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Erika Richter 6 Januar 1938 in Aachen 24 August 2020 1 war eine deutsche Dramaturgin und Filmkritikerin 2 Erika Richter 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Filmografie Auswahl 3 Schriften Auswahl 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenErika Richter wuchs in Chemnitz auf Sie studierte von 1956 bis 1960 Dramaturgie an der Hochschule fur Filmkunst in Babelsberg Nach dem Studium arbeitete sie fur ein Jahr bei der Zeitschrift Deutsche Filmkunst Danach folgte ein anderthalbjahriges Zusatzstudium am WGIK in Moskau das sie gemeinsam mit ihrem Mann dem Filmwissenschaftler und Maler Rolf Richter 1932 1992 unternahm Anschliessend war sie als Redakteurin der Zeitschrift film Wissenschaftliche Mitteilungen nach 1965 genannt Filmwissenschaftliche Mitteilungen am Institut fur Filmwissenschaft der Deutschen Hochschule fur Filmkunst Potsdam Babelsberg unter der Leitung von Heinz Baumert tatig Gemeinsam mit ihm und Wolfgang Gersch publizierte sie die schwarze Hefte genannten film Wissenschaftliche Mitteilungen FWM von dem Heft 2 1965 verboten wurde Anschliessend wurde Heinz Baumert fristlos gekundigt und die gesamte Arbeit des Instituts auf dem 11 Plenum des ZK der SED als theoretischer Unterbau fur die verbotenen Filme gegeisselt 3 Erika Richter bekannte spater uber diese Zeit Wir haben gegluht 4 Von 1967 bis 1969 arbeitete sie als Deutschlektorin am Kulturzentrum der DDR in Kairo Danach arbeitete sie bei den Filmwissenschaftlichen Beitragen Von 1971 bis 1975 schrieb sie an der Akademie fur Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED an ihrer Dissertation zum Thema Alltag und Geschichte in DEFA Gegenwartsfilmen der siebziger Jahre 1975 wurde sie promoviert Von 1975 bis 1991 war sie als Dramaturgin beim DEFA Studio fur Spielfilme beschaftigt Dort betreute sie unter anderem Projekte von Evelyn Schmidt Seitensprung 1979 Das Fahrrad 1980 Auf dem Sprung 1984 Lothar Warneke Die Beunruhigung 1981 Eine sonderbare Liebe 1984 Blonder Tango 1985 Rainer Simon Jadup und Boel 1981 Roland Graf Fariaho 1982 Heiner Carow Paule Panke abgebrochen So viele Traume 1986 Coming Out 1989 Verfehlung 1991 Siegfried Kuhn Heute sterben immer nur die anderen 1990 Die Lugnerin 1991 und Herwig Kipping Das Land hinter dem Regenbogen 1991 Sie bestarkte junge Filmschaffende forderte Filme von Frauen und zeichnete in ihren Filmen ein Bild interessanter und starker selbstbewusster Frauen Als der Henschelverlag nach der Wende die Zeitschrift Film und Fernsehen in die freie Marktwirtschaft entliess setzten Rolf und Erika Richter alles daran das Blatt zu retten Es erhielt ein sehr modernes Layout neue Autoren konnten gewonnen werden und all jene Themen und Projekte standen im Mittelpunkt die zu DDR Zeiten tabuisiert worden waren Zunachst monatlich dann in unregelmassigeren Abstanden wurde Film und Fernsehen bis 1999 zur Plattform erregender Debatten zu Filmgeschichte und gegenwart auch zur Filmentwicklung in Ostdeutschland Nach dem fruhen Tod ihres Mannes 1992 kummerte sich Erika Richter nicht nur weiter um die Redaktion der Zeitschrift sondern auch um deren Finanzierung was fur jedes neue Heft ein Balanceakt war Nicht selten setzte sie private Mittel ein um den Druck der nachsten Ausgabe zu gewahrleisten Auf Dauer war das undenkbar so dass die Zeitschrift 1999 eingestellt werden musste Nach ihrem Ende konnte ein Teil der Themen vom Jahrbuch der DEFA Stiftung aufgenommen werden das zwischen 2000 und 2005 erschien und von Erika Richter zusammen mit Ralf Schenk und Claus Loser redigiert wurde Nebenbei kampfte sie fur den Erhalt des Berliner Kino Babylon das in den 1990er Jahren mehrfach vom Untergang bedroht war Sie war kuratorisch im Auswahlkomitee des internationalen forums des jungen films der Berliner Filmfestspiele tatig schrieb Artikel in Buchern Tageszeitungen und Zeitschriften stand fur Filmeinfuhrungen Diskussionen Vortragsreisen furs Goethe Institut zur Verfugung Ralf Schenk der viele Jahre ihre Arbeit verfolgt hat resumierte in seinem Nachruf dass Erika Richter fur die Filmentwicklung im deutschen Osten aber auch fur die filmhistorische Erinnerungsarbeit eine Institution war 2003 wurde Erika Richter fur ihr Lebenswerk die Berlinale