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Die Gewebespende bezeichnet das zur Verfugung stellen von Geweben eines lebenden oder verstorbenen Menschen zur Transplantation Die Spende und Transplantation von menschlichem Gewebe regelt in Deutschland seit 2007 das Gewebegesetz bei Blutprodukten seit 1998 das Transfusionsgesetz Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung zur Organspende 2 Voraussetzungen 2 1 Transplantierbare Gewebe 2 1 1 Augenhornhaut 2 1 2 Amnion 2 1 3 Blut 2 1 4 Herzklappen und Blutgefasse 2 1 5 Knochen und Haut 2 2 Altersgrenzen 2 3 Gewebespende nach dem Tod 2 4 Ablauf 2 5 Kontraindikation 2 6 Lebend Gewebespende 3 Gesetzliche Regelungen 3 1 Gewebegesetz 3 2 Erweiterte Zustimmungslosung 3 3 Vorrang der Organspende 3 4 Handelsverbot 4 Statistik 4 1 Gewebespenden 4 2 Gewebetransplantation und Bedarf 5 Geschichte 6 Das Thema in der Offentlichkeit 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAbgrenzung zur Organspende BearbeitenIm Gegensatz zur Organspende ist fur den Empfanger einer Gewebespende anschliessend in der Regel keine immunsuppressive Therapie erforderlich Die Gewebeentnahme kann im Gegensatz zur Organentnahme im Rahmen einer Organspende auch nach dem endgultigen Tod eines Menschen erfolgen so dass die Diagnose des Hirntodes nicht erforderlich ist Organisatorisch sind andere Organisationen verantwortlich Wahrend in Deutschland im Bereich Organspende entsprechend 11 TPG Transplantationsgesetz ausschliesslich eine zentrale Koordinierungsstelle zustandig ist Deutsche Stiftung Organtransplantation ist fur den Bereich Gewebespende kein vergleichbares Einzelmandat seitens des Gesetzgebers vorgesehen Gewebegesetz Im Gegensatz zur Organspende gibt es verschiedene gemeinnutzige und kommerzielle Einrichtungen die auf dem Gebiet der Gewebespende der Aufbereitung der gespendeten Gewebe und deren Verteilung an klinische Anwender tatig sind Diese Einrichtungen unterscheiden sich sehr hinsichtlich ihrer Ausrichtung auf eine lokale regionale oder sogar uberregionale Versorgung hinsichtlich der jeweils einbezogenen Gewebearten u a Augenhornhaute Knochen Herzklappen und der gesetzlichen Grundlagen auf denen diese Arbeit erfolgt z B 21a AMG Genehmigung vs 21 AMG Zulassung Es gibt somit sowohl auf Empfanger und Spenderseite als auch auf medizinisch betreuender Seite deutliche Unterschiede zwischen Gewebe und Organspenden Auch die Zustimmung zu diesen Verfahren muss nach dem Tod unabhangig voneinander erfolgen sei es im Rahmen einer eigenen Erklarung oder durch das Schliessen auf den mutmasslichen Patientenwillen mit Hilfe der Angehorigen Voraussetzungen BearbeitenTransplantierbare Gewebe Bearbeiten Zur Sicherung der Patientenversorgung werden derzeit u a Augenhornhaute Amnion aussere Eihulle der mutterlichen Plazenta Haut Knochen Bindegewebe und Sehnen sowie Herzklappen und Blutgefasse gespendet Diese Gewebe werden ausschliesslich von speziell geschulten erfahrenen Mitarbeitern entnommen Jeder Spender wird zum Schutz des potenziellen Transplantatempfangers einer Risikoanalyse unterzogen bei der eine potenzielle Ubertragung mit Infektionen oder bosartigen Erkrankungen bewertet wird Augenhornhaut Bearbeiten Bei der Hornhautspende werden die Augapfel oder die Sclera entnommen Eine Entnahme ist bis zu 72 Stunden nach dem Tod moglich Anschliessend wird eine Prothese eingesetzt Ausserlich ist die Entnahme nicht zu erkennen Eine Abschiednahme vom Verstorbenen ist ohne Einschrankungen moglich Amnion Bearbeiten Das Amnion wird aus der mutterlichen Plazenta gewonnen Es ist ein