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Das Gewohnliche Rispengras Poa trivialis auch Gemeines Rispengras in Osterreich Gemeine Rispe genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Rispengraser Poa Das naturliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Westeuropa bis Japan In Afrika Amerika und Australien ist es ein Neophyt Es wird mitunter zum Anlegen von Rasen verwendet da es gut an feuchten und schattigen Standorten gedeiht Im landwirtschaftlichen Grunland ist sein Nutz und Futterwert umstritten und von den Einzelheiten der Bewirtschaftung abhangig Gewohnliches RispengrasGewohnliches Rispengras Poa trivialis SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung Rispengraser Poa Art Gewohnliches RispengrasWissenschaftlicher NamePoa trivialisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand Blute und Frucht 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Blatthautchen Ligula nbsp Illustration Rechts Gewohnliches Rispengras Poa trivialis Links Einjahriges Rispengras Poa annua nbsp Poa trivialis subsp trivialis nbsp Blutenstand nbsp Ahrchen von Poa trivialis subsp trivialisErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Das Gewohnliche Rispengras wachst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 20 bis 80 Zentimeter selten auch bis 100 Zentimeter Es bildet gras bis gelb grune lockere Horste Ausserhalb der untersten Blattscheiden wachsen lange oberirdische und beblatterte Kriechsprossen die an den Knospen wurzeln Die Halme sind meist am Grunde niederliegend und gekniet aufsteigend haben drei bis funf Knoten und stielrunde Internodien 1 Sie sind unter der Rispe meist rau und sterben nach der Reife der Rispe fruh ab Die wechselstandig an den Halmen angeordneten Laubblatter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert Die Blattscheiden sind rau gekielt und meist etwas zusammengedruckt Das Blatthautchen der Halmblatter ist ein hautiger Saum 5 bis 10 Millimeter lang und lauft spitz aus Die Blattscheiden dieser Erneuerungssprossen sind fast bis oben geschlossen und mit einer tiefen Langsfurche versehen Das dazugehorige Blatthautchen wird etwa 4 Millimeter lang Die flach ausgebreiteten Blattspreiten werden 5 bis 20 Zentimeter lang und 2 bis 5 Millimeter breit Sie sind am oberen Ende plotzlich zugespitzt kapuzenformig und ziemlich dunn Die Blattunterseite ist glatt kahl sowie glanzend und die Blattoberseite oft rau 2 Blutenstand Blute und Frucht Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis Juli Die Ahrchen sind in dichten Rispen angeordnet die 10 bis 25 Zentimeter lang und ausgebreitet oder zusammengezogen sind Von der Hauptachse gehen drei bis sieben selten bis elf Seitenaste ab Die 3 bis 4 Millimeter langen Ahrchen sind zwei bis vierblutig und grun aber haufig braun oder violett angehaucht Die Hullspelzen sind kahl hautig auf dem Kiel rau und mit weisslichen Randern versehen Die untere Hullspelze ist einnervig 2 bis 3 Millimeter lang zugespitzt und von der Seite gesehen lanzettlich Die obere Hullspelze ist dreinervig 2 5 bis 3 5 Millimeter lang zugespitzt und breit lanzettlich Die Deckspelzen sind funfnervig 2 5 bis 3 5 Millimeter lang lang eiformig und zugespitzt Die Deckspelzen sind hautig haben weissliche Rander und die untere Halfte des Kiels ist kurz behaart Die Blutchen sind am Grund mit langen Wollhaaren besetzt Die Vorspelzen sind zweinervig 2 2 bis 3 3 Millimeter lang und lanzettlich Die Kiele sind mit sehr kurzen spitzen Borstenhaaren besetzt Die Staubbeutel sind 1 5 bis 2 Millimeter lang 2 Die Karyopse ist 1 3 bis 1 6 Millimeter gross 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 oder 28 3 Okologie BearbeitenDie vegetative Vermehrung erfolgt durch die Bewurzelung niederliegender Halme 4 Die Spelzfruchte des Gewohnlichen Rispengrases sind mit Klebzotten ausgestattet und breiten sich als Klettfruchte aus 4 Vorkommen BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet des Gewohnlichen Rispengrases erstreckt sich uber die gemassigten Zonene Eurasiens bis Makaronesien und Nordafrika In Nord und Sudamerika Australien und Neuseeland wurde es durch den Menschen verbreitet 5 6 Das Gewohnliche Rispengras wachst von der Ebene bis in die subalpine Stufe Dort gedeiht es in feuchten Wiesen in Garten als Unkraut in Klee und Luzernfeldern an Fluss Wald und Wegrandern und in Strassengraben Es bevorzugt sickerfeuchte bis nasse nahrstoffreiche mild bis schwach saure Lehm und Tonboden Es vertragt lange Uberstauungen aber keine haufig austrocknenden Boden 2 Es kommt gern vor in feuchten Gesellschaften