www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich von Bulow vor 1290 28 November 1347 in Warin war 1311 1336 Domherr zu Schwerin 1 1320 1327 Kanonikus in Butzow 2 ab 1326 1329 Thesaurar 3 im Schweriner Domkapitel 1237 Pfarrer zu Stralsund und von 1339 bis 1347 als Heinrich I Bischof von Schwerin Gemeinschaftsgrabmal der Bruder Ludolf und Heinrich von Bulow im Dom zu Schwerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siegel 3 Grabplatte 4 Literatur und Quellen 4 1 Literatur 4 2 Gedruckte Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Tod Bischof Ludolf von Bulow am 23 April 1339 gelangte dessen Bruder Heinrich auf den Bischoflichen Thron im Bistum Schwerin 4 Heinrich wurde bereits am 4 Juli 1311 in Rehna urkundlich als Schweriner Domherr Hinrico fratibus de Bulowe bezeugt als Bischof Gottfried I von Bulow den Kirchhof in Bulow bei Rehna einweihte 5 Am 7 November 1320 wurde er in Schwerin als Butzower Kanoniker Hinrico fratribus Zwerinensis et Butzowensis eccleriarum Canonicis erwahnt 6 Ob er auch in Lubeck ein Kanonikat besass scheint nicht ganz sicher zu sein 7 Doch einen Hof soll er in Lubeck besessen haben und schon vor dem 14 Februar 1326 hatte er als Domherr mit dem Lubecker Rathsmann Hermann Clemedenst gemeinsam 69 Mark Schulden zu Martini an Heinrich von Warendorf zu zahlen 8 9 Vom 14 Februar 1326 bis zum 7 Dezember 1333 wurde Heinrich als Domherr zu Lubeck nachgewiesen 10 wo er am 22 Juni 1332 als Bevollmachtigter des Lubecker Domkapitels bei Guterstreitigkeiten fungierte 11 Am 12 November 1331 und am 25 Mai 1333 errichtete er mit seinen Brudern eine Vikarie in Schwerin und eine Domprabende in Lubeck 12 Am 13 Dezember 1326 ist fur ihn bereits die Wurde eines Thesaurar Custos im Schweriner Domkapitel nachzuweisen die er offenbar bis zu seiner Erhebung auf den Bischofsthron innehatte denn noch 1338 wurde er mit dieser Wurde bezeichnet 13 Bei der Ubertragung der Pfarrei Stralsund an Heinrich von Bulow gab es erhebliche Schwierigkeiten und diese waren von weitlaufigen Prozessen und strittigen Patronatsfragen begleitet 14 Zum 27 Februar 1327 behauptete Ludolf von Bulow als Archidiakon von Tribsees gemass alter Gewohnheit sein Besetzungsrecht fur diese Pfarrei und befahl der Geistlichkeit den Ratsmannern und Einwohnern der Stadt Stralsund den Schweriner Thesaurarius Heinrich als seinen Bruder nun als neuen Pfarrer aufzunehmen und zu respektieren Wegen moglicher Beeintrachtigung dieser Ernennung wandte sich Heinrich umgehend an den Papst und benannte ausserdem zwei Geistliche als Prokuratoren die in seinem Namen von der Pfarrei Besitz ergreifen sollten In dieser verworrenen Lage kam es in Stralsund auch zu Gewalttatigkeiten 15 Am 12 Juli 1336 erging schliesslich ein papstlicher Befehl zu seiner Einsetzung in die Pfarrei Stralsund 16 Im Hinblick auf tatliche Auseinandersetzungen fertigte Heinrich von Bulow 1337 ein Testament an das allerdings nicht erhalten ist 17 Die urkundliche Erwahnung als neuer Bischof Hinricus dei gracia Swerinensis ecclesie episcopus datiert auf den 16 Marz 1340 18 Wann die Wahl und die Bestatigung erfolgten ist nicht bekannt Der Weihetermin lag aber mit Sicherheit vor dem 22 April 1341 denn an diesem Tag fand in Lubeck die Weihe Johann Mules zum Bischof statt Erzbischof Burchard von Bremen ist der Konsekrator die beiden Bischofe Heinrich von Schwerin und Volrad von dem Dorne von Ratzeburg sind die Mitkonsekratoren 19 Die Erneuerung des Vertrages zwischen dem Erzbischof und seinen Suffraganen sowie auch mit dem Hamburger Domkapitel hinsichtlich der Beschickung der Provinzialsynoden erfolgte am nachsten Tag Im Juni 