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Gustav Arnold 1 September 1831 in Altdorf 28 September 1900 in Luzern war ein Schweizer Komponist Kirchenmusiker Chorleiter und Luzerner Musikdirektor Die Stadt Luzern erhielt durch Arnold wegweisende Impulse und einen professionellen Orchesterbetrieb Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenGustav Arnold wuchs als neuntes von zwolf Kindern des Landschreibers und Kanzleidirektors Josef Anton 1795 1839 und der Josefa Muller 1797 1860 in Altdorf an der Schmiedgasse 11 auf Schon als Funfjahriger erhielt der musikalisch begabte Arnold Klavierunterricht Ab 1841 erhielt er eine breitere musikalische Ausbildung u a in Gesang Orgelspiel und in der Partitur 1 Ab 1844 besuchte er das Gymnasium in Luzern In der Jesuitenkirche sang er unter dem Chordirektor Johann Molitor im Kirchenchor und spielte bei den Studentengottesdiensten die Orgel Bei Bernhard Ernst Nager nahm Arnold Klavier Violin und Cello Unterricht In dieser Zeit entstanden Arnolds erste Kompositionsversuche die selbst Franz Xaver Schnyder von Wartensee lobte 2 Nach dem Gymnasium wollte Arnold am Jesuitenkolleg in Freiburg im Uechtland weiter studieren Der Ausbruch des Sonderbundskriegs im November 1847 verunmoglichte sein Vorhaben und so entschloss er sich an der Leopold Franzens Universitat in Innsbruck zu studieren Arnold belegte die Facher Philologie Religionslehre Philosophie Geschichte und Algebra 3 Beim Kapellmeister des neu erbauten Stadttheaters nahm er Kompositionsunterricht Wegen politischer Unruhen wurde im April 1848 der Universitatsbetrieb vorubergehend eingestellt und Arnold kehrte nach Altdorf zuruck 4 Nach der strapaziosen Ruckreise musste Arnold zur Kur nach Glarus in das Bad Stachelberg wo er Karl von Schmid kennen lernte Dort entschlossen sie sich in Leuven weiter zu studieren Ermutigt durch den Jesuitenpater Roh und den belgischen Chordirigenten Komponisten und Kapellmeister Xavier Victor Fidele van Elewijck 1825 1888 entschloss sich Arnold anstelle einer akademischen eine kunstlerische Laufbahn einzuschlagen 5 So bewarb sich der achtzehnjahrige Arnold 1849 erfolgreich fur den Posten als Organist und Chordirektor in der heutigen Kathedrale von Lancaster den er im Fruhjahr 1850 antrat 6 7 Im November 1851 heiratete er die finanziell unabhangige Sara Agnes Walmsley 1818 1884 8 Mit ihr hatte er funf Tochter 9 10 Arnold reiste oft nach Wales und Irland und studierte englische und franzosische vorwiegend jedoch musiktheoretische Literatur Als sein Vorbild als Pianist Charles Halle sich in Manchester niederliess nahm Arnold bei ihm ab 1854 Klavierunterricht und bei Manuel Patricio Rodriguez Garcia Gesangsstunden In Manchester hielten sich in jener Zeit viele Musikergrossen auf Arnold zog mit seiner Familie nach Salford wo er an der jungst erbauten Johannes Kathedrale den Posten des Klaviermusikers und Chorleiters innehatte Von 1856 bis 1859 war Arnold Organist an der St Augustine Church in der Granby Row und ab Herbst 1859 Chordirektor bei St Wilfrid s in Hulme 11 In den folgenden Jahren reiste er oft alleine nach Schottland Da in Luzern ein Nachfolger fur Eduard Mertke 1833 1895 den stadtischen Musikdirektor gesucht wurde und Arnold uber Eigenschaften verfugte die ihn als Mertkes moglichen Nachfolger befahigten ubersiedelte er mit seiner Familie am 30 Juni 1865 nach Luzern wo sie zu Anfang an der Bruchmattstrasse und spater zeitlebens an der Obergrundstrasse 5 wohnte 12 Am 5 Oktober 1865 stellte der Stadtrat von Luzern Arnold die Ernennungsurkunde zum Musikdirektor und Musiklehrer der Stadt Luzern aus 13 Zu Arnolds kunstlerischen und padagogischen kamen auch gesellschaftliche Verpflichtungen hinzu Der auffalligste Schub professioneller Musikpflege in Verbindung mit Arnolds Antritt erhielt die Stadt Luzern mit der Einrichtung einer Kammermusikreihe und eines 1875 gegrundeten professionellen Orchesterbetriebs 14 15 Mit dem 15 Eidgenossischen Sangerfest in Luzern von Juli 1873 erlangte Arnold als Komponist breite