Teil der Fruchtblase Die Plazentaspende ist eine Lebendspende Zur Reduktion des Kontaminationsrisikos ist eine Amnionspende wenn die Gewebe keinem validierten Sterilisationsverfahren unterzogen werden nur im Rahmen einer geplanten Kaiserschnittgeburt moglich Bei Anwendung eines validierten Sterilisationsverfahrens durch die prozessierende Gewebebank kann die Amnionspende auch im Rahmen eines klassischen Geburtsvorganges gewonnen werden Die Amnionmembran wird u a in der Augenheilkunde zur Behandlung von Oberflachendefekten an der Bindehaut und der Hornhaut des Auges eingesetzt sowie zur temporaren Abdeckung von Verbrennungswunden bei Kindern und Jugendlichen bei Wundheilungsstorungen in der Mund Kiefer Chirurgie und der gynakologischen Chirurgie verwendet Blut Bearbeiten In einer Bluttransfusion konnen einzelne Blutkomponenten ubertragen werden Vollblutspenden erfolgen kaum noch Die Entnahme erfolgt von lebenden Spendern Herzklappen und Blutgefasse Bearbeiten Die Spende von Herzklappen erfolgt uberwiegend im Rahmen von Organspenden oder Herztransplantationen Herz Lebendspende Fur eine Herzklappenspende kommen nur Herzen in Frage die aufgrund von Vorerkrankungen nicht fur eine Ganzorgantransplantation verwendet werden konnen bzw im Rahmen einer Herztransplantation ersetzt werden In der Gewebemedizin werden sowohl Pulmonal als auch Aortenklappen benotigt Gefassspenden die nicht zur Transplantation von Organen benotigt werden haben in der Gewebemedizin eine zunehmende Relevanz Humane Arterien oder Venentransplantate werden haufig bei Notfalloperationen eingesetzt Knochen und Haut Bearbeiten Knochen und Weichteilgewebe konnen sowohl von Lebendspendern z B Femurkopfe im Rahmen einer Gelenkersatzoperation als auch von Verstorbenen gespendet werden Entnommen werden die Knochen der Extremitaten der Beckenkamm Rippenknorpel sowie Sehnen Bander und Haut 1 Altersgrenzen Bearbeiten Gemass 2 Abs 2 Satz 3 des Transplantationsgesetzes konnen Personen ab dem vollendeten 16 Lebensjahr eigenstandig in eine Organ und Gewebespende einwilligen oder die Ubertragung der Entscheidung auf Dritte wirksam erklaren sowie ab dem vollendeten 14 Lebensjahr einer Organ und Gewebespende widersprechen 2 Eine Hochstaltersgrenze fur die Gewebespende existiert nicht Hornhautspenden sind bis ins hohe Alter moglich eine Herzklappenspende in der Regel bis zum 65 Lebensjahr Knochen konnen bis ins hohe Alter gespendet werden Haut bis zum 75 und Weichteilgewebe Sehnen Bindegewebe bis zum 65 Lebensjahr Entscheidend ist dabei der Zustand der Gewebe Ihre Eignung zur Transplantation muss im Einzelfall medizinisch gepruft werden 3 Gewebespende nach dem Tod Bearbeiten Gewebespenden stammen in der Regel von Verstorbenen Es gibt nur wenige Moglichkeiten der Lebendspende Voraussetzungen fur die postmortale Gewebespende sind die Todesfeststellung nach den Richtlinien der Bundesarztekammer und die Einwilligung des Verstorbenen bzw die Zustimmung der Angehorigen im Sinne des Verstorbenen 4 Ferner muss der Verstorbene aus medizinischer Sicht als Spender geeignet sein 5 Jeder Organspender kann zusatzlich Gewebe spenden Doch die Gewebespende ist nicht wie die Organspende an den Hirntod gebunden Gewebe konnen gewebeabhangig bis zu drei Tage nach Herz Kreislaufstillstand gespendet werden Rund 80 Prozent aller im Krankenhaus Verstorbenen kommen aus medizinischer Sicht fur eine Gewebespende in Frage 6 In Deutschland gilt die erweiterte Zustimmungslosung d h die Zustimmung zur Gewebespende kann zu Lebzeiten z B in einem Organspende Ausweis dokumentiert werden