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Heinrich I von Mainz um 1080 1 oder 3 September 1153 in Einbeck auch Heinrich Felix von Harburg war ab 1142 Erzbischof von Mainz und zeitweise fur Konrad III Reichsverweser Er geriet in Streit mit Papst Eugen III Als er sich auch gegen die Wahl Friedrichs I zum Konig stellte wurde Heinrich 1153 abgesetzt Grabplatte in der Munsterkirche St Alexandri in Einbeck Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Erste Amtsjahre 3 Konflikt mit Papst und Konig 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenHeinrich stammte moglicherweise aus einem Thuringer Adelsgeschlecht moglicherweise der Wartburger Im Jahr 1122 ist Heinrich als Propst des Stiftes St Viktor vor Mainz bezeugt Ausserdem war er in dieser Stadt seit 1128 Dompropst und zeitweilig auch Archidiakon Er stand dem fruheren Erzbischof Adalbert I nahe Dieser Beziehung verdankte er seine Ernennung zum Erzbischof nach dem Tod seines Vorgangers Markolf Investiert wurde er von Konrad III Von papstlichen Legaten wurde er dabei moglicherweise zum Bischof geweiht Diese Ernennung ist bemerkenswert gehorte Heinrich doch nicht zur Hofkapelle oder der Hofkanzlei Erste Amtsjahre BearbeitenIm Norden setzte er die Territorialpolitik Adalberts im Bereich der Weser und des Harzes fort und stand in einem guten Einvernehmen mit Heinrich dem Lowen Zu einem Bruch mit dem Konig kam es nicht zumal dieser im Suden Vorteile zuungunsten des Erzstifts Mainz erreichte In seiner Amtszeit forderte Heinrich Stifte und Kloster und setzte sich fur die Starkung der kirchlichen Disziplin ein Viele Kloster nahm er unter bischoflichen Schutz 1143 hielt er eine Synode in Mainz ab In diesem Rahmen wurde das Zisterzienserkloster Otterberg gestiftet eine Stiftung an der er sich auch selbst beteiligte indem er ihr die Kirche in der Otterburg uberliess 1 Mit den Papsten Innozenz II Coelestin II und Lucius II verband ihn ein gutes Verhaltnis Schwieriger war das Verhaltnis zu Eugen III Von Beginn an gab es zwischen beiden Spannungen 1146 rief ein Monch Radulf in Mainz und in weiteren Orten des Rheinlands zu Judenpogromen auf Daraufhin wandten sich Heinrich und Arnold I von Koln um Hilfe in dieser Sache die sie auch erhielten an Bernhard von Clairvaux als obersten Zisterzienser Bernhard wies Radulf zurecht und befahl ihm ins Kloster zuruckzukehren Im Jahr 1147 nahm Heinrich an der Synode zu Trier teil Dort machte er den Papst auf die spater heiliggesprochene Hildegard von Bingen aufmerksam Der Papst billigte ihr Wirken und erlaubte ihr eine Niederlassung in Bingen zu grunden Auf Grund des Kreuzzuges Konrads III wurde Heinrich im selben Jahr Reichsverweser Ausserdem war er Vormund und Erzieher fur den Sohn Konrads Heinrich Wegen dieser Verpflichtungen verliess er das engere Reichsgebiet nicht Daher aber moglicherweise auch aus anderen Grunden war er auch nicht bei der papstlichen Synode von Reims 1148 anwesend weshalb er durch Papst Eugen III suspendiert wurde Kurze Zeit spater erteilte ein Hoftag in Frankfurt eine entsprechende Erlaubnis Nachdem Heinrich den Papst in Rom aufgesucht hatte wurde er in seinem Amt bestatigt In der Folge versuchte der Papst Heinrich zu einem blossen Befehlsempfanger zu machen was aber nicht auf Dauer gelang Als Konrad III 1150 zuruckgekehrt war und die Reichsgewalt wieder ubernommen hatte nahm Heinrich seine fruhere Territorialpolitik zu Gunsten des Erzstiftes Mainz wieder auf Konflikt mit Papst und Konig BearbeitenZum Konflikt mit dem Papst kam es im Streit um das Stift Heidenheim