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BWHutting Dorf OrtschaftHutting Gemeinde Mitterkirchen im Machland Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Perg PE OberosterreichGerichtsbezirk PergPol Gemeinde Mitterkirchen im Machland KG Langacker Mitterkirchen Koordinaten 48 10 38 N 14 42 17 O 48 177212 14 704843 234 Koordinaten 48 10 38 N 14 42 17 O f1Hohe 234 m u A Einwohner der Ortschaft 0 1 Jan 2023 Postleitzahl 4343 Mitterkirchen im MachlandStatistische KennzeichnungOrtschaftskennziffer 10123Zahlsprengel bezirk Mitterkirchen i Machland 41112 000 Quelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM DORISf00 Torbogen des abgerissenen Wirtshauses Wallner spater Fries Manner direkt am Treppelweg gelegen 1812 Basispunkt fur die Vermessung des Donau Hollers zwischen Wallsee und Ardagger 1 Hutting ist eine Ortschaft in der Marktgemeinde Mitterkirchen im Machland in Oberosterreich mit 2 Einwohnern Stand 2011 2 und erstreckt sich auf die Katastralgemeinden Langacker und Mitterkirchen Ein Grossteil von Hutting befindet sich sudlich des in den 2010er Jahren errichteten Machlanddamms im Flutbereich der Donau Seit 2002 wurden die Hauser der Ortschaft systematisch abgerissen Die Bewohner haben in der Ortschaft Neu Hutting 3 ebenfalls in der Gemeinde Mitterkirchen ein neues Zuhause errichtet oder einen anderen Ort fur den Neubeginn gewahlt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Huttinger Altarm 1 2 Naarn 1 3 Hochwasserkatastrophen Aussiedelung und Machlanddamm 2 Geschichte 3 Huttinger Wappen als Teil des Mitterkirchner Gemeindewappens 4 Infrastruktur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Der Bau des Kraftwerks Wallsee Mitterkirchen veranderte die Landschaft Huttings grundlegend Die Ortschaft Hutting ist die sudlichste Ortschaft der Marktgemeinde Mitterkirchen und liegt direkt an der Donau in der Nahe des Kraftwerks Wallsee Mitterkirchen am Donauradweg auf 234 m u A Im Suden von Hutting befindet sich die Donau im Osten die Kaindlau im Nordosten der Hauptort Mitterkirchen im Nordwesten die Ortschaft Horstorf und im Westen befinden sich die Ortschaften Inzing Weisching und Gang 1825 war Hutting ein Markt mit 36 Hausern 49 Wohnparteien und 217 Einwohnern 1869 hatte Hutting 26 Hauser mit 148 Einwohnern Von 1951 bis 2001 ging die Wohnbevolkerung von 210 auf 177 zuruck 4 Huttinger Altarm Bearbeiten nbsp Huttinger Altarm bei HuttingDer bei der Donauregulierung im 19 Jahrhundert entstandene Huttinger Altarm ist nach der Ortschaft benannt Er durchfliesst Hutting von West nach Ost und mundet sudostlich der Kaindlau in die Donau Zuflusse sind der Aist Muhlbach das Mitterwasser und die Naarn Naarn Bearbeiten Neben der Donau pragte auch die Naarn viele Jahrhunderte lang das Ortsbild von Hutting Wahrend ursprunglich die Mundung bei Staffling Gemeinde Naarn im Machlande gelegen war zeigt eine Karte aus dem Jahr 1656 Matthaus Merian der Jungere die Naarnmundung westlich von Hutting Im 20 Jahrhundert gelangte die Naarn mehrere Kilometer ostlich von Hutting bei Dornach in der Gemeinde Saxen in die Donau Erst durch die Naarnregulierung in den 1960er Jahren wurde diese Mundungsverschleppung teilweise ruckgangig gemacht Hochwasserkatastrophen Aussiedelung und Machlanddamm Bearbeiten Nach dem Donauhochwasser 2002 wurden im Zuge der Verwirklichung des Hochwasserschutzprojekts Machland Nord rund funfzig bestehenden Wohngebaude in Hutting abgerissen und ein Grossteil der Bewohner 21 Familien ubersiedelten innerhalb der Gemeinde Mitterkirchen nach Neu Hutting drei Kilometer nordwestlich vom bisherigen Standort entfernt Die Aussiedlung erfolgte gemass den Richtlinien der Oberosterreichischen Landesregierung und wurde entsprechend finanziell unterstutzt Die Hauser mussten zur Ganze abgetragen werden nur vereinzelt durften Relikte als Erinnerung