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Die germanische Leibwache lateinisch Germani corporis custodes 2 in den literarischen Quellen auch numerus Batavorum 3 oder cohors Germanorum 4 war neben den Pratorianern eine zusatzliche personliche Leibwache der fruhen romischen Kaiser von Augustus bis Galba Bereits Gaius Iulius Caesar hatte eine germanische Leibwache besessen 5 Grabstein des germanischen Leibwachters Indus 1 Die Angehorigen dieser Garde wurden vor allem aus dem germanischen Stamm der Bataver rekrutiert daneben auch aus den Ubiern Uber ihre Organisation ist nur wenig bekannt inschriftlich ist der Unter Offiziersdienstgrad eines Decurio uberliefert Die Starke der vorwiegend berittenen Truppe betrug vermutlich 500 Mann und war in Turmae gegliedert sie konnte nach einer Verstarkung unter Caligula bis zu 1000 Mann betragen haben 6 Die Unterkunft der Germani corporis custodes war eventuell in der Nahe der horti Dolabellae im heutigen romischen Stadtteil Trastevere verortet gewesen 7 Die germanische Leibwache galt als loyal und zuverlassig 8 Kaiser wie Nero vertrauten den Germanen insbesondere wegen ihrer nichtromischen Herkunft 9 Die Leibwache wurde nach der Varusschlacht kurzzeitig und von Galba im Jahre 68 endgultig aufgelost da diese sich im Zusammenhang mit Neros Untergang dem Kaiser gegenuber als illoyal gezeigt hatte und somit auch fur den Thronfolger nicht mehr als absolut verlasslich angesehen werden konnte 10 Die unehrenhafte Entlassung hatte fur die Angehorigen der germanischen Leibwache die Streichung des Entlassungsgeldes und die Nichtverleihung des romischen Burgerrechts einer ansonsten mit der ehrenvollen Verabschiedung einhergehenden Privilegierung zur Folge Im Umkehrschluss ist Heinz Bellen in seiner Abhandlung der Auffassung dass aufgrund der unruhmlichen Auflosung der kaiserlichen Leibgarde die Konsequenz fur Rom daraus bestand dass die heimkehrenden Germanen nun unter Iulius Civilis im Bataveraufstand aktiv gegen die romische Besatzung in Niedergermanien vorgingen 11 Die indirekte Nachfolge der aufgelosten Institution traten die ebenfalls vor allem aus Germanen rekrutierten Equites singulares Augusti an Literatur BearbeitenHeinz Bellen Die germanische Leibwache der romischen Kaiser des julisch claudischen Hauses Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Geistes und Sozialwissenschaftliche Klasse Abhandlungen der Geistes und Sozialwissenschaftlichen Klasse Jg 1981 Nr 1 Steiner Wiesbaden 1981 ISBN 3 515 03491 9 Michael P Speidel Germani Corporis Custodes In Germania 62 1984 S 31 34 doi 10 11588 ger 1984 66850 Oliver Stoll Leibwache In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 232 f Auszug bei Google Bucher Weblinks Bearbeitenkriegsreisende de Die germanische Leibgarde der julisch claudischen KaiserAnmerkungen Bearbeiten Museo Nazionale Romano Diokletiansthermen Rom Inschrift AE 1952 148 Indus Neronis Claudi Caesaris Aug usti corpor is custos dec uria Secundi natione Batavus vix it ann os XXXVI h ic s itus e st posuit Eumenes frater et heres eius ex collegio Germanorum Indus Leibwachter des Nero Claudius Caesar Augustus aus der Dekurie des Secundus batavischer Herkunft lebte 36 Jahre ist hier bestattet Den Grabstein errichtete sein Bruder und Erbe Eumenes aus dem collegium der Germanen Sueton Caligula 58 3 und Inschriften z B AE 1952 148 Sueton Caligula 43 Sueton Galba 12 Caesar de bello Gallico 7 13 1 Alexandra W Busch Militar in Rom Militarische und paramilitarische Einheiten im kaiserzeitlichen Stadtbild Palilia Bd 20 Reichert Wiesbaden 2011 ISBN 3 89500 706 4 Die Unterkunft der Germani corporis custodes S 94 Edmund Groag Cornelius 136 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV 1 Stuttgart 1900 Sp 1298 Sueton Galba 12 multisque experimentis fidelissimam Tacitus Annalen 15 58 Germanis quibus fidebat princeps quasi externis Sueton Galba 12 Heinz Bellen Die germanische Leibwache der romischen Kaiser des julisch claudischen Hauses S 103 104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Germanische Leibwache amp oldid 235815422