www.wikidata.de-de.nina.az
Der Greifenverlag war ein deutscher Verlag der von 1919 bis 1993 bestand die Neugrundung unter altem Namen von 2009 bestand nur bis 2011 GreifenverlagLogoRechtsform eingetragene GenossenschaftGrundung 1919 Neugrundung 2009Sitz RudolstadtLeitung Insolvenzverwalterin Kerstin Jeska ZimmermannBranche Buchverlag Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Programm 3 Archiv 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer erste Greifenverlag wurde von Angehorigen der Wandervogelbewegung 1919 in Hartenstein gegrundet Der schwarze Greif war ein Symbol dieser Bewegung Der Mitbegrunder und Geschaftsfuhrer war Karl Dietz Ab 1921 war der Verlag im thuringischen Rudolstadt ansassig ab September 1926 auf der dortigen Heidecksburg Es erschienen beispielsweise die Greifenkalender ein Jahreskreis fur junge Kunst ein Jahresbuch fur Kunst mit zahlreichen Kunstabbildungen Zeitschriften Fahrtenbucher Dann sorgten sexualaufklarerische Titel vor allem von dem Berliner Arzt Max Hodann fur spektakulare Aufmerksamkeit Spater folgen politisch literarische Werke von Karl Grunberg Johannes R Becher Paul Zech Er verlegte Werke linker Schriftsteller der Weimarer Republik genauso wie Werke von volkischen Autoren So zum Beispiel das 1925 verlegte Buch von Klara Boesch mit dem Titel Schopfer und Deuter deutscher Weltanschauung 1 1930 wurde aufgrund wirtschaftlicher Probleme die Produktion stark eingeschrankt 2 Der Verlag existierte aber weiter In der Zeit des Nationalsozialismus war Karl Dietz bestrebt neue Produkte zu finden Er versuchte sich den Nationalsozialisten durch die Produktion von Postkarten formlich anzudienen war aber nicht erfolgreich damit 3 Dietz wurde 1934 wie andere Unternehmer auch forderndes Mitglied des SS Standarte 11 47 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg durfte der Rudolstadter Privatverlag 1945 als einer der ersten Verlage mit sowjetischer Lizenz wieder arbeiten Es kamen unter anderem Lion Feuchtwanger Victor Klemperer Karl Barthel und Inge von Wangenheim als Autoren hinzu 1963 1964 zeigten die Rudolstadter Staatlichen Museen Heidecksburg die Ausstellung Die Illustratoren des Greifenverlags Nach dem Tod von Karl Dietz im Jahr 1964 verkaufte seine Tochter Gundel Dietz Elgers den Verlag an den Staat welcher diesen in einen Volkseigenen Betrieb VEB umwandelte Von da an verlor der Greifenverlag an literarischem Einfluss und verlegte zunehmend Unterhaltungsliteratur darunter die Greifenkrimis Nach der Wende wurden von der Treuhandanstalt zwei Privatisierungsversuche unternommen die 1993 mit der Insolvenz des Verlages scheiterten Die Treuhandanstalt hatte in beiden Fallen eine gewissenhafte Prufung der Investoren unterlassen 5 Im Januar 2009 grundeten die Verleger Matthias Oehme Frank Schumann und Holger Elias den Greifenverlag in Berlin neu Ab dem 15 Mai 2009 hatte das Verlagshaus als Verlagsgenossenschaft seinen Sitz wieder im thuringischen Rudolstadt Nach der Auflosung der von den drei gegrundeten Gesellschaft burgerlichen Rechts im Mai 2009 wurde der Verlag als Genossenschaft gefuhrt Im Marz 2011 musste diese Genossenschaft Insolvenz anmelden 6 Am 20 Juli 2011 beschloss das Amtsgericht Gera den Geschaftsbetrieb des Greifenverlag zu Rudolstadt und Berlin eG einzustellen 7 Der Knabe Verlag Weimar fuhrt den Greifenverlag als Imprint weiter 8 Programm BearbeitenNach eigenen Angaben legte der Verlag von 2009 bis 2011 etwa 80 Titel auf Kleine Klabund Reihe Jakob Wassermann Reihe Bucher zur Zeitgeschichte