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Ikarus ist ein deutscher Kinder und Gegenwartsfilm der DEFA von Heiner Carow aus dem Jahr 1975 Das Filmszenarium stammt von Klaus Schlesinger 1 wurde aber noch stark verandert Es basiert auf seiner Erzahlung Neun 2 FilmTitel IkarusProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1975Lange 91 MinutenAltersfreigabe FSK 6StabRegie Heiner CarowDrehbuch Heiner CarowKlaus SchlesingerProduktion DEFA Gruppe Babelsberg Musik Peter GotthardtKamera Jurgen BrauerSchnitt Evelyn CarowBesetzungPeter Welz Mathias Karin Gregorek Mutter Peter Aust Vater Hermann Beyer Onkel Jochen Gunter Junghans Kriminalpolizist Rolf Hoppe Brigadier Heidemarie Wenzel Erika Sandke Gunter Schubert Volkspolizist Jarmila Karlovska Grossmutter Carl Heinz Choynski Dieb Fred Delmare Nachbar Willi Schrade Vaters Kollege Ursula Staack Lehrerin Frank Schenk Mann in der Schule Jens Riehle Kater Uwe Bennecke Floppi Holger Kutzner Junge im Volkspolizeirevier Jens Domnowski Keule Uwe Flade Thomas Thomas Holl Karlowski Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenMathias ist acht Jahre alt und lebt bei seiner Mutter in Berlin Seine Eltern sind geschieden doch sieht Mathias seinen Vater hin und wieder der zwar auch in Berlin lebt aber als Journalist oft unterwegs ist Eines Tages besucht Mathias seinen Vater unangemeldet der gerade Besuch einer Kollegin hat Mathias sieht in der Wohnung des Vaters ein Bild das Ikarus an der Sonne zeigt Sein Vater erzahlt ihm die Sage von Ikarus und Mathias meint dass er gerne einmal fliegen wurde Sein Vater verspricht ihm an seinem 9 Geburtstag mit ihm einen Rundflug uber Berlin zu machen Einige Zeit spater ist es soweit Mathias wird neun Jahre alt Der neue Freund der Mutter den Mathias Onkel Jochen nennen darf hat ihm Spielzeugsoldaten geschenkt Mathias jedoch wartet voller Ungeduld auf seinen Vater In der Schule schwanzt er den Hort weil er denkt dass er mit dem Vater zum Flugplatz gehen wird Er ruft ihn nach der Schule an doch ist der Vater nicht da Mathias geht zu seiner Arbeitsstelle wo es heisst dass der Vater fur einen Artikel auf einer Baustelle sei Auf der Baustelle zeigt sich dass der Vater gerade gegangen ist Weiter geht Mathias Suche der fest davon uberzeugt ist dass sein Vater sein Versprechen halten wird Wahrend er sucht erinnert er sich aber auch immer wieder an unschone Szenen den Streit der Eltern und seine Probleme als er nach der Scheidung der Eltern in eine neue Klasse kam und vor den neuen Mitschulern ein heiles Familienleben vorgab Mathias trifft auf seinen besten Freund Kater mit dem er in einer Kaufhalle einen Mann beobachtet der Alkohol stiehlt Zwar will Mathias den Mann uberfuhren doch hat Kater am Ende keine Lust mehr auf eine Verfolgung des Mannes dessen Tat nach Verlassen des Konsums sowieso nicht mehr nachweisbar ware Kater kann auch nicht mit zum Flugplatz kommen auf dem Mathias seinen Vater vermutet Auch hier ist er jedoch nicht Weil Mathias davon ausgeht dass sein Vater mit ihm in ein Flugzeug steigen wird rennt er auf die Flugbahn als Passagiere eine Interflug Maschine betreten Er wird von der Polizei aufgegriffen und darf erst mit einem Polizeibeamten gehen als er seinen Namen genannt hat Mit einem Trick gelingt es Mathias dem Polizisten zu entkommen Nachdem er vergeblich an der Wohnungstur des Vaters geklingelt hat geht Mathias frustriert heim Hier erwartet ihn nicht nur seine Mutter mit seiner Oma sondern auch sein Vater Er ubergibt Mathias sein Geburtstagsgeschenk Eine elektrische Eisenbahn Mathias ist enttauscht Als sich seine Mutter und sein Vater am Kaffeetisch uber ihre Arbeit zu unterhalten beginnen geht Mathias unter einem Vorwand Er nimmt das Ikarus Bild mit das ihm sein Vater geschenkt hatte und wirft es wutend vom Hausdach Zuruck auf der Strasse trifft er auf Onkel Jochen Er hat ein grosses Modellflugzeug bei sich das er austesten will Mathias glaubt nicht dass es fliegt doch steuert es Jochen waghalsig durch die Lufte Bei einem besonders riskanten Manover sturzt das Flugzeug ab Mathias eilt hin und ist ausser sich Er schreit