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Die Gibson L 5 ist ein Archtop Gitarrenmodell des US amerikanischen Musikinstrumenten Herstellers Gibson Guitar Corporation Das Modell L 5 wurde erstmals 1923 hergestellt und wird von Gibson bis in die Gegenwart gebaut Die L 5 ist von der Konstruktionsform her eine Akustikgitarre mit 17 Zoll breitem Hohlkorpus Hollowbody seit 1951 wird sie wahlweise mit oder ohne elektromagnetische Tonabnehmer angeboten Bei seiner Markteinfuhrung bot das Modell mehrere Innovationen im Gitarrenbau die bis heute als Standard fur die Konstruktion von Archtop Gitarren gelten Gibson L 5Gibson L 5 VSB CES Bj 1990AllgemeinesTyp Jazzgitarre ArchtopHersteller Gibson USAProduktion seit 1923Konstruktion und MaterialienMensur 25 5 Zoll 648 mm Korpus Resonanzkorper mit f Lochern Zargen und Boden aus Ahorn Decke aus FichteHals Eingeleimter mehrstreifiger Hals aus Ahorn und WalnussGriffbrett Ebenholz 20 BundeMechaniken 3 links 3 rechts gekapseltSteg Brucke Zweiteilig Ebenholz Steg durchgehend oder mit einzelnen vergoldeten Saitenreitern Tune O Matic und vergoldetem TailpieceTonabnehmer und ElektronikTonabnehmer kein Tonabnehmer bis 1951 2 P 90 Single Coil bis 1951 1957 2 Humbucker seit 1957 Klangregelung passiv 2 Lautstarke 2 Ton 1 3 Wege TonabnehmerwahlSoweit nicht anders angegeben stammen die Daten von der Webseite des Herstellers Stand 29 Dezember 2013 Die L 5 ist das langlebigste Gitarrenmodell in der Produktpalette von Gibson Sie wird bis heute nach traditionellen handwerklichen Regeln komplett aus massiven Holzern von Hand gefertigt und gehort aufgrund ihres hohen Herstellungsaufwandes und ihrer Qualitat neben dem Modell Gibson Super 400 zu den hochwertigsten Instrumenten dieses Unternehmens Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 2 Identifikation der L 5 gegenuber ahnlichen Gibson Gitarrenmodellen 3 Modelle 4 Gitarristen mit dem Hauptinstrument Gibson L 5 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklungsgeschichte Bearbeiten nbsp Gibson L 5 in der akustischen Grundform ohne Cutaway wie 1923 vorgestellt hier ohne SchlagbrettSeit Ende des Neunzehnten Jahrhunderts hatte Orville H Gibson Grunder der Gibson Guitar and Mandolin Factory Konstruktionsformen aus dem Streichinstrumentenbau auf Zupfinstrumente ubertragen um deren Tonqualitat zu verbessern Dazu zahlten die Vorgangermodelle der L 5 die bereits seit 1903 produzierte Gitarre Style 0 ab 1908 mit der Bezeichnung Special Grand Concert Guitar Style 0 Artist s Model die bis zur Einfuhrung der L 5 marktfuhrend war sowie das 1910 eingefuhrte Gitarrenmodell L 4 1 Beide Instrumente verfugten bereits uber handgefertigte gewolbte Decke und Boden hatten jedoch noch das fur fruhe Gibson Modelle typische Schallloch in Form einer liegenden Ellipse sowie ein mit der Decke verleimtes Griffbrett Diese Modelle waren bis Anfang der 1920er Jahre unverandert auf dem Markt 2 Ab dem Jahr 1919 war Lloyd Loar der seine Laufbahn als Mandolinenspieler Komponist und Arrangeur sowie als Angestellter eines italienischen Geigenbauunternehmens begonnen hatte Leiter der Entwicklungsabteilung von Gibson Er begann seine dortige Tatigkeit mit der Entwicklung dreier neuer Modelle aus der Familie der Mandolinen benannt K 5 Mandocello H 5 Mandola und F 5 Mandoline 3 Loar fuhrte die von Gibson uber zwanzig Jahre zuvor begonnene Ubernahme von Konstruktionsmerkmalen aus dem Streichinstrumentenbau weiter Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Schwingungseigenschaften der Instrumentendecken Damit diese zur besseren Tonubertragung moglichst ungehindert schwingen konnten ubernahm er aus dem Geigenbau die Konstruktion des frei uber der Decke schwebenden Griffbrett Endes Auch das bei Zupfinstrumenten aus der Familie der Lauten verbreitete Schlagbrett Pickguard erhielt eine schwebende Aufhangung ohne Kontakt zur Decke Eine weitere Neuerung war ein in der Hohe verstellbarer Steg Auffalligstes Merkmal der von Loar eingefuhrten Anderungen waren die von Streichinstrumenten ubernommenen Schalllocher in f Form beiderseits des Stegs 3 Nach den Mandolinenmodellen wurde im Jahr 1923 das mit denselben Neuerungen versehene Gitarrenmodell L 5 vorgestellt Zusatzlich verfugte die L 5 uber den bereits im Jahr zuvor erstmals verwendeten Halsspannstab Diese in einer Nut in Langsrichtung im Inneren des Halses liegende Stahlstange wurde unter Mitwirken von Loar entwickelt um dem Zug der Saiten auf den Hals entgegenzuwirken Die Spannung des Stabs war an seinem Austritt unter dem