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Die Flying V ist ein 1958 erstmals vorgestelltes E Gitarrenmodell des US amerikanischen Musikinstrumentenherstellers Gibson Guitar Corporation Mit dem fur eine Gitarre aussergewohnlichen pfeilformigen Korpus konnte sich die Flying V anfangs nicht auf dem Markt durchsetzen Die Erstauflage wurde nur in geringer Stuckzahl gebaut Der wirtschaftliche Erfolg des Modells begann erst mit einer Neuauflage rund zehn Jahre spater Seitdem wird die Flying V hauptsachlich in verschiedenen Stilen der Rockmusik eingesetzt Gibson Flying VDrei Flying V Modelle rechts die Version von 1958AllgemeinesTyp E GitarreHersteller Gibson USAProduktion 1958 1962 seit 1967Konstruktion und MaterialienMensur 24 75 Zoll 628 mm Korpus Solidbody aus Korina oder MahagoniHals Eingeleimter Hals aus MahagoniGriffbrett Palisander oder Ebenholz 22 BundeMechaniken 3 links 3 rechts gekapseltSteg Brucke Zweiteilige Tune O Matic Metallbrucke mit einzelnen SaitenreiternTonabnehmer und ElektronikTonabnehmer 2 HumbuckerKlangregelung passiv 2 Lautstarke 1 Ton 1 3 Wege Tonabnehmerwahl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 2 1 Sondermodell Reverse V 3 Die Flying V in der Musik 4 Ahnliche Gitarrenmodelle anderer Hersteller 5 V Bass 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Prasident der Firma Gibson Guitar Corporation Ted McCarty entschied Mitte der 1950er Jahre einige neue Modelle mit modernem Design ins Firmenprogramm aufzunehmen Als Ergebnis entstanden in der Modernistic benannten Reihe die Entwurfe Explorer Futura ein fruher Prototyp der Explorer Moderne und Flying V Laut Ted McCarty wollte Gibson mit diesen Modellen sein Image als konservatives und traditionsverhaftetes Unternehmen wandeln indem man zeigte dass man auch dazu in der Lage war moderne und progressive Instrumente herzustellen Die Beachtung die diese Instrumente auf einer Handelsmesse im Januar 1958 fanden schien Gibson rechtzugeben Laut Ted McCarty wurden 40 Instrumente bei dieser ersten Vorstellung der Flying V geordert 1 2 3 Die erste Serie der Flying V wurde von 1958 bis 1959 gebaut Die Prototypen waren bereits 1957 hergestellt worden und hatten teilweise andere Ausstattungsmerkmale oder waren Ausstellungsstucke fur Messen 4 Anfang der 1960er Jahre etwa 1962 1963 wurden noch unfertige Flying V bei Gibson fertig montiert und ausgeliefert Diese Instrumente unterscheiden sich in Teilen der Hardware und durch den optional erhaltlichen Instrumentenkoffer von ihren Vorlaufern Holzer und aussere Form sind identisch mit dem Vorganger 4 Die Flying V hatte in den ersten Jahren nach ihrer Markteinfuhrung kaum kommerziellen Erfolg die Verkaufszahlen blieben gering 1958 wurden 81 1959 nur noch 17 Instrumente ausgeliefert Etwa 20 weitere Flying V wurden Anfang der 1960er Jahre ausgeliefert 5 Die Popularitat der Gitarre nahm erst zu nachdem ab etwa Mitte der 1960er Jahre einige bekannte Blues Gitarristen neben anderen Albert King und Jimi Hendrix dieses Modell spielten Gibson fuhrte daher 1967 die Flying V wieder ein jetzt allerdings mit einem Korpus aus Mahagoni und mit einer modifizierten Korpusform 4 Die Gitarre wird bis in die Gegenwart in verschiedenen Varianten hergestellt Die Originale mit Limba Korpus gehoren aufgrund der geringen hergestellten Stuckzahlen heute zu den gesuchtesten und teuersten Solidbody E Gitarren 6 Instrumente in gut erhaltenem Originalzustand werden weit im sechsstelligen Bereich gehandelt Konstruktion BearbeitenKorpus und Hals aller Modelle aus der Erstauflage der Modernistic Reihe sind aus Limba Holz einer afrikanischen Mahagoni Art die in den USA auch unter den Bezeichnungen Korina oder Idigbo gehandelt wird Die Verwendung dieser Holzart wurde zu einem charakteristischen Merkmal fur die fruhen Flying V und Explorer Modelle 