und weint habe er doch gewusst dass es nicht fliegen kann und Jochen beruhigt ihn Habe es heute nicht geklappt werden sie es morgen noch einmal probieren Gemeinsam fahren Jochen und Mathias nach Hause Produktion BearbeitenIkarus wurde ab 1974 unter dem Arbeitstitel Die Neun in Berlin gedreht Einzelne Szenen entstanden dabei unter anderem am Flughafen Schonefeld im Treptower Park und an der Schonhauser Allee 3 Luftaufnahmen auch in Leipzig Breite Strasse Kleinmesse Die Kostume schuf Ewald Forchner die Filmbauten stammen von Dieter Adam Der Film erlebte am 4 September 1975 im Europa 70 in Karl Marx Stadt seine Filmpremiere und kam am 19 September 1975 in die Kinos der DDR Er wurde nur kurz in den Kinos gezeigt war der Stoff um ein Scheidungskind doch zu unbequem 4 und wurde von fuhrenden Politikern der DDR als sozialismus feindlich apostrophiert 5 Am 12 April 1977 wurde der Film auf DDR 1 im Fernsehen der DDR gezeigt und lief am 16 Marz 1979 auch in den Kinos der BRD an Die Filmmusik stammt von Peter Gotthardt und wurde teilweise vom Dresdner Kreuzchor eingesungen Den Titelsong Meine Tante Hedwig sang der Pionierchor Omnibus 6 Das Lied Ich will das mehrfach im Film zu horen ist stammt von Bettina Wegner Kritik BearbeitenDie zeitgenossische Kritik sah in Ikarus uberwiegend einen Film fur Erwachsene und konstatierte dass wir mit den Augen eines Neunjahrigen auf uns selbst blicken 7 Die Wochenpost lobte den Film als dringliche n Appell an sozialistische Menschlichkeit der Film mobilisiere die Gute im Menschen 8 Andere Kritiker sahen die moralische Starke des Films darin dass er den Zuschauer veranlasst uber die Geschichte des Mathias seine Verantwortung fur die junge heranwachsende Generation zu erkennen Der Film polemisiere gegen Gleichgultigkeit und Herzlosigkeit 9 Renate Holland Moritz fasste ihre Kritik 1975 zusammen Heiner Carow sei bedankt fur einen schonen bitter notwendigen zutiefst menschlichen Film Und er sei lauthals geruhmt fur die aussergewohnliche schauspielerische Leistung die der kleine Hauptdarsteller Peter Welz unter seiner Fuhrung vollbrachte Renate Holland Moritz 1975 10 Fur den bundesdeutschen film dienst war Ikarus ein dichter und bei aller liebevollen Lockerheit sehr ernster Film uber die Verwundbarkeit von Kindern und den Mangel an Sensibilitat und Aufmerksamkeit bei Erwachsenen 5 Literatur BearbeitenF B Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Die vollstandige Dokumentation aller DEFA Spielfilme von 1946 bis 1993 Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 265 266 Ikarus In Ingelore Konig Dieter Wiedemann Lothar Wolf Hrsg Zwischen Marx und Muck DEFA Filme fur Kinder Henschel Berlin 1996 ISBN 3 89487 234 9 S 205 207 Weblinks BearbeitenIkarus in der Internet Movie Database englisch Ikarus bei filmportal de Ikarus bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Schlesinger Ikarus Film Szenarium Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1975 Klaus Schlesinger Berliner Traum Funf Geschichten 2 Auflage 1988 VEB Hinstorff Verlag Rostock 1977 ISBN 3 356 00217 1 S 104 114 Vgl Ikarus auf progress film de Memento vom 17 November 2011 im Internet Archive F B Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Die vollstandige Dokumentation aller DEFA Spielfilme von 1946 bis 1993 Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 265 a b Ikarus im Lexikon des internationalen Films Berliner Zeitung vom 13 Dezember 1976 Renate Seydel War voll von Liebe und war voll Vertraun In Filmspiegel Nr 23 1975 S 9 gt Rosemarie Rehahn in Wochenpost Nr 39 1975 Hermann Herlinghaus Es geht um die gesellschaftliche Verantwortung des Kunstlers Zu einigen DEFA Filmen der Jahre 1975 76 In Horst Knietzsch Hrsg Prisma Kino und Fernsehalmanach Nr 8 Henschelverlag Kunst und Gesellschaft Berlin 1977 S 104 Renate Holland Moritz Kino Eule In Eulenspiegel Nr 43 1975 Zit nach Renate Holland Moritz Die Eule im Kino Filmkritiken Eulenspiegel Berlin 1981 S 145 Normdaten Werk GND 4729469 3 lobid OGND AKS VIAF 184566773 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ikarus 1975 amp oldid 214670934