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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hans Otto Begriffsklarung aufgefuhrt Hans Otto 10 August 1900 in Dresden 24 November 1933 in Berlin war ein deutscher Schauspieler Als einer der ersten Kunstler linker Gesinnung wurde er von Nationalsozialisten ermordet Gedenktafel fur Hans Otto an seinem Geburtshaus Fruhlingstrasse 12 in DresdenStolperstein Hansa Ufer 5 in Berlin MoabitStolperstein am Geburtshaus in Dresden Fruhlingstrasse 12Hans Ottos Grabstein auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof StahnsdorfGrabstelle Hans Ottos auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof in Stahnsdorf bei Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Darstellung Ottos in der bildenden Kunst der DDR 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn der Schule besuchte Otto dieselbe Klasse wie Erich Kastner Im Jahr 1921 debutierte er am Kunstlertheater Frankfurt am Main unter dem Intendanten Adam Kuckhoff mit dem er von da an freundschaftlich und spater auch familiar als Stiefvater von Armin Gerd Kuckhoff verbunden war Am 16 Oktober 1922 heiratete Otto die Schauspielerin Marie Kuckhoff am 10 April 1890 geborene Viehmeyer Kunstlername Mie Paulun die zuvor mit Adam Kuckhoff verheiratet war 1 Im Jahr 1924 trat Otto der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD bei Von 1924 bis 1926 wirkte er in Gera unter dem Intendanten Walter Bruno Iltz und von 1926 bis 1929 an den Hamburger Kammerspielen In Berlin hatte er Engagements am Lessing Theater am Deutschen Schauspielhaus und zuletzt im Jahre 1930 am Staatstheater am Gendarmenmarkt Er galt als eine Idealbesetzung fur jugendliche Helden und Liebhaber So spielte er 1929 in Karl Mays Stuck Winnetou der rote Gentleman den Winnetou am Theater in der Koniggratzer Strasse den Old Shatterhand gab Ludwig Korner Die ihm angebotene Mitarbeit im Film Fridericus Rex lehnte er aus politischen Grunden ab Einer der wenigen Filme in denen er mitwirkte ist die UFA Produktion Das gestohlene Gesicht ein Kriminalfilm aus dem Jahre 1930 in dem er unter der Regie von Erich Schmidt die Hauptrolle Bill Breithen spielte 2 1930 wurde Hans Otto Vorsitzender der Berliner Sektion des Arbeiter Theater Bundes und Vertrauensmann der Gewerkschaft der Deutschen Buhnenangehorigen GDBA Am Preussischen Staatstheater spielte er in der Premiere von Faust II 21 Januar 1933 zusammen mit Gustaf Grundgens und Werner Krauss Im Februar 1933 wurde Otto nach den Vorgaben der NS Kulturpolitik gekundigt Gegen seine Entlassung protestierte Bernhard Minetti 3 Seine letzte Vorstellung gab er am 23 Mai 1933 Bald darauf zog er sich in die illegale politische Tatigkeit zuruck Ein Angebot von Max Reinhardt nach Wien zu wechseln nahm Otto nicht an Am 14 November 1933 verhaftete die SA das KPD Mitglied Otto in einem Restaurant am Viktoria Luise Platz in Berlin um ihn in das Lokal Cafe Komet in Stralau Rummelsburg zu verschleppen wo sich weitere Verhaftete befanden Dort wurde er wahrend eines Verhors schwer misshandelt Danach wurde er nach Kopenick transportiert Dort spendete Otto trotz seiner Wunden Mithaftlingen Trost und Zuspruch Anschliessend wurde er in ein SA Quartier in die Mollendorffstrasse verschleppt von dort in das Gestapo Hauptquartier Prinz Albrecht Strasse und spater in die Vossstrasse 11 den Sitz der NSDAP Gauleitung Berlin 4 Hier sturzte man Otto nach einem Verhor aus dem dritten Stockwerk wobei ein Suizid vorgetauscht werden sollte Am 24 November 1933 starb er im Berliner Polizeikrankenhaus an seinen Verletzungen Joseph Goebbels verbot die Bekanntgabe seines Todes und die Teilnahme am Begrabnis bei dem Minetti ungeachtet des Verbotes zugegen