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Hagenhausen Altdorf bei Nürnberg Hagenhausen ist ein Gemeindeteil der Stadt Altdorf bei Nürnberg im Landkreis Nürnberger

Hagenhausen (Altdorf bei Nürnberg)


Hagenhausen ist ein Gemeindeteil der Stadt Altdorf bei Nürnberg im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).

Hagenhausen
Koordinaten: 49° 23′ N, 11° 24′ OKoordinaten: 49° 22′ 49″ N, 11° 24′ 9″ O
Höhe: 398 (389–411) m ü. NHN
Einwohner: 681 (2. Jan. 2017)
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 90518
Vorwahl: 09187
Ortszentrum von Hagenhausen
Ortszentrum von Hagenhausen
Der Altdorfer Gemeindeteil Hagenhausen

Name Bearbeiten

Die Bedeutung des Namens ist nicht endgültig geklärt. Wahrscheinlich ist die Benennung nach einem Adelsgeschlecht Hego. Eine andere Quelle verweist auf den Namen Hago. Die Endsilben -hausen weisen auf einen Gründungszeitraum im 8. und 9. Jahrhundert hin. Im Mittelalter wurde der Ort Hegenhusen genannt. Im örtlichen Dialekt spricht man von Hånghausn.

Geografische Lage Bearbeiten

Das Kirchdorf liegt etwa drei Kilometer östlich von Altdorf. Durch den Ort fließt der in die Schwarzach entwässernde Raschbach.

Geschichte Bearbeiten

Die Ortschaft entstand wohl während der Fränkischen Landnahme im 8. oder 9. Jahrhundert. Eine erstmalige Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1072, als Bischof Gundekar II. von Eichstätt eine Marienkirche in Hagenhausen weihte. 1127 wird das Geschlecht Rechen von Hohenlainbach als Besitzer von Hagenhausen genannt, denen das Geschlecht Schweppermann nachfolgt. Ein weiterer Beleg stammt aus dem Jahr 1225, als Jutta von Thann auf Burgthann ihre Höfe in Hagenhausen dem St. Egidienkloster in Nürnberg vermacht.

Seit wann Hagenhausen Pfarrdorf war, ist unklar. Sicher ist jedoch, dass zur Zeit nach dem Kirchenneubaus im 13./14. Jahrhundert 1380 ein eigener Pfarrer, Heinrich Schweppermann, genannt wurde. Die Kirche und das Herrenhaus wurden bei Kriegen mit der Reichsstadt Nürnberg zerstört. Ab 1426 erwarb das Birgittenkloster Gnadenberg vermehrt Güter in Hagenhausen und übernahm ab 1449 die Pfarrei. 1439 starb die Familie Schweppermann aus, Erbe war Albrecht von Egloffstein auf Reicheneck. Von ihm erwarb im gleichen Jahr Pfalzgraf Johann von Pfalz-Neumarkt die Pfarrei und Vogtei über Hagenhausen. Das im Mittelalter bestehende Herrenhaus war bereits um 1560 eine Ruine und wurde als Ödes Schloss bezeichnet, heute ist nur noch ein Burgstall übrig. 1504 marschierten im Rahmen des Landshuter Erbfolgekriegs 4000 Nürnberger Söldner in die Oberpfalz und verwüsteten Hagenhausen. Im nachfolgenden Kölner Schiedsspruch am 30. Juli 1505 bekam die Reichsstadt Nürnberg die westliche Hälfte von Hagenhausen zugesprochen. Der Raschbach bildete die Grenze zur Oberpfalz, der größere westliche Teil kam zum Pflegamt Altdorf der Reichsstadt.

1529 gründete Hans Sieber in Hagenhausen am Raschbach eine der ersten Papiermühlen in der Nürnberger Gegend. Sie war bis 1864 in Betrieb und wurde nach dem Ersten Weltkrieg abgerissen.

