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Harald Stender 18 Dezember 1924 in Altona Elbe 1 August 2011 in Hamburg war ein deutscher Fussballspieler Mit insgesamt 336 Punktspielen zwischen 1947 und 1960 ist er der Spieler mit den zweitmeisten Einsatzen in der damals erstklassigen Fussball Oberliga Nord die er alle fur den FC St Pauli bestritt Harald Stender 1940er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 1 1 Ein Altonaer auf St Pauli 1 2 Die unmittelbare Nachkriegszeit 1 3 Die Oberliga Jahre 1 3 1 1947 1951 Jedes Jahr um die deutsche Meisterschaft 1 3 2 1951 1960 In einer nur noch mittelmassigen Elf 2 Leben nach der aktiven Zeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenEin Altonaer auf St Pauli Bearbeiten Harald Stenders Vater meldete den Achtjahrigen am 1 April 1933 nicht etwa bei einem grossen Verein seiner damals noch selbstandigen Geburtsstadt Altona 93 oder dem annahernd gleich starken Union 03 sondern beim hamburgischen FC St Pauli an weil dessen Spielstatte gegenuber dem Heiligengeistfeld lag und nur einen kraftigen Steinwurf von der Altonaer Wohnung der Familie entfernt war In St Paulis Jugend entwickelte er sich zu einem kampfstarken ausdauernden rechten Laufer der zudem viel fur den Spielaufbau tat und spater auch auf Halbrechts eingesetzt wurde Die unmittelbare Nachkriegszeit Bearbeiten Der Zweite Weltkrieg verhinderte dass Stender sich schon vor 1945 ins Blickfeld spielte Aber unmittelbar nach der Befreiung konnte in Hamburg der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden obwohl die Stadt aufgrund der Fliegerangriffe noch in Schutt und Asche lag Und gleich in der Saison 1945 46 belegte der FC St Pauli in der Stadtliga Hamburg den zweiten Platz der zur Teilnahme an der Meisterschaft der britischen Besatzungszone berechtigte worauf der Verein dann allerdings verzichtete Von der fussballerischen Starke her ware dieser Verzicht nicht erforderlich gewesen denn bereits 1945 verzeichnete der Verein einen Zustrom leistungsstarker Spieler wie Helmut Schon Heiner Schaffer Fritz Machate Walter Dzur vom Dresdner SC Heinz Hempel Hans Appel Willi Thiele und Tute Lehmann aus Berlin sowie Josef Famula aus Schlesien Sie alle kamen 1 weil der Vater des Ur Paulianers Karl Miller eine Schlachterei besass wo die Spieler zu Zeiten allgemeinen Lebensmittelmangels regelmassig verkostigt wurden Alle Kraft kam aus Millers Wurstkessel wie Chronist Jan Feddersen formuliert 2 Ansonsten reiste die Mannschaft durch die britische Zone und spielte uberall wo ihr Naturalien dafur geboten wurden Harald Stender war einer von nur drei Hamburgern die sich in diesem Kreis von Nationalspielern und deutschen Meistern behaupten konnten der schnell die Bezeichnung Wundermannschaft erhielt 1946 47 beendete der FC die Saison als Stadtligameister was ihn fur die im Sommer 1947 anlaufende Oberliga Nord qualifizierte und nahm diesmal auch an der Zonenmeisterschaft teil Nach Siegen uber den STV Horst Emscher 3 1 in Hamburg und Borussia Dortmund 2 2 n V in Gladbeck 1 0 in Braunschweig hiess der Endspielgegner ausgerechnet Hamburger SV In den Stadtligaspielen hatte St Pauli noch die Oberhand behalten 3 2 und 2 2 3 aber am 13 Juni 1947 sahen 37 000 Zuschauer an der Hoheluft eine ganz starke Elf vom Rothenbaum die die Mannen um Harald Stender mit 6 1 deklassierte St Pauli spielte in folgender Aufstellung Thiele Miller Hempel Stender Dzur Appel Lehmann Machate Famula Schaffer Michael 4 Die Oberliga Jahre Bearbeiten 1947 1951 Jedes Jahr um die deutsche Meisterschaft Bearbeiten In der Saison 1947 48 nahm die Oberliga Nord den Spielbetrieb mit zunachst nur zwolf Vereinen auf am Ende standen