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Die Gibson Byrdland ist ein E Gitarrenmodell mit Resonanzkorper Hohlkorpus englisch Hollowbody und mit elektromagnetischen Tonabnehmern das vom US amerikanischen Instrumentenbau Unternehmen Gibson Guitar Corporation seit 1955 hergestellt wird Seine Besonderheit bei Markteinfuhrung bestand in den damals neuartigen Zargen in flacher Bauart Daraus ergab sich fur eine Gitarre mit Hohlkorpus erstmals eine Korpustiefe von nur funf Zentimetern rund vier Zentimeter weniger als bei den bis zur Einfuhrung der Byrdland gebauten Gitarren mit Hohlkorpus Diese Eigenschaft machte die Byrdland zu einem der ersten Halbresonanzgitarren Modelle Gibson ByrdlandAllgemeinesTyp Jazzgitarre ArchtopHersteller Gibson USAProduktion seit 1955Konstruktion und MaterialienMensur 23 5 Zoll 597 mm Korpus Resonanzkorper mit f Lochern Zargen und Boden aus Ahorn Decke aus FichteHals Eingeleimter drei bis funfstreifiger Hals aus Ahorn und Mahagoni bzw WalnussGriffbrett Ebenholz 22 BundeMechaniken 3 links 3 rechts gekapseltSteg Brucke Zweiteilig Palisander Steg mit einzelnen Metall Saitenreitern Tune O Matic und Tailpiece aus MetallTonabnehmer und ElektronikTonabnehmer 2 Single Coil bis 1958 2 Humbucker seit 1958 Klangregelung passiv 2 Lautstarke 2 Ton 1 3 Wege Tonabnehmerwahl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Bedeutung 2 Konstruktionsweise 3 Modellreihen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Bedeutung BearbeitenMit der Einfuhrung von Gitarren die ihren Klang nicht nur durch die Resonanzfulle des Korpus sondern auch mittels elektromagnetischer Tonabnehmer und elektrischer Gitarrenverstarker erzeugen konnten wie zum Beispiel die Modelle Gibson ES 150 seit 1936 und Gibson ES 175 seit 1949 war die Bedeutung der akustischen Baueigenschaften von Gitarren im Klanggefuge von Musikgruppen und Orchestern zuruckgegangen Wahrend in den 1920er und 1930er Jahren noch von verschiedenen Herstellern versucht worden war die Lautstarke von akustischen Gitarren durch einen moglichst voluminosen Instrumentenkorpus zu steigern verlor diese Konstruktionseigenschaft durch die Einfuhrung und den zunehmenden Erfolg von elektrischer Gitarrenverstarkung an Bedeutung 1 Im Gegenzug stieg der Wunsch von Gitarristen nach bequemer zu handhabenden und ergonomischer zu spielenden Instrumenten Die Gibson Byrdland sollte mit ihrer Konstruktionsweise jene Gitarristen uberzeugen die sich grosseren Spielkomfort von ihrem Instrument wunschten vor dem hoheren Gewicht einer Gitarre in massiver Korpusbauweise wie die 1950 eingefuhrte Fender Telecaster und die 1952 erstmals erschienene Gibson Les Paul jedoch zuruckschreckten 2 Die von dem zuvor von Gibson verwendeten Namensschema ES Modellnummer abweichende Modellbezeichnung geht auf die beiden Country Musiker Billy Byrd und Hank Garland zuruck von denen heute vermutet wird dass sie auch Einfluss auf die Gestaltung des Instrumentes hatten 2 Gleichzeitig mit dem Modell Byrdland brachte die Firma Gibson zwei weitere Modelle mit flachem Korpus auf den Markt die ES 225T und die ES 350T 2 Alle drei Modelle die sich im Erscheinungsbild jedoch nicht in den verwendeten Holzern sehr ahneln konnen als wegweisend fur das 1958 eingefuhrte E Gitarrenmodell Gibson ES 335 gelten dasjenige Modell das bei flachen Zargen erstmals uber einen in den Korpus eingesetzten massiven Holzblock verfugte bei ansonsten beibehaltener Konstruktionsweise einer akustischen Archtop Gitarre gewolbte Korpusdecke und boden separat angefertigte und zusammengefugte Decke Boden und Zargen des Korpus Konstruktionsweise BearbeitenIn der Konstruktionsweise ahnelt die Byrdland dem bereits 1923 erstmals von Gibson vorgestellten Archtop Modell L 5 sie hat jedoch