Beachtung 16 Nach 18 jahriger Wirkungszeit verfasste Arnold 1882 ein erstes Kundigungsschreiben an den Luzerner Stadtrat ihn als Musikdirektor per sofort vom Orchesterdienst und auf das kommende Schuljahresende von allen stadtischen Verpflichtungen zu entlassen 17 Im Dezember 1883 verabschiedeten sich die Choristen des katholischen Kirchenchors Cacilienverein heute Katholischer Kirchenmusikverband des Kantons Luzern KKVL von Arnold als langjahrigem Leiter des Chors dessen Prasident er spater wurde An Weihnachten gab Arnold sein Amt als Musikdirektor an Josef Anton Becht weiter Am 3 Marz 1884 verstarb Arnolds Frau Sara Agnes Arnold schrieb nur fur bestimmte Begebenheiten oder im Auftrag Klavierstucke und Lieder fur die Manchester Salons Chormusik fur die Liturgie Lieder fur Chorhefte und Sangerfeste Kantaten fur Festspiele So hinterliess er als Komponist mit seinen Festspielmusiken namentlich fur Sempach 1886 18 Schwyz 1891 und Altdorf 1895 den nachhaltigsten Eindruck die ihm in Verbindung mit seinem institutionellen Wirken bis heute einen Eintrag in den einschlagigen deutschen und englischen Musiklexika sichern 19 20 Zwei Tage nach Arnolds Hinschied wurde er in den Stiftshallen der Kirche St Leodegar im Hof beigesetzt wo noch heute seine Grabtafel zu sehen ist Die Sondersammlung der Zentral und Hochschulbibliothek Luzern bewahrt den Nachlass von Gustav Arnold auf der in den 1980er Jahren uber die Erben der Familie Arnold und Schmid an sie gelangt war 21 Auch das Historische Museum Uri besitzt durch Schenkungen eine umfangreiche Sammlung uber Gustav Arnold 22 Literatur BearbeitenEdouard Combe Festspiele In Paul Burdy Hrsg Die Schweiz die singt Illustrierte Geschichte des Volksliedes des Chorgesanges und der Festspiele in der Schweiz 1932 S 197 235 Balz Engler Georg Kreis Hrsg Das Festspiel Formen Funktionen Perspektiven Theaterkultur Verlag Willisau 1988 David Koch Gustav Arnold Ein Musikerleben zwischen Kunstanspruch und Patriotismus In Historisches Neujahrsblatt Historischer Verein Uri Hrsg 67 Jg 2012 Nr 103 Digitalisat Hans Muheim Gustav Arnold In Historisches Lexikon der Schweiz 2001 Weblinks BearbeitenNachlass von Gustav Arnold in der Zentral und Hochschulbibliothek Luzern Gustav Arnold im Onlinearchiv des Staatsarchivs St Gallen Gustav Arnold in UrikonEinzelnachweise Bearbeiten Kindheit In Koch Gustav Arnold 2012 S 14 Franz Xaver Schnyder von Wartensee In Koch Gustav Arnold 2012 S 19 Zeugnis Leopold Franzens Universitat In Koch Gustav Arnold 2012 S 24 Politische Unruhen in Innsbruck In Koch Gustav Arnold 2012 S 22 Universitat in Leuwen In Koch Gustav Arnold 2012 S 23 England Lancaster In Koch Gustav Arnold 2012 S 27 Messe Entwurfe In Koch Gustav Arnold 2012 S 37 Heirat In Koch Gustav Arnold 2012 S 29 Foto der Familie Arnold Walmsley In Koch Gustav Arnold 2012 S 38 Lebensdaten von Arnold und seiner Kinder in Urikon Auflistung der Kirchenmessen und Orgelspielen In Koch Gustav Arnold 2012 S 36 Luzern In Koch Gustav Arnold 2012 S 39 Anstellung als Musikdirektor und Musiklehrer der Stadt Luzern In Koch Gustav Arnold 2012 S 44 Kammermusikreihe In Koch Gustav Arnold 2012 S 58 Professioneller Orchesterbetrieb In Koch Gustav Arnold 2012 S 63 Eidgenossisches Sangerfest in Luzern 1873 In Koch Gustav Arnold 2012 S 56 Kundigung In Koch Gustav Arnold 2012 S 74 Francois de Capitani Festspiel In Historisches Lexikon der Schweiz 2005 abgerufen am 30 September 2020 Werke In Koch Gustav Arnold 2012 S 78 Werkeverzeichnis In Koch Gustav Arnold 2012 S 102 Nachlass In Koch Gustav Arnold 2012 S 103 Nachlass im Historischen Museum UriNormdaten Person GND 132508419 lobid OGND AKS VIAF 15933283 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arnold GustavKURZBESCHREIBUNG Schweizer Komponist Kirchenmusiker Chorleiter und Luzerner MusikdirektorGEBURTSDATUM 1 September 1831GEBURTSORT AltdorfSTERBEDATUM 28 September 1900STERBEORT Luzern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Arnold Komponist amp oldid 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