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Gnolbzig ist ein Ortsteil der Stadt Alsleben Saale im aussersten Suden des Salzlandkreises in Sachsen Anhalt etwa 30 Kilometer nordwestlich von Halle Saale Die St Mauritius Kirche in Gnolbzig Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Verkehr und Infrastruktur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeografie BearbeitenDas Dorf liegt am westlichen Ufer der Saale ungefahr funf Kilometer sudostlich von Alsleben in etwa 85 Metern Hohe Nachbarorte sind Konnern im Osten Trebnitz im Norden Strenznaundorf im Westen und Nelben im Suden Gnolbzig befindet sich im Naturpark Unteres Saaletal Besondere Bedeutung hat dabei das ca 10 ha grosse Naturschutzgebiet Severin zwischen der Stadt Alsleben Saale Ortsteil Gnolbzig und der Stadt Konnern Ortsteil Trebnitz Dabei handelt es sich um den einzigen Auwaldrest im Suden des Salzlandkreises Nordwestlich von Gnolbzig mundet der Salzbach in die Saale Direkt ans Dorf grenzt ein Altarm der Saale der 1933 bei einer Flussbegradigung abgeschnitten wurde Geschichte BearbeitenVermutlich entstand das Dorf als ursprunglich slawische Grundung Es findet in einer Urkunde Erzbischof Konrads I von Magdeburg vom 6 Januar 1135 erstmals Erwahnung in der dieser eine Schenkung an das Kloster Neuwerk bestatigt die u a in zwei Hufen und zwei Hofen in Glinibss besteht 1 Die Schreibweise des Ortsnamens variiert im Laufe der Jahrhunderte Glinibs Gnepltzk Gnelbs Gnolbs Gnolbzig 1393 gelangte die Familie von Krosigk in den Besitz des Dorfes dessen Oberhoheit beim Erzstift Magdeburg lag Vom Anfang des 15 Jahrhunderts bis 1636 zu der Zeit von Christoph von Krosigk existierte eine eigene Gnolbziger Linie der Familie 1664 erhielt Heinrich von Krosigk im Rahmen einer Erbteilung die Stadt und das alte Schloss Alsleben sowie die umliegenden Ortschaften Piesdorf Strenz Naundorf Gnolbzig und Nelben 2 3 Im August 1755 kaufte der aus Braunsforth in Pommern stammende Kammerprasident Christoph Heinrich von Wedel die Ritterguter Piesdorf und Gnolbzig Das 1705 12 erwahnte Vorwerk Gnolbzig erscheint im 18 Jahrhundert auch als Rittergut wurde aber von Piesdorf aus mitverwaltet 4 Zu diesem Zeitpunkt seit 1680 gehorte Gnolbzig zum brandenburg preussischen Herzogtum Magdeburg Saalkreis und wird wie folgt beschrieben Gnolbs Dorf im Saalcreise Gnolbzig Gnolbs Ritterguth Dorf und Filialkirche das Dorf hat 24 Feuerstatten und eine Schenke die Bier ziehen kann so sie will Der Ackerbau ist gut auch allda gute Weide und Viehzucht auch wohnen daselbst einige Fischer die ihr Gehege in der Saale haben Die Kirche ist ein Filial von Nelben heist zu S Moritz und hat 9 Morgen Kirchenacker Das Dorf Gnolbzig gehoret mit Ober und Untergerichten zum Ritterguthe so auch einige Cabelleute allda hat die Anspanner und Cossaten aber mussen die Spann und Handdienste zum Ritterguthe Piessdorf leisten 5 1795 96 wurde die St Mauritius Kirche als schlichter Bruchsteinbau errichtet Inschrift uber der Kirchtur 1795 Der neogotische Turm und die Fenster folgten Ende des 19 Jahrhunderts 6 Zwischen 1807 und 1813 gehorte Gnolbzig zum Konigreich Westphalen Kanton Alsleben im Saaledepartement mit Sitz in Halberstadt Infolge des Wiener Kongresses wurde der westlich der Saale liegende Teil des Saalkreises Alsleben Belleben Haus Zeitz