www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Heiner Carow 19 September 1929 in Rostock 31 Januar 1997 in Berlin war ein deutscher Regisseur und Vizeprasident der Akademie der Kunste der DDR sowie Mitglied der West Berliner Akademie der Kunste Heiner Carow 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Heiner Carow Preis 3 Filmografie 4 Theater 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarow war ein Sohn des Kaufmanns Ernst Carow 1945 Er machte gemeinsam mit dem spateren Schriftsteller Herbert Nachbar sein Abitur in Rostock und besuchte von 1950 bis 1952 die Regieklasse im DEFA Nachwuchsstudio unter Slatan Dudow und Gerhard Klein Sein erster Film als Regisseur entstand 1952 unter dem Titel Bauern erfullen den Plan 1 Nach 1952 arbeitete Carow im DEFA Studio fur popularwissenschaftliche Filme Dort verfasste er Drehbucher und drehte zehn Kurz Dokumentarfilme so z B Stadt an der Kuste 1955 Seit 1957 war er Regisseur bei der DEFA Im Jahr 1959 wurde er Mitglied der Gruppe Berlin unter Leitung von Slatan Dudow Er drehte zunachst Kinder und Jugendfilme wie Sie nannten ihn Amigo 1959 nach einem Drehbuch von Wera und Claus Kuchenmeister und die Benno Pludra Verfilmungen Sheriff Teddy 1957 Jeder hat seine Geschichte 1965 und Die Reise nach Sundevit 1966 Sein 1968 gedrehtes Projekt Die Russen kommen konnte erst 1971 in einer verwasserten und mit einer zusatzlichen Gegenwartshandlung versehenen Fassung namens Karriere aufgefuhrt werden eine Kopie einer fruheren Schnittfassung konnte von Carows Ehefrau der Filmeditorin Evelyn Carow gerettet werden und erlebte im Dezember 1987 ihre Urauffuhrung In den 1970er Jahren drehte Carow mehrere erfolgreiche Gegenwartsfilme darunter Die Legende von Paul und Paula 1973 der in der DDR Kultstatus erreichte und Ikarus 1975 uber das Leben eines Scheidungskindes den Carow selbst als seinen besten Film bezeichnete Nach Bis dass der Tod euch scheidet 1978 arbeitete er an mehreren Projekten die nicht realisiert werden konnten Darunter waren eine bereits seit 1964 geplante Verfilmung von Grimmelshausens Simplicius Simplicissimus nach einem Szenarium von Franz Fuhmann die der DEFA Leitung zu teuer war und die in Zusammenarbeit mit den Dramaturgen Erika und Rolf Richter und der Band Pankow geschriebene Rockoper Paule Panke bei der unter anderem ein unsympathisch gezeichneter DDR Staatssekretar und eine schwule Nebenfigur storten 2 Erst 1986 konnte er mit So viele Traume wieder einen Film fertigstellen Er entstand ebenso wie seine zwei letzten DEFA Projekte Coming Out 1989 und Die Verfehlung 1991 in Zusammenarbeit mit Erika Richter und dem Szenaristen Wolfram Witt Carow wurde 1978 Mitglied der Akademie der Kunste der DDR deren Vizeprasident er 1982 bis 1991 war und 1984 Mitglied der West Berliner Akademie der Kunste Nach 1991 arbeitete er uberwiegend fur das Fernsehen 1996 wurde er Direktor der Abteilung Film und Medienkunst der Akademie der Kunste Berlin Brandenburg nbsp Heiner Carow links 1988 rechts Wolfgang KohlhaaseCarow wurde 1959 und 1967 mit dem Heinrich Greif Preis 1980 mit dem Nationalpreis 1988 fur Die Russen kommen mit dem Regiepreis beim 5 Nationalen Spielfilmfestival der DDR 1989 mit dem Deutschen Kritikerpreis und 1990 fur den Film Coming Out mit dem Silbernen Baren 3 auf der Berlinale 1990 dem Konrad Wolf Preis der Akademie der Kunste und erneut mit dem Regiepreis auf dem Nationalen Spielfilmfestival der DDR 1990 ausgezeichnet Carow wirkte 1992 als Darsteller in Rosa von Praunheims Film Ich bin meine eigene Frau mit 4 Heiner Carow war seit 1954 mit Evelyn Carow verheiratet Aus der Ehe entstammen