Kamera verliehen 5 2012 erhielt sie den Programmpreis der DEFA Stiftung Erika Richters Nachlass befindet sich im Filmmuseum Potsdam Filmografie Auswahl Bearbeiten1977 Das kurzere Streichholz Dokumentarfilm uber Hans Rodenberg Szenarium gemeinsam mit Rolf Richter 1979 81 Jadup und Boel 1980 Seitensprung 1981 Die Beunruhigung 1982 Das Fahrrad 1983 Fariaho 1984 Eine sonderbare Liebe 1985 Weisse Wolke Carolin 1985 Blonder Tango 1988 Ich liebe dich April April 1988 Die Schauspielerin 1989 Die Besteigung des Chimborazo und Statistenrolle 1989 Coming Out 1990 Biologie und Statistenrolle 1990 Ruckwartslaufen kann ich auch 1991 Heute sterben immer nur die andern 1992 Die LugnerinSchriften Auswahl Bearbeiten1963 1965 film Wissenschaftliche Mitteilungen Zeitschrift Redaktion mit Heinz Baumert Wolfgang Gersch Institut fur Filmwissenschaft der Deutschen Hochschule fur Filmkunst Potsdam Babelsberg 1974 Realistischer Film in Agypten Henschel verlag 1974 1976 Alltag und Geschichte in DEFA Gegenwartsfilmen der siebziger Jahre Hochschule fur Film und Fernsehen der DDR Potsdam Hochschule fur Film und Fernsehen der DDR 1980 Das politische Kino von Souhel Ben Barka Oder Es gibt marokkanische Filme aber keine marokkanische Filmkunst Mit Rolf Richter In Film im Aufbruch Hochschule fur Film und Fernsehen der DDR 1983 Ulrich Thein Auf dem Weg zu einem volkstumlichen Film In DEFA Spielfilm Regisseure und ihre Kritiker Teil 2 Hrsg Rolf Richter Henschel Verlag Berlin 1990 1992 Film und Fernsehen Zeitschrift Hrsg mit Rolf Richter Berlin 1993 1999 Film und Fernsehen Zeitschrift Hrsg Berlin 2000 2003 apropros Film Jahrbucher der DEFA Stiftung Redaktion mit Ralf Schenk Verlag Das Neue Berlin 2000 2001 Bertz Fischer Verlag Berlin 2002 2003 2004 2005 apropros Film Jahrbucher der DEFA Stiftung Redaktion mit Ralf Schenk Claus Loser Bertz Fischer Verlag Berlin 1967 2017 Auswahl von 26 Veroffentlichungen Erika Richters In Erika Richter Liebe zum Kino Festschrift der DEFA Stiftung zum 80 Geburtstag Erika Richters DEFA Stiftung Berlin 2017Auszeichnungen Bearbeiten1989 Kunstpreis des FDGB im Kollektiv fur Die Schauspielerin 2003 Berlinale Kamera 2012 Programmpreis der DEFA StiftungLiteratur BearbeitenWolfgang Gersch Wir haben gegluht Die DDR Zeitschrift film Wissenschaftliche Mitteilungen 1964 65 In Johannes Roschlau Red Im Zeichen der Krise Das Kino der fruhen 1960er Jahre Munchen Edition Text Kritik 2013 S 146 155 Erika Richter Liebe zum Kino Festschrift der DEFA Stiftung zum 80 Geburtstag Erika Richters 2017 6 Gunter Agde Die alltagliche Emanzipation lernen Zum Tod der unerschrockenen Defa Dramaturgin Erika Richter In Neues Deutschland 27 August 2020 Ralf Schenk Zum Tod von Erika Richter Zum Tod der Dramaturgin und Filmkritikerin Erika Richter 6 1 1938 24 8 2020 In Filmdienst 3 September 2020Weblinks BearbeitenErika Richter in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Erika Richter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Erika Richter in Katalog der Filmuniversitat BabelsbergEinzelnachweise Bearbeiten Rene Pikarski Wenn die Kraniche ziehen DEFA Stiftung 25 August 2020 abgerufen am 25 August 2020 Ralf Schenk Zum Tod der Dramaturgin und Filmkritikerin Erika Richter 6 1 1938 24 8 2020 In Verband der deutschen Filmkritik Verband der deutschen Filmkritik 11 September 2020 abgerufen am 7 Juli 2023 deutsch Ralf Schenk Eine kleine Geschichte der DEFA Hrsg DEFA Stiftung Berlin 2006 ISBN 978 3 00 018775 9 S 149 Wolfgang Gersch Wir haben gegluht Die DDR Zeitschrift film Wissenschaftliche Mitteilungen 1964 65 In Hans Michael Bock Jan Distelmeyer Jorg Schoning Hrsg Im Zeichen der Krise Das Kino der fruhen 1960er Jahre edition text kritik Munchen 2013 ISBN 978 3 86916 270 6 S 146 http www berlinale de de archiv jahresarchive 2003 08 pressemitteilungen 2003 08 Pressemitteilungen 2003 Details 942 html Erika Richter Liebe zum Kino DEFA Stiftung abgerufen am 25 August 2020 Normdaten Person GND 129578428 lobid OGND AKS LCCN n82039830 VIAF 8469015 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter ErikaKURZBESCHREIBUNG deutsche DramaturginGEBURTSDATUM 6 Januar 1938GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 24 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erika Richter Dramaturgin amp oldid 236497716