einen kurzeren Hals der zu einer Mensur von nur 23 5 Zoll 597 mm fuhrt sowie einen eigenstandig gestalteten trapezformigen Saitenhalter 3 Loop Tailpiece Die Korpusdecke aller Modellreihen tragt zwei Schalllocher in typischer geschwungener f Form Ein typisches Gestaltungsmerkmal das die Byrdland neben ihrem flach ausgefuhrten Korpus leicht von ihren ahnlich aussehenden Schwestermodellen unterscheidbar macht ist das mehrfach mit Einfassungen Bindings ausgestattete am Korpusende geschwungen auslaufende Griffbrett Dieses Gestaltungselement wird von Gibson ausschliesslich bei hochpreisigen aufwendig gefertigten Modellen wie zum Beispiel auch bei der L 5 und der Super 400 verwendet Ein weiteres sicheres Erkennungszeichen der Byrdland ist eine dekorative Einlegearbeit Intarsie in der Vorderseite der Kopfplatte des Instruments die einen stilisierten Blumentopf mit Pflanze Flowerpot Inlay darstellt 2 Von der gesamten Gestaltung her ist die Byrdland identisch mit einer L 5 CES mit Ausnahme des schmaleren Korpus der kurzeren Mensur und des Byrdland spezifischen Tailpieces 3 Modellreihen BearbeitenDas erste Serienmodell der Byrdland aus den 1950er Jahren verfugt uber eine Korpusdecke aus Fichtenholz und uber Boden und Zargen aus Ahornholz Das erste Modell hat zwei Tonabnehmer in Einzelspulenbauweise Single Coil mit AlNiCo Magneten sowie einen rundgeformten Korpuseinschnitt Cutaway am Halsfuss Samtliche offenliegenden Metallbauteile des Instrumentes Stimmmechaniken Steg und Saitenhalter mit Ausnahme der Tonabnehmer Polkopfe der ersten Modellreihe sind vergoldet Ab 1957 1958 erhielt die Byrdland die gleichzeitig bei den Modellen Les Paul und ES 335 eingefuhrten doppelspuligen Tonabnehmer Humbucker die storende Einstreugerausche unterdrucken sollten 4 Von 1960 bis 1968 wurde die Byrdland mit spitz zulaufendem florentinischem Cutaway produziert der das Modell im ausseren Erscheinungsbild der ES 175 annaherte Zusatzlich zu dieser Anderung wurde ab Mitte 1962 der bis dahin dreistreifige Hals Ahorn Mahagoni Ahorn durch einen funfstreifigen Ahorn Mahagoni Ahorn Mahagoni Ahorn beziehungsweise spater auch Walnussholz anstelle des Mahagonis ersetzt Ein Jahr spater 1963 wurden auch nicht mehr alle Boden der Byrdlands aus zwei Teilen massiven Ahorns hergestellt sondern teilweise auch aus einteiligem laminiertem Ahorn 3 Anschliessend wurde das Modell bis in die 1990er Jahre wieder nur mit dem ursprunglichen rund geformten Korpuseinschnitt gebaut 2 Gegenwartig wird das Modell in beiden Varianten angeboten Literatur BearbeitenTony Bacon Dave Hunter Totally Guitar the definitive Guide Gitarrenenzyklopadie Backbeat Books London 2004 ISBN 1 871547 81 4 englisch Tony Bacon Gitarren Klassiker alle Modelle und Hersteller Premio Verlag 2007 ISBN 978 3 86706 050 9 A R Duchossoir Gibson Electrics The Classic Years Hal Leonard 1994 ISBN 0 7935 9210 0 Adrian Ingram The Gibson L5 Its History And Its Players Hal Leonard 1997 ISBN 1 57424 047 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gibson Gitarren Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gibson Musical Instruments englisch Offizielle deutschsprachige Gibson WebseiteEinzelnachweise Bearbeiten Bacon Hunter Totally Guitar S 391 a b c d e Bacon Gitarren Klassiker S 136 a b A R Duchossoir Gibson Electrics The Classic Years S 220 f Bacon Hunter Totally Guitar S 407 Gibson Gitarren Halb und Vollresonanz Gitarren Byrdland ES 150 ES 175 ES 335 ES 350T ES 355 L 5 Super 400 Blueshawk Little Lucille Super V CESSolidbody E Gitarren Les Paul SG EDS 1275 Firebird Flying V Explorer ModerneE Basse Gibson Thunderbird Gibson EB 3Akustik Gitarren Hummingbird Gibson L 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gibson Byrdland amp oldid 218023759