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Johannisstrasse 20 auch bekannt als Noltingsches Haus war ein 1904 abgerissenes Lubecker Patrizierhaus das besonders durch seinen durch Carl Julius Milde gestalteten Innenumbau um 1835 und seine Funktion als Zentrum des literarischen Lebens in Lubeck zur Geibel Zeit bekannt geworden war Noltingsches HausTreppenhaus von 1835 36 im Noltingschen HauseAus Mildes Lubecker ABC auf dem Bild fur den Buchstaben Y hat sich hinter dem Fenster seiner Wohnung der Zeichner verewigt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas hochgiebelige Patrizierhaus dessen Treppengiebel noch den ursprunglichen Wechsel von glasierten und unglasierten Backsteinen zeigte stammte vermutlich aus dem 14 Jahrhundert Es befand sich nahezu im geographischen Zentrum der Stadt dem Haus der Lowen Apotheke gegenuber an der Ecke Johannisstrasse heute Dr Julius Leber Strasse Konigstrasse 48 einer prominenten Kreuzung im Stadtgefuge an deren anderen Seiten 1375 Kaiser Karl IV und seine Gemahlin untergebracht waren Um 1300 gehorte das Grundstuck dem Lubecker Bromold Ulicke der es 1303 an die Bruder Ridinck verkaufte Im Jahre 1355 ging es an den Kaufmann und Ratsherrn Holt von Alen uber Frau Elisabeth Gildehusen aus Gotland erwarb es 1369 und uberschrieb es auf ihren Sohn Jordan Pleskow der auch einen Anteil am gegenuberliegenden Gebaude der heutigen Lowenapotheke besass erwarb das Haus 1386 Doch schon 1400 verkaufte er es weiter an Tidemann Druge Im 15 und 16 Jahrhundert wechselte es oft den Besitzer Unter ihnen waren die Ratsherren Hermann von Alen Nicolaus Robele Ludeke Bere Mauritius Loft und im 16 Jahrhundert Anton Holtscho Der Syndicus Joachim Carstens kaufte das Haus 1649 Das Haus bewohnte er 25 Jahre bis zu seinem Tode und vererbte es an seine Kinder So waren sein Sohn Nicolaus Carstens Hauptmann in Molln und darauf der 1727 verstorbene Burgermeister Joachim Lothar Luder Carstens Bewohner des Hauses Diese 80 Jahre war die langste Zeit in der das Haus im Besitze einer Familie geblieben ist 1753 wurde es im Schutting zum Verkauf ausgeschrieben Es wird erwahnt dass es im Hofe laufendes Kunstwasser habe eine Stallung fur vier Pferde einen kleinen Garten und funf Keller wovon einer gewolbt sei Am 21 Februar 1829 erwarb es ein Mitinhaber des Noltingschen Handelshauses Christian Adolf Nolting der es 1835 und 1836 im Innern ausbaute Die Plane dazu hatte der Hamburger Architekt Johann Friedrich Lauenburg 28 April 1809 24 Januar 1835 entworfen die Ausfuhrung ubernahm nach dessen Tod der Architekt Alexander Gascard wobei die kunstlerische Ausgestaltung bei Carl Julius Milde lag Mildes Wandmalereien sind von pompejanischen Fresken beeinflusst die Nolting auf seinen Reisen schatzen gelernt hatte Gemeinsam mit seiner Frau Henriette machte er das Noltingsche Haus zu einem literarisch kunstlerischen Zentrum Milde zog 1839 ganz hier ein und bewohnte bis zu seinem Tod ein Zimmer im Parterre zum Garten hin Emanuel Geibel war ein haufiger Gast ebenso wie Theodor Storm wahrend seiner Lubecker Schulzeit am Katharineum Von Dezember 1849 bis Mai 1850 wohnte Jenny Lind im Noltingschen Haus und unterzeichnete hier den Vertrag fur ihre legendare Konzertreise in die USA Teilansichten des Mildezimmers nbsp nbsp nbsp Nach Noltings Tod wurde Konsul Paul Eduard Nolting in Hamburg Eigentumer des Hauses Er verkaufte es kurz nach 1900 an den Kaufmann Detlef Jacob von Schack der es 1904 niederreissen liess Um 1900 bemuhte sich der Verein von Kunstfreunden das Haus zu retten Dieses Vorhaben scheiterte da die notigen Mittel nicht aufgebracht werden konnten Lediglich eins der von Milde ausgemalten Zimmer konnte vorher ausgebaut werden es wurde dem Hamburger Museum fur Kunst und Gewerbe geschenkt und dort als Milde Zimmer wieder aufgebaut 1 In Lubecker Museumsbesitz kamen der von Milde modellierte Hangeleuchter im antiken Stil und eine bemalte Wandnische 2 Das von Schack erbaute Geschaftshaus wurde 1929 fur einen geplanten aber nicht realisierten Erweiterungsbau des Warenhauses Karstadt wieder abgerissen Heute steht hier der 1995 errichtete Karstadt Neubau Literatur BearbeitenGeschichte eines alten Lubecker Giebelhauses In Vaterstadtische Blatter Lubeck 9 Januar 1904 Theodor Hach Das ehemalige Nolting sche Haus Johannisstrasse 20 In 25 und 26 Jahresbericht des Vereins von Kunstfreunden in Lubeck uber die Vereinsjahre 1904 1905 und 1905 1906 in Kommission bei Bernhard Nohring Lubeck 1906 S 8f Weblinks BearbeitenMilde Zimmer im Museum fur Kunst und Gewerbe HamburgEinzelnachweise Bearbeiten Beschreibung bei Justus Brinckmann Museum fur Kunst und Gewerbe Bericht fur das Jahr 1903 In Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten Band 21 1903 S CLXXII CLXXVII Hach Das ehemalige Nolting sche Haus 1906 S 9 53 867264 10 686957 Koordinaten 53 52 2 2 N 10 41 13 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannisstrasse 20 amp oldid 208548723