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Gustaf Deuchler auch Gustav Adolf 23 Februar 1883 in Unterowisheim 19 Januar 1955 in Hamburg war ein deutscher Erziehungswissenschaftler der Universitat Hamburg von 1923 bis 1945 Er war aktiver Nationalsozialist Die Grabstatte von Gustaf Deuchler auf dem Friedhof Ohlsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Karriere 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Karriere BearbeitenDeuchlers Vater war Landwirt seine Mutter Gastwirtstochter Nach Volksschule und Praparandenanstalt in Gengenbach sowie drei Jahren Lehrerseminar in Karlsruhe bestand er 1902 die Lehrerprufung Dann besuchte er die Oberrealschule in Mannheim bis zum Abitur Deuchler studierte zwei Semester in Heidelberg ein Semester in Jena und zehn Semester an der Universitat Leipzig und promovierte bei Wilhelm Wundt mit einer Dissertation Uber Reaktionsversuche mit unbestimmter Erwartung Er wurde Assistent am Institut fur experimentelle Padagogik des Leipziger Lehrervereins bis er 1910 an der Universitat Tubingen Dozent im erziehungswissenschaftlichen Studiengang wurde Im Jahr 1914 verwendete Deuchler fur eine Untersuchung einen statistischen Ansatz der dem 1945 von Frank Wilcoxon vorgeschlagenen heute als Wilcoxon Mann Whitney Test bezeichneten Verfahren entspricht 1 1921 wurde Deuchler ausserordentlicher Professor an der Universitat Tubingen Von 1919 bis 1931 war er Mitglied der DDP 1923 ubernahm er die erste Professur fur Erziehungswissenschaft an der Universitat Hamburg er wurde dabei dem Konkurrenten Peter Petersen vorgezogen Deuchler hatte sich mit Grundfragen der Lehrerbildung befasst und die Akademisierung der Padagogik unterstutzt Er trat fur die Durchsetzung der Universitatsausbildung der Lehrer ein Hamburger Lehrerbildungsgesetz vom 20 Dezember 1926 Zum 1 Mai 1932 trat Deuchler der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 153 340 2 und sah seine Chance eine fuhrende Stelle im Hamburger Senat oder als Landesschulrat zu erhalten Bereits vor 1933 agitierte er trotz offiziellen Verbots im Deutschen Lehrerverein fur die NS Bewegung Deuchler forderte einen neuen Ethos in der Wahl und Akzentuierung der Themen fur die Vorlesungen und Ubungen 3 Er trat fur eine Deutschkundliche Fakultat ein mit Rassenkunde an erster Stelle aber auch Wehrwissenschaft Deuchler ausserte im Juni 1933 Die spezifische Erziehung aber erhalt der Student am besten in der SA dahin gehort er und sein Professor mit Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler Am 19 Mai 1934 trat er in die Sturmabteilung ein und hielt in SA Uniform Vorlesungen Zuletzt war er SA Sturmfuhrer Er folgte den Vorstellungen Adolf Reins von einer politischen Universitat Senator Karl Witt betraute Deuchler mit der Aufgabe das Psychologische Institut der Universitat nach der Entlassung von William Stern kommissarisch zu leiten und politisch umzuformen Seine Doktoranden waren ausgesuchte Nationalsozialisten erst 1942 wurde Georg Anschutz als neuer Leiter eingesetzt Im Zweiten Weltkrieg publizierte er vielfach in SA Zeitschriften 1942 hielt er sich zu psychologischen Studien in der Ukraine in Kiew und 1944 in Ratibor fur das Amt Rosenberg Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg Sonderstab Wissenschaft auf Noch im Mai 1945 wurde Deuchler suspendiert und im Juni 1945 von der Universitat entlassen Er versuchte erfolglos seine gescheiterten Karriereplane als Widerstand auszugeben und kampfte jahrelang um seine Rehabilitation 1950 erhielt er aber seine Pensionsanspruche anerkannt Deuchlers 1916 geborener Sohn Werner Deuchler war Rechtsanwalt Schriften BearbeitenZur Morphologie und Psychologie der Schularbeit In Zeitschrift fur padagogische Psychologie und Jugendkunde Band 14 Nr 2 1913 S 81 90 Die neue Lehrerbildung Gesammelte Beitrage Aufsatze Vortrage Richtlinien Denkschriften Gutachten und Entwurfe Westermann Braunschweig 1925 Moglichkeiten und Grenzen der experimentellen Padagogik Friedrich Mann s padagogisches Magazin 1059 Erziehungswissenschaftliche Arbeiten 3 ZDB ID 505486 2 Beyer Langensalza 1926 Das Wesen der Erziehungswissenschaft 1928 Politische Charakterologie In Der SA Fuhrer 7 1942 S 15ff Literatur BearbeitenHans Peter de Lorent Gustaf Adolf Deuchler Ordinarius in SA Uniform In Hans Peter de Lorent Taterprofile Die Verantwortlichen im Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz Band 1 Freie und Hansestadt Hamburg Landeszentrale fur politische Bildung Hamburg 2016 ISBN 978 3 929728 92 7 S 142 161 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbucher 16048 Aktualisierte Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 Hans Christian Harten Uwe Neirich Matthias Schwerendt Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reichs Bio bibliographisches Handbuch Edition Bildung und Wissenschaft Band 10 Akademie Verlag Berlin 2006 ISBN 3 05 004094 7 google de abgerufen am 24 Juli 2020 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustaf Deuchler im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Gustaf Deuchler Uber die Methoden der Korrelationsrechnung in der Psychologie In Zeitschrift fur padagogische Psychologie und experimentelle Padagogik Band 15 1914 S 114 131 145 159 229 242 Online digizeitschriften de Siehe auch William H Kruskal Historical Note on the Wilcoxon unpaired two sample test In Journal of the American Statistical Association Band 52 Nr 279 1957 S 356 360 JSTOR 2280906 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6101448 Zitate bei de LorentNormdaten Person GND 101184506 lobid OGND AKS VIAF 194253596 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deuchler GustafALTERNATIVNAMEN Deuchler Gustav AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher PadagogeGEBURTSDATUM 23 Februar 1883GEBURTSORT UnterowisheimSTERBEDATUM 19 Januar 1955STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustaf Deuchler amp oldid 233641868