mit St Pauli und dem HSV zwei Hamburger Teams punktgleich an der Spitze Beide Vereine qualifizierten sich dadurch fur die Teilnahme an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft Nordmeister wurde allerdings der HSV durch ein 2 1 im Entscheidungsspiel da das Torverhaltnis seinerzeit noch nicht zahlte Fur Harald Stender brachte die Endrunde die ersten beiden Einsatze auf diesem hochsten deutschen Niveau nach einem 7 0 bei Union Oberschoneweide unterlag der FC im Mannheimer Halbfinale dem 1 FC Nurnberg nach Verlangerung mit 2 3 1948 49 ergab sich annahernd die gleiche Situation das Entscheidungsspiel um die Oberligameisterschaft verlor St Pauli diesmal mit 3 5 gegen den HSV musste deshalb sogar Qualifikationsspiele austragen um an der deutschen Endrunde teilnehmen zu konnen 4 1 gegen RW Essen 1 1 n V und 2 0 gegen Bayern Munchen und scheiterte dann am 1 FC Kaiserslautern 1 1 n V und 1 4 Auch in den folgenden beiden Jahren gewann Harald Stender jeweils die Nord Vizemeisterschaft schied aber in der Endrunde um die Deutsche vorzeitig aus 1949 50 nach einem 4 0 uber TuS Neuendorf mit 1 2 gegen die SpVgg Furth 1950 51 die Endrunde wurde erstmals in zwei Gruppen ausgetragen belegte St Pauli hinter Kaiserslautern Schalke 04 und Furth nur den vierten Platz Das Gesicht der Mannschaft veranderte sich langsam weil ein Teil der Wunderelf Mitglieder auf die 40 zuging oder den Verein wieder verlassen hatte Harald Stender wuchs in eine Fuhrungsrolle hinein und leitete neue jungere Spieler wie Fred Boller Harry Wunstorf und Otmar Sommerfeld auf dem Spielfeld an Seine konstante Leistung blieb auch dem Bundestrainer Sepp Herberger nicht verborgen der den Paulianer daraufhin im Winter 1950 51 zu einem Nationalmannschaftslehrgang einlud Kurz danach folgte eine der schwarzesten Stunden in Harald Stenders Leben im Februar 1951 prallte er mit Bremens Torhuter Dragomir Ilic zusammen und schlug mit dem Kopf auf den gefrorenen Boden auf Von dem doppelten Schadelbasisbruch genas er uberraschend schnell wenn auch nicht schnell genug das 5 0 am Millerntor gegen den HSV erlebte er nur als einer von 30 000 Zuschauern 5 stand knapp drei Monate spater wieder in der Oberligaelf 6 aber vom Bundestrainer horte er danach nichts mehr Dem FC St Pauli war er dafur umso wichtiger der hatte ihm die Moglichkeit vermittelt eine Tankstelle an der Stresemannstrasse nahe seinem Elternhaus und damit auch nahe am Stadion das noch nicht das erst 1963 eingeweihte Millerntor Stadion war zu pachten was eine in der fruhen Wirtschaftswunderzeit beliebte Methode darstellte Spieler durch diese zusatzliche Einnahmequelle von Abwanderungsgelusten abzuhalten 1951 1960 In einer nur noch mittelmassigen Elf Bearbeiten 1952 als Dritter und 1953 als Neunter der Oberliga hatte der FC St Pauli mit dem Kampf um die Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde wenig zu tun Aber 1954 wurde die Mannschaft in der Harald Stender inzwischen die Kapitansbinde trug Zweiter hinter Hannover 96 doch Stender wurde um eine weitere Teilnahme an der Endrunde der deutschen Meisterschaft gebracht weil sich in dieser Saison wegen der fruh beginnenden WM in der Schweiz ausnahmsweise nur die Oberligameister dafur qualifizierten In den folgenden sechs Spielzeiten schnitt seine Elf nie mehr besser als auf Rang Vier ab und 1959 60 stand bis auf Trainer Heinz Hempel und Torwart Wunstorf eine neue Generation neben Stender auf dem Platz 7 von der sich insbesondere Horst Haecks Oschi Osterhoff und Ingo Porges einen guten Namen machen sollten Mit einem 2 0 gegen Eintracht Osnabruck am 24 April 1960 verabschiedete sich die Seele vom Millerntor 8 nach 336 