Liegt bei einem Verstorbenen keine dokumentierte Entscheidung vor mussen die Angehorigen nach dem mutmasslichen Willen des Verstorbenen entscheiden 4 Wurde eine Gewebespende durchgefuhrt konnen die Angehorigen in der von ihnen gewunschten Weise Abschied von dem Verstorbenen nehmen Nach der Entnahme wird der Leichnam in wurdevoller Weise und unter Achtung der Ethik und Pietat rekonstruiert Entstellende aussere Veranderungen des Verstorbenen sind nicht zu befurchten Nach einer Augenhornhautspende wird eine Prothese oder eine Kontaktlinse eingesetzt Die durchgefuhrte Gewebeentnahme ist ausserlich nicht erkennbar Der Leichnam kann aufgebahrt werden und die Bestattung wie gewunscht stattfinden Gewebetransplantate werden in der Regel nicht direkt auf einem Empfanger ubertragen Sie werden in einer Gewebebank speziell aufbereitet Diesen Vorgang nennt man Prozessierung Wahrend dieses Be und Verarbeitungsprozesses werden die Gewebe nach vorab definierten Qualitatskriterien umfassend untersucht Die Gewebebanken bewahren anschliessend die Gewebe auf und geben sie auf Anfrage an klinische Anwender das Klinikum bzw den Operateur ab Im Einzelnen werden die Grundlagen der verschiedenen Herstellungsverfahren in der Arzneimittel und Wirkstoffherstellungsverordnung sowie in den Richtlinien der Bundesarztekammer und den Fachverbanden geregelt 7 Ablauf Bearbeiten Eine Gewebespende besteht in der Regel aus folgenden Einzelschritten Todesfeststellung Klarung der medizinischen Indikation bzw Kontraindikation Klarung des Willens des Verstorbenen Spendermeldung an eine Gewebeeinrichtung Gewebeentnahme wurdevolle Versorgung des Verstorbenen serologisches Screening Untersuchung Blut Plasma zum Ausschluss ubertragbarer Infektionskrankheiten z B HIV Aufbereitung d h u a Sterilisation Konservierung Verpackung der Gewebespenden in den Raumlichkeiten der Gewebebank Vermittlung der Gewebe an einen Empfanger und Transplantation auf Wunsch Ruckmeldung mit Dank an die Angehorigen des Spenders 8 Kontraindikation Bearbeiten Bestimmte Erkrankungen des Verstorbenen fuhren zu einem Ausschluss von der Gewebespende Um eine Ubertragung von bestimmten Viren auf den Transplantatempfanger zu verhindern werden Gewebe von Verstorbenen mit nachgewiesenen Infektionen wie z B HIV Hepatitis B und Hepatitis C von der Transplantation ausgeschlossen 9 Lebend Gewebespende Bearbeiten Gewebespenden erfolgen uberwiegend postmortal Nur wenige Gewebe konnen vor dem Tod entnommen werden Die haufigste Form der Lebendspende ist die Blutspende Aber auch bei im Rahmen von Huftoperationen gewonnenen Huftkopfen ist eine Weiterverwendung von Gewebe moglich Hieraus werden in einer Knochenbank Knochentransplantate hergestellt Bei Herztransplantationen konnen teilweise aus dem entnommenen Herz des Patienten Herzklappen gewonnen werden Auch die Amnionspende ist eine Lebendspende Sie wird der Spenderin im Rahmen einer geplanten Kaiserschnittgeburt entnommen 10 Bei allen Lebendspenden ist eine schriftliche Einwilligung des Patienten erforderlich Der Spender muss volljahrig und einwilligungsfahig sein 11 Gesetzliche Regelungen BearbeitenGewebegesetz Bearbeiten In Deutschland wurde am 20 Juli 2007 das Gewebegesetz erlassen Es fuhrt Regelungen zur Gewebespende u a in das Transplantationsgesetz TPG und das Arzneimittelgesetz AMG ein 12 Die Gewebeentnahme und aufbereitung sind uber das AMG geregelt Rechtliche Fragen der Gewebespende wie die Aufklarung das Einholen der Einwilligung sowie das Gewebehandelsverbot sind im TPG verankert Alle an der Gewebespende beteiligten Institutionen