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Die Heinrich Sage auch als Heinrichsage oder Heinrichssage bezeichnet ist eine Sage um Heinrich den Lowen der in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts ein Lowenstandbild im Hof der Burg Dankwarderode in Braunschweig errichten liess und 1172 eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternahm wo er nach dem Bericht Arnolds von Lubeck zwei Leoparden als Geschenk erhielt 1 Titelblatt der Geschichte des grossen Helden und Herzogen Heinrich des Lowen und seiner wunderbaren hochst gefahrlichen Reise von Karl Simrock 1844 Inhaltsverzeichnis 1 Die Sage 2 Entstehungsgeschichte 3 Literarische und musikalische Bearbeitungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDie Sage Bearbeiten Nach den Brudern Grimm 2 Andere Versionen weichen in Teilen von dieser Version ab Herzog Heinrich aus dem Geschlecht der Welfen zog nach Abenteuern aus Mit dem Schiff gerieten er und seine Begleiter in einen heftigen Sturm Orientierungslos ging ihnen die Nahrung aus und sie beschlossen durch Lose denjenigen zu ermitteln der den anderen als Nahrung dienen sollte Das wiederholte sich bis schliesslich nur noch Heinrich und ein Knecht ubrig waren Das letzte Los traf Heinrich doch der Knecht wollte seinen Herrn nicht toten stattdessen schlug er vor Heinrich in die Haut eines Ochsen einzunahen und abzuwarten was dann geschahe Heinrich war einverstanden der Knecht nahte Heinrich zusammen mit dessen Schwert in das Leder ein Der Vogel Greif erspahte und fasste den Ledersack und trug ihn ubers Meer in sein Nest Als der Greif wieder auf Nahrungssuche flog befreite sich Heinrich mit seinem Schwert und erschlug den Nachwuchs des Greifen Er schnitt sich eine Greifenklaue ab und kletterte von dem hohen Baum auf dem sich das Nest befand Bei seiner Wanderung durch den Wald kam er zu einem Kampf eines Lowen mit einem Lindwurm Heinrich griff zugunsten des Lowen ein und erschlug den Lindwurm Der Lowe begleitete Heinrich von diesem Moment an als treuer Freund Als Heinrich sich mit einem Floss uber das Meer auf die Suche nach Menschen davonstahl schwamm ihm der Lowe hinterher und stieg ebenfalls auf das Floss Wieder einmal ging die Nahrung zur Neige Da erschien der Teufel und berichtete dass sich Heinrichs Frau in Braunschweig nach den verstrichenen sieben Jahren neu vermahlen wolle Der Teufel bot an Heinrich sofort nach Braunschweig zu bringen Bedingung war dass Heinrich wach bliebe bis der Teufel auch den Lowen brachte ansonsten gehore seine Seele dem Teufel Bereits im Anflug mit dem Lowen sah der Teufel wie Heinrich vom Schlaf uberwaltigt wurde Der Lowe jedoch glaubte Heinrich sei tot und brullte laut sodass Heinrich erwachte Vor seiner Burg wo die Hochzeit der Herzogin vorbereitet wurde erkannten die Diener Heinrich nicht und wiesen ihn ab Heinrich bat um einen Becher Wein in den er seinen goldenen Ring warf und der Herzogin schickte Diese erkannte letztlich ihren Mann und sie lebten wieder glucklich zusammen Als Heinrich in hohem Alter starb legte sich der Lowe auf sein Grab wo er blieb bis auch er starb Entstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp Der Braunschweiger Lowe Original nbsp Bruncvik Statue an der Karlsbrucke in PragHelmold von Bosau bezeichnet in seiner Chronica Slavorum entstanden zwischen 1164 und 1172 also noch zu Heinrichs Lebzeiten sowohl Heinrich als auch dessen Vater als Henricus Leo Heinrich der Lowe 3 Heinrich liess zwischen 1164 und 1181 ein Lowenstandbild im Hof der Burg Dankwarderode in Braunschweig errichten und unternahm 