bleiben 1 Der Machlanddamm verlauft nordlich der ehemaligen Ortschaft Hutting Hutting war im Verlauf der Jahrhunderte mehrmals von Hochwasserkatastrophen betroffen was dazu fuhrte dass die Bewohner den Standort ihrer Siedlung mehrmals verandert haben und dabei auch wertvolle Acker verloren Hutting erscheint auf Vischer s Karte 1667 als ein Dorf mit einer Kirche und bey Fuhrmann 1734 als ein Dorf ohne Kirche ist aber gegenwartig 1 2 Stunde von der Donau entlegen Sobald jedoch der Strom einen anderen Lauf nimmt sind die Bewohner von Hutting eben jener grossen Gefahr des Ertrinkens ausgesetzt der sie bey Mennesgedenken schon dreymkal nur durch schnelle Umsiedlung und weiteres Zurucksetzen der Wohnungen entgingen dabei aber besonders 1786 einen grossen Theil ihrer Aecker verloren Benedikt Pillwein 5 Alt Hutting durfte sich bis zur ersten Halfte des 18 Jahrhunderts sudwestlich der bis 2002 bewohnten Ortschaft auf einer Insel zwischen der Donau und einem Altarm befunden haben und auch uber eine Kirche verfugt haben Eine solche ist in der Landkarte des Topographen Georg Matthaus Vischer 1669 noch eingezeichnet ebenso in der 1710 vom Nurnberger Johann Baptist Homann angefertigten Landkarte Es gibt Hinweise dass es sich um eine St Veits Kirche gehandelt hat die nach einer Hochwasserkatastrophe nicht mehr wieder aufgebaut worden war Auch damals wurde die von der Donau weg verlegte Ortschaft Neu Hutting genannt Geschichte BearbeitenHutting ist mit seiner ing Nachsilbe den alten bairisches Siedlungsgebieten zuzurechnen Verbindung mit Personennamen Hitto 6 und zahlte im Mittelalter zu den neun oberosterreichischen Markten beziehungsweise Burgersiedlungen des 12 Jahrhunderts 7 Auf Grund seiner Lage an der Donau und in Verbindung mit den durch archaologische Grabungen hinreichend belegte Siedlungsplatzen kann Hutting als alter Handels und Marktplatz angenommen werden 8 Die ersten urkundlichen Erwahnungen stammen aus dem Jahr 1151 6 9 und von einer lateinischen Urkunde uber die Besitzrechte des Klosters Wilhering aus dem Jahr 1155 villa que vocatur Hitingen 10 Es wird dort auch von besonderen Rechten der Einwohner gesprochen und zwar im Hinblick auf Grundstucke Weideplatze Walder und allgemeine Sonderrechte Die Einwohner werden als Mitburger bezeichnet was als Indiz fur den Stadt und Marktcharakter eines Ortes anzusehen ist 11 Aus Urkunden ist auch ersichtlich dass die Machlander spater die Babenberger und Habsburger die Kloster Wilherhing Nieder Altaich und wohl auch Baumgartenberg Besitz in Hutting hatten Zu den Wallseern hatten die Huttinger gute Beziehungen da diese mitunter auch als Schutzmacht fur Hutting auftraten 12 1513 verfugte Hutting uber einen Marktrichter der die Bestimmungen der alten Urbarbucher erneut in einer sogenannten Taidingschrift Weistum aufzeichnete Eine Abschrift aus dem 16 Jahrhundert befindet sich im oberosterreichischen Landesarchiv eine weitere aus der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts im Schlossarchiv Wallsee Hutting hat angeblich bereits in der Karolingerzeit eine Ladstatt besessen Dem wird allerdings entgegengehalten dass den Huttingern erst zwischen 1559 und 1574 in einem Prozess gegen die Stadt Grein die bis dahin nur angemassten Rechte bestatigt wurden 13 Im 19 und 20 Jahrhundert befuhren Huttinger Flosser die Donau Holz das im Rahmen der Scheiterschwemme auf der Naarn in die Kaindlau gelangte wurde zu etwa 60 Meter langen bis zu 13 Meter breiten Flossen mit 500 bis 700 Festmetern verladen Eine Besatzung von 14 Mann brachte das Holz in rund zehn Tagen bis Budapest Wahrend der Zwischenkriegszeit wurde Obst und andere Naturalien in grossen Booten bis nach Wien gebracht Beim Bau des Kraftwerks Wallsee Mitterkirchen von 1964 bis 1968 wurde die Donau dauerhaft in ein neues Flussbett geleitet das wesentlich naher an