der Klasse Molinio Arrhenatheretea aber auch in denen des Verbands Agropyro Rumicion oder des Unterverbands Galio Urticenea 3 Es steigt im Kanton Wallis am Grossen St Bernhard bis 2470 Meter Meereshohe auf 7 Systematik BearbeitenDas Gewohnliche Rispengras ist eine Art aus der Gattung der Rispengraser Poa Es werden von manchen Autoren zwei Unterarten unterschieden 5 Poa trivialis subsp trivialis Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind fur diese Unterart in der Schweiz Feuchtezahl F 3 w feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 8 Poa trivialis subsp sylvicola Guss H Lindb f Syn Poa sylvicola Guss mit wulstig verdickten Stolonen Die Chromosomenzahl ist 2n 14 7 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz fur diese Unterart Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 8 Verwendung BearbeitenDas Gemeine Rispengras wird im landwirtschaftlichen Grunland gelegentlich ausgesat 5 breitet sich aber meist eher spontan in alteren Bestanden aus wo es mit seinen langen Kriechtrieben in Lucken der Grasnarbe eindringen kann es wird durch kuhle und feuchte Witterung gefordert In Trockenjahren kann es fruh vergilben und ausfallen es hinterlasst dann Lucken im Bestand Es ist vielschnittvertraglich In gedungten Feuchtwiesen gehort es zu den haufigsten Grasarten mit hoher Stetigkeit 9 kommt aber auch im mittleren frischen Grunland regelmassig vor In Bayern ist es die zweithaufigste Grasart im Grunland insgesamt 10 Der Futterwert der Art hangt stark von der Bewirtschaftung ab Jungere Triebe werden vom Weidevieh gern gefressen daher eine recht hohe Futter und Nutzwertzahl 11 altere Bestande bilden aber eine verfilzte Narbe mit muffigem Geruch die gemieden wird so dass es dann sogar als Ungras eingeschatzt wird 12 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten H J Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Blackwell Wissenschafts Verlag Berlin Wien 2000 ISBN 3 8263 3327 6 S 494 495 Guanghua Zhu Liang Liu Robert J Soreng amp Marina V Olonova Poa Poa trivialis S 298 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven amp Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 22 Poaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2006 ISBN 1 930723 50 4 Abschnitte Beschreibung Systematik und Verwendung Einzelnachweise Bearbeiten W D Clayton K T Harman amp H Williamson Poa trivialis In GrassBase The Online World Grass Flora Royal Botanic Gardens Kew 28 Januar 2008 abgerufen am 27 September 2010 englisch a b c d H J Conert Pareys Graserbuch Die Graser Deutschlands erkennen und bestimmen Blackwell Wissenschafts Verlag Berlin Wien 2000 ISBN 3 8263 3327 6 S 494 495 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 224 a b Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 a b c Guanghua Zhu Liang Liu Robert J Soreng amp Marina V Olonova Poa Poa trivialis S 298 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi Peter H Raven amp Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 22 Poaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2006 ISBN 1 930723 50 4 Poa trivialis In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 13 November 2016 a b Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Seite 672 675 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1996 ISBN 3 489 52020 3 a b Poa trivialisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 11 August 2023 Hartmut Dierschke 1997 Wiesenfuchsschwanz Alopecurus pratensis Wiesen in Mitteleuropa Osnabrucker Naturwissenschaftliche Mitteilungen 23 95 107 S Heinz F Mayer G Kuhn 2013 Grunlandmonitoring Bayern In LfL Bayerische Landesanstalt fur Landwirtschaft Grunlandmonitoring Bayern Ersterhebung der Vegetation 2002 2008 Schriftenreihe 3 2011 download Gottfried Briemle Sieglinde Nitsche Lothar Nitsche 2002 Nutzungswertzahlen fur Gefasspflanzen des Grunlandes Schriftenreihe fur Vegetationskunde 38 203 225 Martin Elsasser 2004 Entwicklung von Gemeiner Rispe Poa trivialis L in Abhangigkeit von Nutzungstiefe und Verdichtung des Bodens Arbeitsgemeinschaft Grunland und Futterbau in der Gesellschaft fur Pflanzenbauwissenschaften e V 48 Jahrestagung in Ettelbruck Referate und Poster 146 150 ISBN 2 87996 838 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnliches Rispengras Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Poa trivialis im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 27 September 2010 Gewohnliches Rispengras FloraWeb de Gewohnliches Rispengras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewohnliches Rispengras amp oldid 236316806