6 Laut Ted McCarty fiel die Wahl auf Korinaholz weil es nicht gebleicht werden musste um die seinerzeit sehr gefragte Natur Optik zu erhalten und man dadurch Kosten sparte 7 Der Korpus der Flying V besteht aus achsensymmetrischen Halften die in der Mitte zusammengeleimt sind so dass sich die Form eines nach hinten offenen V ergibt Zusammen mit der spitz zulaufenden Kopfplatte bildet der aussere Umriss der Gitarre einen Pfeil Die Form entstand nachdem Ted McCarty mehrere Skizzen angefertigt und sich unter anderem fur eine Gitarre mit dem Korpus in Form eines Dreiecks entschieden hatte Beim Bau eines Prototyps stellte sich heraus dass ein Instrument mit solcher Korpusform zu schwer werden wurde Daher nahm man ein Stuck des Korpus heraus so dass dieser die Form eines V bildete 7 Um das Spielen des Instruments im Sitzen zu erleichtern wurde bei den ersten Modellen auf die untere Schmalseite des Korpus ein Streifen Gummi aufgeleimt Dieser sollte ein Abrutschen der auf dem Oberschenkel abgestutzten Gitarre verhindern 8 Auch bei der technischen Ausstattung der Flying V wich Gibson in einigen Details von erprobten Designs ab Statt eines wie bei anderen Gibson Modellen auf der Instrumentendecke montierten Saitenhalters werden die unteren Enden der Saiten durch eine ebenfalls pfeilformige Metallplatte durch den Korpus hindurchgefuhrt und sind auf der Ruckseite des Instruments befestigt Bei den ab 1967 hergestellten Modellen wurde die Saitenfuhrung durch den Korpus wieder aufgegeben diese erhielten stattdessen den Gibson typischen Stop Tailpiece Saitenhalter oder wurden mit einer Vibrato Einheit mit Hebel versehen 8 Das Foto in der Infobox ermoglicht einen direkten Vergleich Die Flying V ist mit zwei Doppelspulen Tonabnehmern Humbucker des 1957 entwickelten Typs PAF ausgestattet Jedoch stehen bei der Flying V wie auch bei der Explorer statt der bei Gibson Modellen mit zwei Tonabnehmern ublichen vier nur drei Klangregler zur Verfugung fur jeden Tonabnehmer ein Lautstarkeregler sowie ein Tonregler fur beide Pickups Die Tonabnehmer werden durch einen dreistufigen Kippschalter angewahlt Die Klinkenbuchse fur das Instrumentenkabel ist bei der Flying V in die Decke der unteren Korpusspitze eingebaut 6 Sondermodell Reverse V Bearbeiten nbsp Das Sondermodell Reverse Flying V2006 brachte Gibson das Sondermodell Gibson Reverse Flying V heraus Sie wurde im Rahmen der Guitar of the Week Serie in einer Auflage von 400 Stuck produziert Dieses Modell ist sicher eines der seltsamsten Designs von Gibson man hat die klassische Flying V Form ubernommen und sie einfach umgekehrt Abgesehen von dieser 180 Grad Drehung ist das Modell in seinem Halsprofil und anderen Komponenten der originalen Flying V sehr ahnlich 9 Die Kopfplatte wurde dem Design der Gibson Futura Explorer von 1958 nachempfunden 2008 beschloss Gibson aufgrund des Erfolgs der ersten Veroffentlichung der Reverse Flying V das Modell als limitierte Auflage erneut auf den Markt zu bringen um den 50 Jahrestag der ursprunglichen Flying V zu feiern Die Edition von 900 Gitarren gab es in drei neuen Farben Natural Classic White und Ebony Black Von jeder Farbe wurden 300 Stuck produziert Die Ausstattung der beiden Auflagen war praktisch gleich mit einigen bemerkenswerten Unterschieden Die zweite Edition 2008 hatte nun eine goldfarbene Halsstab Abdeckung aus Metall und ein Griffbrett aus Ebenholz und ersetzte die Kunststoff Abdeckung und das Griffbrett aus Palisander der ersten Ausgabe Die Flying V in der Musik Bearbeiten nbsp Hendrix Gibson Flying V Ausstellung 2010 London Mayfair Handel HausBesonders beliebt ist die Gitarre bei Rockmusik und Heavy Metal Gitarristen Zu den beruhmtesten Gitarristen die eine Flying V spielen oder spielten zahlen unter anderem Lonnie Mack und seine mit einem Bigsby B 7 Vibrato modifizierte