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Der Gletscher Hahnenfuss Ranunculus glacialis ist eine besonders hoch steigende Pflanzenart aus der Familie der Hahnenfussgewachse Ranunculaceae Gletscher HahnenfussGletscher Hahnenfuss Ranunculus glacialis SystematikOrdnung Hahnenfussartige Ranunculales Familie Hahnenfussgewachse Ranunculaceae Unterfamilie RanunculoideaeTribus RanunculeaeGattung Hahnenfuss Ranunculus Art Gletscher HahnenfussWissenschaftlicher NameRanunculus glacialisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Literatur 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp IllustrationDer Gletscher Hahnenfuss ist eine uberwinternd grune ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 5 bis 20 Zentimeter erreicht Die Pflanzenteile sind meist kahl Die handformigen Laubblatter sind am Grund gestielt Sie sind glanzend fleischig und haben drei bis funf grob stumpfzahnige Lappen Die Stangelblatter sind sitzend und weniger tief geteilt mit lanzettlichen Zipfeln nbsp Ranunculus glacialis mit roten Bluten nbsp Gletscher Hahnenfuss Ranunculus glacialis in der SteiermarkDie Farbe der Bluten wechselt von zuerst weiss uber rosa bis dunkelrot und sie haben einen Durchmesser von 3 Zentimeter Eine rostbraune Behaarung uberzieht die Aussenseite der Kelchblatter Krone und Kelch fallen beim Verbluhen nicht ab und bleiben bis zur Fruchtreife erhalten im Gegensatz zu allen anderen Hahnenfuss Arten Die Blutezeit reicht von Juli bis August Die Gletscher Hahnenfuss ist diploid und die Chromosomenzahl betragt 2n 16 1 Okologie BearbeitenDer Gletscher Hahnenfuss ist ein Hemikryptophyt Er wachst oft im Schutz von Eisuberhangen die wie ein Glashaus wirken wodurch er zu einer der am hochsten aufsteigenden Pflanzen werden konnte Beim Gletscher Hahnenfuss handelt es sich um eine der physiologisch am besten untersuchten Alpenpflanzen Diese Pflanzenart braucht zwei bis drei Vegetationsperioden bevor sie Bluten bilden kann Trotz der extrem frostgefahrdeten Standorte weisen die glanzend grunen Blatter keine sichtbaren Klimaanpassungen auf Moglicherweise beruht dies auf einer Frostresistenz des Protoplasmas In ungunstigen Sommern werden die Reservestoffe aus den Blattern wieder in die Wurzeln zuruckverlagert und bereits gebildete Knospen wieder abgebaut Die meist homogamen Bluten werden durch Fliegen bestaubt 2 Die Fruchte sind flache geflugelte Nusschen die sich als Segelflieger und Adhasionshafter ausbreiten daneben erfolgt eine Bearbeitungsausbreitung beispielsweise durch Schneefinken 2 Der Gletscher Hahnenfuss ist wie alle Hahnenfussarten giftig Vorkommen BearbeitenVor allem in der zentralen Kette der Alpen wie auch in den Pyrenaen Karpaten in Skandinavien und der Arktis bis Alaska und Gronland 3 ist diese Art vertreten In den Alpen werden kalkarmer Schutt Moranen Geroll und nackter Fels in Hohenlagen von 2300 m bis 4275 m Finsteraarhorn bevorzugt Der Gletscher Hahnenfuss ist damit die am hochsten steigende Blutenpflanze der Alpen Er erreicht am Matterhorn 4200 Meter am Schreckhorn 3600 Meter Meereshohe 4 Er gedeiht auf sickerfrischen nahrstoffarmen und kalkarmen mehr oder weniger rohen lockeren zum Teil bewegten Silikatschuttboden Er ist eine Charakterart der Ordnung Androsacetalia alpinae und kommt gern zusammen mit dem Alpen Sauerling Oxyria digyna vor 5 In den Allgauer Alpen steigt er in Bayern am Linkerskopf von 1950 bis zu 2450 Metern Meereshohe auf und kommt dort zusammen mit der Kriech Nelkenwurz Geum reptans vor 6 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 1 alpin und nival Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 7 Literatur BearbeitenXaver Finkenzeller Alpenblumen Erkennen amp bestimmen Mosaik Verlag Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Einzelnachweise Bearbeiten Jaakko Jalas Juha Suominen Atlas florae europaeae Band 8 Nymphaeaceae to Ranunculaceae Helsinki 1989 ISBN 951 9108 07 6 S 194 a b Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Ranunculus glacialis im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 13 April 2022 Vorlage GRIN Wartung Keine ID angegeben Jurgen Damboldt Walter Zimmermann Familie Ranunculaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band III Teil 3 Seite 299 300 Verlag Carl Hanser Munchen 1974 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 416 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 550 Asperugo procumbensL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 14 April 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gletscher Hahnenfuss Ranunculus glacialis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gletscher Hahnenfuss FloraWeb de Gletscher Hahnenfuss In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitungskarte weltweit Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Klimawandel gefahrdet Pflanzen In tageszeitung 11 April 2006 uber Ruckgang des Gletscher Hahnenfuss im Zusammenhang mit Klimawandel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gletscher Hahnenfuss amp oldid 224739585