der Ortschaft Hutting liegt Das Landschaftsbild wurde dadurch deutlich verandert Nach dem grossten Hochwasser des 19 Jahrhunderts im Jahr 1899 waren die Hauser in Hutting fast alle unbewohnbar Beim Jahrhunderthochwasser von 1954 und 2002 war Hutting neben weiteren Ortschaften Mitterkirchens zur Ganze uberflutet Huttinger Wappen als Teil des Mitterkirchner Gemeindewappens Bearbeiten nbsp Wappen von Mitterkirchen im MachlandDas Ansuchen der Mitterkirchner um die Erhebung zum Markt wurde u a mit dem alten Marktrecht der Ortschaft Hutting begrundet Der untere Teil des Gemeindewappens von Mitterkirchen wurde dem Huttinger Wappen entnommen und weist auf die grosse Bedeutung der seinerzeitigen Uberfuhr vom ehemaligen Markt Hutting nach Wallsee hin 14 Ein Siegeltypar vom Ende des 16 Jahrhunderts zeigt ein Schiff mit einem rudernden Fergen und die Umschrift INSIGEL GEMEINES MARCKHTS HITTING wird im oberosterreichischen Landesarchiv verwahrt Das Wappen wird ohne Umschrift von der Freiwilligen Feuerwehr Hutting verwendet 15 Eine standige Uberfuhr uber die Donau zwischen Mitterkirchen und Wallsee gab es etwa seit Beginn des 20 Jahrhunderts Einige Huttinger Hausbesitzer mit Wasserrecht nannten sich Marktkommune Hutting hielten Sitzungen im ortlichen Gasthaus ab und fuhrten ein Zunftzeichen Die Uberfuhr war an Pachter vergeben mit sogenannten Mutzen Personen und Waren uber die Donau ruderten Der letzte Donau Fahrmann war Josef Lichtenstoger 1882 1954 Er ubte den Beruf 40 Jahre lang aus Jahrlich wurde mit der Mutzen eine Wallfahrt nach Maria Taferl unternommen die von der Musikkapelle begleitet wurde Die nationalsozialistischen Behorden nannten die Wallfahrerzille Narrenschiff und untersagten ab 1939 die Wallfahrten die erst 1946 wieder aufgenommen werden konnten 16 1954 wurde eine Rollfahre mit einer Tragkraft von 15 Tonnen eingeweiht die von einem 5 5 Tonnen schweren Stahlseil gehalten wurde Nach dem Bau des Kraftwerks Wallsee Mitterkirchen funktionierte die Fahre wegen der zu geringen Stromungsgeschwindigkeit der Donau unterhalb des Kraftwerkes nicht mehr zufriedenstellend und wurde aufgelassen Infrastruktur Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal in HuttingDer Treppelweg fur die Begleitmannschaften der Schiffszuge fuhrte entlang des Huttinger Armes Pflasterreste dieses Weges wurden bei der Strassenverbreiterung bzw Strassenverlegung im Rahmen des Kraftwerkbaus verschuttet In Hutting und Umgebung gab es Einstellplatze fur die Pferde und Unterkunfte fur die Schiffsleute In Hutting besteht seit 1926 ein Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs das spater um die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erganzt wurde Die Freiwillige Feuerwehr Hutting ist eine selbststandige offentlich rechtliche Korperschaft im Rahmen der Marktgemeinde Mitterkirchen und verfugt uber eigene Loschfahrzeuge und Wasserrettungsboote sowie ein eigenes Feuerwehrhaus Die Grundung erfolgte 1901 als Freiwillige Feuerwehr Mitterkirchen Hutting Der Sportverein ATSV bzw spater ASKO Mitterkirchen wurde ursprunglich 1964 im Gasthaus Fries in Hutting als Arbeiter Turn und Sportverein Hutting gegrundet Literatur BearbeitenFranz Asanger Mitterkirchen Ein historisches Portrat der Marktgemeinde Mitterkirchen Marktgemeinde Mitterkirchen im Machland Linz 1999 Alfred Hoffmann Die oberosterreichischen Stadte und Markte Ubersicht ihrer Entwicklung und Rechtsgrundlagen In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereins Jahrgang 84 Linz 1932 S 155 156 zobodat at PDF Abschnitt Hutting Weblinks BearbeitenWebseite der Gemeinde Mitterkirchen Mitterkirchen Karte im Digitalen Oberosterreichischen Raum Informations System DORIS Freiwillige Feuerwehr Hutting Plan derer Antiquen zu Hitting in Machlandvirtl Graf von Polham In Sammlung Moll Einzelnachweise Bearbeiten a b