war 3 Gustaf Grundgens bezahlte die Beisetzung Nach dem Krieg beschrieb Gerhard Hinze der mit ihm verhaftet wurde die letzten Tage der Haft und das Leiden von Hans Otto Hans Otto ist auf dem Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf beerdigt Das Grab ist seit 14 August 2018 Ehrengrabstelle des Landes Berlin 5 Ehrungen BearbeitenKlaus Mann spielte 1936 in seinem Roman Mephisto mit der Figur des Otto Ulrichs auf Hans Otto an Das Potsdamer Schauspielhaus tragt seit 1952 den Namen Hans Otto Theater Seit 1967 trug die Theaterhochschule Leipzig den Ehrennamen Hans Otto Sie wurde 1992 aufgelost Heute heisst das Schauspielinstitut der Hochschule fur Musik und Theater Leipzig Hans Otto In der DDR fand zwischen den Theatern des Landes ein Hans Otto Wettbewerb statt bei dem der Hans Otto Preis in Form einer Portratbuste als Wanderpreis verliehen wurde Der Hans Otto Preis wird seit dem Jahr 2000 vom Forderkreis des Kulturvereins Kleine Freiheit Dresden wieder verliehen Die Hans Otto Medaille war eine Auszeichnung der DDR im Theaterbereich beispielsweise 1978 an den Volkschor Fambach 1985 an Elisabeth Bergner Mehrere Strassen in Deutschland darunter in Leipzig und Berlin tragen den Namen Hans Otto Strasse Vor Hans Ottos ehemaligem Wohnhaus in Berlin Moabit Hansa Ufer 5 und vor seinem Geburtshaus in Dresden Fruhlingstrasse 12 sind Stolpersteine fur ihn verlegt Darstellung Ottos in der bildenden Kunst der DDR BearbeitenPeter Kern Hans Otto Portratplastik Bronze 1989 im Foyer des Hans Otto Theaters Paul Michaelis Hans Otto Ol 100 82 5 cm 6 Literatur BearbeitenJan Gympel Kennen Sie Hans Otto Das Filmmuseum Potsdam erinnert an Schauspieler als Naziopfer In Der Tagesspiegel Berlin vom 23 August 1996 S 20 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Ulrich Liebe Otto Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 706 Digitalisat Ulrich Liebe Verehrt verfolgt vergessen Schauspieler als Naziopfer Beltz Verlag Weinheim und Basel 2005 ISBN 3 407 22168 1 S 165 178 C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 524 f Johannes Tuchel Reinhold Schattenfroh Zentrale des Terrors Prinz Albrecht Strasse 8 Das Hauptquartier der Gestapo Berlin 1987 Jutta Wardetzky Curt Trepte Hrsg Hans Otto Ein Mann seltener Art Biographie Lebenszeugnisse Dokumente Henschel Verlag Berlin 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Otto Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Otto im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Hans Otto Theater Hans Otto Sammlung im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Hans Otto Verein e V seit dem 1 Marz 2016Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Liebe Verehrt verfolgt vergessen Schauspieler als Naziopfer Beltz Verlag Weinheim Basel 2005 ISBN 3 407 22168 1 S 168 Google Books filmportal de Das gestohlene Gesicht filmportal de abgerufen am 7 August 2014 a b Lothar Sickel Die Gehilfin der Dame Kobold Sie gab dem jungen Werner Haftmann wichtigen Ruckhalt Lebensspuren der Berliner Schauspielerin Lotte Jacoby In Frankfurter Allgemeine Zeitung 31 Mai 2023 S N3 Gauhaus Vossstrasse Webseite Berlin Wilhelmstrasse abgerufen am 18 August 2019 berlin de berlin de abgerufen am 15 August 2018 Hans Otto von den Faschisten ermordet Paul Michaelis Bildindex der Kunst amp Architektur Bildindex der Kunst amp Architektur Startseite Bildindex Abgerufen am 6 Oktober 2022 Normdaten Person GND 118738798 lobid OGND AKS LCCN nr88011366 VIAF 27866604 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Theater SchauspielerGEBURTSDATUM 10 August 1900GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 24 November 1933STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Otto amp oldid 234449459