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Die Hauptpost von Frankfurt am Main auch Postamt 1 wurde 1891 an der Zeil 110 mit einem prachtvollen Neubau im Stil des Historismus eroffnet Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand an gleicher Stelle ein moderner Ersatzbau der dann aber mit der Privatisierung der Deutschen Bundespost und dem Ruckgang der traditionellen Postdienste aufgegeben wurde 2008 wurde hier das Palaisquartier Frankfurt HochVier erbaut Mittelrisalit der Hauptfassade des Frankfurter Postamts Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude von 1891 1 1 Lage und Beschreibung 1 2 Hauptbau 1 3 Hofbau 1 4 Betrieb 2 Wiederaufbau und Nutzungen 1947 bis 2007 2 1 Nach Kriegszerstorungen 2 2 Verwertung des Grundstucks 2 3 Nutzung Benutzung durch die National Security Agency NSA 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGebaude von 1891 BearbeitenLage und Beschreibung Bearbeiten Das Grundstuck liegt im Innern eines grossen Baublocks der von den drei wichtigen Geschaftsstrassen Zeil Stiftstrasse und Grosse Eschenheimer Strasse eingeschlossen wird Das an der Zeil liegende Rothe Haus seit 1867 Residenz der preussischen Oberpostdirektion war 1879 neu verkleidet und 1887 bis 1892 mit den Nachbarhausern Weinhaus Drexel und Russischer Hof zu einem einzigen Postgebaude zusammengefasst worden Der Hof des Rothen Hauses war in der Biedermeierzeit das Zentrum des Frankfurter Reiseverkehrs Von hier aus fuhren die Postkutschen in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts hinaus in alle Richtungen 1 Fur den Bau des neuen Postamtes wurden die Hotels Rotes Haus und Russischer Hof abgebrochen Zugrunde lagen Entwurfe des Geheimen Postrates Julius Skalweit im Reichspostamt der die Oberleitung innehatte Danach folgten die ausfuhrlichen Entwurfe fur die Hof und das Hauptgebaude 2 Hauptbau Bearbeiten nbsp Grundriss nbsp Fassade der Hauptpost zur Zeil 1898 Fotografie von Max Junghandel Regierungsbaumeister Franz Ahrens hatte das Hauptgebaude geplant Der Entwurf fur das Hauptgebaude musste jedoch noch mehrmals umgearbeitet werden so dass Heinrich von Stephan Staatssekretar des Reichspostamtes den Entwurf des Postbauinspektors Prinzhausen erst am 30 Mai 1893 als endgultige Grundlage fur die Gestaltung des Hauptbaus genehmigte Hofbau Bearbeiten Wahrend das Hauptgebaude von Regierungsbaumeister Ahrens geplant wurde war fur das Hofgebaude der Entwurf von Regierungsbaumeister Priess massgeblich 1894 beschloss der Reichstag das Palais Thurn und Taxis zu erwerben da ab 1876 die Telegraphie und ab 1881 auch das Fernsprechwesen an Aufgaben hinzugekommen waren sodass fur die weitere Ausfuhrung der Hofgebaude des Postamtes nun eine andere Grundlage gegeben war Vom ursprunglichen Priess schen Plan wurde Abstand genommen und unter Leitung des Geheimen Postrates Hake erarbeitete nun Prinzhausen auch den Entwurf fur den Hofbau Das Palais Thurn und Taxis erwies sich aber als fur Postzwecke ungeeignet und wurde deshalb 1905 an die Stadt Frankfurt weiterverkauft die darin ein Museum fur Volkerkunde unterbrachte Betrieb Bearbeiten Das Hauptpostamt hatte einen eigenen Anschluss an die Strassenbahn Frankfurt am Main Von hier aus wurde die Poststrassenbahn betrieben Das Zufahrtsgleis zur Hauptpost zweigte auf der Zeil ab und fuhrte durch das Portal des Postgebaudes in den Innenhof Dort befand sich eine Wendeschleife mit einem Uberholgleis Ebenfalls im Innenhof befand sich eine eigene zweigleisige Wagenhalle fur sechs Triebwagen mit eigener Werkstatt Insgesamt verliefen dort 460 Meter Gleis Wiederaufbau und Nutzungen 1947 bis 2007 BearbeitenNach Kriegszerstorungen Bearbeiten Das Gebaude der Hauptpost von 1891 wurde durch den Luftangriff im Marz 1944 schwer beschadigt Am Ende des Zweiten Weltkriegs war es nicht mehr nutzbar Ersatz musste geschaffen werden Auf einen erwogenen Standortwechsel wurde wegen der gunstigen Lage des Grundstucks und der noch intakten Fernmeldeleitungen verzichtet Die Hauptverwaltung fur das Post und Fernmeldewesen beschloss deshalb im August 1947 Post und Fernmeldegebaude auf dem alten Postgelande wieder zu errichten