www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gesass anatomisch Nates Clunes Regio glutea Regio glutealis Glutealregion ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Primaten ausgepragter Korperteil am unteren Rumpfende In der topographischen Anatomie wird das Gebiet des Gesasses als Regio glutaea Gesassregion bezeichnet Bei Tieren nennt man diese Region Kruppe beim Menschen auch Hintern oder Sterz Mannliches Gesass hohes schmales Becken Weibliches Gesass Inhaltsverzeichnis 1 Anatomie 2 Soziale Bedeutung 3 Andere Bezeichnungen 4 Kultur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAnatomieDas Gesass ist aus zwei halbkugelformigen spiegelsymmetrischen Gesasshalften oder Gesassbacken aufgebaut die durch die Analrinne Rima ani Crena analis voneinander getrennt werden Das Gesass besteht aus den beiden Sitzbeinen Os ischii des Beckens als knocherner Grundlage aus den Gesassmuskeln Musculus gluteus maximus medius und minimus und aus ausgepragten Fettpolstern Durch die Gesassfurchen werden beide Gesassbacken nach unten begrenzt Der Musculus gluteus maximus ist nach dem Kaumuskel Musculus masseter der zweitstarkste Skelettmuskel des menschlichen Korpers es gibt jedoch unterschiedliche Definitionen fur Muskelstarke nach anderen ist der Musculus gluteus maximus der starkste Muskel Er verbindet Darmbeinschaufel und Kreuzbein mit dem Oberschenkel ermoglicht als Strecker des Huftgelenks das Gehen und Stehen und verhindert ein Uberkippen des Beckens nach vorn Die Musculus gluteus medius und Musculus gluteus minimus verhindern das Absinken des Beckens auf der Seite des Spielbeins beim Gehen und einbeinigen Stehen Ausser der aufrechten Haltung erlaubt das Gesass dank seiner Fettpolster auch langeres Sitzen Es stellt nach dem Bauch das grosste Fettdepot dar Die Form und die Grosse der Gesassbacken werden daher weitgehend von der Masse des subkutanen Fetts bestimmt Seine Menge ca ein Drittel bis weit uber die Halfte der Gesassmasse hangt in erster Linie vom Geschlecht und vom Ernahrungszustand des Korpers ab Das Fett konzentriert sich an den Hinterbacken als mehrere Zentimeter dicke Schicht unter der Haut als Fetteinlagerung zwischen den einzelnen Muskelstrangen sowie als Fettkorper im unteren inneren Bereich der Gesassbacken Die Tendenz im Lebensverlauf ein voluminoseres Gesass zu entwickeln wird als Steatopygie umgangssprachlich auch als Fettsteiss bezeichnet Soziale BedeutungDas Gesass gilt als intimer Korperteil mit starkem erotischem Reiz fur beide Geschlechter aber wegen der Nahe zum Anus auch als unrein Das Schamgefuhl gebietet es in sehr vielen Kulturen das Gesass zu bedecken Die Entblossung des eigenen Gesasses ist in manchen Kulturen eine Geste um Protest Hohn oder Geringschatzung auszudrucken wie beim Mooning Schlage auf das Gesass sind in vielen Kulturen eine Methode der Korperstrafe Dies tritt vor allem im Strafvollzug in Erscheinung aber auch in sehr umstrittener Weise in der Kindererziehung Im Englischen und im Deutschen im BDSM Bereich wird die Zuchtigung auf das Gesass auch als Spanking bezeichnet Andere BezeichnungenEine veraltende hochsprachliche Bezeichnung fur das Gesass ist Steiss Sie findet sich heute noch im Steissbein dem unteren Fortsatz der Wirbelsaule Es gibt ferner uberaus zahlreiche umgangs und vulgarsprachliche Ausdrucke fur das Gesass Das seit dem 17 Jahrhundert belegte Podex ist lateinischen Ursprungs pōdex das ablautend zu pedere furzen gehort 1 Popo und Po sind vermutlich ammensprachliche Kurzungen aus dem 18 Jahrhundert zuerst im Nordosten bezeugt 2 Popo ist auch der Ursprung fur die Redewendung Setz dich auf deine vier Buchstaben Meist vulgar wird der Begriff Arsch verwendet beispielsweise im Schwabischen Gruss Leck mich am Arsch Er geht auf indogermanisch orso s Hinterer zuruck im Hethitischen arras im Griechischen orros bedeutet aber eigentlich Anus steht also nur metonymisch als pars pro toto fur das ganze Gesass Weitere Bezeichnungen sind Fott vgl dazu auch die Etymologie von Fotze in der Schweiz Fudli Fudle Fudlech bzw kindersprachlich Fudi eine Zusammensetzung von Fud und Loch 3 In Norddeutschland ist teilweise die plattdeutsche Bezeichnung Mors gelaufig Im Hochdeutschen ist der Hintern ein vergleichsweise neutraler Begriff fur das Gesass ohne kindlichen oder vulgarsprachlichen Anklang Eine etwas ironische Bezeichnung mit Anspruch auf feine Sprache ist der Allerwerteste Der Begriff Sitzfleisch fur das Gesass wird auch als Metapher fur Ausdauer und Beharrungsvermogen verwendet Im Hessischen wird der Begriff Bobbes verwendet der aber auch eine feine Backware aus ausgerolltem Murbeteig oder Hefefeinteig bezeichnet KulturLeck mich im Arsch ist ein sechsstimmiger Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart Siehe auch Bardowicker GesasshuldigungLiteraturJean Luc Hennig Der Hintern Geschichte eines markanten Korperteils vgs Koln 1998 ISBN 3 8025 2572 8 Christiane Blass Der Po DuMont Koln 2001 ISBN 3 7701 8658 3 Weblinks nbsp Wiktionary Arsch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Gesass Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Gesass Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Alois Walde Johann Baptist Hofmann Lateinisches etymologisches Worterbuch Bd II Winter Heidelberg 1954 S 273 Friedrich Kluge Elmar Seebold Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache Walter de Gruyter Berlin New York 2002 24 Aufl S 713 Schweizerisches Idiotikon Bd III Sp 1023 Artikel Fud Loch Digitalisat Normdaten Sachbegriff GND 4233547 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gesass amp oldid 230658690