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Gilbert de Glanville auch Gilbert Glanvill 24 Juni 1214 war ein englischer Geistlicher Ab 1185 war er Bischof von Rochester Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Aufstieg zum Bischof 2 Bischof von Rochester 2 1 Konflikt mit dem Kathedralpriorat 2 2 Geistliches und weltliches Wirken als Bischof 2 3 Rolle wahrend des Interdikts und Tod 3 Literatur 4 WeblinksHerkunft und Aufstieg zum Bischof BearbeitenDie Herkunft von Gilbert de Glanville ist ungeklart Vielleicht war er mit dem Justiciar Ranulf de Glanville verwandt wobei dies nicht sicher belegt werden kann Nach den Angaben des Chronisten Edmund Hadenham stammte Glanville aus Northumbria wobei es fur diese Behauptung keine Belege gibt Auch die Ausbildung von Glanville ist umstritten Nach Herbert of Bosham hatte er ein Studium entweder in Paris oder in Bologna als Magister im kanonischen und im romischen Recht abgeschlossen Danach gehorte er zu den Schulern von Erzbischof Thomas Becket 1164 soll er im Auftrag des Erzbischofs zur romischen Kurie gereist sein wahrend er sich 1167 fur Jocelin de Bohun und fur Reginald of Salisbury eingesetzt haben soll Kurz bevor Becket 1170 ermordet wurde sandte er ihn erneut als Gesandten zum Papst Nach Beckets Tod trat Glanville in den Dienst von Bischof Arnulf von Lisieux Vor 1179 wurde er Archidiakon von Lisieux In den 1180er Jahren stand er im Dienst von Erzbischof Balduin von Canterbury der ihn als Kandidaten fur die Diozese Rochester nominierte Am 16 Juli 1185 wurde Glanville von den Monchen des Kathedralpriorats zum Bischof gewahlt Am 21 September wurde er zum Priester und am 29 September in Canterbury zum Bischof geweiht Bischof von Rochester BearbeitenKonflikt mit dem Kathedralpriorat Bearbeiten Als Bischof war Glanville auf die Bewahrung seiner bischoflichen Rechte bedacht Dies fuhrte zu einem ernsten Konflikt mit dem Kathedralpriorat von Rochester Wie Erzbischof Balduin den spateren Erzbischof Hubert Walter und Bischof Hugh von Coventry versuchte er die Monche des Kathedralpriorats durch Sakularkanoniker zu ersetzen Unter ihm stimmten die Monche von Rochester 1197 zu mit dem Erzbischof von Canterbury ihre Kirche und ihr Gut in Lambeth gegen die Kirche und das Gut von Darenth in Kent zu tauschen In Lambeth wollte Erzbischof Hubert Walter dann ein Kollegiatstift grunden was zu einem erbitterten Streit des Erzbischofs mit seinem Kathedralpriorat fuhrte Spater warfen die Monche von Rochester Glanville vor sich widerrechtlich die Rechte von vakanten Pfarreien angeeignet zu haben die eigentlich im Besitz des Kathedralpriorats gewesen waren Weiterhin hatte er widerrechtlich das Recht Amtstrager und Beamte des Kathedralpriorats zu ernennen in Anspruch genommen Besonders umstritten war seine Stiftung des Hospitals of St Mary in Strood fur dessen Ausstattung er Besitzungen des Kathedralpriorats verwendet hatte Das Hospital hatte Glanville 1192 und 1193 aus Dank dafur errichtet dass Christen nach dem Dritten Kreuzzug wieder Zugang nach Jerusalem hatten und fur die Freilassung von Konig Richard aus der Gefangenschaft Es war fur Arme Kranke und Pilger bestimmt Mit den Monchen von Rochester kam es zu einem langwierigen Rechtsstreit der erst 1205 und 1206 endgultig beigelegt wurde wobei der Bischof in weiten Teilen Recht bekam Geistliches und weltliches Wirken als Bischof Bearbeiten Neben dem Hospital in Strood errichtete Glanville in Rochester einen steinernen Kai am Medway eine Kapelle sowie Hauser nahe der Brucke uber den Medway Die Pachteinnahmen aus den Hausern verwandte er zugunsten des Hospitals in Strood Dazu liess er den ostlichen Teil des Kreuzgangs der Kathedrale von Rochester neu errichten auch mehrere Guter die den Bischofen als Residenz dienten wurden von ihm erneuert Trotz seines Streits machte er dem Kathedralpriorat grosszugige Geschenke vor allem liturgische Gewander Gegenstande und Bucher Zwischen 1192 und 1210 diente er mehrmals als