Als nach der Reformation der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden verkündet wurde, wechselte nach dem Prinzip Cuius regio, eius religio Hagenhaus öfter die Religionszugehörigkeit. So wurde es 1556 zusammen mit Nürnberg lutherisch, ab 1572 calvinistisch und 1626 wieder katholisch. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es 1635 beim Durchzug der schwedischen Armee zu Zerstörungen an der Kirche und im Dorf.

1806 beendete der Reichsdeputationshauptschluss die Nürnberger Herrschaft über Hagenhausen und das Dorf kam zum Königreich Bayern. Hagenhausen wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1808 eine selbständige Ruralgemeinde, die dem neu gebildeten Landgericht Pfaffenhofen (ab 1824 in Landgericht Kastl), und damit der Oberpfalz zugeordnet wurde. Am 1. Januar 1895 wird die Gemeinde dem Bezirksamt (entspricht einem heutigen Landkreis) Altdorf zugewiesen und ist somit in Mittelfranken. 1862 wurde das Bezirksamt Altdorf aufgelöst und dem Bezirksamt Nürnberg zugeschlagen.

Mit der Auflösung des Landkreises Nürnberg am 1. Juli 1972 kam Hagenhausen zum neu gebildeten Landkreis Nürnberger Land. Am 1. Januar 1978 wurde diese im Rahmen der bayerischen Gebietsreform nach Altdorf eingemeindet.

1966 wurde das Segelfluggelände Altdorf-Hagenhausen eröffnet.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 1910 1933 1939 1987 2013 2016
Einwohnerzahl 249 263 257 448 660 681

Bauwerke Bearbeiten

St. Maria Dolorosa

In Hagenhausen befindet sich die 1072 geweihte katholische Kirche St. Maria Dolorosa.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Reitanlage in Hagenhausen

In Hagenhausen gibt es einen Gasthof, der jedoch nur zeitweise öffnet und einen großen Reiterhof.