1341 hatte Bischof Heinrich auch fur sein Bistum Synodalstatuten erlassen die nicht erhalten geblieben sind Die Schwierigkeiten mit der Pfarrei zu Stralsund waren auch 1342 noch nicht ausgestanden so dass sich auch Papst Clemens VI zum Eingreifen genotigt sah Am 3 Mai 1343 drohte er sogar mit der Vollstreckung das gegen die Stadt verhangten Urteils unter Zuhilfenahme des weltlichen Armes 20 Das Domkapitel war noch uber Jahre mit dem Geschehen nicht ganz einverstanden und fuhlte sich auch bei den Anspruchen auf das Furstentum Rugen ubergangen Bischof Heinrich von Bulow schien zur Abtei Doberan ein recht gutes Verhaltnis zu haben Am 11 Juni 1345 erliess er zu ihren Gunsten ein Monitum an die Pfarrer der Diozese die Monche und ihr Kloster sowie ihre Kurien mit aller geistlichen Macht wenn es sein musste auch mit der Exkommunikation zu schutzen 21 Im Pontifikat Bischof Heinrichs gab es genug Schwierigkeiten deren auch er nicht ganz Herr wurde wie beim Versuch der Erwerbung des Festlandes Rugen oder der Bevorzugung seiner Familie bezuglich der Pfandgeschafte 22 Uber die Hohe der Schulden die er hinterliess liegen keine genauen Angaben vor Dass die Summe nicht klein war stand auch fest 23 Spatere Chronisten warfen Heinrich Vermehrung der Schulden des Bistums und Begunstigung des Adelsgeschlechts von Bulow vor das bei seinem Tod den Grossteil des bischoflichen Tafelgutes in Pfandbesitz hatte Er soll die Erbauung der grossen runden Kapelle an der Sudseite der Stiftskirche in Butzow die mit Bulowschen Wappen geschmuckt war und deren Gewolbe von einem zentralen achteckigen Pfeiler getragen wurde aus eigener Tasche bezahlt haben Im 18 Jahrhundert war die Kapelle bereits verfallen und abgetragen 24 Am 28 November 1347 starb Bischof Heinrich I von Bulow in Warin 25 Sein Leichnam wurde im Hohen Chor des Schweriner Domes beigesetzt Es erhielt zusammen mit seinem Bruder und Amtsvorganger Ludolf eine Doppelgrabplatte aus Messingplatten Siegel BearbeitenBischof I von Bulow fuhrte ein grosses rundes Siegel mit dem Bild eines in einer gotischen Nische sitzenden Bischofs der die Rechte segnend erhebt und mit der linken den mit der Krumme auswarts gedrehten Bischofsstab halt Zu den Fussen steht der Bulowsche Wappenschild mit den 14 Kugeln Byzanten Die Umschrift lautet HINRIC DEI GRACIA EPS ECCE ZWERINENEin kleines rundes Sectetsiegel das gelegentlich auch als Rucksiegel benutzt wurde ist mit dem Brustbild eines Bischofs mit Mitra auf gegittertem Grund in einem Vierpass versehen Die Umschrift lautet SECRETU HENRICI EPI ZWERINENGrabplatte BearbeitenIm Schweriner Dom befindet sich an der Nordwand des Chorseitenschiffes eine aus Messingplatten heute in Eichenrahmen gefasste Doppelgrabplatte fur die Bischofe Ludolf und Heinrich von Bulow Die gegossene und anschliessend gravierte Platte wurde in Flandern hergestellt Der verstorbene Bischof Heinrich ist mit einem kostbaren Messgewand bekleidet und hat bei geoffneten Augen die rechte Hand zum Segnen erhoben und halt in der Linken den Krummstab das Zeichen der Bischofswurde Umgeben von einer gotischen Rahmenarchitektur mit zahlreichen figurlichen Darstellungen und umlaufenden Inschriften Oberhalb noch mit den Wappen derer von Bulow versehen Der Familienverband liess die Messingplatten 2002 restaurieren Literatur und Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Bernhard Hederich Verzeichnis der Bischofe zu Schwerin In Georg Gustav Gerdes Nutzliche Sammlung verschiedener guten theils ungedruckter Schriften und Uhrkunden 5 6 Sammlung Wismar 1737 39 S 378 491 Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg I II Wismar 1741 Ernst