www.wikidata.de-de.nina.az
Die Grube Julien ist eine ehemalige Buntmetallerz Grube des Bensberger Erzreviers in Bergisch Gladbach im Stadtteil Kaule Der Hauptbetriebspunkt lag an der Broicher Strasse Grube JulienAllgemeine Informationen zum BergwerkLithographie von der Grube Julien 1855 links Stallungen Schlosserei Stellmacherei Mitte Schachtanlage mit Maschinenhaus rechts Aufbereitungsanlage Vordergrund drei Steigerhauser die heute noch stehenInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1826Betriebsende 1878Geforderte RohstoffeAbbau von Zinkerz BleierzAbbau von BleierzGeographische LageKoordinaten 50 57 34 3 N 7 9 36 8 O 50 959521 7 160211 Koordinaten 50 57 34 3 N 7 9 36 8 OGrube Julien Nordrhein Westfalen Lage Grube JulienStandort KauleGemeinde Bergisch GladbachKreis NUTS3 Rheinisch Bergischer KreisLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Bensberger Erzrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betrieb und Anlagen 2 1 Grube Julien 2 2 Grube Liebig 2 3 Grube Werner 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenSpuren von Bergbau aus dem Mittelalter in Form eines alten Pingenfelds waren Hinweis auf eine Erzlagerstatte fur die am 9 September 1826 erstmals Mutung mit dem Namen Neue Hoffnung eingelegt wurde Dieser Zeitpunkt ist fur die Buntmetallerzgruben im Bensberger Erzrevier recht fruh weil man zu dieser Zeit die Technik der Verhuttung von Zinkerz noch nicht ausreichend beherrschte Man habe in einem Stollen Blende mit eingesprengtem Bleiglanz und durch Auffahren einer Feldstrecke gegen Westen reichere Bleierzfuhrungen vorgefunden Im Jahr 1827 seien 150 Scheffel Bleierz gefordert worden wahrend man die Blendemittel wegen der Wertlosigkeit dieses Minerals nicht beachtet habe Am 24 November 1827 erfolgte die Verleihung Ein rentierlicher Betrieb war offensichtlich auf Dauer nicht moglich besonders weil man mit starken Wasserzuflussen kampfen musste Man bezahlte auch die falligen Quatembergelder nicht mehr Dadurch fiel die Grube nach einem bergamtlichen Dekret vom 2 Februar 1830 wieder in das landesherrliche Freie das heisst die Verleihung erlosch Zwischenzeitlich hatte man im Oktober 1828 eine Mutung unter dem Namen Wilhelm auf die alten Pingenzuge etwa 200 Lachter westlich von der Grube Neue Hoffnung eingelegt Sie erhielt spater den Namen Eugenie Man trieb an dem so genannten Alten Felde einen etwa 30 Lachter langen Stollen vor konnte aber keine Erzlagerstatten auffinden Weil ausserdem Geld fur weitere Versuchsarbeiten fehlte stellte man den Betrieb wieder ein die Mutung erlosch am 1 Februar 1829 Mittlerweile hatte man gelernt die Blende in so genannten Muffelofen zu verhutten Das lange Zeit wertlose Material konnte plotzlich zu Preisen abgesetzt werden die es fur eine Forderung interessant machte Am 27 Januar 1844 erfolgte erneut eine Mutung auf die Grube Neue Hoffnung unter dem Namen Julien Fortan fuhrte man umfangreiche Versuchsarbeiten durch womit die Bauwurdigkeit der Lagerstatte nachgewiesen wurde Am 4 Marz 1846 erfolgte daraufhin die Verleihung auf Zink Blei und Kupfererze fur die Zeche Julien Im ostlichen Teil der Lagerstatte legte man am 21 Oktober 1853 uber die Grenze des bereits verliehenen Grubenfeldes Julien hinaus eine Mutung mit dem Namen Fassbender ein An anderen Stellen