Verena Winiwarter Martin Schmid Hrsg Umwelt Donau Eine andere Geschichte Katalog zur Ausstellung des Niederosterreichischen Landesarchivs im ehemaligen Pfarrhof in Ardagger Markt 5 Mai 7 November 2010 Eine Publikation des Niederosterreichischen Landesarchivs St Polten 2010 S 162 Statistik Austria Registerzahlung vom 31 10 2011 Bevolkerung nach Ortschaften PDF 6 kB Siedlungskonzept PDF 47 kB In mitterkirchen at 17 August 2006 archiviert vom Original abgerufen am 24 Marz 2022 Siedlungskonzept Mitterkirchen Adaptierung Aussiedelung Hutting Kurt Klein Bearb Historisches Ortslexikon Statistische Dokumentation zur Bevolkerungs und Siedlungsgeschichte Hrsg Vienna Institute of Demography VID d Osterreichische Akademie der Wissenschaften Oberosterreich Teil 2 Onlinedokument Erlauterungen Suppl beide PDF o D aktual Benedikt Pillwein Hrsg Geschichte Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg Mit einem Register welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen Geographisch historisch statistisches Detail nach Distrikts Kommissariaten 1 Auflage Erster Theil Der Muhlkreis Joh Christ Quandt Linz 1827 S 325 Google eBook 2 Auflage 1843 Google Book a b Karl Hohensinner Peter Wiesinger unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer Michael Schefback Die Ortsnamen der politischen Bezirke Perg und Freistadt Ostliches Muhlviertel Ortsnamenbuch des Landes Oberosterreich Band 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 978 3 7001 3103 8 S 41 42 Nr 11 2 2 8 Hutting Willibald Katzinger Die Markte Oberosterreichs Eine Studie zu ihren Anfangen im 13 und 14 Jahrhundert In Wilhelm Rausch Hrsg Forschungen zur Geschichte der Stadte und Markte Osterreichs Band 1 Linz 1978 S 100 Franz Asanger Hutting ein alter Markt In Mitterkirchen Ein historisches Portrat der Machlandgemeinde Marktgemeinde Mitterkirchen im Machland Linz 1999 S 93 Erich Trinks Bearb Urkunden Buch des Landes ob der Enns Band 2 Wien 1856 Nr CLXXI S 258 archive org Prediorum nomina Hittingen 1151 22 Mai Kremsmunster Conrad Bischof von Passau bestatigt die Stiftung des Nonnenklosters Erla Erich Trinks Bearb Urkunden Buch des Landes ob der Enns Band 2 Wien 1856 Nr CLXXXV S 276 archive org in uilla que uocatur Hitingen Gegend die man Hitingen nennt 1155 Gebhard Abbt von Wilhering beurkundet die Erwerbung einiger Guter zu Hiting und Rute von Seite seines Klosters Alfred Hoffmann Die oberosterreichischen Stadte und Markte Ubersicht ihrer Entwicklung und Rechtsgrundlagen In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereins Jahrgang 84 Linz 1932 S 85f zobodat at PDF Franz Asanger Hutting ein alter Markt Markterhebung In Mitterkirchen Ein historisches Portrat der Machlandgemeinde Marktgemeinde Mitterkirchen im Machland S 96 Michael Mitterauer Altsiedelland Zollfreiheit und Marktbereich Wien 1969 S 183 Anmerkung 155 Franz Asanger Gemeindewappen In Mitterkirchen Ein historisches Portrat der Machlandgemeinde Marktgemeinde Mitterkirchen im Machland S 371ff Aktuelles Abgerufen am 28 September 2021 deutsch Geh Annerl fuhr uns umi das Madchen in der Zille In Bezirksrundschau Nr 26 30 Juni 2011 S 4 Gemeindegliederung von Mitterkirchen im Machland Katastralgemeinden Hofstetten Langacker MitterkirchenOrtschaften Am Buhel Gang Haid Hart Heinz Lettner Siedlung Hofstetten Horstorf Hutting Inzing Kaindlau Kirchstetten Labing Langacker Lehen Loa Mitterkirchen Neu Hutting Wagra Weisching WorthMarktort Mitterkirchen Dorfer Horstorf Hutting Inzing Kirchstetten Labing Loa Wagra Worth Siedlungen Am Buhel Heinz Lettner Siedlung Neu Hutting Weiler Puhrer Wagerhof Rotten Gang Hart Hofstetten Zerstreute Hauser In der Haid Langacker WeischingZahlsprengel Mitterkirchen i Machland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hutting Gemeinde Mitterkirchen im Machland amp oldid 237505250 Huttinger Altarm