Dabei ging es um die Ersetzung von Benediktinern durch Kanoniker gegen den Willen des Papstes Spatestens seit 1149 50 war das Verhaltnis zwischen dem Papst und dem hochsten deutschen Bischof stark gestort Den gewahlten Erzbischof Arnold von Koln verstimmte Heinrich durch den Entzug der Propstei Limburg 2 Die Stellung beim Konig verbesserte sich durch die Ernennung von Arnold Kammerer in Mainz zum Kanzler Vom Streit des Konigs mit Heinrich dem Lowen war Mainz nicht naher betroffen Nach der Ermordung von Graf Hermann von Winzenburg und seiner Gattin 1152 uberliess Erzbischof Heinrich dessen Mainzer Lehen Heinrich dem Lowen Dies brachte ihm spater den Vorwurf einer Verschleuderung von Kirchengut ein Nach dem Tod Konrads III war es Heinrichs Aufgabe die Wahl eines neuen Konigs zu organisieren Bei der Wahl nahm er 1152 gegen Friedrich I Stellung und machte sich fur den Sohn Konrads Friedrich stark Als die Wahl schliesslich auf Friedrich I hinauslief verweigerte er sich dem nicht blieb der Kronung in Aachen aber fern Friedrich I bemuhte sich in der Folge um den Sturz Heinrichs Dies gelang mit papstlicher Billigung trotz des Einsatzes von Bernhard von Clairvaux und Hildegard von Bingen zu Gunsten Heinrichs zu Pfingsten 1153 in Worms Danach zog dieser sich in das Kloster Amelungsborn zuruck ohne allerdings Monch zu werden Er verstarb dort noch in demselben Jahre 3 Er wurde in der Einbecker Munsterkirche beigesetzt Literatur BearbeitenChristoph Waldecker Heinrich I von Mainz In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 23 Bautz Nordhausen 2004 ISBN 3 88309 155 3 Sp 628 635 Christoph Waldecker Zwischen Kaiser Kurie Klerus und kampferischen Laien Die Mainzer Erzbischofe im Zeitraum 1100 bis 1160 Mainz 2002 Quellen und Abhandlungen zur Mittelrheinischen Kirchengeschichte Band 101 ISBN 3 929135 35 3 Peter Herde Heinrich I von Mainz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 369 f Digitalisat Cornelius Will Heinrich I Erzbischof von Mainz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 538 f Stephanie Haarlander In den Fallstricken der Politik Erzbischof Heinrich I 1142 1153 In Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte Band 1 S 316 324 Wurzburg 2000 ISBN 3 429 02258 4Weblinks BearbeitenInfos zum Bischofsgrab in der Einbecker Munsterkirche auf Deutsche Inschriften OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Keddigkeit und Matthias Untermann Otterburg St Maria Zisterzienserabtei In Jurgen Keddigkeit Matthias Untermann Sabine Klapp Charlotte Lagemann Hans Ammerich Hg Pfalzisches Klosterlexikon Handbuch der pfalzischen Kloster Stifte und Kommenden Band 3 M R Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2015 ISBN 978 3 927754 78 2 S 588 596 589 Mainzer Urkundenbuch II 1 hrsg von Peter Acht Nr 154 Vgl Wolf Heino Struck Das Georgenstift in Limburg und die historischen Krafte des Limburger Raumes In Nassauer Annalen Band 62 1951 Seite 49ff Stephanie Haarlander In Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte Wurzburg 2000 Band 1 S 324VorgangerAmtNachfolgerMarkolfErzbischof von Mainz 1142 1153Arnold von SelenhofenNormdaten Person GND 135950120 lobid OGND AKS VIAF 80379077 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich I von MainzALTERNATIVNAMEN Heinrich I Felix von Harburg Heinrich Felix von HarburgKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von MainzGEBURTSDATUM um 1080STERBEDATUM 1 September 1153 oder 3 September 1153STERBEORT Einbeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich I von Mainz amp oldid 228052216