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Gudme ist ein kleiner Ort im Sudosten der danischen Insel Funen etwa 10 km nordostlich von Svendborg Der Ort gehort zur Kirchspielsgemeinde dan Sogn Gudme Sogn die ursprunglich zur Harde Gudme Herred im Svendborg Amt gehorte Ab 1970 war Gudme Zentrum der Gudme Kommune im Fyns Amt die im Zuge der Kommunalreform zum 1 Januar 2007 in der Svendborg Kommune in der Region Syddanmark aufgegangen ist Am 1 Januar 2023 wohnten in Gudme 902 Einwohner 1 QS Vor und Fruhgeschichte Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen Mangeln auf der Qualitatssicherungsseite des WikiProjekts Vor und Fruhgeschichte eingetragen Dies geschieht um die Qualitat der Artikel aus diesem Themengebiet auf ein akzeptables Niveau zu bringen Bitte hilf mit die inhaltlichen Mangel dieses Artikels zu beseitigen und beteilige dich bitte an der Diskussion GudmeHilfe zu Wappen Gudme Danemark GudmeBasisdatenStaat Danemark DanemarkRegion SyddanmarkKommune seit 2007 SvendborgKoordinaten 55 9 N 10 42 O 55 149688888889 10 708183333333 Koordinaten 55 9 N 10 42 OEinwohner 2023 1 902Postleitzahl 5884Website www gudme dkDolmen im GudbjerglundVorlage Infobox Ort in Danemark Wartung Flache fehltVorlage Infobox Ort in Danemark Wartung Hohe fehlt Bedeutung hat der Ort vor allem durch die zahlreichen archaologischen Funde aus der Eisenzeit darunter mehr als funfzig Hortfunde Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 2 1 Schatzfunde 2 1 1 Gudme aus Sicht der Brakteaten Forschung 2 1 2 Graberfeld 2 1 3 Kontext im Suden 3 Siehe auch 4 Sohne und Tochter der Stadt 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name bedeutet Gotterheim 2 Er verweist auf ein Heiligtum und ist auch an einigen anderen Orten des Nordens erhalten so auf Bornholm als Gudhjem und in Schweden als Gudhem in der Nahe von Falkoping oder als Gudso Gottersee bei Kolding Ahnlich bedeutungsvolle Name wie Albjerg eingehegtes Heiligtum Galbjerg Opferberg Gudbjerg Gudbjerglund Gotterberghain oder Ravlunda Bernsteinhain deuten auf ein geistliches Zentrum am heute weitgehend verlandeten Gudme So Gudmesee Die Acker wurden mit Gerste und Hanf bestellt Am Sudrand des Ortes wurde 1993 die so genannte Gudme Kongehal Konigshalle ausgegraben Sie besteht aus zwei grossen Hallenbauten von denen nur die Pfostenlocher lokalisiert werden konnten Die grossere Halle war 47 Meter lang und acht Meter breit Einige Pfosten waren 50 cm stark Die Standorte der Pfosten wurden markiert und so sind die Hallenumrisse von einer Aussichtsplattform aus deutlich zu erkennen In der kleineren Halle wurde eine silberne Maske gefunden Mit den nahezu zeitgleiche Entdeckungen der Halle in Gudme und im norwegischen Borg begann Ende der 1980er Jahre die skandinavische Zentralplatz Forschung Es wurden z B Hallen in Helgo Sloinge und Uppakra in Schweden Borre und Forsand in Norwegen und Tisso in Danemark ausgegraben Dies fuhrte zur Untersuchung nachweisbarer Furstensitze z B Alt Uppsala in der Hoffnung auch dort Hallen belegen zu konnen Wahrend in Danemark 2003 insgesamt 40 Hallen bzw Zentralplatze bekannt waren waren es zehn Jahre zuvor erst zwolf Geschichte BearbeitenDie Umgebung von Gudme ist die am besten erkundete Lokalitat der danischen Eisenzeit Insbesondere Gold und Silberfunde insgesamt mehr als 10 kg haben die Aufmerksamkeit auf sich gezogen aber es ist das Gesamtbild das Gudme einzigartig macht Hier liegen die grosste und reichste Siedlung das grosste Gebaude der grosste Friedhof Mollegardsmarken der alteste und grosste Handelsplatz Gammel Lundeborg Um Gudme gibt