entwickelten sich weitere Mutungen mit den Namen Gute Erwartung und Carolus Auch die fruhere Mutung Eugenie kam wieder zur Geltung und wurde am 4 Januar 1854 als gestrecktes Feld mit dem Namen Goethe verliehen Im Laufe der weiteren Aufschlussarbeiten erkannte man dass alle bisherigen gestreckten Grubenfelder die je einzeln verliehen worden waren zu einem geschlossenen Erzzug gehorten Der Natur dieses geschlossenen Erzvorkommens entsprechend fasste man daher alle Grubenfelder zusammen Am 27 Oktober 1854 kam es zu einer einheitlichen Verleihung fur das Grubenfeld Julien insgesamt Am 3 Februar 1858 erfolgte eine Konsolidation mit Grube Liebig dieses Grubenfeld war am 30 April 1854 verliehen worden Zuvor waren hier am 25 August 1853 fur folgende Felder Mutungen beantragt worden Niehsen Arschleder Neuerburg Frischgluck und Susewind Bei der Feldesbesichtigung am 8 November 1853 stellte man fest dass man das Auftreten der Erze als insgesamt zusammenhangend betrachten musse Daraufhin zog man mit Ausnahme der Mutung Niehsen alle anderen Mutungen zuruck und beantragte den Namen Niehsen in Liebig umzuandern Grube Werner dieses Grubenfeld war am 28 April 1854 verliehen worden 1 Betrieb und Anlagen BearbeitenGrube Julien Bearbeiten Das Erzvorkommen Julien hatte eine Lange von etwa 1300 m Seit 1845 wurde aus einem 90 m tiefen Schacht an der Broicher Strasse der Gang der eine Machtigkeit von bis zu 10 m hatte in einer Stollen und drei Tiefbausohlen aufgeschlossen Bevor man den Schacht weiter abteufen konnte musste der Betrieb wegen eingetretener Senkungen der Maschinenfundamente im Jahr 1856 eingestellt werden Im Jahr 1869 schloss man bei der Anlage des Bahnhofes Bensberg ein reiches Erzvorkommen auf Zuerst trieb man einen etwa 110 m langen Stollen vom Bahnhof aus nach Osten in Richtung Kaule vor Spater brachte man auch einen Schacht nieder den man 1875 als Maschinenschacht mit einer Wasserhaltungs und Forderungsanlage ausstattete Am 5 Oktober 1881 traf man die Entscheidung den Betrieb der Grube Julien wegen der fortwahrend schlechter Betriebsergebnisse einzustellen Die Schliessung erfolgte am 15 Dezember 1881 nbsp Der Schacht Julien 1983 im Hintergrund rechts Schloss BensbergNach dem Zweiten Weltkrieg schnellten Ende der 1940er Jahre die Preise fur Buntmetalle in die Hohe Das fuhrte dazu dass die AG des Altenbergs an der Broicher Strasse einen Versuchsschacht abteufen liess Dazu gehorten ein Forderturm ein Maschinenhaus mit Trafostation und ein Burogebaude mit Waschkaue Es ist jedoch nicht mehr zu einem regelrechten Grubenbetrieb mit Forderung von Erzen gekommen Immer noch lagern aber erhebliche Bodenschatze im Grubenfeld Julien in der Erde die man mit ca 1 5 Millionen Tonnen abbauwurdiger Zink und Bleierze bezifferte Diese Kenntnis erhielt man in den Jahren 1966 bis 1969 durch Probebohrungen die man zwischen Bockenberg und der alten Bahnlinie durchfuhrte Die beste Vererzung fand man im westlichen Teil des Erzganges im Bereich des ehemaligen Bensberger Bahnhofes Am 15 Mai 1975 stellte man beim Bergamt Siegen einen Antrag auf Zustimmung zur Erteilung einer Abbau und Betriebserlaubnis Nach langen Verhandlungen mit dem Bergamt Siegen und der Stadt Bergisch Gladbach kam es am 25 November 1975 zum ersten Spatenstich mit gleichzeitiger Information