Literatur Bearbeiten

  • 900 Jahre Marienkirche Hagenhausen. Festschrift 1975.
  • August Gebeßler: Landkreis Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 11). Deutscher Kunstverlag, München 1961, DNB 451450981, S. 44–45.
  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hagenhausen (Altdorf bei Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ↑ Stadt Altdorf b. Nürnberg, Einwohnerstatistik 2016 (Abgerufen am 3. November 2017)
  2. Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg, vierzehnter Band; S. 79 ff; Regensburg 1850
  3. http://www.boari.de/ortsnamen/altdorf-nbg.html
  4. Lage des Ortsteils im Bayernatlas (Abgerufen am 3. November 2017).
  5. Historischer Atlas von Bayern, Band Franken Reihe I Heft 14: Lauf-Hersbruck, München 1967 S. 6
  6. Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, 14. Band, S. 79ff; Regensburg, 1850
  7. ↑ Hagenhausen Stadtportrait Altdorf
  8. Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg, 14. Band, S. 84; Regensburg, 1850
  9. Historischer Atlas von Bayern, Band Altbaiern Reihe 1, Heft 16 Neumarkt, München 1967; S. 154
  10. Böhm, J.: Führer durch Altdorf und Umgebung. Nürnberg 1888, S. 84
  11. Papiermühlen
  12. Archiv für Geschichte des Buchwesens, herausgegeben von der Historischen Kommission des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.; Band XVIII Frankfurt am Main, 1977; S. 1485 f.
  13. https://www.stmartha.de/Das_16._Jahrhundert_-11289-0-0-81.html
  14. Historischer Atlas von Bayern, Band Altbaiern Reihe 1, Heft 16 Neumarkt, München 1967; S. 319
  15. Gemeindeverzeichnis, Bezirksamt Nürnberg
  16. ↑ Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Nürnberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 343 (Digitalisat).
  18. Geschichte der Kirche in Hagenhausen (Abgerufen am 16. September 2013)
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Veröffentlichungsdatum:
Hagenhausen ist ein Gemeindeteil der Stadt Altdorf bei Nurnberg im Landkreis Nurnberger Land Mittelfranken Bayern HagenhausenGemeinde Altdorf b NurnbergKoordinaten 49 23 N 11 24 O 49 380277777778 11 4025 398 Koordinaten 49 22 49 N 11 24 9 OHohe 398 389 411 m u NHNEinwohner 681 2 Jan 2017 1 Eingemeindung 1 Januar 1978Postleitzahl 90518Vorwahl 09187Ortszentrum von HagenhausenOrtszentrum von HagenhausenDer Altdorfer Gemeindeteil Hagenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geografische Lage 3 Geschichte 4 Einwohnerentwicklung 5 Bauwerke 6 Wirtschaft und Infrastruktur 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Bedeutung des Namens ist nicht endgultig geklart Wahrscheinlich ist die Benennung nach einem Adelsgeschlecht Hego 2 Eine andere Quelle verweist auf den Namen Hago 3 Die Endsilben hausen weisen auf einen Grundungszeitraum im 8 und 9 Jahrhundert hin Im Mittelalter wurde der Ort Hegenhusen genannt Im ortlichen Dialekt spricht man von Hanghausn Geografische Lage BearbeitenDas Kirchdorf liegt etwa drei Kilometer ostlich von Altdorf 4 Durch den Ort fliesst der in die Schwarzach entwassernde Raschbach Geschichte BearbeitenDie Ortschaft entstand wohl wahrend der Frankischen Landnahme im 8 oder 9 Jahrhundert Eine erstmalige Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahr 1072 als Bischof Gundekar II von Eichstatt eine Marienkirche in Hagenhausen weihte 5 1127 wird das Geschlecht Rechen von Hohenlainbach als Besitzer von Hagenhausen genannt denen das Geschlecht Schweppermann nachfolgt 6 Ein weiterer Beleg stammt aus dem Jahr 1225 als Jutta von Thann auf Burgthann ihre Hofe in Hagenhausen dem St Egidienkloster in Nurnberg vermacht 7 Seit wann Hagenhausen Pfarrdorf war ist unklar Sicher ist jedoch dass zur Zeit nach dem Kirchenneubaus im 13 14 Jahrhundert 1380 ein eigener Pfarrer Heinrich Schweppermann genannt wurde Die Kirche und das Herrenhaus wurden bei Kriegen mit der Reichsstadt Nurnberg zerstort Ab 1426 erwarb das Birgittenkloster Gnadenberg vermehrt Guter in Hagenhausen und ubernahm ab 1449 die Pfarrei 1439 starb die Familie Schweppermann aus Erbe war Albrecht von Egloffstein auf Reicheneck 8 Von ihm erwarb im gleichen Jahr Pfalzgraf Johann von Pfalz Neumarkt die Pfarrei und Vogtei uber Hagenhausen 9 Das im Mittelalter bestehende Herrenhaus war bereits um 1560 eine Ruine und wurde als Odes Schloss bezeichnet heute ist nur noch ein Burgstall ubrig 10 1504 marschierten im Rahmen des Landshuter Erbfolgekriegs 