es die meisten theophoren Ortsnamen und hier wurden die meisten Lesefunde gemacht Schatzfunde Bearbeiten Von den 50 Goldschatzen aus der spaten Eisenzeit in Danemark wurden mehrere um Gudme gefunden Archaologische Ausgrabungen haben in den letzten 25 Jahren gezeigt dass viele der Gold und Silberschatze ursprunglich in landwirtschaftlichen Gebauden platziert waren Entdeckung von Abfallen und Schrott zeigen dass hier Gold und Silberwerkstatten lagen Auf einem der Hofe wurden zwei Schatze entdeckt die nahe den Holzpfosten begraben waren Einer war ein eindrucksvoller Brakteatenschatz der andere ein Bundel von Goldhalsringen und ein Stuck Goldspirale An anderer Stelle wurden romische Silbermunzen Silber und Bronzeschrott und Bruchstucke romischer Statuen gefunden Der Kontakt und der Handel mit dem Romischen Reich waren die Quelle von Gudmes Wohlstand Aufgrund einer sozialgeschichtlichen Analyse muss dem im archaologischen Gesamtzusammenhang dieser Zeit lange fur singular gehaltenen Ort Gudme Lundeborg ein Einflussbereich zugestanden werden der sich uber etwa 1100 km auf Funen erstreckte In der Gegend von Gudme wurde 1833 unter Leitung des Gutsherrn des nahen Guts Broholm Frederik Sehested der erste Teil des Goldfundes von Broholm gehoben der letzte folgte 1991 Er enthielt insgesamt etwa 10 kg Gold Bei Lundeborg wurden unter anderem Figurchen aus Goldblech gefunden Kleine mannliche Figuren und Mannermasken sind eine haufige Erscheinung in der Gegend um Gudme Die Depotfunde um Gudme stammen aus der Zeit von 200 bis 550 n Chr In dieser Zeitspanne die auch das Goldzeitalter genannt wird bestand die dritte Phase von Burg Eketorp auf Oland im Illerup Adal wurden Waffenopfer deponiert und in der Sudhalfte Europas erfolgte die Volkerwanderung Ahnlich prosperierende Zentren bestanden zeitgleich oder zeitnah in Helgo und Alt Uppsala sowie in Schonen und auf Gotland Gudme Gammel Lundeborg stellt nach heutigem Forschungsstand das herausragende suddanische Machtzentrum im Zeitraum vom dritten bis zum sechsten Jahrhundert dar das an die Stelle von Himlingoje mit einem Zenit im fruhen dritten Jahrhundert trat Gudme aus Sicht der Brakteaten Forschung Bearbeiten Durch die Erforschung der goldenen Gotterbildamulette lassen sich nach Karl Hauck 1916 2007 fur die Funktion des funischen Reichtumszentrums im Raum Gudme drei Hauptthesen aufstellen Die Dominanz von Gotterfursten in der Bilduberlieferung erklart sich letztlich aus der Rolle als Konigsgottheit wie sie noch wahrend der Volkerwanderungszeit existiert In Gudmes Gotterbildamuletten finden sich Entsprechungen zwischen den Herrschaftszeichen des hochsten Gottes und der seiner koniglichen Verehrer als villa regalis Die thematisch verwandte und modelgleiche Ikonographie erhellt die Beziehungen zwischen Gudme und Odense Der Hauptgott des Heiligtums am Gudme See war Odin dessen Namen in der Bezeichnung des Ortes in Mittelfunen mit seinem uberregionalen Heiligtum fortdauert Die Hegemonie der Konige von Gudme beruhte nicht nur auf dem bemerkenswerten Reichtum durch den Zugang zu wichtige Naturhafen oder durch ihre sakrale Funktion sondern auch auf dem Verfallen des westromischen Kaisertums Graberfeld Bearbeiten Zwischen Gudme und Lundborg wurde Mollegardsmarken das grosste Graberfeld Danemarks aus der germanischen Eisenzeit 3 entdeckt Es enthielt uber 2 200 Urnen und Brandschuttungsgraber in denen nahezu keine Waffen als Grabbeigabe gefunden wurden Im Gegensatz dazu steht das nahe gelegene Graberfeld von Brudager Kontext im Suden Bearbeiten Siedlungsarchaologische Untersuchungen im Bereich