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Der Gottholdstolln auch Gottholds Stollen und zuletzt JD Nr 2 ist eine stillgelegte bergmannische Anlage im Ortsteil Zwittermuhl Haje der Gemeinde Breitenbach Potucky in Tschechien die vom 18 bis zum 20 Jahrhundert betrieben worden ist Das dazugehorige Gottholdstollner Zechenhaus 1 wurde im Zeitraum 1959 60 ebenso wie alle anderen Hauser in Zwittermuhl abgerissen Heute erinnern lediglich eine bewaldete Halde und das verschuttete Mundloch im Tal des Schwarzwassers Cerna an den Gottholdstolln Lage von Zechenhaus und Halde des Gottholdstollns unterhalb des Zottenberges 1898Zechenhaus mit Schwarzwasser um 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund des zu Beginn der 1710er Jahre einsetzenden neuen Bergsegens wurde auch im bohmischen Erzgebirge nach weiteren erztrachtigen Kluften und Gangen gesucht In Zwittermuhl wurde der Betrieb mehrerer Silberbergwerke aufgenommen Aufgrund von Problemen mit dem steigenden Grubenwasser und dessen Hebung kamen diese Bergwerke im Jahre 1743 zum Erliegen Nachdem im darauffolgenden Jahr der finanzkraftige bohmische Grenzzolleinnehmer und Stadtschreiber von Platten Horni Blatna Johann Franz Hessler 1693 1770 mit der von ihm gegrundeten Plattner Gewerkschaft in den Bergbau in Zwittermuhl einstieg liess er unterhalb des Zwittermuhler Ortszentrums am Schwarzwasser in Richtung Jungenhengst Luhy im Jahre 1758 bei 882 m u NHN den Gottholdstolln als tiefen Erbstolln in das nordlich gelegene Massiv des Zottenberges treiben Ziel war es altere Stolln zu unterfahren und den Segen Gottes Schacht am Fahrweg nach Halbmeile Rozhrani zu erreichen 2 und somit fur deren Entwasserung zu sorgen Zwischen 1745 und 1755 wurden aus den Gruben 213 5 kg Silber und 2 6 t Kobalt ausgebracht Die finanziellen Investitionen in den Gottholdstolln lohnten sich denn von 1744 bis 1770 wurden aus den umliegenden Bergwerken 402 7 kg Silber und 8 5 t Kobalt ausgebracht Doch bereits nach 1770 liess die Machtigkeit der gefundenen Erzgange nach so dass der Abbau zu Beginn des 19 Jahrhunderts vollig eingestellt werden musste und die Kuxinhaber sich um deren Verkauf bemuhten Am 2 April 1810 meldeten die Dresdner Nachrichten dass der Gottholdstolln kurzlich so edel geworden sei dass in einem Bergquartal zwischen 18 000 und 20 000 Taler Silber gewonnen wurde Nach Aussage der Zeitung wurden alle Kuxe Sachsen insbesondere solchen aus Leipzig gehoren 3 Allerdings befand sich der Bergbau zu diesem Zeitpunkt im Niedergang und der Antrag der Gewerken auf Zuschusse wurde abgelehnt Mit einer Grubenschuld von 13 000 Talern wurde der Betrieb eingestellt Erst nach dem Ende der Befreiungskriege kaufte der Bergbauunternehmer Johann David Starck 1816 die Gruben 1828 wurde der Betrieb eingestellt Die Grubenschuld war auf 30 000 Taler angestiegen Auch ein weiterer Abbauversuch Mitte des 19 Jahrhunderts unter Leitung des Johanngeorgenstadter Berggeschworenen William Troger 1875 brachte nicht den gewunschten Erfolg Unmittelbar vor 1906 erweckte der Gottholdstolln und das daraus fliessende Wasser das Interesse bei der Suche nach radonhaltigen Quellen Graf Ernst Emanuel Silva Tarouca erwarb die Bergwerke um Zwittermuhl und stellte ab Januar 1912 Bergleute ein Ab 1923 erfolgte der Betrieb durch eine Aktiengesellschaft doch kam der Bergbau bereits Mitte der 1920er Jahre wieder vollstandig zum Erliegen In dieser Zeit wurde der Gottholdstolln neben den Funden von Wismut auch bekannt durch das sogenannte Speiseerz 4 5 Im Sommer 1946 wurde der Gottholdstolln bei der Suche nach Uranvorkommen durch die sowjetische Besatzungsmacht vertreten durch die Jachymovske doly Joachimsthaler Bergwerke wieder aufgewaltigt und erhielt die neue Bezeichnung JD Nr 2 1947 wurden die Arbeiten ergebnislos eingestellt Aus dieser Zeit stammt der letzte Zuwachs an Bergen auf der Halde die sich in der Nahe des heute verschutteten Stollnmundloches befindet Quellen BearbeitenBergwerksbegebenheiten der Konigl Bergstadt Platten vom Jahre 1529 bis zum Jahre 1755 unfol Weblinks Bearbeiten5 Hengstererbener Montanwanderung Exkursionsfuhrer vom 23 Juli 2016 abgerufen am 22 November 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Im Jahre 1876 gefuhrt unter Ortslistennummer Zwittermuhl Nr 26 Der Treffpunkt des Gottholdstollns mit dem Kunstschacht lag etwa in 48 Meter Tiefe Der Verkundiger oder Zeitschrift fur die Fortschritte und neuesten Beobachtungen Entdeckungen und Erfindungen in den Kunsten und Wissenschaften und fur gegenseitige Unterhaltung vom 19 Juni 1810 S 200 DWB speisig 2b wenn ein erz auf dem bruche kornig ist so dasz auch wurflichte theile darunter verstanden werden ein grobspeisiger bleyglanz welcher auf dem bruche grosze wurfel zeiget zum unterschiede von den kleinspeisigen Zeitschrift fur praktische Geologie mit besonderer Berucksichtigung der Lagerstattenkunde der Bergwirtschaftslehre der Bergbaugeschichte und der Montanstatistik Band 13 1905 S 102 50 414888 12 790095 Koordinaten 50 24 53 6 N 12 47 24 3 O Abgerufen 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