1172 eine Pilgerfahrt ins Heilige Land wo er nach dem Bericht Arnolds von Lubeck zwei Leoparden als Geschenk erhielt 1 In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts durfte die bereits bestehende Volkssage von Heinrich und dem Lowen die Form eines singbaren epischen Liedes einer Ballade erhalten haben Dabei wurden allgemein beliebte Sagenmotive wie die Heimkehrersage sieben Jahre verstrichen oder auch Motive aus dem Versroman um Herzog Ernst entstanden um 1180 eingebunden 4 Besonders popular ist die Sage in Bohmen wo Heinrich der Lowe als Ritter Brunsvik Bruncvik Brunswyk bekannt ist 5 Literarische und musikalische Bearbeitungen BearbeitenMichel Wyssenhere Das Buch von dem edlen Herrn von Brunswyk als er ubers Meer fuhr um 1470 6 Hans Sachs Herzog Hainrich der leb von praunschweick 1555 7 Heinrich Goding Eine schone alte Histori von einem Fursten vnd Herrn Herrn Hertzogen zu Braunschweig und Luneburg In gesangsweis eingerichtet 1585 Agostino Steffani Enrico Leone Oper in drei Akten 1689 Bruder Grimm Heinrich der Lowe Deutsche Sagen Band 2 S 241 247 1818 Josef Kajetan Tyl Ritterdrama Brunsvik 1843 8 Karl Simrock Geschichte des grossen Helden und Herzogen Heinrich des Lowen und seiner wunderbaren hochst gefahrlichen Reise 1844 Literatur BearbeitenWinfried Baumann Bruncvik als Drachenkampfer und Lowenritter Ein Beitrag zur Sage Heinrichs des Lowen bei den Slaven In Braunschweigisches Jahrbuch 1983 Band 64 Braunschweig 1983 S 135 146 Winfried Baumann Die Sage von Heinrich dem Lowen bei den Slaven Slavistische Beitrage Band 83 Otto Sagner Munchen 1975 ISBN 3 87690 095 6 oapen org abgerufen am 18 Juli 2022 Hans Joachim Behr und Herbert Blume Vestigia Leonis Spuren des Lowen Das Bild Heinrichs des Lowen in der deutschen und skandinavischen Literatur Kuhle Braunschweig 1995 ISBN 3 923696 74 4 Karl Hoppe Die Sage von Heinrich dem Lowen ihr Ursprung ihre Entwicklung und ihre Uberlieferung In Schriften des Niedersachsischen Heimatbundes e V n F Band 22 Walter Dorn Bremen 1952 Wolfgang Metzger Greife Drachen Schnabelmenschen Heinrich der Lowe in erzahlenden Darstellungen des Spatmittelalter In Jochen Luckhardt Franz Niehoff Hrsg Heinrich der Lowe und seine Zeit Herrschaft und Reprasentation der Welfen 1125 1235 Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995 Band 3 Nachleben Hirmer Munchen 1995 ISBN 3 7774 6900 9 S 15 25 Richard Moderhack Spatmittelalterliche Wandmalereien zur Heinrichsage in Karden a d Mosel In Braunschweigische Heimat 64 Jahrgang 1978 Heft 2 S 51 57 Peter Paulsen Drachenkampfer Lowenritter und die Heinrichsage Eine Studie uber die Lowentur von Valthjofsstad auf Island Bohlau Koln 1966 Weblinks BearbeitenDie Sage von Heinrich dem Lowen Gebruder Grimm gekurzt Wie Heinrich der Lowe zu seinem Namen kam Man sagt von starken Helden Heinrich der Lowe Einzelnachweise Bearbeiten a b Baumann 1975 Seite 12 Heinrich der Lowe Bruder Grimm Baumann 1975 Seite 15 Baumann 1975 Hinweise auf das Epos von Herzog Ernst durchziehen den gesamten Text Winfried Baumanns siehe zum Beispiel Seiten 11 15ff 22ff 69ff 74ff 115 134 140ff 148ff 158 180 Baumann 1975 Siehe vor allem Kap II Die Rezeption der Heinrichsage durch die Slaven im 14 und 17 Jahrhundert Seiten 17ff aber auch weitere Erwahnungen im gesamten Text Baumann 1975 Seite 14 Fussnote 2 Horst Brunner Ed et al Repetitorium der Sangspruche und Meisterlieder des 12 bis 18 Jahrhunderts Band 11 Seite 406 Max Niemeyer Verlag Tubingen 1987 auf Google Books Baumann 1975 Seite 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Sage amp oldid 225013032