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Gottfried Banfield ab 1917 Freiherr von Banfield 6 Februar 1890 in Castelnuovo Dalmatien Osterreich Ungarn 23 September 1986 in Triest war der erfolgreichste osterreichisch ungarische Marineflieger im Ersten Weltkrieg Er ging als Adler von Triest und letzter lebender Trager des Maria Theresien Ordens in die Geschichte ein Gottfried von BanfieldGottfried von Banfield 1918 Portrat von Karl Sterrer HGM Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vor dem Ersten Weltkrieg 1 2 Dienst im Ersten Weltkrieg 1 3 Nach dem Ersten Weltkrieg 2 Werke 3 Museale Rezeption 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenVor dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Gottfried Banfield wurde 1890 in Castelnuovo geboren Seine Vorfahren stammten aus Irland seine Mutter war die Tochter des ersten Freiherrn Mumb von Muhlheim Er besuchte die Militar Unterrealschule in Sankt Polten und die Marineakademie Fiume am 17 Juni 1909 wurde er als Seekadett ausgemustert Im Mai 1912 wurde er zum Fregattenleutnant befordert Einen Monat spater begann er die Pilotenausbildung an der Flugschule in Wiener Neustadt und erhielt im August die Fluglizenz Auf der Seeflugstation der Insel Santa Catarina vor Pula trainierte er den Seeflug Bei einer Notlandung verletzte er sich 1913 so stark am Bein dass er bis zum Kriegsausbruch nicht mehr einsatzfahig war Dienst im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Ersten Weltkrieges flog Banfield von der Seeflugstation Kumbor aus das der SMS Zrinyi zugeordnete Aufklarungsflugzeug in Aufklarungs und Erkundungseinsatzen In der folgenden Zeit arbeitete er als Testpilot und Ausbilder auf Santa Catarina Nach dem Kriegseintritt Italiens 1915 wurde er mit dem Aufbau einer weiteren Seeflugstation bei Triest beauftragt und nach deren Fertigstellung zu ihrem Befehlshaber ernannt Diese Funktion hatte er bis zum Kriegsende inne Hier war er so erfolgreich dass ab Anfang 1916 Nachschubwege der Italiener bombardiert werden konnten Auch Venedig das Arsenal die Stazione Marittima und der Hauptbahnhof Santa Lucia gehorten zu den strategischen Zielen Die Bombardierung von Venedig machte Karl Kraus zum Thema einer Szene in seinen Drama Die letzten Tage der Menschheit Das Verbot Kaiser Karls Luftangriffe auf Venedig durchzufuhren Dezember 1916 beurteilte Banfield so Da Fliegerangriffe unterblieben konnten die italienischen Verteidigungskrafte anderweitig eingesetzt werden Die Batterien wurden an den Isonzo verlegt die bisher defensiv verwendeten Geschwader hatten freie Hand ihrerseits zur Offensive uberzugehen etwa den osterreichischen Zentralkriegshafen Pola anzugreifen und die Rustungsbetriebe im Raum Venedig liefen ohne Storungen auf vollen Touren Die Rucksichtnahme brachte also in den grossen Zusammenhangen Gefahrenmomente und bot dem Gegner eine Vorgabe 1 Banfield ist mit 9 bestatigten und 11 unbestatigten Luftsiegen der erfolgreichste osterreichisch ungarische Marineflieger und belegt den 6 Platz der erfolgreichsten Fliegerasse Osterreich Ungarns Dass er die meisten Einsatze uber der nordlichen Adria flog und deshalb viele seiner angegebenen Luftsiege nicht bestatigt werden konnten erklart seine hohe Zahl an unbestatigten Luftsiegen Linienschiffsleutnant Gottfried Banfield errang am 31 Mai 1917 den ersten Luftsieg bei Nacht in der Luftkriegsgeschichte Um 22 30 Uhr zwang er ein italienisches Seeflugboot in der Nahe von Schloss Miramare zur Landung nbsp 180 Promotion des Militar Maria Theresien Ordens am 17 August 1917 in der Villa Wartholz bei der auch Banfield sein