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Der Haasenhof ist ein denkmalgeschutzter Stiftshof in der Dr Julius Leber Strasse der Lubecker Altstadt Haasenhof Teilansicht VorderhausHaasenhof HoftorHaasenhof Blick in den InnenhofHaasenhof Blick in den Innenhof 1910 Haasenhof InnenhofHaasenhof Gesamtansicht Vorderhaus Inhaltsverzeichnis 1 Haasenhof 2 Malereien 3 Drehort Haasenhof 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHaasenhof BearbeitenDer Haasenhof ist ein Stiftshof den die Witwe des Weinhandlers Johann Haase 1652 in Hamburg 22 Januar 1711 Magdalena Elisabeth Haase 20 April 1673 August 1733 geborene Bauert 1 ab 1725 als Stiftung erbauen liess Der Haasenhof wurde 1729 fertiggestellt und befindet sich in der Dr Julius Leber Strasse 37 39 Bis 1946 lautete die Adresse noch Johannisstrasse 37 doch die Johannisstrasse wurde umbenannt Aufgenommen werden konnten sechs notleidende Kaufmanns oder Kramerwitwen zwei notleidende Brauerwitwen und zwei mittellose Schifferwitwen alle jeweils mit ihren Kindern wenn sie welche hatten Drei weitere Wohnungen waren fur sechs in Not geratene Jungfrauen bestimmt die jeweils zu zweit eine Unterkunft bewohnen konnten Alle Witwen und Jungfrauen wurden vierteljahrlich jeweils mit einem Geldbetrag von zehn Mark unterstutzt 2 Der Haasenhof hat strassenseits zwei ineinander ubergehende kleine verputzte Giebelhauser mit Schweifgiebeln sowie im Hof zwei zweigeschossige heute backsteinsichtige Budenreihen mit den Nummern 1 6 und 8 13 Hinten am Westflugel etwas zuruckversetzt steht noch ein Einzelhaus das Vorsteherhaus mit Vorsteherzimmer im ersten Obergeschoss Bisher wurde angenommen dass der Haasenhof neu erbaut wurde nachdem alles Altere auf dem Grundstuck abgerissen wurde doch die Datierung der bei Restaurierungsarbeiten 1999 entdeckten historisch und kunstgeschichtlich wertvollen Wandmalereien ergab dass zumindest das Haus mit dem Vorsteherzimmer alter sein muss 3 Nachforschungen belegten dies und es stellte sich heraus dass es vorher schon einige Eigentumer gegeben hatte Im Zeitraum von 1615 bis 1657 war das Haus Eigentum von Hans Witte Es brannte ab und stand ab 1657 leer Von 1677 bis 1681 gehorte es der Witwe Anna Busch welche den Prediger Thomas Carstens Sohn des ehemaligen Eigentumers des Nachbarhauses Johannisstrasse 20 25 Jahre Eigentum von 1649 an Syndikus Joachim Carstens heiratete Von 1681 bis 1687 ist sie als Thomas Carstens Witwe Anna als Eigentumerin angegeben Sie heiratete den Juristen Johann Adolph Holtich in dritter Ehe der von 1687 bis 1696 dann als Hauseigentumer genannt wird Vermutlich aber nur formal denn es heisst Anna Holtich habe das Haus 1696 ihren Erben vermutlich moglichen Kindern aus vorherigen Ehen hinterlassen und diese hatten es wiederum Johann Adolph Holtich uberlassen 4 5 Der erste genannte und bekannte Eigentumer eines Hauses in der Dr Julius Leber Strasse 37 39 war Ratsherr und spaterer Burgermeister Tidemann Warendorp von 1344 bis 1345 6 Der Haasenhof ist der jungste der Lubecker Stiftshofe und befindet sich heute unter Denkmalschutz Er steht auf der Liste der Kulturdenkmale der Lubecker Altstadt die im Dezember 1987 Weltkulturerbe der UNESCO wurde Magdalena Elisabeth Haase stiftete ausserdem 1732 der Maria Magdalenenkirche eine neue Kanzel Uber den Verbleib dieser Kanzel ist nichts mehr bekannt Die Einweihungspredigt des Superintendenten Johann Gottlob Carpzov hingegen ist noch gedruckt und digitalisiert erhalten 7 Sie selbst wohnte bis zu ihrem Tod in der Alfstrasse 38 Im Haus dort hangt auch eine Erinnerungstafel Ob sie und ihr Mann gemeinsam die dortigen Malereien mit Szenen aus Ovids Metamorphosen im Saal des Seitenflugels im Obergeschoss in Auftrag gaben konnte bisher noch nicht geklart werden Es liegt aber nahe 8 9 Magdalena Elisabeth Haase wurde an der nordlichen Abseite in der Marienkirche beigesetzt 10 Malereien BearbeitenDie altesten Malereien im Haasenhof sind die 1999 entdeckten barocken Wandmalereien im fruher entstandenen Vorsteherhaus 11 So umfangreiche und so gut erhaltene Malereien sind sehr selten in Schleswig Holstein