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Hans Piekenbrock 3 Oktober 1893 in Essen 16 Dezember 1959 in Porz Wahn war ein deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg Leben Bearbeiten nbsp Piekenbrock Familiengrab in Essen Ostfriedhof Piekenbrock wurde als Sohn eines Bauunternehmers in Essen geboren Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Essen nahm er ein Jurastudium an der Universitat in Freiburg im Breisgau auf Dort war er ab 1914 Mitglied im Corps Rhenania Freiburg Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs erfolgte sein Eintritt als Freiwilliger in das 2 Westfalische Husaren Regiment Nr 11 der Preussischen Armee und er avancierte bis Mitte Oktober 1915 zum Leutnant Bei Kriegsende war er Regimentsadjutant und hatte fur sein Verhalten neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes das Verwundetenabzeichen in Schwarz das Hanseatenkreuz Hamburg sowie das Osterreichische Militarverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration erhalten 1 nbsp Grabinschrift Hans PiekenbrockNach Kriegsende erfolgte seine Ubernahme in die Reichswehr und Anstellung als Eskadronoffizier im 15 Preussisches Reiter Regiment Seine Beforderung zum Oberleutnant erfolgte am 1 Dezember 1923 und als solcher kam er in den Regimentsstab in Paderborn In den Stab der 6 Division wurde er 1926 versetzt Hier absolvierte er eine einjahrige Fuhrergehilfenausbildung die eigentlich eine versteckte Generalstabsausbildung war Auf Grund des Versailler Vertrag war es der Reichswehr in der Weimarer Republik untersagt uber einen Generalstab zu verfugen sowie eine entsprechende Qualifikation fur das militarische Fuhrungspersonal zu realisieren 2 Nach Abschluss dieses Lehrgangs wurde er am 1 Oktober 1927 in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt Hier erfolgte sein Verwendung in der Heeres Statistischen Abteilung T3 des Truppenamtes TA dem militarischen Nachrichtendienst der Reichswehr Leiter der Abteilung Abwehr war seit 1927 Gunther Schwantes 1881 1942 Die Aufgabenstellung bestand im Bereich der Abwehr in der nachrichtendienstlichen Beschaffung von Informationen uber die militarischen Einrichtungen deren Struktur Bewaffnung und Dislozierung der Armeen potentieller Kriegsgegner 3 Im April des darauffolgenden Jahres wurde die Abteilung Abwehr vereinigt mit dem Nachrichtendienst des Admiralstabes zur erweiterten Abwehr Abteilung Da fur das Generalstabspersonal ein gewisses Rotationsprinzip in einem Zeitlimit von zwei bis drei Jahren obligatorisch war wurde Piekenbrock am 1 Oktober 1929 in den Stab der 3 Kavallerie Division nach Weimar versetzt Erneut als Eskadronchef wurde er 1932 in das 15 Reiter Regiment versetzt Bei der Umstrukturierung der Reichswehr zur Wehrmacht 1934 wurde Piekenbrock am 1 Oktober als Erster Generalstabsoffizier Ia in den Stab des Infanteriefuhrers III Wehrkreiskommando III versetzt Sein Vorgesetzter war Hermann Hoth 1885 1971 der hier den Auftrag hatte nach der nunmehr wieder offenen Verwendung der militarischen Bezeichnungen 1934 die 18 Infanterie Division zu bilden Danach wurde Piekenbrock als Erster Generalstabsoffizier der 18 Infanterie Division verwendet In dieser Position wurde er am 6 Oktober 1936 durch Major i G Rudolf Schmundt 1896 1944 abgelost um als Chef der Abteilung I der Abwehr im Reichswehrministerium tatig zu werden Diese Struktur des militarischen Nachrichtendienstes war am 1 Januar 1935 durch Vizeadmirals Wilhelm Canaris als Leiter des Amtes Abwehr ubernommen und durch ihn neu strukturiert worden 4 Ab diesem Zeitpunkt gliederte sich die Abwehr in funf Abteilungen zu denen die Zentrale