der norddeutschen Kuste konnten nur vereinzelt Hinweise auf eisen und volkerwanderungszeitliche Zentralplatze und Markte anzeigen Im Gegensatz zu den sudskandinavischen Zentren brechen sie ausnahmslos zu Beginn oder in der Mitte des 6 Jahrhunderts ab Daruber hinaus machte der Platz mit einer Runeninschrift auf sich aufmerksam 4 Siehe auch BearbeitenLanghaus Wohngebaude Zentralplatz ForschungSohne und Tochter der Stadt BearbeitenHilda Sehested 1858 1936 Pianistin und Komponistin Knud Sehested 1850 1908 Politiker Thyra Sehested 1840 1923 HistorikerinLiteratur BearbeitenErling Albrectsen Fynske Jernaldergrave 4 Gravpladsen pa Mollegardsmarken ved Broholm Odense 1971 ISBN 87 87162 00 8 danisch K Hauck Hrsg Der historische Horizont der Gotterbild Amulette aus der Ubergangsepoche von der Spatantike zum Fruhmittelalter Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 ISBN 3 525 82587 0 K Hauck Zur religionswissenschaftlichen Auswertung von Bildchiffren und Runen der volkerwanderungszeitlichen Goldbrakteaten In K Duwel Hrsg Runeninschriften als Quellen interdisziplinarer Forschung Abhandlungen des 4 Internationalen Symposions uber Runen und Runeninschriften 1998 ISBN 3 11 015455 2 S 298 ff K Hauck Gotterbilder des spatantiken Polytheismus im Norden auf Votivgoldminiaturen In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 57 Bd H 3 Kunstgeschichte und Gegenwart 23 Beitrage fur Georg Kauffmann zum 70 Geburtstag 1994 S 301 305 H Jons M Wille Gudme Gudhem sites in the historical onomastic and archaeological record a summary of the workshop In Schriften des Archaologischen Landesmuseums Erganzungsreihe 6 Neumunster 2011 S 231 236 Karsten Kjer Michaelsen Politikens bog om Danmarks oldtid Politikens handboger Politiken Kopenhagen 2002 ISBN 87 567 6458 8 S 150 162Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gudme Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eisenzeitliche und fruhmittelalterliche Reichtumszentren Zentral und Handelsplatze an der sudlichen Ostseekuste PDF 2 4 MB Funde auf danischer Museumsseite engl Einzelnachweise Bearbeiten a b Statistikbanken gt Befolkning og valg gt BY1 Folketal 1 januar efter byomrader alder og kon danisch Germanische Religionsgeschichte Quellen und Quellenprobleme Heinrich Beck Detlev Ellmers Kurt Schier Hrsg S 525 und J Kousgard Sorensen Gudhem Fruhmittelalterliche Studien 19 1985 S 131 38 Einen Spezialfall bildet der Name Gudhem Gudhjem Gudme Gudum der mehrmals in Danemark Norwegen und Schweden vorkommt Wie John Kousgard Sorensen 1926 1999 uberzeugend gezeigt hat liegt diesem Namen ein gleichlautendes Appellativ wortlich Gotterheim zugrunde Germanische Eisenzeit in Danemark von 375 bis 750 in Schweden von 400 bis 800 ist ein in der skandinavischen Archaologie angewendeter Begriff der auf die allgemein akzeptierte Romische Kaiserzeit folgend die im kontinentalen Europa angewandten Begriffe Volkerwanderungszeit und Fruhmittelalter ersetzt In Schweden umfasst die germanische Eisenzeit beispielsweise die Vendelzeit Hauke Jons schreibt von eisenzeitlichen und fruhmittelalterlichen Reichtumszentren und vermeidet solche Begriffe wie fruhes Konigtum wie es anhand der Liste der schwedischen Sagenkonige Orte wie Gudme gab es zeitgleich auch in Schweden auszumachen ware oder Hauptlingssitz von denen im vorwikingerzeitlichen Norwegen die Rede ist Die Danen bezeichnen das in Gudme entdeckte grosse Haus dagegen als Kongehallen Normdaten Geografikum GND 4373144 2 lobid OGND AKS LCCN n88065829 VIAF 149027226 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gudme amp oldid 233769252