handeln strikt auf diesem rechtlichen Fundament Sie werden durch Bundes und Landesbehorden kontrolliert Erweiterte Zustimmungslosung Bearbeiten In Deutschland gilt die erweiterte Zustimmungslosung Sie ist gesetzlich im Transplantationsgesetz in der Fassung vom 1 Dezember 1997 verankert Demnach durfen Gewebe eines Toten nur entnommen werden wenn entweder der Verstorbene zu Lebzeiten einer Gewebespende zugestimmt hat oder die nachsten Angehorigen der Entnahme zustimmen Liegt keine schriftliche Erklarung des Verstorbenen zur Gewebespende vor werden die Angehorigen gefragt ob sich der Verstorbene zu Lebzeiten zu diesem Thema geaussert hat Ist ihnen die Einstellung des Verstorbenen nicht bekannt werden sie gebeten dem mutmasslichen Willen ihres Angehorigen folgend in seinem Sinne zu entscheiden Dies muss schriftlich dokumentiert werden 4 In der Schweiz gilt die erweiterte Zustimmungslosung ebenfalls Sie ist im Art 8 des Transplantationsgesetzes verankert 13 Daruber hinaus gilt das Gebot der Einzugigkeit Kommen mehrere Organe bzw Gewebe fur eine Spende in Betracht soll demnach die Einholung der Zustimmung zusammen erfolgen 14 Eine doppelte Belastung der Angehorigen wird damit vermieden Vorrang der Organspende Bearbeiten Es ist gesetzlich festgeschrieben dass die Organspende Vorrang vor der Entnahme von Geweben hat Dies bedeutet dass eine Organspende durch eine Gewebeentnahme nicht beeintrachtigt werden darf Da eine Gewebespende auch bei Organspendern moglich ist ist diese erst zulassig wenn eine von der Koordinierungsstelle beauftragte Person dokumentiert hat dass eine Organspende nicht moglich ist oder diese durch die Gewebeentnahme nicht beeintrachtigt ist 15 Handelsverbot Bearbeiten Das Transplantationsgesetz 17 TPG hat ein Handelsverbot fur Organe und Gewebe festgeschrieben die zur Transplantation bestimmt sind Es ist somit verboten mit ihnen Handel zu betreiben Dieses Verbot schliesst neben den vermittlungspflichtigen Organen auch die herkommlichen Gewebetransplantate wie Augenhornhaute Herzklappen und Blutgefasse ein weil diese mit nicht industriellen aber bekannten Verfahren hergestellt werden 16 Ausgenommen von der Regelung sind jedoch Arzneimittel die aus Organen oder Geweben hergestellt wurden und im Sinne des Arzneimittelgesetzes einer Zulassung nach 21 bedurfen 17 Das Handelsverbot verbietet nicht die Erstattung von Aufwendungen die im Rahmen einer Organ oder Gewebespende entstanden sind Dies sind beispielsweise Kosten fur die Entnahme die Aufbereitung in einer Gewebebank oder den Transport von Geweben Statistik BearbeitenGewebespenden Bearbeiten Das Bundesministerium fur Gesundheit hat im Jahr 2010 erstmals einen Bericht uber die Situation der Versorgung der Bevolkerung mit Gewebe und Gewebezubereitungen vorgelegt 18 2014 gab es dann den zweiten Bericht des Bundesgesundheitsministeriums 19 Beide enthalten jedoch keine konkreten Daten zu den in Deutschland gespendeten oder transplantierten Geweben Die Angaben beruhen weiterhin auf Schatzwerte Die Deutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation DGFG veroffentlicht jahrlich die im Rahmen ihres Netzwerkes gespendeten und zur Transplantation vermittelten Gewebe Diese Daten stellen jedoch nur einen Teil der Gewebespenden in Deutschland dar Gewebetransplantation und Bedarf Bearbeiten Die Gewebetransplantation wird heute bei den unterschiedlichsten Krankheitsbildern eingesetzt wenn es keine andere Therapiemoglichkeit gibt Sie ermoglicht schwerkranken Menschen den Weg zuruck ins Leben und beendet lange Phasen des Leidens Patienten konnen