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Der Sender Gleiwitz poln Radiostacja Gliwicka ist ein ehemaliger Rundfunksender in Gleiwitz Petersdorf polnisch Gliwice Szobiszowice in der polnischen Woiwodschaft Schlesien Sein 118 Meter hoher Sendeturm aus Larchenholz ist heute der hochste Holzturm der Welt Der Sender diente uberwiegend als Relaisstation fur die Schlesische Funkstunde mit Sitz in Breslau die ab April 1934 im Zuge der Gleichschaltung Reichssender Breslau hiess 1 Aufgrund des fingierten Uberfalls auf den Sender am Vorabend des Zweiten Weltkriegs ist er ein bedeutender polnischer Erinnerungsort Seit 2005 befindet sich in den Gebauden des Senders die Abteilung des Museum Gliwice fur Rundfunkgeschichte und Medienkunst Sender GleiwitzRadiostacja GliwickaSendeturm Gleiwitz 2012Sendeturm Gleiwitz 2012BasisdatenOrt Gliwice SzobiszowiceWoiwodschaft SchlesienStaat Polen50 3133398 18 6887603 Koordinaten 50 18 48 N 18 41 19 5 OVerwendung Fernmeldeturm Rundfunksender RundfunkmuseumBesitzer Stadt GliwiceTurmdatenBauzeit 1934 1935Baustoff HolzBetriebszeit seit 1935Gesamthohe 118 mBetriebs raume 40 4 m 55 3 m 80 m 109 7 mDaten zur SendeanlageWellenbereich UKW SenderRundfunk UKW RundfunkSendetypen Mobilfunk Richtfunk Mobiler LandfunkWeitere Datenweitere Daten zum Turm Hohe Antennenmast 8 mHistorische Sendeanlage Wellenbereich MW SenderRundfunk MW RundfunkBaubeginn 1 August 1934Inbetriebnahme 23 Dezember 1935Sendeleistung 5 kWSendefrequenz 1945 1231 kHzsonstige weitere Daten Eroffnung Museum 1 Januar 2005PositionskarteSender Gleiwitz Schlesien Sender Gleiwitz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Anlage 1 1 Fingierter Uberfall am Vorabend des Zweiten Weltkriegs 1 2 Nachkriegsnutzung 2 Sendeturm 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte der Anlage BearbeitenDer Konstrukteur war Paul Meltzer 1869 1953 der zu dieser Zeit mit seiner Firma MEDA in Darmstadt als Pionier im Holzbau eine grosse Anzahl von Funk Sende und Aussichtsturmen sowie grosse freitragende Hallen und weitere Bauten aus Holz projektierte Der erste Rundfunksender in Gleiwitz wurde am 15 November 1925 an der Raudener Strasse in Betrieb genommen Dieser verwendete eine an zwei 75 Meter hohen Stahlturmen befestigte T Antenne 1928 wurde die Sendeleistung erhoht dennoch genugte sie bald nicht mehr den Anforderungen Daher wurde von 1 August 1934 bis 23 Dezember 1935 an der Tarnowitzer Landstrasse heute ulica Tarnogorska 129 ein neuer Sender gebaut Im ursprunglichen Gebaude wurden weiterhin lokale Sendungen produziert die uber ein unterirdisches Kabel an den ca 5 km nordostlich gelegenen neuen Standort geleitet und von dort ausgestrahlt wurden Fingierter Uberfall am Vorabend des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten Hauptartikel Uberfall auf den Sender Gleiwitz Im Zuge des Unternehmen Tannenberg inszenierten SS und SD Manner ab dem 22 August 1939 mehrere Grenzverletzungen durch Polen darunter am 31 August einen Uberfall auf den Sender angeblich durch polnische Soldaten Diese dienten insgesamt propagandistisch als Rechtfertigung fur den Uberfall auf Polen der wenige Stunden nach dem Uberfall in Gleiwitz begann entgegen einer verbreiteten Auffassung wurde dieser jedoch nicht ausdrucklich als Kriegsgrund erwahnt Ungeachtet dessen ist der Sender in Polen neben der Westerplatte und dem Polnischen Postamt in Danzig ein Erinnerungsort fur den Beginn des Zweiten Weltkriegs Nachkriegsnutzung Bearbeiten nbsp Der Senderaum des Senders GlewitzEnde Januar 1945 ging das Objekt in die Hande der Roten Armee uber Funf Monate spater ubergab die sowjetische Seite die Gebaude an die polnische Verwaltung Es hat noch einige Monate gedauert bis die Gerate zusammengebaut und neu gestartet wurden Seit November 1945 hat der Sender Polskie Radio Katowice ausgestrahlt wurde jedoch erst im Marz 1946 feierlich eroffnet 2 Bis 1950 diente sie als Hauptsender der Verbreitung von Radio Katowice auf Mittelwelle ab 1955 noch als Reservesender Daneben diente die Anlage bis Mitte der 1950er Jahre dazu vor dem Hintergrund des Kalten Kriegs u a den Empfang von Radio Vatikan Radio Belgrad und des von Radio Free Europe in Holzkirchen auf Mittelwelle verbreiteten polnischen Programms zu storen 3 4 Die Innenraume wurden spater fur die Herstellung von Radioteilen genutzt