der Offentlichkeit Das erzeugte Unruhe in der Bevolkerung Eine Burgerinitiative grundete sich die sich die Aufgabe gestellt hatte den kunftigen Bergbau zu verhindern Der psychologische Druck wurde immer grosser so dass sich die Stadt Bergisch Gladbach auf die Seite der Burger stellte Am 22 Marz 1977 erging ein Aufhebungsbescheid der fruheren Genehmigung durch die Stadt Damit mussten die weiteren Arbeiten am Schacht Olefant aufgegeben werden Grube Liebig Bearbeiten Im Jahr 1854 teufte man einen Versuchsschacht bis auf 20 5 m ab und trieb auf der Sohle eine Strecke sieben Meter vor um das Erzlager weiter aufzuschliessen Weil man aber die Arbeiter auf der benachbarten Grube Julien benotigte stellte man den Betrieb vollstandig ein Er ruhte bis zum Jahr 1882 Danach teufte man am Bergmannsweg einen weiteren Schacht 14 m ab Diese Arbeiten fuhrte man mit einem Haspel aus der nicht in der Lage war das bei ungunstiger Witterung vermehrt zufliessende Wasser aus dem Schacht zu entfernen Die Arbeiten mussten daher wieder eingestellt werden An einer anderen Stelle an der Strasse Im Dornbusch hatte man im Jahr 1883 einen weiteren Schacht abgeteuft der eine Gesamttiefe von 26 m hatte Auf 12 m und auf 24 m waren Bausohlen angesetzt Anfang Dezember 1884 wurde auch dieser Betrieb wieder eingestellt weil keine Erze mehr angetroffen wurden und das eindringende Wasser mit dem verwendeten Haspel nicht mehr aus der Grube gebracht werden konnte Fur das Jahr 1910 wird berichtet dass man auf dem Hackberg etwa 50 m nordlich vom Bergmannsweg einen Versuchsschacht bis zur Teufe von 41 2 m niedergebracht habe Im Jahr 1911 teufte man ihn bis auf 58 5 m weiter ab Bei 56 m setzte man eine Sohle an und trieb sie in ostlicher und westlicher Richtung weiter vor Ein rentierlicher Betrieb blieb jedoch aus Um 1950 hat man sudlich des Vinzenz Pallotti Hospitals am Hang des Bockenbergs einen Versuchsschacht bis auf 110 m abgeteuft Nach dem Ende des Koreakriegs stellte man die Arbeiten wieder ein Noch lange hat ein Fordergerust an dieser Stelle gestanden Grube Werner Bearbeiten Die Informationen uber den Betrieb der Grube Werner sind durftig Zwischen 1852 und 1856 sollen Versuchsarbeiten mit wechselndem Erfolg durchgefuhrt worden seien Ein gangartiges Erzvorkommen sei erschlossen und abgebaut worden starke Wasserzuflusse hatten weitere Arbeiten verhindert Im Jahr 1910 wurde bei Schurfarbeiten ein quarziger Gang mit Bleiglanz und Kupfererz aufgefunden Der Plan einen Schacht abzuteufen musste aufgegeben werden weil die Auflagen der Forstbehorde nicht eingehalten werden konnten 2 Literatur BearbeitenEmil Buff Beschreibung des Bergreviers Deutz Bonn 1882 Herbert Stahl Redaktion Gerhard Geurts Herbert Ommer Das Erbe des Erzes Band 2 Die Gruben auf den Gangerzlagerstatten im Erzrevier Bensberg Koln 2004 ISBN 3 00 014668 7 Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Stahl Redaktion Gerhard Geurts Herbert Ommer Das Erbe des Erzes Band 2 Die Gruben auf den Gangerzlagerstatten im Erzrevier Bensberg Koln 2004 ISBN 3 00 014668 7 S 92ff desgleichen S 96ffWeblinks BearbeitenArchive in NRW Bestand 80 Aktiengesellschaft des Altenbergs fur Bergbau und Zinkhuttenbetrieb Overath Untereschbach Rheinland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Julien amp oldid 220073091