dank einer Spenderhornhaut wieder sehen werden durch ein Blutgefasstransplantat vor dem Tod oder vor Amputation bewahrt erhalten nach einer Knochenspende ihre Mobilitat zuruck oder gewinnen mit einem Herzklappentransplantat wertvolle Lebensjahre Gewebetransplantationen werden in zahlreichen medizinischen Zentren in Deutschland durchgefuhrt Augenhornhaut In Deutschland werden jahrlich rund 6 000 Augenhornhaute transplantiert Weltweit sind es jahrlich uber 100 000 Operationen Empfanger sind Menschen deren Hornhaut sich krankhaft verandert hat oder schwer verletzt wurde Auch Patienten die Narben durch Infektionen des Auges davongetragen haben gehoren dazu Ausloser dafur ist haufig eine Herpesinfektion Hornhauterkrankungen die eine Transplantation notwendig machen konnen angeboren oder altersbedingt sein Auch nach operativen Eingriffen kann es zu Veranderungen der Hornhaut kommen Amnion Der genaue Bedarf an Amniontransplantaten in der Augenheilkunde ist gegenwartig nicht bekannt Er kann heute aber weitestgehend durch Lebendspenden gedeckt werden da aus einer einzigen Plazentaspende um die 120 Amniontransplantate gewonnen werden Derzeit werden bundesweit jahrlich rund 3 000 Transplantationen durchgefuhrt Herzklappen In Deutschland werden jahrlich uber 15 000 Herzklappentransplantationen durchgefuhrt Dies schliesst die Verpflanzung von mechanischen und biologischen Herzklappenprothesen ein Der Anteil an Transplantationen humaner Herzklappen ist nicht bekannt Indikationen fur eine Transplantation sind Herzklappenfehler oder erkrankungen mit schweren Herzfunktionsstorungen Derzeit werden Spenderherzklappen uberwiegend als Ersatz infizierter Klappenprothesen verwandt haufig im Rahmen von Notfalloperationen Daruber hinaus werden sie meist im Bereich kindlicher Herzklappenfehler eingesetzt Blutgefasse Weltweit werden jahrlich 50 000 000 Eingriffe an Blutgefassen durchgefuhrt Die Anzahl der Gefasstransplantationen humanen Gewebe ist nicht bekannt Ihr Bedarf steigt jedoch In Deutschland werden schatzungsweise 500 Transplantate pro Jahr benotigt Die Hauptindikation ist wie bei den Herzklappen der Einsatz infizierter Kunststoffprothesen im Bereich der Aorta und grossen Korperarterien Die Transplantation wird haufig als Notfalloperation durchgefuhrt Knochen Knochentransplantationen stellen in Deutschland eine wesentliche Therapie in der Wirbelsaulenchirurgie und der Huftendoprothetik dar Mehr als 30 000 Transplantationen von Knochen und Bindegewebe werden jahrlich durchgefuhrt Der Bedarf kann weitestgehend gedeckt werden Haut Die Anzahl der in Deutschland durchgefuhrten Hauttransplantationen ist nicht bekannt Ihr Bedarf vor allem bei Brandkatastrophen ist jedoch immens und ist heute nicht gedeckt Hauttransplantate werden nach schweren Verbrennungen chronischen Geschwuren oder Operationen mit grossem Hautverlust eingesetzt Sie werden uberwiegend als Ubergangslosung zur kurzfristigen Abdeckungen grosser Wunden verwendet da sie ohne eine spezielle medikamentose Behandlung des Patienten vom Korper wieder abgestossen werden Geschichte BearbeitenDie Ursprunge der Gewebetransplantation gehen weit in das vergangene Jahrhundert zuruck Noch bevor an die Transplantation von Organen gedacht wurde konnte bereits 1905 durch den osterreichischen Augenarzt Eduard Zirm die erste menschliche Augenhornhaut erfolgreich transplantiert werden 20 Das Thema in der Offentlichkeit BearbeitenObwohl jahrlich schatzungsweise uber 52 000 Gewebetransplantationen in Deutschland durchgefuhrt werden wird das Thema Gewebespende in der Offentlichkeit