Es hat bisher keinen vergleichbaren Fund gegeben 12 Drei Wande des Raumes sind vollflachig mit einer grossblattrigen Rankenmalerei bemalt die in Form und Detail identisch mit der Malerei auf der Holzbalkendecke des Raumes ist Sie gilt als historisch und kunstgeschichtlich wertvoll Sie verschwand aber wieder hinter den spater entstandenen Malereien auf Holzpaneelen die als genauso historisch und kunstgeschichtlich wertvoll gelten und hinter denen sie sich vorher befanden Die von 1725 bis 1729 entstandenen Malereien auf Holzpaneelen wurden von dem Maler J S Schmidt 13 in einer Quelle auch J H Schmidt 14 geschaffen Die zur ursprunglichen Raumausstattung gehorenden Holzpaneele bedeckten samtliche Wandflachen und bildeten kompositionell einzelne Bilder die mit 15 cm breiten als Marmorimitation gemalten Rahmen umgeben waren Themen der Malereien sind Genrebilder die in den einzelnen Zimmern ein thematisches Ganzes bildeten Als Hintergrund diente meist eine romantische Landschaft mit Darstellungen lyrischer Gestalten phantasievoller Pflanzen und Blumen sowie von Tieren uberwiegend fliegende oder sitzende Vogel 15 Fur die Vogel benutze er Schablonen 16 Biblische Szenen zum Thema Nachstenliebe wie Elia und die Witwe von Zarpath Barmherziger Samariter Wunder der Olvermehrung Ruth mit Ahren vor Boas Mann bittet wandernde Frau ins Haus und Caritas eine Allegorie waren Thema im Vorsteherzimmer Eine Wand im Vorsteherzimmer wurde nachtraglich 1910 malerisch marmoriert und stammt nicht von J S Schmidt Im Vorsteherzimmer hangen auch die beiden Portrats von Johann Haase und seiner Frau Magdalena Elisabeth Haase die vom Stil her vermutlich auch nicht von J S Schmidt sind und vorher zu Lebzeiten von Johann Haase gemalt wurden 17 Drehort Haasenhof BearbeitenDer Haasenhof wurde des Ofteren als Drehort benutzt 18 1976 wurde fur die die Weihnachtsgeschichte Kein Abend wie jeder andere hier gedreht Regie fuhrte Hermann Leitner fur die Kamera war Hans Jura zustandig und als Schauspieler gaben neben anderen Heinz Ruhmann als Roder Sir Peter Ustinov als Billy Ilsemarie Schnering als Mathilde Eva Maria Bauer als eine Kundin Sabine Hennemann als Lisa und Konstantin Probst als ein Junge ihr Bestes 19 Fur den Film wurden auch zwei Fensterladen des Haasenhofes in dem Film Fensterladen von Billy mit den Farben des Union Jack bemalt 20 Die Erstausstrahlung war am 24 Dezember 1976 im ZDF 21 Literatur BearbeitenRoswitha Ahrens Karl Ernst Sinner Warum der Kohlmarkt Kohlmarkt heisst Archiv der Hansestadt Lubeck 2019 ISBN 978 3 7950 5252 2 Willibald Leo von Lutgendorff Lubeck zur Zeit unserer Grosseltern Band III Stifte Hofe Gange Borchers Lubeck 1936 Erwin H Butner 50 Jahre Grundstucks Gesellschaft Trave mbH 250 Jahre Haasenhof Lubeck 1978 DNB 930647645 Britta Juliane Kruse Witwen Kulturgeschichte eines Standes im Spatmittelalter und Fruher Neuzeit De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 018926 1 22 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haasenhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos und Informationen zu den Wandmalereien und den Malereien auf Holzpaneelen des Haasenhofes Uberraschung an der Wand In Lubecker Stadtzeitung 8 Juni 1999 stadtzeitung luebeck de Website des Deutschen Sozialwerkes DSW e V Lubeck im Haasenhof Haus 7 Website der Grundstucks Gesellschaft Trave Foto beim Bildarchiv Foto MarburgEinzelnachweise Bearbeiten Artikel Ovids Metamorphosen im Festsaal eines Weinhandlers als PDF Datei Originaltextlaut in der PDF Datei des Lubecker Archives Artikel Memento des Originals vom 21 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot stadtzeitung luebeck de in der Lubecker Stadtzeitung Eintrag auf der Website WAND UND DECKENMALEREI IN LUBECKER HAUSERN 1300 BIS 1800 Projektleitung Prof Dr Uwe Albrecht Kunsthistorisches Institut Christian 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als J S Schmidt wird er in dem Buch als J H Schmidt aufgefuhrt 53 867666666667 10 690222222222 Koordinaten 53 52 3 6 N 10 41 24 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haasenhof amp oldid 233953701