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Die Gertrudenkapelle ist eine um 1420 1 errichtete Kapelle in der Stadt Wolgast in Mecklenburg Vorpommern Der spatgotische Bau ist ein herausragendes Beispiel der Backsteingotik Die Kapelle steht sudlich der Bundesstrasse 111 Chausseestrasse auf dem Alten Friedhof und zahlt zu den altesten erhaltenen Gebauden der Stadt Die Kapelle gehorte zu einem nicht erhaltenen Hospital ausserhalb der Stadtmauern Es erhielt das Patrozinium der Heiligen Gertrud von Nivelles der Schutzpatronin der Pilger und Reisenden Gertrudenkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Wolgaster Gertrudenkapelle gehort in eine Reihe mit drei weiteren als Zentralbau errichteten Spitalkapellen in Pommern der Gertraudenkapelle in Koslin heute polnisch Koszalin der St Gertrudkirche in Rugenwalde Darlowo und der St Georgskapelle in Stolp Slupsk Alle vier befanden sich in der Nahe bedeutender Residenzen der pommerschen Herzoge Von pommerschen Stadten angelegte Gertrudenkapellen wurden im Gegensatz dazu nicht als Zentralbauten errichtet Den historischen Uberlieferungen zufolge wurde die Kapelle von einem pommerschen Herzog nach dessen Ruckkehr von einer Wallfahrt ins Heilige Land gestiftet Zwar kann eine Pilgerreise des Herzogs Wartislaws IX 1400 1457 nicht belegt aber doch fur die Jahre 1418 1419 vermutet werden die anschliessende Stiftung eines Gertrudenhospitals in seiner Residenzstadt Wolgast ist naheliegend 2 Nach der Einfuhrung der Reformation im Herzogtum Pommern 1534 diente der Bau als Friedhofskapelle Auf dem umliegenden Gertrudenfriedhof wurden auch die wohlhabenderen Wolgaster Burger bestattet Im fruhen 18 Jahrhundert entstanden unter der Kapelle zwei von aussen zugangliche Grufte Als 1713 wahrend des Grossen Nordischen Krieges die Stadt auf Befehl des Zaren Peter I niedergebrannt wurde blieb die Kapelle unversehrt und diente auch bis 1718 der Kirchengemeinde von St Petri als Gotteshaus nbsp Die Gertrudenkapelle D links in der Vedute Wolgasts auf der Lubinschen Karte 1610 1618 Der zwolfeckige Zentralbau aus Backstein ist eine Nachbildung der Grabeskirche in Jerusalem Die Kapelle besitzt ein Zeltdach mit einem schlanken Mittelturmchen Sie hat elf Strebepfeiler und anstatt des zwolften an der Sudwestseite einen Treppenturm Im Zentrum der Kapelle befindet sich eine starke Mittelsaule Das von ihr ausgehende spatgotische Sterngewolbe wird an der Aussenwand abwechselnd von drei und siebenstrahligen Gurttragern aufgenommen Das wohl um 1700 eingebaute Kirchengestuhl mit der darin einbezogenen Kanzel und die Emporen zogen sich ursprunglich an den Wanden entlang Eine fruhere Inschrift am Mittelpfeiler informierte uber eine 1740 erfolgte Renovierung des Innenraumes Ab 1863 ist die Kapelle restauriert worden dabei entfernte man auch die gesamte barocke Innenausstattung und ersetzte sie gemass dem Zeitgeschmack durch neugotische Stucke 3 Der Wolgaster Totentanz entstand vermutlich um 1660 im Auftrag des Generalgouverneurs Carl Gustav Wrangel fur das Wolgaster Schloss und gelangte um 1700 in der Gertrudenkapelle Es wird angenommen dass er ursprunglich von Adrian Bentschneider gemalt beim Schlossbrand 1675 beschadigt und 1700 von Caspar Sigmund Koppe ubermalt wurde 4 Im Zuge der Restaurierung der Kapelle in den Jahren nach 1863 bei der auch die um 1700 teilweise verkurzten Fensteroffnungen wieder in ihre ursprungliche Form gebracht wurden gelangte der Totentanz zunachst in die St Jurgen Kapelle dann um 1900 in die Wolgaster St Petri Kirche und ist dort gegenwartig fur die Offentlichkeit zuganglich 3 Im Jahr 1995 erfolgte eine Sanierung des Aussenbereichs Der Verein zur Forderung der Gertrudenkapelle bemuht sich seit 2003 um die Sanierung und eine anschliessende kulturelle Nutzung der Kapelle Das Gebaude kann auf Anfrage besichtigt werden Literatur BearbeitenBarbara Roggow Die Kapelle St Gertruden Wolgast Thomas Helms Verlag Schwerin 2015 ISBN 978 3 940207 83 8 Norbert Buske Sabine Bock Wolgast Herzogliche Residenz und Schloss Kirchen und Kapellen Hafen und Stadt Thomas Helms Verlag Schwerin 1995 ISBN 3 931185 05 2 S 57 61 Sabine Bock Geschichte und Architektur der St Gertrud Kapelle in Wolgast in Wolgast Buch 1986 Rostock 1986 S 36 40 Landesamt fur Denkmalpflege Mecklenburg Vorpommern Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale in Mecklenburg Vorpommern Vorpommersche Kustenregion Henschel Verlag Berlin 1995 ISBN 3 89487 222 5 Seite 362Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gertrudenkapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Gertrudenkapelle in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Dendrochronologische Datierung durch Jens Christian Holst und Tilo Schofbeck 2005 Naheres dazu bei Barbara Roggow Die Kapelle St Gertruden Wolgast Schwerin 2015 Barbara Roggow Die Kapelle St Gertruden Wolgast Schwerin 2015 S 54 56 a b Barbara Roggow Die Kapelle St Gertruden Wolgast Schwerin 2015 S 134 144 Barbara Roggow Die Kapelle St Gertruden Wolgast Schwerin 2015 S 117 133 54 051777777778 13 77175 Koordinaten 54 3 6 4 N 13 46 18 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrudenkapelle Wolgast amp oldid 228274848