Um die erforderlichen neuen Gebaude unterbringen zu konnen wurde das 12 399 m grosse Gelande durch Ankauf auf 21 431 m vergrossert Unter den neu erworbenen Grundstucken befand sich erneut auch das Grundstuck des an der Grossen Eschenheimer Strasse gelegenen Palais Thurn und Taxis nun eine Ruine An der Stiftstrasse wurden Grundstucke erworben und dort eine neue Zufahrtsstrasse geschaffen so dass die Zeil nicht langer von Postfahrzeugen befahren werden musste nbsp Ehemaliger Fernmeldehochhaus Komplex 2003Wegen der unregelmassigen Form des Areals der Lage des Grundstucks sowie wegen zu erhaltender Gebaude und Gebaudereste in denen der laufende Betrieb auch wahrend des Baus aufrechterhalten werden musste verblieben dem planenden Architekten wenig gestalterische Freiheit Um die Funktionen des schnell expandierenden Fernmeldebetriebs unterbringen zu konnen wurde ein Hochhaus mit einer Gebaudehohe von etwa 55 m geplant Obwohl keine Interessen von Nachbarn beeintrachtigt waren weil nach allen Seiten ausreichend Grenzabstand eingehalten wurde verweigerte die Stadtverwaltung aus Rucksicht auf das historische Stadtbild mit dem Dom ihre Zustimmung Die Hohe des Gebaudes musste daher auf acht Obergeschosse mit einer Hauptgesimshohe von etwa 40 m zuruckgenommen werden So entstand das Fernmeldehochhaus das als erstes Frankfurter Hochhaus gilt Samtliche Gebaude sowohl die der Briefpost als auch jene des Fernmeldeamtes wurden um einen etwa 5000 m grossen Hof angeordnet Die Gebaude der beiden Betriebszweige waren sorgfaltig voneinander getrennt die Gebaude der Post orientierten sich in ihrem Schwerpunkt in Richtung Zeil Durch das historische Portal und den Innenhof des Palais Thurn und Taxis an der Grossen Eschersheimer Strasse bestand der offentliche Zugang zu der im Erdgeschoss gelegenen Fernmeldehalle Verwertung des Grundstucks Bearbeiten Diese in den Anfangen der 1950er Jahre geschaffene Anlage wurde 50 Jahre spater aufgegeben Der Fernmeldeturm war zwar ein Baudenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Gleichwohl wurde er zusammen mit dem gesamten Areal abgerissen damit hier ab 2008 die Grosserschliessungsmassnahme Palaisquartier Frankfurt HochVier gebaut werden konnte 3 die Geschafte Hotels und Buros beherbergt Nutzung Benutzung durch die National Security Agency NSA Bearbeiten Die US amerikanische NSA hatte jahrelang direkt uber der Frankfurter Hauptpost eine Abhorzentrale Nach dem Umzug der Hauptpost in ein nahegelegenes Gebaude war diese auch dort mit der NSA direkt verbunden Hierzu entstand eine Verbindung uber gepanzerte Telefonleitungen mit dem Telekommunikations Knoten der Bundespost in Frankfurt Offiziell bezeichnete sich der Bundesnachrichtendienst BND als Mieter der Raume 4 Literatur BearbeitenPost und Telegraphie in Frankfurt am Main Denkschrift zur Einweihung des neuen Reichs Post und Telegraphengebaudes an der Zeil und des vom Frankfurter Handelsstande fur dasselbe gestifteten Denkmals Kaiser Wilhelms I am 18 Oktober 1895 Verlag August Osterrieth Frankfurt am Main 1895 Wilhelm Kick Hrsg Moderne Neubauten 2 Jahrgang Stuttgarter Architektur Verlag Kick Stuttgart 1898 Dipl Ing Ebert Technische Dokumentation Fernmeldezentrum an der Zeil 1956 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichspostgebaeude Frankfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das alte Postamt Frankfurt am Main Hauptpostamt The Main Post Office on the Zeil around 1900 Liste denkmalgeschutzter Gebaude des Post und FernmeldewesensEinzelnachweise Bearbeiten Walter Gerteis Das unbekannte Frankfurt Funfte Auflage Juli 1971 Verlag Frankfurter Bucher Frankfurt S 33 Das neue Reichs Postgebaude in Frankfurt Main Archiv fur Post und Telegraphie Jhrg 23 1895 S 671 690 http www deutsches architektur forum de forum showthread php p 175728 Christiane Schulzki Haddouti Abhor Dschungel Geheimdienste lesen ungeniert mit Grundrechte werden abgebaut Heise Zeitschriften Verlag c t Magazin 1 Mai 1998 abgerufen am 17 September 2013 50 114332 8 681517 Koordinaten 50 6 51 6 N 8 40 53 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptpost Frankfurt am Main amp oldid 233162790