nur wenig wahrgenommen Die Voraussetzungen und Moglichkeiten der Gewebespende sind in der Bevolkerung selbst zehn Jahre nach dem Inkrafttreten des Gewebegesetzes im Jahr 2007 nur wenig bekannt Meist findet das Thema Erwahnung im Zusammenhang mit der Organspende und dem gemeinsamen sogenannten Organspendeausweis Weblinks BearbeitenDeutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation DGFG Einzelnachweise Bearbeiten Knochentransplantate kommen bei komplexen Gewebedefekten zum Einsatz z B verursacht durch Wechseloperationen kunstlicher Huft und Kniegelenke Unfall oder Knochentumore Hauttransplantate werden bei grossflachigen Verbrennungen eingesetzt Zellfreie Varianten von Hauttransplantaten werden u a zur Rekonstruktion des Weichgewebes nach Entfernung von Tumoren in der weiblichen Brust oder zum Verschluss sehr grosser Defekte in der Bauchwand eingesetzt Deutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation Memento vom 14 Dezember 2011 im Internet Archive Website der Deutschen Gesellschaft fur Gewebetransplantation gGmbH Abgerufen am 27 Oktober 2011 2 Abs 2 des Transplantationsgesetzes Deutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation Memento vom 14 Dezember 2011 im Internet Archive Website der Deutschen Gesellschaft fur Gewebetransplantation gGmbH Abgerufen am 28 Oktober 2011 a b c 3 und 4 des Transplantationsgesetzes 8d des Transplantationsgesetzes Deutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation Website der Deutschen Gesellschaft fur Gewebetransplantation gGmbH Abgerufen am 28 Oktober 2011 Bundesarztekammer Wissenschaftlicher Beirat Richtlinien zum Fuhren einer Knochenbank 2001 In Dtsch Arztebl Band 98 Nr 15 S A1011 A1016 Bundesarztekammer Wissenschaftlicher Beirat Richtlinien zum Fuhren einer Hornhautbank 2000 In Dtsch Arztebl Band 97 S 2122 2124 Arbeitsgemeinschaft Deutscher Hornhautbanken der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft Arbeitsrichtlinien Gute fachliche Praxis fur Hornhautbanken 2008 Deutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation Website der Deutschen Gesellschaft fur Gewebetransplantation gGmbH Abgerufen am 28 Oktober 2011 Deutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation Memento vom 2 Februar 2012 im Internet Archive Website der Deutschen Gesellschaft fur Gewebetransplantation gGmbH Abgerufen am 28 Oktober 2011 Deutsche Gesellschaft fur Gewebetransplantation Website der Deutschen Gesellschaft fur Gewebetransplantation gGmbH Abgerufen am 28 Oktober 2011 8 des Transplantationsgesetzes Gesetz uber Qualitat und Sicherheit von menschlichen Geweben und Zellen Gewebegesetz GewebeG vom 20 Juli 2007 BGBl I S 1574 Geltung ab 1 August 2007 Marco Andrea Frei Die erweiterte Zustimmungslosung gemass Art 8 Transplantationsgesetz Schulthess Verlag Zurich 2012 ISBN 978 3 7255 6708 9 4 Abs 1 des Transplantationsgesetzes 9 Abs 2 sowie 11 Abs 4 Satz 2 des Transplantationsgesetzes 21a Arzneimittelgesetz v 19 Juli 2011 BGBl I S 1398 17 Abs 1 Satz 2 des Transplantationsgesetzes Archivlink Memento vom 20 Oktober 2011 im Internet Archive Aktueller Bericht der Bundesregierung uber die Situation der Versorgung der Bevolkerung mit Gewebe und Gewebezubereitungen 2010 bundesgesundheitsministerium de Zweiter Bericht der Bundesregierung uber die Situation der Versorgung der Bevolkerung mit Gewebe und Gewebezubereitungen 2014 E Zirm Eine erfolgreiche totale Keratoplastik In Albrecht Von Graefes Arch Klin Exp Opthalmol Band 64 1906 S 580 593 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewebespende amp oldid 235964155