Piesdorf Strenznaundorf Gnolbzig Nelben Zellewitz Zickeritz und Brucke 1816 in den neu geschaffenen Mansfelder Seekreis mit dem Landratsamt in Eisleben eingegliedert Dieser gehorte zur preussischen Provinz Sachsen im Regierungsbezirk Merseburg Das blieb im Wesentlichen bis 1952 so nbsp Ausschnitt aus dem Urmesstischblatt Connern von 1852Am 16 Januar 1922 beschloss die Gemeindevertretung einstimmig einen Antrag auf Auflosung des Gutsbezirkes zu stellen Begrundung 1 Es gibt nur eine gemeinsame Kasse und einen gemeinsamen Etat 2 Die Mitglieder der Landeskrankenkasse des Gutsbezirks werden in der Gemeindekrankenkasse gefuhrt 3 Der Gutsbezirk fuhrt kein Personenverzeichnis stellt keine Lebensmittelkarten aus Nach Klarung verschiedener Sachverhalte und Ausraumung von Meinungsverschiedenheiten wird dies am 17 Dezember 1924 durch das Preussische Staatsministerium urkundlich genehmigt Die Gemeinde Gnolbzig hatte zu diesem Zeitpunkt ca 400 ha Flache und 269 Einwohner Der Gutsbezirk Gnolbzig hatte 264 25 ha Flache und 73 Einwohner 7 nbsp Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Kirchhof in GnolbzigMit einer Gesamtinvestition von 10 000 Reichsmark wird Gnolbzig 1930 an die bereits bestehende Wasserleitung des Rittergutes angeschlossen 1934 erfolgt der Anschluss an das Telefonnetz von Konnern 8 Am 1 Juli 1950 wurde Nelben eingemeindet 1954 wurden im Auftrag der SED weitreichende Plane entwickelt Gnolbzig und den Ortsteil Nelben zu einem Musterdorf zu entwickeln Es sollten umfangreiche Baumassnahmen fur die Landwirtschaft insbesondere Stallungen fur die Tierzucht und ein Ausbau der dazugehorenden LPG Bauten erfolgen Zudem wurde eine neue Ortsmitte geplant in der ein Kulturhaus mit Saal fur 400 500 Personen eine Zentralschule ein Lehrlingsheim fur etwa 60 Lehrlinge und anschliessender Berufsschule eine Mutterberatungsstelle eine Kindertagesstatte sowie Einkaufsmoglichkeiten geschaffen werden sollten Fur den Ortsteil Nelben sahen die Entwurfe eine Grossgartnerei und eine dazugehorige Konservenfabrik vor Diese Plane sind niemals umgesetzt worden Sie hatten das stadtebauliche Gesicht des Dorfes vollstandig verandert 9 Am 2 Januar 1993 verlor Gnolbzig seine kommunale Eigenstandigkeit und wurde in die Stadt Alsleben Saale eingemeindet Der Ortsteil Nelben wurde dabei nach Konnern umgegliedert 10 Verkehr und Infrastruktur BearbeitenSudlich des Ortes uberquert die Bahnstrecke Halle Halberstadt die Saale Im Mai 1869 beginnen Verhandlungen uber den Erwerb von Flachen zum Bau des Abschnittes von Sandersleben nach Connern der Aschersleben Hallenser Bahn die von der Magdeburg Halberstadter Eisenbahngesellschaft errichtet werden soll Vonseiten der Gemeinde sind der Rittergutsbesitzer Andreas Goeltzer der Dorfschulze Herz und die Kirchengemeinde hauptsachliche Verhandlungspartner 11 Bis September 1871 werden mit insgesamt 21 Eigentumern Kaufvertrage abgeschlossen 11 Im Januar 1899 stimmt der preussische Minister der offentlichen Arbeiten in einem Schreiben an die konigliche Eisenbahndirektion zu Magdeburg der Einrichtung eines Haltepunktes bei Gnolbzig km 32 3 der Strecke Connern Belleben zu Als Voraussetzungen werden genannt 1 unentgeltliche Hergabe des Grund und Bodens 2 Zahlung eines Zuschusses von 10000 M und 3 Abschluss von Vertragen mit den Interessenten uber die