der Auslandsnachrichtendienst die Spionageabwehr die Sabotage und die Nachrichtenbeschaffung also die besagte Abteilung I gehorten Die von Piekenbrock gefuhrte Abteilung war fur die nachrichtendienstliche Beschaffung von Informationen im neutralen und gegnerischen Ausland zustandig 5 Am 1 August 1937 erfolgte seine Beforderung zum Oberstleutnant i G Unmittelbar nach der Blomberg Fritsch Krise Anfang 1938 wurde die Eingliederung des Amtes Abwehr unter das Oberkommando der Wehrmacht OKW vorgenommen Zu diesem Zeitpunkt war die Abteilung I untergliedert in Heer Luft Marine und Technisches Ressort Kurz vor dem deutschen Uberfall auf Polen 1939 hatte er dieses Amt ebenfalls inne und wurde unter anderem im August 1939 mit zur Abdeckung des fingierten Uberfalls auf den Sender Gleiwitz herangezogen Seine nachste Beforderung erfolgte am 1 Dezember zum Oberst i G Den Abteilungsposten bei der militarischen Abwehr verliess er dann Anfang 1943 Sein Nachfolger wurde Oberst Georg Hansen 1904 1944 6 Im Juni 1943 erfolgte die Versetzung von Piekenbrock als Kommandeur der 208 Infanterie Division die an der Ostfront eingesetzt war Kurz darauf im August wurde er zum Generalmajor befordert Am 1 Marz 1944 erfolgte die Beforderung zum Generalleutnant Fur die Fuhrung seiner Division in der Kesselschlacht von Kamenez Podolski erhielt er am 4 Mai 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 7 Zeitweise war er auch mit der Fuhrung des LIX Armeekorps beauftragt Kurz nach der Kapitulation geriet Piekenbrock am 12 Mai 1945 in der Tschechoslowakei in sowjetische Kriegsgefangenschaft in der er bis zum Herbst 1955 blieb Am 10 Juli 1924 hatte er Renate Haase geheiratet Piekenbrock verstarb am 16 Dezember 1959 in Koln Porz Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem Ostfriedhof Essen Literatur BearbeitenAndre Brissaud Canaris Societats Verlag Frankfurt 1970 Ladislas Farago Das Spiel der Fuchse Ullstein Berlin Frankfurt am Main Wien 1974 ISBN 978 3 550 07286 4 Julius Mader Hitlers Spionagegenerale sagen aus Ein Dokumentarbericht uber Aufbau Struktur und Operationen des OKW Geheimdienstes Ausland Abwehr mit einer Chronologie seiner Einsatze von 1933 bis 1944 Verlag der Nation Berlin 1983 Datensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Erwin Dickhoff Essener Kopfe Verlag Richard Bacht Essen 1985 ISBN 3 87034 037 1 Einzelnachweise Bearbeiten Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1930 S 149 Michael Geyer Aufrustung und Sicherheit Die Reichswehr in der Krise der Machtpolitik 1924 1936 Wiesbaden 1980 Florian Peter Kleeberg Organisation und Wesen der Reichswehr der Weimarer Republik Forschungsarbeit GRIN Verlag Munchen 2010 S 7 ff Friedrich Gempp Geheimer Nachrichtendienst und Spionageabwehr des Heeres Denkschrift Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik und BA MA Freiburg Karl Heinz Abshagen Canaris Patriot und Weltburger Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart 1954 Dokument zur Gliederung der Abwehr von 1936 In Andre Brissaud Canaris Legende und Wirklichkeit Bechtermunz Verlag Augsburg 1996 S 535 Karsten Hansen Widerstand und Abwehr Aus dem Leben des Oberst i G Georg Alexander Hansen Kulturverein Rangsdorf 2014 Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 594 Normdaten Person GND 124769586 lobid OGND AKS VIAF 32939036 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Piekenbrock HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 3 Oktober 1893GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 16 Dezember 1959STERBEORT Porz Wahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Piekenbrock amp oldid 217467902