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Der Goldkapuziner Sapajus flavius Syn Cebus flavius ist eine Primatenart aus der Unterfamilie der Kapuzineraffen innerhalb der Neuweltaffen Er wurde 2006 wiederentdeckt nachdem er uber 200 Jahre verschollen war GoldkapuzinerGoldkapuziner Sapajus flavius SystematikTeilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Kapuzinerartige Cebidae Unterfamilie Kapuzineraffen Cebinae Gattung Gehaubte Kapuziner Sapajus Art GoldkapuzinerWissenschaftlicher NameSapajus flavius Schreber 1799 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensweise 3 Entdeckungsgeschichte 4 Gefahrdung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenGoldkapuziner erreichen eine Kopfrumpflange von 35 bis 40 Zentimetern der Schwanz ist 38 bis 41 Zentimeter lang Das Gewicht betragt 1 8 bis 3 0 Kilogramm wobei die Mannchen schwerer als die Weibchen sein durften Das Fell dieser Primaten ist uberwiegend goldgelb gefarbt die Hande und die Fusse sind schwarz Am Kopf befindet sich eine weissgelbe Haube das Gesicht ist rosa Verbreitung und Lebensweise Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet orange des GoldkapuzinersGoldkapuziner kommen nur im nordostlichen Brasilien vor ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Kustenwalder der Staaten Paraiba Pernambuco und Alagoas Eine Population wurde bei Untersuchungen in den Jahren 2006 und 2007 auch in den Trockenwaldern der Caatinga Region im Bundesstaat Rio Grande do Norte beobachtet wodurch sich das Verbreitungsgebiet weiter nach Norden und Westen erstreckt als ursprunglich angenommen 1 Moglicherweise ist die Art auch im Sao Francisco Natural Monument im Grenzgebiet der Bundesstaaten Bahia und Alagoas vertreten die Region liegt ebenfalls in den Caatinga Trockenwaldern Die westliche Verbreitungsgrenze des Goldkapuziner ist dadurch nur wenig untersucht 2 Uber ihre Lebensweise ist sehr wenig bekannt Wie alle Kapuzineraffen sind sie tagaktive Baumbewohner Sie leben in Gruppen von rund 18 Tieren die sich aus mehreren Mannchen und Weibchen sowie dem gemeinsamen Nachwuchs zusammensetzen Fur die Caatinga Region wurde von einer Gruppe bestehend aus 45 Individuen berichtet 1 In den Kustenwaldern besteht die Nahrung uberwiegend aus Fruchten die etwa 24 der aufgenommenen Menge ausmachen Etwa jeweils ein Achtel besteht aus weiteren Pflanzenpartien wie Knollen Blatter Bluten und Rinde oder aber aus tierischen Bestandteilen uberwiegend Gliederfusser und Wirbeltiere In nahrungsarmen Zeiten greifen die Tiere auch auf Zuckerrohr zuruck dieser kann auf das Jahr gerechnet einen Anteil von 50 der Gesamtnahrung erreichen Bei reichem Angebot an Fruchten in der Regenzeit streuen die Tiere weiter aus die Konkurrenz untereinander steigt aber dann an wenn in der Trockenzeit lediglich Zuckerrohr zur Verfugung steht Haufige antagonistische Handlungen finden dann unter Mannchen statt 3 Entdeckungsgeschichte BearbeitenDer Forschungsreisende Georg Marggraf beschrieb in seinem im Jahr 1648 erschienenen Werk Historia Naturalis Brasiliae eine gelbe Primatenart unter dem Namen Caitaia Dabei durfte es sich um den ersten Bericht uber den Goldkapuziner handeln Johann Christian von Schreber fertigte im Jahr 1774 eine Zeichnung eines Affen an der er den wissenschaftlichen Namen Simia flavia gab Spater gerieten diese Berichte in Vergessenheit oder Schrebers Bild wurde einfach als Synonym des Gehaubten Kapuziners oder des Ruckenstreifen Kapuziners betrachtet Schreber hatte auch keine schriftliche Beschreibung und kein Typusexemplar hinterlassen Im Jahr 2006 232 Jahre nach Schrebers Zeichnung erschienen nahezu zeitgleich zwei Berichte uber eine neue goldgelb gefarbte Kapuzinerart aus dem nordostlichen Brasilien Pontes Malta amp Asfora 2006 beschrieben diese Funde als neue Art Cebus queirozi Da sie die neue Art als sehr selten erkannten betaubten sie ein Tier vermassen es erklarten es zum Holotypus und entliessen es danach wieder in die Freiheit Kurz danach veroffentlichten de Oliveira und Langguth 2006 zunachst ohne Kenntnis der anderen Veroffentlichung einen Bericht uber einen Primaten in dem sie die schon von Marggraf und Schreber gezeichnete Art wiedererkannten Sie gaben ihr in Anlehnung an Schrebers Bezeichnung den wissenschaftlichen Namen Cebus flavius Cebus ist der Gattungsname der Kapuzineraffen und hat mittlerweile Simia ersetzt Nach den Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur hat bei einer mehrfachen Benennung einer Art der altere Name Gultigkeit also Cebus flavius Mit der Teilung der Kapuzineraffen in zwei Gattungen wurde daraus Sapajus flavius Gefahrdung BearbeitenGoldkapuziner zahlen zu den bedrohten Arten Hauptgrund dafur ist dass ihr Lebensraum durch Waldrodungen stark verkleinert und zerstuckelt wurde Die verbleibenden Populationen sind stark zersplittert es gibt rund 24 Populationen mit durchschnittlich jeweils 15 Tieren Die Gesamtpopulation wird auf 180 Tiere geschatzt Allein rund 130 Individuen bewohnen ein 270 ha grosses Waldgebiet im Bundesstaat Paraibo 3 Die IUCN listet die Art als vom Aussterben bedroht critically endangered Literatur BearbeitenMarcelo M de Oliveira Alfredo Langguth Rediscovery of Marcgrave s Capuchin Monkey and Designation of a Neotype forSimia flaviaSchreber 1774 Primates Cebidae PDF 394 kB In Boletim do Museu Nacional Nr 523 2006 S 1 16 Antonio Rossano Mendes Pontes Alexandre Malta Paulo Henrique Asfora A new species of capuchin monkey genus Cebus Erxleben Cebidae Primates found at the very brink of extinction in the Pernambuco Endemism Centre PDF 492 kB In Zootaxa Nr 1200 2006 S 1 12 Einzelnachweise Bearbeiten a b Renata G Ferreira Leandro Jerusalinsky Thiago Cesar Farias Silva Marcos de Souza Fialho Alan de Araujo Roque Adalberto Fernandes und Fatima Arruda On the occurrence of Cebus flavius Schreber 1774 in the Caatinga and the use of semi arid environments by Cebus species in the Brazilian state of Rio Grande do Norte Primates 50 4 2009 S 357 362 G Oddi W Batista L Maiorano E Medeiros Costa Neto und N Spagnoletti Habitat Use in Capuchin Monkeys Sapajus spp A Preliminary Study in the Caatinga of Rio Sao Francisco Natural Monument Bahia Brazil Folia Primatol 88 2017 S 206 a b Poliana Gabriele Alves de Souza Lins und Renata Goncalves Ferreira Competition during sugarcane crop raiding by blond capuchin monkeys Sapajus flavius Primates 60 1 2019 S 81 91Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Goldkapuziner Cebus flavius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sapajus flavius Schreber 1774 bei ITIS Sapajus flavius in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von M M de Oliveira J P Boubli M C M Kierulff 2008 Abgerufen am 5 November 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldkapuziner amp oldid 225155272