Deecke Nachrichten zur Geschichte des Bisthums Schwerin In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Bd 21 1856 S 178 Digitalisat Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 Gerhard Muller Alpermann Stand und Herkunft der Bischofe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinz im Mittelalter Prenzlau 1930 Klaus Wriedt Die kanonischen Prozesse um die Anspruche Mecklenburgs und Pommerns auf das Rugische Erbe 1326 1348 Koln 1963 Josef Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 76 81 Josef Traeger Die Bischofe des Bistums Schwerin In Das Stiftsland der Schweriner Bischofe um Butzow und Warin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 92 93 Heinrich Otto Meisner Bulow von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 727 f Digitalisat Bernhard Stasiewski Ludolf von Bulow In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 300 Digitalisat Margit Kaluza Baumruker Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 Koln Wien 1987 S 66 93 199 Adolf Friederici Das Lubecker Domkapitel im Mittelalter 1160 1400 Neumunster 1988 S 190 Quellen und Forschung zur Geschichte Schleswig Holsteins 91 Klaus Kruger Ich bin ein Gast auf Erden Grabplatten in Mecklenburgischen Kirchen Schwerin 1995 Katalog Text und Abb 5 Erwin Gatz Hrsg unter Mitarbeit von Clemens Brodkorb Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1198 bis 1448 Ein biographisches Lexikon Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 10303 3 S 706 Drorotheus Graf Rothkirch Zeugen der Macht und Furbitte Die Grabplatten der Bischofe Rudolf I und derer von Bulow im Dom zu Schwerin In KulturERBE in Mecklenburg Vorpommern Band 3 Schwerin 2008 S 25 38 ISBN 978 3 935770 22 4 Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 4004 Andreas Ropcke Bulow Heinrich In Biographisches Lexikon fur Mecklenburg Bd 6 Rostock 2011 ISBN 978 3 7950 3750 5 S 83 85 Gedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch Mecklenburgische JahrbucherWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich von Bulow Henry I of Schwerin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Heinrich I von Bulow in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 7 15 MUB VI 1870 Nr 4224 Margit Kakuza Baumruker Liste der Thesaurare In Das Schweriner Domkapitel 1171 1400 1987 S 66 Bulowsches Familienbuch I Heinrich als Bischof von Schwerin S 31 33 MUB V 1869 Nr 3479 MUB VI 1870 Nr 4224 MUB VIII 1872 Nr 4696 MUB X 1877 Nr 6906 Erstes Niederstadtbuch der Stadt Lubeck eingetragen 1326 von Valentin MUB VII 1872 Nr 4696 MUB VIII 1873 Nr 5467 MUB VIII 1873 Nr 5343 MUB VIII 1873 Nr 5289 Urkundenbuch Bistum Lubeck Nr 577 MUB VIII 1872 Nr 4790 MUB VIII 1872 Nr 4800 4809 Klaus Wriedt Die kanonischen Prozesse um die Anspruche Mecklenburgs und Pommerns auf das Rugische Erbe 1326 1348 1963 S 35 49 MUB VII 1872 Nr 5469 MUB IX 1875 Nr 5734 MUB IX 1875 Nr 6034 MUB IX 1875 Nr 6125 MUB IX 1875 Nr 6296 MUB IX 1875 Nr 6491 Bulowsches Familienbuch I S 33 Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg I II S 1211 Andreas Ropcke Bulow Heinrich 2011 S 84 MUB X 1877 Nr 6800 VorgangerAmtNachfolgerLudolf von BulowBischof von Schwerin 1339 1347Willekin PapeNormdaten Person GND 13794621X lobid OGND AKS VIAF 86108416 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich I von BulowKURZBESCHREIBUNG Domherr zu Schwerin Kanonikus in Butzow Thesaurar im Schweriner Domkapitel Pfarrer zu Stralsund und Bischof von SchwerinGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 28 November 1347STERBEORT Warin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich I von Bulow amp oldid 232782811