Ordenskreuz erhielt nbsp Ritterkreuz des Militar Maria Theresien OrdensFur seine militarischen Verdienste erhielt Banfield hohe Auszeichnungen 1916 wurde er mit der Grossen Militarverdienstmedaille ausgezeichnet die als besondere und allerhochste Anerkennung des Kaisers insgesamt an nur 30 Personen verliehen wurde Von den Tragern dieser seltenen Auszeichnung standen 28 im Generalsrang die beiden anderen waren Banfield selbst sowie der Chiffrier Experte Oberstleutnant Hermann Pokorny 1882 1960 Im Jahr 1917 wurde er als einziger Flieger 2 mit dem Maria Theresia Orden ausgezeichnet den er zusammen mit 24 anderen Tragern anlasslich der 180 Promotion des Maria Theresia Ordens am 17 August 1917 durch Kaiser Karl in der Villa Wartholz erhielt Aufgrund der Ordensstatuten wurde er in den Freiherrenstand erhoben Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zerfall Osterreich Ungarns wahlte Banfield die italienische Staatsburgerschaft Er ging mit seiner Frau der aus Triest stammenden Grafin Maria Tripcovich nach England wo 1920 sein Sohn Raffaello de Banfield geboren wurde Nach seiner Ruckkehr nach Triest wurde Banfield Leiter der Trampschifffahrts Reederei Diodato Tripcovich und Konsorten die er von seinem Schwiegervater ubernahm Banfield starb 1986 in Triest und wurde in der Familiengruft der Tripcovich beigesetzt Er war der letzte lebende Maria Theresien Ritter Zum Gedenken benannte sich der Ausmusterungsjahrgang 1990 der Theresianischen Militarakademie in Wiener Neustadt dessen Angehorige grossteils in Banfields Todesjahr 1986 ihren Grundwehrdienst begonnen hatten Jahrgang Banfield Werke BearbeitenDer Adler von Triest Der letzte Maria Theresien Ritter erzahlt sein Leben Kommentiert von Gunther Martin Mit einem Vorwort von Rudolf Henz Styria Graz u a 1984 ISBN 3 222 11530 3 Museale Rezeption BearbeitenIm Heeresgeschichtlichen Museum in Wien in welchem die Geschichte der k u k Kriegsmarine im Detail dokumentiert ist befindet sich ein Gemalde von Karl Sterrer aus dem Jahr 1918 welches den Linienschiffsleutnant Gottfried von Banfield als Kommandanten der Seeflugstation in Triest zeigt flankiert von zwei bald darauf gefallenen Flugzeugfuhrern 3 Weiters ist auch ein k u k Seeflugzeugfuhrerabzeichen M 1915 aus dem Besitz von Gottfried von Banfield ausgestellt 4 Siehe auch BearbeitenJagdflieger Osterreich Ungarns im Ersten WeltkriegEinzelnachweise Bearbeiten Gottfried Baron Banfield Osterreichisches Staatsarchiv 1914 2014 100 Jahre Erster Weltkrieg Reinhard Keimel Luftfahrzeugbau in Osterreich Von den Anfangen bis zur Gegenwart Enzyklopadie Aviatic Verlag u a Oberhaching u a 2003 ISBN 3 925505 78 4 S 14 Manfried Rauchensteiner Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Fotos von Manfred Litscher Styria Graz u a 2000 ISBN 3 222 12834 0 S 92 Heeresgeschichtliches Museum Militarhistorisches Institut Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal Verlag Militaria Wien 2016 ISBN 978 3 902551 69 6 S 167Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottfried von Banfield Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurze Biografie englisch Normdaten Person GND 118652338 lobid OGND AKS LCCN n84210311 VIAF 76331641 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Banfield Gottfried vonALTERNATIVNAMEN Adler von Triest Banfield Gottfried Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Marineflieger letzter Trager des Maria Theresia OrdensGEBURTSDATUM 6 Februar 1890GEBURTSORT CastelnuovoSTERBEDATUM 23 September 1986STERBEORT Triest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried von Banfield amp oldid 236074134