUB XXII 1907 Nr 12803 MUB XXII 1907 Nr 12803 MUB XXII 1907 Nr 12803 Landeshauptarchiv Schwerin LHAS Urkunden des Bistums Schwerin Nr 111 Repertorium Germanicum IV 1347 Konrad Eubel Hirarchia catholica medii aevi S 539 Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg 1741 S 1798 Karl Schmaltz Kirchengeschichte Mecklenburgs 1935 S 246 David Franck Alt und Neues Mecklenburg Band VII S 243 LHAS Urkunden des Bistums Schwerin Nr 109 MJB VIII 1843 S 23 Elisabeth Schnitzler Grundung der Universitat Rostock Leipzig 1979 S 4f Geschichte der Universitat Rostock 1419 1969 Festschrift 1969 S 19 Karsten Labahn Kanzler der Universitat Rostock 1419 2019 im Catalogus Professorum Rostochiensium Johannes Meynesti im Rostocker Matrikelportal Bernhardt Wandt Kanzler Vicekanzler und Regierungsbevollmachtigte der Universitat Rostock 1969 S 12 Mecklenburgisches Jahrbuch MJB Band VIII 1843 Friedrich Lisch Geschichte des bischoflich schwerinschen Wappens S 23 24 VorgangerAmtNachfolgerHeinrich II von NauenBischof von Schwerin 1419 1429Hermann III Koppen Kanzler der Universitat Rostock 1419 1429Hermann III KoppenNormdaten Person GND 1042385319 lobid OGND AKS VIAF 305261633 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich III von WangelinALTERNATIVNAMEN Heinrich von WangelinKURZBESCHREIBUNG Bischof von Schwerin und erster Kanzler der Universitat RostockGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 19 Juni 1429STERBEORT Butzow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich III von Wangelin amp oldid 238104185