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Der Leipziger Lehrerverein war ein Zusammenschluss von Lehrern in Leipzig mit dem Ziel die soziale Lage der Lehrer zu verbessern und die Qualitat des Unterrichts durch padagogischen Gedankenaustausch unter den Lehrern zu erhohen Der Verein bestand von 1846 bis 1933 1990 erfolgte eine Neugrundung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnlasslich einer Gedenkfeier zum 100 Geburtstag von Johann Heinrich Pestalozzi 1746 1827 wurde durch den Einsatz des Direktors der Petrischule Johann Karl Christoph Vogel 1795 1862 am 12 Januar 1846 der Leipziger Lehrerverein gegrundet Im Grundungsjahr hatte der Verein 40 Mitglieder 1913 waren es 5065 Der Leipziger Lehrerverein kann als Start der Organisierung der deutschen Lehrerschaft angesehen werden da auf seine Initiative im August 1848 der Allgemeine Sachsische Lehrerverein gegrundet wurde dem im September des gleichen Jahres der Allgemeine Deutsche Lehrerverein als Vorganger des Deutschen Lehrervereins folgte Neben praktischen Aktivitaten wie der Einrichtung von Sterbe und Brandschutzversicherungskassen hatte sich der Verein auch fortschrittliche schulpolitische Forderungen wie die Erhohung des Niveaus der Lehrerausbildung und der Aufwertung des Volksschulwesens auf seine Fahnen geschrieben Auf Vorschlag von Julius Beeger 1829 1899 grundete der Verein 1871 die Comenius Bucherei die sich zur grossten deutschen padagogischen Spezialbibliothek entwickelte Dreizehn Jahre spater wurde in der Kramerstrasse seit 1949 Ernst Schneller Strasse 1 das erste Lehrervereinshaus Deutschlands eroffnet das heute den Namen Beyerhaus tragt Hier waren unter anderem Raume fur die Kasse das Archiv und vor allem fur die schnell wachsende Comenius Bucherei eingerichtet Im Folgejahr entstanden auf dem Nachbargrundstuck ein Saal und eine Gaststatte Bereits ab 1885 bildete der Verein Fachabteilungen in denen Fachvortrage gehalten und methodische Fragen diskutiert wurden so die Methodische Abteilung 1885 die Abteilung der franzosischen Sprache 1886 die Naturwissenschaftliche Vereinigung 1887 die Abteilung fur asthetische Bildung 1889 die Abteilung fur Jugendschutz 1905 und die Abteilung fur Schulgesundheitspflege 1906 1906 wurde auf Initiative des Lehrervereins das Institut fur experimentelle Padagogik und Psychologie gegrundet das an Versuchsklassen in 24 Leipziger Schulen und einer Versuchsschule 54 Schule in Leipzig Connewitz die von Wilhelm Wundt 1832 1920 begrundete eigenstandige Bedeutung psychologischer Erscheinungen fur die Padagogik statistisch nachweisen und fur diese nutzbar machen konnte 2 Das Schulbiologische Zentrum Leipzig geht auf eine Initiative des Leipziger Lehrervereins von 1892 zuruck 1906 griff die Naturwissenschaftliche Vereinigung des Leipziger Lehrervereins eine fruhere Idee Emil Adolf Rossmasslers 1806 1867 fur ein naturkundliches Museum auf und grundete das Naturkundliche Heimatmuseum heute Naturkundemuseum Leipzig Im Jahr 1906 grundete der Leipziger Lehrerverein ein eigenes experimentalpsychologisches Institut das zunachst von Rudolf Schulze und dann von Max Brahn geleitet wurde Das Institut befand sich im zweiten Stockwerk des Vereinhauses in der Kramerstrasse 4 Mit Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 wurde die 1893 vom Mitglied des Leipziger Lehrervereins Ernst Beyer 1855 1927 gegrundete Leipziger Lehrerzeitung wie der Verein selbst verboten Zahlreiche Lehrer wurden entlassen oder zwangsversetzt Das experimentalpsychologische Institut des LLV wurde ebenfalls geschlossen jedoch noch am 19 Oktober 1933 unter der Leitung von Heinz Burckhardt als Padagogisch psychologisches Institut der Kreisfachschaft Volksschule Leipzig wiedereroffnet 3 Die neue Institution war klar auf Inhalte der nationalsozialistischen Ideologie ausgerichtet Mitglieder des alten psychologischen Instituts im LLV wie Richard Wetzel Herbert Winkler oder Johannes Schlag hatten leitende Funktionen in diesem neuen Institut 1990 wurde der Verein als Leipziger Lehrerverein e V Unabhangiger Verband der Lehrer und Erzieher neu gegrundet Er orientiert sich an den Zielen des Vereins von 1846 und tritt fur die Wahrung und Forderung der Interessen des Lehrerstandes ein Seinen Sitz hat er im Haus der Demokratie in der Bernhard Goring Strasse 152 Literatur BearbeitenHorst Riedel Thomas Nabert Red Stadtlexikon Leipzig von A bis Z 1 Auflage Pro Leipzig Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 342 343 Peter Schwarz Das tausendjahrige Leipzig Vom Ende des 18 bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts 1 Auflage Band 2 Pro Leipzig Leipzig 2014 ISBN 978 3 945027 05 9 S 190 Annett Taubert Striese Der Leipziger Lehrerverein ein bedeutender Vertreter der Reformpadagogik Verlag Peter Lang GmbH 1996 ISBN 978 3631307465Weblinks BearbeitenLeipziger Lehrerverein LLV auf paed comEinzelnachweise Bearbeiten Gina Klank Gernoth Griebsch Lexikon Leipziger Strassennamen Hrsg Stadtarchiv Leipzig 1 Auflage Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig Leipzig 1995 ISBN 3 930433 09 5 S 66 Otto Scheibner Das Institut fur experimentelle Padagogik und Psychologie des Leipziger Lehrervereins In Zeitschrift fur padagogische Psychologie und Jugendkunde Band 17 Heft 5 1916 S 325 331 online Witruk Evelin Geschichte der Padagogischen Psychologie an der Universitat Leipzig In Ettrich Klaus Udo Hrsg 125 Jahre Psychologie an der Universitat Leipzig Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2006 S 87 124 Normdaten Korperschaft GND 24322 X lobid OGND AKS VIAF 149512782 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leipziger Lehrerverein amp oldid 238293207