Vorletzte Eigentumerin der Immobilie war die Telekomunikacja Polska S A die sie 2002 an die Stadt Gliwice verkaufte Am 1 Januar 2005 eroffnete diese darin einen von vier Standorten des stadtischen Museums Gliwice ein das Muzeum Historii Radia i Sztuki Mediow Radiostacja Gliwice Museum fur Rundfunkgeschichte und Medienkunst Sender Gleiwitz das unter anderem die alte Rundfunktechnik des Senders zeigt und den inszenierten Uberfall von 1939 dokumentiert 2009 wurde der Komplex renoviert Zwischen den Gebauden und dem Turm wurde ein Park mit u a zwei Wasserbecken angelegt und eine Illumination installiert Der Bereich um die Gebaude befindet sich weitgehend im Originalzustand Erhalten sind auch die mit Eichenlaub verzierte Saule vor dem Sendegebaude sowie das Tor zum Sendegebaude Das ehemalige Studiogebaude von 1925 heute ulica Radiowa wird heute als Krankenhaus genutzt Sendeturm Bearbeiten nbsp Holzturm 2009 Der Sendeturm wurde gemeinsam mit der neuen Sendeanlage 1935 als Funkturm aus Holz errichtet Einschliesslich des 8 Meter hohen Antennenmastes erreicht er eine Hohe von 118 Metern Da seine Bauweise an den Eiffelturm erinnerte trug er den Spitznamen Schlesischer Eiffelturm Der von der Christoph amp Unmack AG in Niesky Oberlausitz hergestellte Turm besteht aus Larchenholz und wird von ca 16 000 Messingdubeln zusammengehalten Auf 40 4 Metern 55 3 Metern 80 Metern und 109 70 Metern Hohe besitzt er begehbare Plattformen Die Plattform auf der Spitze die uber eine Leiter mit 365 Sprossen zuganglich ist misst 2 13 2 13 Meter Im Turm befindet sich eine Drahtantenne die von der Turmspitze zum Abstimmhaus unter den Turmfussen fuhrt und zum Senden auf Mittelwelle diente wobei die Sendeleistung 5 Kilowatt und die Sendefrequenz bis 1945 1231 kHz betrug Nach Kriegsende diente der Turm auch fur Messungen an den Antennen die in dem zu einer Produktionsstatte umfunktionierten Sendegebaude hergestellt wurden wofur er durch seine Holzbauweise gut geeignet war Heute sind am Turm mehrere Dutzend Antennen die unter anderem der Notrufzentrale Gleiwitz Mobilfunknetzbetreibern und dem UKW Lokalsender Radio CCM dienen Die ursprungliche Antenne ist noch vorhanden allerdings ist der Sender nicht mehr funktionsfahig da dessen Endstufe demontiert wurde Seit im Herbst 1990 der 1932 erbaute 140 m hohe Holzsendeturm des Senders Zorawina fruher Rothsurben wegen Baufalligkeit abgerissen wurde ist der Sendeturm in Gleiwitz der hochste Holzturm der Welt und einer der letzten verbleibenden Sendeturme aus Holz uberhaupt Trivia BearbeitenDie Form des Papstkreuzes in Zabrze ist an die Silhouette des Gleiwitzer Sendeturms angelehnt 5 Literatur BearbeitenErich Nittritz Chronik des Rundfunksenders Gleiwitz In Gleiwitzer Heimatblatt Jahrgang 1964 Heft 6 7 als Nachdruck in Rudolf Schlegel Gleiwitz in alter und neuer Zeit Dulmen 1985 S 154 163 Funkamateur Ausgabe 9 2005 S 900 f Sender Gleiwitz Broschure des Museums Gleiwitz in deutscher Sprache Gliwice 2009 online als PDF 782 kB Florian Altenhoner Der Mann der den 2 Weltkrieg begann Alfred Naujocks Falscher Morder Terrorist Prospero Verlag Munster Berlin 2010 ISBN 978 3 941688 10 0 Hilmar Thate Herwart Grosse Hannjo Hasse Gerhard Klein Der Fall Gleiwitz DVD Icestorm Distribution Berlin 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sender Gleiwitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sendeturm Gleiwitz In Structurae Homepage des Museums Sendeturm Gleiwitz auf structurae de Wo der Weltkrieg begann Matthias Kneip auf einestages de http radiopolska pl wykaz pokaz lokalizacja php pid 356Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Runzheimer Der Uberfall auf den Sender Gleiwitz im Jahre 1939 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jg 10 1964 H 4 S 408 426 S 418 Fn 82 als pdf verfugbar zuletzt gepruft am 26 Mai 2011 Przystanek Historia Prowokacja Gliwicka abgerufen am 12 Mai 2023 Krzysztof Sagan Radiostacja Gliwice Czarne i biale karty historii In radiopolska pl 22 August 2014 abgerufen am 8 Dezember 2016 polnisch Radiostacja w Gliwicach slaska wieza z modrzewia Najwyzsza na swiecie konstrukcja In katowice wyborcza pl 4 Mai 2016 abgerufen am 8 Dezember 2016 polnisch Krzyz papieski auf swwojciech zabrze pl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sender Gleiwitz amp oldid 239097294