Sattel auf der Kopfplatte uber eine Gewindemutter einstellbar Die Firma Gibson hatte lange Zeit ein Patent auf diese Konstruktion Der Hals des Instruments bei fruheren Gitarrenmodellen in Hohe des zwolften Bundes mit dem Korpus verbunden gab bei der L 5 volle 14 Bunde frei Ab 1925 wurde der Korpus in Ahorn gefertigt und loste das zuvor verwendete Birkenholz ab In den folgenden Jahren wurden lediglich kosmetische Veranderungen vorgenommen bis 1934 der Korpus auf 17 Breite zum Advanced erweitert wurde 4 Bei der Einfuhrung wurde das neue Modell L 5 von Gibson offiziell unter der umstandlichen Bezeichnung The Master Line Guitar L 5 Professional Special Grand Concert Model angeboten Das Instrument war anfanglich ausschliesslich in der zweifarbigen Korpuslackierung Sunburst erhaltlich und kostete im Einfuhrungsjahr 275 US annahernd doppelt so viel wie das Vorgangermodell L 4 Die erste Auflage von etwa 100 Stuck war von Loar auf einem im Korpus angebrachten Etikett handsigniert 3 Identifikation der L 5 gegenuber ahnlichen Gibson Gitarrenmodellen BearbeitenEin sicheres da ohne sichtbare Beschadigung des Instruments kaum veranderbares Erkennungsmerkmal der Gibson L 5 CES gegenuber anderen sehr ahnlich aussehenden elektrisch verstarkten Archtop Modellen der Marke Gibson ist die Einlegearbeit Intarsie in der Vorderseite der Kopfplatte Diese Einlegearbeit in der Form eines stilisierten Blumentopfs mit Pflanze Flowerpot Inlay wird von Gibson seit 1951 ausschliesslich bei den Modellen L 5 und Byrdland verwendet wobei letztere einen etwa um die Halfte flacheren Korpus hat als die L 5 5 Modelle BearbeitenL 5 die Grundform des Instrumentes L 5 C eine L 5 mit Cutaway ohne Tonabnehmer L 5 CES ein Modell mit Cutaway und zwei Humbucker Tonabnehmern wie in der Infobox gezeigt L 5 CEST wie die CES jedoch mit schmaler Zarge vgl die Modelle ES 350T und Gibson Byrdland die gelegentlich aufgelegt wird und seit 2014 wieder im Angebot ist Signatur und Sondermodelle der L 5 Wes Montgomery Lee Ritenour George GobelGangige Lackierungen der L 5 sind Sunburst Tobacco Burst eine Variante der Sunburst Lackierung siehe Foto in Infobox Natur Farbkennung CESN Cutaway Electric Spanish Natural 6 Weinrot und Schwarz Gitarristen mit dem Hauptinstrument Gibson L 5 Bearbeiten nbsp Der Gitarrist Lee Ritenour mit Gibson Lee Ritenour Signature L 5 2009Wes Montgomery US amerikanischer Jazz Gitarrist spielte eine L 5 CES mit einem Tonabnehmer Eric Gale US amerikanischer Rhythm n Blues Gitarrist Al Viola US amerikanischer Jazz Gitarrist bei Frank Sinatra Tuck Andress US amerikanischer Jazz Gitarrist Scotty Moore US amerikanischer Rockabilly Gitarrist bei Elvis Presley Maybelle Carter US amerikanische Country Gitarristin Rue Protzer deutscher Gitarrist Komponist und Bandleader Rue de Paris Garrison Fewell US amerikanischer Gitarrist und Dozent am Berklee College of MusicLiteratur BearbeitenTony Bacon Gitarrenklassiker alle Modelle und Hersteller Premio Verlag 2007 ISBN 978 3 86706 050 9 Tony Bacon Dave Hunter Totally Guitar The definitive Guide Backbeat Books London 2004 ISBN 1 871547 81 4 englisch Gitarrenenzyklopadie George Gruhn Walter Carter Elektrische Gitarren und Basse Presse Projekt Verlag Bergkirchen 1999 ISBN 3 932275 04 7 Carlo May Vintage Gitarren und ihre Geschichten MM Musik Media Verlag Ulm 1994 ISBN 3 927954 10 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gibson Gitarren der L Serie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neuauflage der akustischen Version der L 5 von 1934 auf der offiziellen Gibson Website englisch abgerufen am 13 Juni 2010 Wes Montgomery Signature Modell der L 5 CES auf der Gibson Website englisch abgerufen am 13 Juni 2010 Rudolph Blazer Wilhelm Henkes Unter der Lupe Gibson Advanced L 5 1936 antique acoustics de uber die von Lloyd Loar gestaltete akustische Bauform der L 5 am Beispiel eines Instruments von 1936 abgerufen am 17 Juni 2016Einzelnachweise Bearbeiten Bacon Gitarrenklassiker S 36 May Vintage Gitarren und ihre Geschichten S 49 a b c May Vintage Gitarren und ihre Geschichten S 50 f Gibson L 5 Konstruktionsgeschichte auf guitarsparadise Bacon Gitarrenklassiker S 137 Bacon Gitarrenklassiker S 130 f Gibson Gitarren Halb und Vollresonanz Gitarren Byrdland ES 150 ES 175 ES 335 ES 350T ES 355 L 5 Super 400 Blueshawk Little LucilleSolidbody E Gitarren Les Paul SG EDS 1275 Firebird Flying V Explorer ModerneE Basse Gibson Thunderbird Gibson EB 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gibson L 5 amp oldid 223971824