4000 Nurnberger Soldner in die Oberpfalz und verwusteten Hagenhausen Im nachfolgenden Kolner Schiedsspruch am 30 Juli 1505 bekam die Reichsstadt Nurnberg die westliche Halfte von Hagenhausen zugesprochen Der Raschbach bildete die Grenze zur Oberpfalz der grossere westliche Teil kam zum Pflegamt Altdorf der Reichsstadt 1529 grundete Hans Sieber in Hagenhausen am Raschbach eine der ersten Papiermuhlen in der Nurnberger Gegend 11 Sie war bis 1864 in Betrieb und wurde nach dem Ersten Weltkrieg abgerissen 12 7 Als nach der Reformation der Augsburger Reichs und Religionsfrieden verkundet wurde wechselte nach dem Prinzip Cuius regio eius religio Hagenhaus ofter die Religionszugehorigkeit So wurde es 1556 zusammen mit Nurnberg lutherisch ab 1572 calvinistisch 13 und 1626 wieder katholisch Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges kam es 1635 beim Durchzug der schwedischen Armee zu Zerstorungen an der Kirche und im Dorf 1806 beendete der Reichsdeputationshauptschluss die Nurnberger Herrschaft uber Hagenhausen und das Dorf kam zum Konigreich Bayern Hagenhausen wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1808 eine selbstandige Ruralgemeinde die dem neu gebildeten Landgericht Pfaffenhofen ab 1824 in Landgericht Kastl und damit der Oberpfalz zugeordnet wurde Am 1 Januar 1895 wird die Gemeinde dem Bezirksamt entspricht einem heutigen Landkreis Altdorf zugewiesen und ist somit in Mittelfranken 14 1862 wurde das Bezirksamt Altdorf aufgelost und dem Bezirksamt Nurnberg zugeschlagen Mit der Auflosung des Landkreises Nurnberg am 1 Juli 1972 kam Hagenhausen zum neu gebildeten Landkreis Nurnberger Land Am 1 Januar 1978 wurde diese im Rahmen der bayerischen Gebietsreform nach Altdorf eingemeindet 1966 wurde das Segelfluggelande Altdorf Hagenhausen eroffnet Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr 1910 15 1933 16 1939 16 1987 17 2013 2016 1 Einwohnerzahl 249 263 257 448 660 681Bauwerke Bearbeiten nbsp St Maria DolorosaIn Hagenhausen befindet sich die 1072 geweihte katholische Kirche St Maria Dolorosa 18 Siehe auch Baudenkmaler in HagenhausenWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Reitanlage in HagenhausenIn Hagenhausen gibt es einen Gasthof der jedoch nur zeitweise offnet und einen grossen Reiterhof Literatur Bearbeiten900 Jahre Marienkirche Hagenhausen Festschrift 1975 August Gebessler Landkreis Nurnberg Bayerische Kunstdenkmale Band 11 Deutscher Kunstverlag Munchen 1961 DNB 451450981 S 44 45 Eckhardt Pfeiffer Hrsg Nurnberger Land 3 Auflage Karl Pfeiffer s Buchdruckerei und Verlag Hersbruck 1993 ISBN 3 9800386 5 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hagenhausen Altdorf bei Nurnberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hagenhausen auf der Website der Stadt Altdorf Hagenhausen in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 16 September 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Stadt Altdorf b Nurnberg Einwohnerstatistik 2016 Abgerufen am 3 November 2017 Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg vierzehnter Band S 79 ff Regensburg 1850 http www boari de ortsnamen altdorf nbg html Lage des Ortsteils im Bayernatlas Abgerufen am 3 November 2017 Historischer Atlas von Bayern Band Franken Reihe I Heft 14 Lauf Hersbruck Munchen 1967 S 6 Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg 14 Band S 79ff Regensburg 1850 a b Hagenhausen Stadtportrait Altdorf Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg 14 Band S 84 Regensburg 1850 Historischer Atlas von Bayern Band Altbaiern Reihe 1 Heft 16 Neumarkt Munchen 1967 S 154 Bohm J Fuhrer durch Altdorf und Umgebung Nurnberg 1888 S 84 Papiermuhlen Archiv fur Geschichte des Buchwesens herausgegeben von der Historischen Kommission des Borsenvereins des Deutschen Buchhandels e V Band XVIII Frankfurt am Main 1977 S 1485 f https www stmartha de Das 16 Jahrhundert 11289 0 0 81 html Historischer Atlas von Bayern Band Altbaiern Reihe 1 Heft 16 Neumarkt Munchen 1967 S 319 Gemeindeverzeichnis Bezirksamt Nurnberg a b Michael Rademacher Stadt und Landkreis Nurnberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 343 Digitalisat Geschichte der Kirche in Hagenhausen Abgerufen am 16 September 2013 Gemeindeteile der Stadt Altdorf bei Nurnberg Adelheim Altdorf bei Nurnberg Au Eismannsberg Fallhaus Grunsberg Hagenhausen Hegnenberg 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