www.wikidata.de-de.nina.az
Heddy Pross Weerth 1 September 1917 in Detmold 21 Juni 2004 in Mannheim war eine deutsche Ubersetzerin Literaturkritikerin Publizistin und Autorin Sie veroffentlichte teilweise unter dem Pseudonym Warja Saacke dem realen Namen ihrer Tochter 1 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Schule und Studium 3 Berufliche Entwicklung 4 Ehrungen 5 Werke Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSie war das Kind des Altphilologen Karl Emil Ferdinand Weerth 1881 1960 und dessen Ehefrau Harriet Weerth geborene Carius Es bestand eine familiare Verbindung zu Russland sowie eine generelle Aufgeschlossenheit gegenuber einem linksliberal burgerlichen bis sozialistischen Gesellschaftsmodell und dessen kulturellen Ausdrucksformen insbesondere der Literatur Von 1955 bis 1969 war sie mit dem Publizistikwissenschaftler Harry Pross verheiratet der auch als Chefredakteur von Radio Bremen wirkte 2 Schule und Studium BearbeitenHeddy Weerth besuchte in Detmold das Gymnasium das sie 1935 mit der Unterprimarreife Mittlere Reife verliess Anschliessend begann sie eine Lehre als Buchhandlerin in Marburg Ihr Pflichtjahr als Landerzieherin absolvierte sie in Schleswig Holstein wo sie zeitweise auf dem als schwimmende Dichterwerkstatt dienenden Blazer Krake des Reformpadagogen Barden und Schriftstellers Martin Luserke 1880 1968 mitfuhr 3 Im Marz 1939 legte sie in Berlin eine Sonderreifeprufung ab die sie fur das Studium der Erziehungswissenschaften qualifizierte Mit dem Berufsziel Volksschullehrerin begann sie 1940 in Munchen Pasing an der Hochschule fur Lehrerbildung ihr Studium Dieses setzte sie jedoch nicht fort sondern entschied sich stattdessen fur ein Studium der osteuropaischen Geschichte slawistischer Philologie und Germanistik das sie an der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin in Konigsberg und an der Georg August Universitat Gottingen weiterverfolgte Vier Semester davon verbrachte sie bis zum Wintersemester 1944 45 an der Albertus Universitat Konigsberg wo sie wahrscheinlich Russisch Kurse bei Nikolai Sergejewitsch Arsenjew russ Nikolaj Sergeevich Arsenev 1888 1977 dem Leiter des dort 1941 gegrundeten Dolmetscher Instituts belegte und dessen Vorlesungen uber russische Kultur und Literatur besuchte Dem gingen 1941 und 1942 kurzzeitige Tatigkeiten als Hauslehrerin bei der Familie von Berg in Konigsberg voraus Sie lernte die ostpreussische Dichterin Agnes Miegel kennen mit der sie korrespondierte 4 Sie studierte unter anderem auch bei dem Historiker Herbert Grundmann dem Slawisten und Linguisten Karl Heinrich Meyer dem Historiker Theodor Schieder und dem Slawisten Max Vasmer An der Georg August Universitat Gottingen schloss sie ihr Studium mit der Promotion ab und legte 1945 ihre Dissertation zum Thema Wandlungen in der russischen Geschichtsschreibung und Geschichtsbetrachtung im 16 und beginnenden 17 Jahrhundert vor 5 Berufliche Entwicklung BearbeitenVon 1949 bis 1956 war Heddy Weerth als Redakteurin Ubersetzerin und Rezensentin tatig Dabei arbeitete sie fur das vom Informationsdienst des Alliierten Hochkommissariats in Deutschland HICOG und spater von der US amerikanischen Botschaft in Bonn herausgegebene Informationsblatt Ost Probleme Zusatzlich war sie auf privater Basis als Russischlehrerin aktiv Spater arbeitete sie freiberuflich als Ubersetzerin Literaturkritikerin und Essayistin Ihre Beitrage uber russische bzw sowjetische Literatur und Kulturgeschichte erschienen beispielsweise in Tageszeitungen FAZ Stuttgarter Zeitung Die Zeit NZZ 6 und Zeitschriften Osteuropa Deutsche Rundschau Neue Rundschau Akzente oder wurden von Rundfunkanstalten Deutsche Welle DLF hr NDR RB SDR SWF WDR gesendet vorwiegend von Radio Bremen wo sie neben ihrer