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Johann Hans Ollinger 7 September 1914 in Muhlbach am Hochkonig 15 Juni 1990 in Klagenfurt war SS Untersturmfuhrer und von 21 April bis 22 Mai 1970 kurzzeitig Bundesminister fur Land und Forstwirtschaft im ersten rein sozialdemokratischen Kabinett der Republik Osterreich Johann Ollinger rechts stehend im Kabinett Kreisky I 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ollinger Affare 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOllinger studierte Agrarwirtschaft an der Wiener Hochschule fur Bodenkultur wurde 1937 Diplomingenieur und promovierte 1942 mit dem Thema Untersuchungen uber die Milchwirtschaft im Gau Karnten 1 Von Juni 1933 bis Herbst 1937 auch wahrend der Verbotszeit nach dem gescheiterten Juliputsch war er Angehoriger und zuletzt Sturmfuhrer der SA Dabei beteiligte er sich an Terrorakten gegen die austrofaschistische Regierung 2 1937 wurde er Mitglied der SS SS Nummer 297 660 3 und brachte es zum Untersturmfuhrer und Mitglied der SS Totenkopfverbande Nach dem Anschluss 1938 trat Ollinger in die Landesbauernschaft Sudmark Steiermark Karnten inklusive Osttirol und das Sudburgenland ein und wurde im Mai 1938 Mitglied der NSDAP 2 1940 schied er nach eigenen Angaben aus SS und NSDAP aus und meldete sich zur Wehrmacht um als Offizier am Westfeldzug teilzunehmen Geruchteweise war er aus der SS ausgeschlossen worden Als Alpinist war er Mitglied in zwei Gebirgsdivisionen und nahm laut Simon Wiesenthal an Flammenwerferkommandos Brandbrigaden teil die Uberlebende nach Ersturmung von Dorfern toteten 4 Im April 1946 wurde er aus franzosischer Kriegsgefangenschaft entlassen es sei ausser seiner Zugehorigkeit zur SS nichts Nachteiliges oder Belastendes vorgelegen 5 Nach dem Krieg gelang ihm trotz politischer Vorbelastung eine Beamtenkarriere im Amt der Karntner Landesregierung Er brachte es bis zum Hofrat trat zwar nicht der SPO bei wurde aber 1960 Mitglied des BSA 2 Ollinger Affare BearbeitenBundeskanzler Bruno Kreisky nominierte den parteiunabhangigen Agrarexperten Ollinger als ersten Landwirtschaftsminister der nicht der OVP angehorte 1970 fur sein Kabinett Er war Kreisky der ihn zuvor nicht gekannt hatte vom Karntner Landeshauptmann Hans Sima vorgeschlagen worden 6 Die Zeitschrift Die Furche veroffentlichte nach Hinweisen von Wiesenthal daraufhin Ollingers NS Vergangenheit Aufgrund heftiger Diskussionen in der Offentlichkeit die auch international gefuhrt wurden trat Ollinger vier Wochen nach seiner Ernennung zuruck Kreisky hatte sich geweigert Ollinger aus politischen Grunden abzuberufen daher trat Ollinger freiwillig und nur aus Krankheitsgrunden von seinem Amt zuruck 7 Nach anderen Angaben hatte Ollinger tatsachlich einen Herzanfall erlitten 8 Sein Nachfolger im Amt wurde Oskar Weihs ebenfalls BSA und ehemaliges NSDAP Mitglied Weblinks BearbeitenJohann Ollinger auf den Webseiten des osterreichischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Hans Weiss Krista Federspiel Wer Wien 1988 ISBN 3 218 00475 6 S 140 Dissertation im Verbundkatalog des Osterreichischen Bibliothekenverbundes a b c Wolfgang Neugebauer Peter Schwarz Der Wille zum aufrechten Gang Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten Czernin Wien 2004 ISBN 3 7076 0196 X S 161f Bundesarchiv R 9361 III 143513 Evelyn Adunka Die vierte Gemeinde Die Geschichte der Wiener Juden von 1945 bis heute Geschichte der Juden in Wien Band 6 Philo Berlin Wien 2000 ISBN 3 8257 0163 8 S 391 Christian Dickinger Die Skandale der Republik Haider Proksch amp Co Ueberreuter Wien 2001 ISBN 3 8000 3820 X S 71 Doris Sottopietra Maria Wirth Ehemalige NationalsozialistInnen in der SPO Eine quantitative und qualitative Untersuchung In Maria Mesner Hrsg Entnazifizierung zwischen politischem Anspruch Parteienkonkurrenz und Kaltem Krieg Das Beispiel der SPO Verlag Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 7029 0534 0 S 266 334 hier S 318 Petra Mayrhofer Hans Sima Ein politisches Leben Karntner Landeshauptmann 1965 1974 Bohlau Wien 2015 ISBN 978 3205796596 S 67f Kreiskys braune Minister Der Standard vom 19 Dezember 2005 Osterreich Minister So weit zuruck Der Spiegel vom 25 Mai 1970 Hans Weiss Krista Federspiel Wer Wien 1988 ISBN 3 218 00475 6 S 140 Alexander Vodopivec Der verspielte Ballhausplatz Vom schwarzen zum roten Osterreich Molden Wien 1970 S 130 Landwirtschaftsminister der Republik Osterreich Erste Republik Stockler Renner Haueis Hennet Buchinger Thaler Fodermayr Thaler Dollfuss Starhemberg Reither Strobl Schuschnigg Mandorfer ReinthallerZweite Republik Kraus Thoma Hartmann Schleinzer Ollinger Weihs Haiden Schmidt Riegler Fischler Weiss Molterer Proll Berlakovich Rupprechter Kostinger Patek Kostinger Totschnig Normdaten Person GND 125585853 lobid OGND AKS VIAF 8353696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ollinger JohannALTERNATIVNAMEN Ollinger HansKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Nationalsozialist und LandwirtschaftsministerGEBURTSDATUM 7 September 1914GEBURTSORT Muhlbach am HochkonigSTERBEDATUM 15 Juni 1990STERBEORT Klagenfurt 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