originale Korina Flying V 10 John Norum Marc Bolan T Rex Jimi Hendrix Andy Powell Wishbone Ash James Hetfield Metallica Albert King Lenny Kravitz Michael Schenker Scorpions UFO MSG Rudolf Schenker Scorpions Paul Stanley KISS K K Downing Judas Priest Ahnliche Gitarrenmodelle anderer Hersteller BearbeitenDie Flying V beeinflusste auch Gitarren Designs anderer Hersteller Zu den bekanntesten davon zahlen die US amerikanischen Firmen B C Rich mit ihren unter der Bezeichnung V oder Vee angebotenen Modellen Speed V King V Junior V sowie Jackson Guitars mit ihrem 1983 erstmals vorgestellten Randy Rhoads Modell Jackson Rhoads 11 Weitere Hersteller ahnlicher und weiterentwickelter Modelle sind die Firma Dean sowie die amerikanisch japanische Firma ESP mit mehreren Signature Modellen unter anderem mit der ESP Alexi Saw Tooth entworfen fur den finnischen Metal Gitarristen Alexi Laiho Alle von der Flying V inspirierten Gitarrenmodelle dieser Hersteller wenden sich in erster Linie an die Zielgruppe der Heavy Metal Gitarristen V Bass Bearbeiten1981 baute Gibson eine viersaitige E Bass Version in einer Auflage von 375 Stuck Die meisten in der Farbe schwarz sie war aber auch in den Farben Alpine White Silverburst und Transparent Blue erhaltlich Dieser Bass hatte eine 30 5 Zoll Kurzmensur Von 2002 bis 2005 baute die Gibson Tochterfirma Epiphone ebenfalls einen Flying V Bass Trivia Bearbeiten2003 war die Flying V in einer Auflage von 80 Exemplaren Beigabe zu einer Sonderausgabe des Opel Speedster in Zusammenarbeit mit der deutschen Rockband Scorpions Im Film The Protege bekommt Samuel L Jackson eines der ersten Exemplare mit erstklassiger Provenienz zum 70 Geburtstag geschenkt Literatur BearbeitenTony Bacon Dave Hunter Totally Guitar the definitive Guide englisch Gitarrenenzyklopadie Backbeat Books London 2004 ISBN 1 871547 81 4 Andre R Duchossoir Gibson Electrics Hal Leonard 1994 ISBN 0 7935 9210 0 Zachary R Fjestad Larry Meiners Gibson Flying V 2nd Edition 2007 Blue Book Publications ISBN 1 886768 72 2 Gil Hembree Gibson Guitars Ted McCarty s Golden Era 2007 Hal Leonard ISBN 1 4234 1813 1 Tom Wheeler American Guitars Revised and updated Edition 1992 Harper Perennial ISBN 0 06 273154 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gibson Flying V Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Gibson Website The Flying V Turns 50 gibson com zur Geschichte der Flying V englisch abgerufen am 27 Januar 2011 Abbildungen von verschiedenen Gibson V Bassen flying v ch abgerufen am 27 Januar 2011Einzelnachweise Bearbeiten A R Duchossoir Gibson Electrics The Classic Years Tom Wheeler American Guitars Gil Hembree Gibson Guitars Ted McCarty s Golden Era a b c Fjestad Meiners Gibson Flying V Verschiedene Autoren Totally Interactive Guitar Bible guitar facts book S 40 Zweitausendeins Verlag ohne Jahresangabe ISBN 3 86150 776 5 a b c Tony Bacon Dave Hunter Totally Guitar the definitive Guide S 409 f a b Gil Hembree Gibson Guitars Ted McCarty s Golden Era a b Neville Marten Guitar Heaven Legendare Gitarristen Faszinierende Instrumente Heel Verlag Konigswinter 2008 ISBN 978 3 86852 002 6 S 105 109 Gibson Reverse Flying V 2006 2008 Reverb Abgerufen am 13 August 2023 The Flying V Turns 50 Memento vom 11 September 2011 im Internet Archive auf der Gibson Website Mit Abbildung von Lonnie Macks Flying V mit Bigsby Vibrato Tony Bacon Dave Hunter Totally Guitar the definitive Guide S 496 ff Gibson Gitarren Halb und Vollresonanz Gitarren Byrdland ES 150 ES 175 ES 335 ES 350T ES 355 L 5 Super 400 Blueshawk Little Lucille Super V CESSolidbody E Gitarren Les Paul SG EDS 1275 Firebird Flying V Explorer ModerneE Basse Gibson Thunderbird Gibson EB 3Akustik Gitarren Hummingbird Gibson L 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gibson Flying V amp oldid 237615339