beauftragter papstlicher Richter unter anderem im Streit zwischen Erzbischof Geoffrey von York und Bischof Hugh de Puiset von Durham 1192 1206 musste er in einem Streit zwischen der Abtei von Evesham und Bischof Mauger von Worcester vermitteln Dazu diente Glanville auch den englischen Konigen 1186 reiste er als Gesandter von Heinrich II zum franzosischen Konig Philipp II nach Noyon 1187 und 1188 diente er als koniglicher Richter in England und im Mai 1189 nahm er an der Seite Konig Heinrichs an den Verhandlungen in La Ferte Bernard teil Nach dem Tod von Heinrich II kehrte er im August 1189 nach England zuruck wo er an der Konigskronung von Richard I und im September 1189 an der Ratsversammlung in Pipewell teilnahm wahrend der der Konig seinen Kreuzzug vorbereitete Bereits 1188 hatte Glanville Erzbischof Balduin unterstutzt als dieser in Geddington fur den Dritten Kreuzzug predigte Als der Erzbischof 1190 zum Kreuzzug aufbrach vertraute er Glanville die geistliche und weltliche Verwaltung der Diozese Canterbury an Wahrend der Abwesenheit des Konigs kam es 1191 zu einem erbitterten Machtkampf zwischen Johann Ohneland dem Bruder und potentiellen Erben des Konigs und dem koniglichen Justiciar William de Longchamp Glanville versuchte vergeblich in dem Streit zu vermitteln Im Oktober 1191 nahm er an der Ratsversammlung in Westminster teil bei der Longchamp schliesslich entmachtet wurde Anschliessend geleitete Glanville ihn nach Dover von wo Longchamp ins Exil floh Nachdem Erzbischof Balduin wahrend des Kreuzzugs gestorben war wohnte Glanville im Mai 1193 der Wahl von Hubert Walter zum neuen Erzbischof von Canterbury bei Um die Revolte von Johann Ohneland zu beenden exkommunizierten er und andere Bischofe den rebellierenden Konigsbruder am 10 Februar 1194 Nach der Ruckkehr von Konig Richard gehorte Glanville sowohl in England wie auch in Frankreich mehrmals zum Gefolge des Konigs Zwischen 1194 und 1197 diente er wieder haufig als koniglicher Richter Rolle wahrend des Interdikts und Tod Bearbeiten Vor 1205 unternahm Glanville offensichtlich eine Wallfahrt nach Santiago de Compostela 1206 bat er Papst Innozenz III ihn aufgrund seines hohen Alters von seinem Amt als Bischof zu entbinden Diese Bitte wies der Papst freundlich aber bestimmt zuruck Als es nach dem Tod von Hubert Walter 1205 uber die Wahl eines neuen Erzbischofs von Canterbury zu einem erbitterten Streit zwischen Konig Johann Ohneland und dem Papst kam unterstutzte Glanville den Konig auch als im Marz 1208 das Interdikt uber England verhangt wurde Anscheinend ubernahm Glanville damals wieder als Vertreter des im Exil lebenden Erzbischofs Stephen Langton Teile von dessen Aufgaben in der Diozese Canterbury Erst nachdem Johann Ohneland wegen des Streits mit dem Papst 1209 exkommuniziert wurde verliess Glanville als einer der letzten Bischofe England Im Gegensatz zu den meisten Bischofen ging er nicht ins Exil nach Frankreich sondern wie Bischof Herbert Poor von Salisbury nach Schottland Dort lebte er vermutlich in Roxburgh ehe er nach der Unterwerfung des Konigs vor dem papstlichen Legaten 1213 nach England zuruckkehrte Er starb acht Tage vor der Aufhebung des Interdikts weshalb er angeblich kein christliches Begrabnis erhielt Dennoch befindet sich sein Grab in der Kathedrale von Rochester Literatur BearbeitenJohn Moule Gilbert Glanvill Bishop of Rochester 1185 1214 and the relationship of the see of Rochester to Canterbury to 1238 Dissertation University of Manchester 1954Weblinks BearbeitenM N Blount Glanville Gilbert de d 1214 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004VorgangerAmtNachfolgerWaleranBischof von Rochester 1185 1214Benedict of SawstonPersonendatenNAME Glanville Gilbert deALTERNATIVNAMEN Glanvill GilbertKURZBESCHREIBUNG englischer Geistlicher Bischof von RochesterGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 24 Juni 1214 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gilbert de Glanville amp oldid 210178300