Oberligapartien auf mehr Einsatze hat es nur Otmar Sommerfeld gebracht der acht Jahre mit Harald Stender in einer Mannschaft spielte und 22 Torerfolgen aus der Vertragsspielerelf In den zuruckliegenden 15 Jahren hatte er nahezu 500 Begegnungen in der Ersten absolviert darunter auch 15 Endrundenspiele um die deutsche Meisterschaft ein Tor und zusatzlich drei Begegnungen mit der norddeutschen NFV Auswahl 9 womit er immer noch St Paulis Rekordspieler aller Zeiten ist Angeblich war das dem Verein nicht mal einen Blumenstrauss wert 6 Leben nach der aktiven Zeit Bearbeiten nbsp Grabstatte auf dem Friedhof OhlsdorfHarald Stender spielte noch bis 1994 in der Altligaelf des FC St Pauli 2003 wurde er fur seine 70 jahrige Vereinsmitgliedschaft geehrt Seine Tankstelle existiert langst nicht mehr und er selbst lebte bis zu seinem Tod im Hamburger Norden weit entfernt von der Grenzgegend zwischen Altona und St Pauli in der sich ein Grossteil seines Lebens abspielte Das hinderte ihn nicht daran noch als Ehrenratsvorsitzender eines anderen Traditionsvereins von Union 03 zu wirken 6 auf dessen Sportplatz zeitweise auch die Amateure des FC St Pauli ihre Heimspiele austrugen Anlasslich des 100 jahrigen Vereinsjubilaums des FC St Pauli wurde er im Mai 2010 von den Lesern einer Hamburger Tageszeitung in die Jahrhundertelf seines Klubs gewahlt 10 Ihm zu Ehren wurde zwei Jahre nach seinem Tod am 11 August 2013 der Sudkurvenvorplatz des Millerntor Stadions in Harald Stender Platz umbenannt 11 Harald Stender wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt Die Grabstatte liegt im Planquadrat P 31 nordlich von Kapelle 10 Literatur BearbeitenRalf Hohmann Deutscher Sportclub fur Fussball Statistiken e V Fussball in Hamburg 1945 bis 1963 Alle Ligen alle Tabellen alle Ergebnisse AGON Kassel 2007 ISBN 978 3 89784 333 2 Bernd Jankowski Harald Pistorius Jens Reimer Pruss Fussball im Norden 100 Jahre Norddeutscher Fussball Verband Geschichte Chronik Namen Daten Fakten Zahlen AGON Sportverlag Kassel 2005 ISBN 3 89784 270 X Rene Martens Wunder gibt es immer wieder Die Geschichte des FC St Pauli Die Werkstatt Gottingen 2002 ISBN 3 89533 375 1 Jens Reimer Pruss Hrsg Spundflasche mit Flachpasskorken Die Geschichte der Oberliga Nord 1947 1963 1 Auflage Klartext Verlag Essen 1991 ISBN 3 88474 463 1 Einzelnachweise Bearbeiten Und manche von ihnen blieben lange wie bspw Walter Dzur der bis zu seinem Tod 1999 in der Hamburger Neustadt lebte Jens Reimer Pruss Hrsg Spundflasche mit Flachpasskorken Die Geschichte der Oberliga Nord 1947 1963 1 Auflage Klartext Verlag Essen 1991 ISBN 3 88474 463 1 S 48 Hohmann DSFS S 12 Jens Reimer Pruss Hrsg Spundflasche mit Flachpasskorken Die Geschichte der Oberliga Nord 1947 1963 1 Auflage Klartext Verlag Essen 1991 ISBN 3 88474 463 1 S 195 Jens Reimer Pruss Hrsg Spundflasche mit Flachpasskorken Die Geschichte der Oberliga Nord 1947 1963 1 Auflage Klartext Verlag Essen 1991 ISBN 3 88474 463 1 S 55 a b c Andreas Meyer Volker Stahl Uwe Wetzner Fussball Lexikon Hamburg Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 477 1 S 191 396 S Martens S 78 Lorenz Knieriem Hardy Grune Spielerlexikon 1890 1963 In Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 AGON Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 S 377 Jankowski Pistorius Pruss S 372 Die Jahr100elf 1 2 Vorlage Toter Link www mopo de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis auf mopo de Homepage St Pauli PersonendatenNAME Stender HaraldKURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1924GEBURTSORT Altona ElbeSTERBEDATUM 1 August 2011STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Stender amp oldid 238763013