zwei Kinder Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Kunste in Berlin 5 Heiner Carow starb mit 67 Jahren und fand seine Ruhestatte auf dem Goethefriedhof im grossten Potsdamer Stadtteil Babelsberg 6 Im Dezember 2020 wurde eine neue Strasse in Berlin Rummelsburg nach Heiner Carow benannt 7 Sie liegt im Bereich des schon langer existierenden Paul und Paula Ufer das auf den Drehort Bezug nimmt Am 20 September 2021 wurden provisorische Strassenschilder zu sieben Strassen enthullt die in einem Neubaugebiet auf den Film anspielen Heiner Carow Preis BearbeitenNach Heiner Carow ist der Heiner Carow Preis benannt der seit 2013 im Rahmen der Berlinale von der DEFA Stiftung vergeben wird Nachdem die Auszeichnung zunachst an einen Spiel oder Dokumentarfilm aus der Sektion Panorama verliehen wurde wird der Preis seit 2019 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino ausgelobt 8 Filmografie Bearbeiten1952 Bauern erfullen den Plan Dokumentarkurzfilm 1953 Ein Schritt weiter Dokumentarkurzfilm 1954 Dorf im Herbst Dokumentarkurzfilm 1954 Die Wette gilt Dokumentarkurzfilm 1955 Stadt an der Kuste Dokumentarkurzfilm 1955 Martins Tagebuch Dokumentarkurzfilm 1957 Sheriff Teddy 1959 Sie nannten ihn Amigo 1960 Das Leben beginnt 1961 Mongolia Dokumentarfilm 1964 Die Hochzeit von Lanneken 1965 Jeder hat seine Geschichte Fernsehfilm 1966 Die Reise nach Sundevit 1968 87 Die Russen kommen 1971 Karriere 1973 Die Legende von Paul und Paula 1975 Ikarus 1979 Addio piccola mia Darsteller 1979 Bis dass der Tod euch scheidet 1981 Pugowitza nur Drehbuch 1986 So viele Traume 1989 Coming Out 1989 Zweiradshow Dokumentarkurzfilm 1991 Die Verfehlung 1992 Begrabnis einer Grafin Fernsehfilm 1992 Vater Mutter Morderkind TV 1996 Fahre in den Tod TV Theater Bearbeiten1969 Rainer Kerndl Ich bin einem Madchen begegnet Regie Volkstheater Rostock Literatur BearbeitenHans Michael Bock Ingrun Spazier Heiner Carow Regisseur In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 29 1997 Renate Ratz Carow Heiner In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 1 A C Erik Aaes Jack Carson Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 684 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heiner Carow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Heiner Carow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heiner Carow in der Internet Movie Database englisch Heiner Carow bei filmportal de Heiner Carow Biografie bei der DEFA Stiftung Heiner Carow Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Biografie Heiner Carow In filmportal de Deutsches Filminstitut abgerufen am 25 Dezember 2016 Spur der Filme Zeitzeugen uber die DEFA Hrsg Ingrid Poss Peter Warnecke Kino Kosmos Berlinale in der DDR In Orte der Einheit Stiftung Haus der Geschichte 2023 abgerufen am 31 August 2023 Ich bin meine eigene Frau Internet Movie Database abgerufen am 6 Marz 2022 Heiner Carow Archiv Bestandsubersicht auf den Webseiten der Akademie der Kunste in Berlin Grab von Heiner Carow In knerger de Klaus Nerger abgerufen am 8 September 2019 Amtsblatt fur Berlin 30 Dezember 2020 S 6311 PDF 2 5 MB Heiner Carow Preis DEFA Stiftung abgerufen am 1 August 2021 Normdaten Person GND 122393899 lobid OGND AKS LCCN nr99004456 VIAF 74114265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carow HeinerALTERNATIVNAMEN Carow HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Regisseur und Vizeprasident der Akademie der Kunste der DDRGEBURTSDATUM 19 September 1929GEBURTSORT RostockSTERBEDATUM 31 Januar 1997STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heiner Carow amp oldid 239438034