zeitgenossische Romane und belletristische Klassiker von Ernst Barlach Friedrich Glauser Nikolai Gogol Georg Heim Odon von Horvath Erich Muhsam Alexander Puschkin Rainer Maria Rilke Adalbert Stifter Bertha von Suttner Kurt Tucholsky Emile Zola Weiter erschienen Bucher der thuringischen Autoren Norbert Klaus Fuchs Klaus Jager Ulla Sporl und des Hamburger Romanautors Dirk C Fleck Der Verlag publizierte jahrlich einen umfangreichen literarisch anspruchsvollen illustrierten Greifenalmanach Illustratoren des Verlags waren u a Horst Bartsch Hans Joachim Behrendt Helmut Fiege 1931 Regine Grube Heinecke Hainz Hamisch Horst Hausotte Karl Georg Hirsch Christa Jahr Werner Klemke Harald Kretzschmar Ingeborg Lenz 1928 1984 Barbara Lechner Barbara Matz Langensiepen 1946 Rolf Felix Muller Erika Muller Pohl Walter Nauer Ilse Raddatz Unterstein 1930 Karin Rauhut 1941 Kurt Romhild Karl Stratil Gerhard Vontra Wolfgang Wurfel und Kurt Zimmermann Archiv BearbeitenDas bis auf die Grundungszeit zuruckgehende Archiv des Greifenverlages befindet sich im Thuringischen Staatsarchiv Rudolstadt Der Nachlass des letzten Cheflektors bis 1993 Helmut Nitschke lagert ebenfalls dort In der Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach wird seit 1993 das Teilarchiv der Verlagsproduktion des Greifenverlags als geschlossene Bibliothek insgesamt 773 Bande aufbewahrt Literatur BearbeitenFrank Esche Findbuch des Thuringischen Staatsarchivs Rudolstadt Greifenverlag zu Rudolstadt 1913 1993 PDF Datei 1 17 MB Rudolstadt Juli 2007 Im funfzigsten Jahr Greifenverlag 1919 1969 Mit 50 Abbildungen und einem Verzeichnis der von 1945 1968 erschienenen Titel Greifenverlag Rudolstadt 1969 65 Jahre Greifenverlag zu Rudolstadt Greifenverlag Rudolstadt 1984 Ursula Steinhaussen 70 Jahre Greifenverlag zu Rudolstadt 1919 1989 Verlagsbibliogr 1946 1988 Greifenverlag Rudolstadt 1989 ISBN 3 7352 0165 2 Carsten Wurm Jens Henkel Gabriele Ballon Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919 1993 Verlagsgeschichte und Bibliographie Schriften und Zeugnisse zur Buchgeschichte 15 Harrassowitz Wiesbaden 2001 ISBN 3 447 04501 9 Jens Kirsten Rudolstadt Der Greifenverlag In Moderne und Provinz Weimarer Republik in Thuringen 1918 1933 Mitteldeutscher Verlag Halle 2022 ISBN 978 3 96311 627 8 S 140 145 Einzelnachweise Bearbeiten Findbuch des Thuringischen Staatsarchivs Rudolstadt Greifenverlag zu Rudolstadt 1913 1993 PDF 1 2 MB Abschnitt Institutionsgeschichte S IV Wurm u a Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919 1993 S 11 13 Ulrike Kern in der Ostthuringer Zeitung vom 22 Mai 2012 in ihrer Besprechung der im gleichen Jahr in Rudolstadt stattfindenden Ausstellung uber den Greifenverlag wiedergegeben auf der Homepage des Thuringischen Literaturrates 1 Carsten Wurm Jens Henkel Gabriele Ballon Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919 1993 Verlagsgeschichte und Bibliographie Harrasowitz Verlag Wiesbaden 2001 ISBN 3 447 04501 9 S 61 Literatur auf der Resterampe 20 Juni 2008 Aus der ZEIT Nr 26 2008 von Christoph Links Greifenverlag Rudolstadt geht in die Insolvenz insuedthueringen de 14 Mai 2011 abgerufen am 15 Februar 2023 Insolvenzverfahren bei Greifenverlag eroffnet Neustart zu Ende buchreport de 16 Mai 2011 abgerufen am 15 Februar 2023 Greifenverlag ein Imprint der Knabe Verlagsgruppe auf knabe verlag de Abruf am 7 April 2021 Normdaten Korperschaft GND 2012641 4 lobid OGND AKS LCCN n88050484 VIAF 123640662 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Greifenverlag amp oldid 236080666