freiberuflichen Tatigkeit von 1971 bis 1981 als Kulturredakteurin wirkte Zahlreiche Reisen fuhrten sie in die Sowjetunion teilweise auf Einladung des Schriftstellerverbands der UdSSR Auf Einladung des Sowjetischen Komitees zum Schutze des Friedens reiste sie 1967 mit Marion Grafin Donhoff Martin Niemoller Industriellen und Naturwissenschaftlern Mit zahlreichen Ubersetzungen und literaturkritischen Beitragen bemuhte sie sich bis ins hohe Alter darum dem deutschen Publikum sowjetrussische Literatur nahezubringen die 1954 ein einziger weisser Fleck auf der europaischen Literaturlandkarte war 7 Auch anti sowjetischer Literatur wie der von Efim Etkind Lew Kopelew oder Alexander Solschenizyn widmete sie sich eingehend unter Pseudonym um etwaigen Problemen bei einer Wiedereinreise in die Sowjetunion vorzubeugen 8 Weerth war Mitglied im PEN Zentrum Deutschland Sie starb im Juni 2004 im Alter von 86 Jahren Ehrungen Bearbeiten1983 Ehrengabe zum Andreas Gryphius PreisWerke Auswahl BearbeitenHier herrscht Proserpina Eine Skizze des Dichters Ossip Mandelstam Mit Nachdichtungen seiner Verse durch Paul Celan Deutsches Literaturarchiv Marbach 1959 Auf der Suche nach der Avantgarde In Herbert Mochalski Eugen Kogon Hrsg Sowjet Sibirien und Zentralasien heute Frankfurt am Main 1967 S 151 155 Prag und die Tschechoslowakei Walter Verlag Olten 1967 Neuaufl 1990 ISBN 978 3 530 66607 6 Sowjetische Prosa in der Bundesrepublik seit 1954 In Akzente Zeitschrift fur Literatur Jg 21 1974 S 486 491 Von Stalins Tod bis zur Gegenwart In Gisela Lindemann Hrsg Sowjetliteratur heute Munchen 1979 S 55 79 Gutachten zu Leonid Pasternak Deutsches Literaturarchiv Marbach 1980 Moskau Von der Siedlung im Wald zur Kapitale einer Weltmacht Insel Verlag Frankfurt 1980 Neuaufl 1989 ISBN 978 3 458 32167 5 Hrsg Das rote Rad Texte Interviews Reden von Alexander Solschenizyn Piper Verlag Munchen 1986 ISBN 978 3 492 00894 5 Hrsg Einfuhrung Das Leben ist schon und traurig Russisches Lesebuch Piper Munchen 1990 ISBN 978 3 492 11025 9 S 7 18 Nachwort zu Anton Tschechow Diebe und andere Erzahlungen Munchen 2004 S 200 206Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heddy Pross Weerth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heddy Pross Weerth im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren Weerth im Germersheimer Ubersetzerlexikon UeLex von Aleksey Tashinskiy 2018 Mit ausfuhrlichen LiteraturangabenEinzelnachweise Bearbeiten Heddy Pross Weerth in Who s Who auf whoswho de abgerufen am 12 August 2017 Aleksey Tashinskiy Heddy Pross Weerth 1917 2004 in Germersheimer Ubersetzerlexikon auf uelex de abgerufen am 12 August 2017 Peter Lambrecht Luserke Gedenken in Mitteilungsheft Nr 83 1993 der Vereinigung ehemaliger Schuler und der Lehrer der Meldorfer Gelehrtenschule Traditionsgemeinschaft Greifenberger Gymnasiasten Meldorf Winter 1993 S 10 Postkarten von Agnes Miegel an Heddy Weerth 1941 1944 viele davon durch unmittelbare Kriegseinwirkung vernichtet in Deutsches Literaturarchiv Marbach Heddy Pross Weerth im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren abgerufen am 12 August 2017 Heddy Pross Weerth Die gefahrlichen Geheimnisse in Die Zeit Nr 40 1983 30 September 1983 Heddy Pross Weerth Sowjetische Prosa in der Bundesrepublik seit 1954 in Akzente Zeitschrift fur Literatur Jg 21 1974 S 487 Killy Literaturlexikon Bd 9 1991 Normdaten Person GND 116305290 lobid OGND AKS LCCN n80143551 VIAF 74599691 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pross Weerth HeddyALTERNATIVNAMEN Weerth HeddyKURZBESCHREIBUNG deutsche Ubersetzerin Autorin und KritikerinGEBURTSDATUM 1 September 1917GEBURTSORT DetmoldSTERBEDATUM 21 Juni 2004STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heddy Pross Weerth amp oldid 210013698