Befestigung und spatere Unterhaltung der Bahnhofszufuhrungen 11 Dem war im Marz 1898 eine gemeinsame Petition der Gemeinden Gnolbzig Nelben Strenz Naundorf Zellewitz und Zickeritz fur eine Haltestelle oder einen Haltepunkt in Gnolbziger Flur vorausgegangen Damit sollte die wirtschaftliche Anbindung dieser Dorfer an das ostliche Saaleufer verbessert werden da zu diesem Zeitpunkt lediglich Fahren den Personen und Warentransport uber den Fluss bewerkstelligten und diese bei Hochwasser jeweils eingestellt werden mussten Die nachsten Strassenbrucken uber die Saale befanden sich seinerzeit in Halle und Bernburg 11 Der Eisenbahnhaltepunkt zwischen Nelben und Gnolbzig wurde bis 24 Mai 1998 aufrechterhalten 12 Die nachste Strassenbrucke uber den Fluss befindet sich seit 1929 sudlich der Eisenbahnuberfuhrung zwischen Nelben und Konnern Ausser der Strasse nach Nelben existieren auch Strassenverbindungen nach Alsleben und Strenznaundorf Um 1883 erfolgte ein erster Ausbau der Chaussee von Alsleben uber Gnolbzig nach Nelben Einzelnachweise Bearbeiten Johann Christoph von Dreyhaupt PAGVS NELETICI ET NVDZICI oder Ausfuhrliche diplomatisch historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz Stifft nunmehr aber durch den westphalischen Friedens Schluss sekularisirten Herzogthum Magdeburg gehorigen Saal Creyses Mit vielen ungedruckten Documenten bestarcket mit Kupferstichen und Abrissen gezieret und mit nothigen Registern versehen von Johann Christoph von Dreyhaupt Erster Theil Halle 1755 Nr 165 S 723 Diese 1755 erwahnte Urkunde ist heute nicht mehr vorhanden Johann Ludolph Walther Universal Register uber die Sechs Theile der Westphalischen Friedens Handlungen und Geschichte imgleichen uber die Zween Theile der Nurnbergischen Friedens Executions Handlungen und Geschichte Gottingen 1740 S 67 Das Gutsarchiv Piesdorf im Landesarchiv Sachsen Anhalt Landesarchiv Sachsen Anhalt Abt Magdeburg H 179 Gutsarchiv Piesdorf Nr 5 Johann Christoph von Dreyhaupt PAGVS NELETICI ET NVDZICI oder diplomatisch historische Beschreibung des Saal Creyses und aller darin befindlichen Stadte Schosser Aemter Ritterguther adelichen Familien Kirchen Closter Pfarren und Dorfer verbessert bis auf unsere Zeiten fortgesetzt mit verschiedenen neuen Abhandlungen vermehret und mit einem Register versehen von Johann Friedrich Stiebriss Zweyter Theil Halle 1773 S 891 und Register Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 12 Landkreis Bernburg Erarbeitet von Birthe Rudiger Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen Anhalt Halle Saale 2003 S 44 Landeshauptarchiv Sachsen Anhalt Abt Merseburg Rep C 50 Eisleben B Nr 149 Landeshauptarchiv Sachsen Anhalt Abt Merseburg Rep C 50 Eisleben B Nr 258 Bundesarchiv BArch DH 2 21609 Bauakademie der DDR Institut fur Stadtebau und Architektur Dorfplanung Nelben auf gov genealogy net a b c d Landesarchiv Sachsen Anhalt Abt Dessau G 5 Le Mitteldeutsche Zeitung Ausgabe Bernburg 8 Mai 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gnolbzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gnolbzig in der Datenbank von www schlossarchiv de siehe Recherche Gnolbzig Die verschiedenen Linien der Krosigks Christoph Heinrich von Wedel51 672382 11 724674 Koordinaten 51 40 N 11 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gnolbzig amp oldid 201990137