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Edmund Groag 2 Februar 1873 in Prerau Mahren 19 August 1945 in Wien war ein osterreichischer Althistoriker und Bibliothekar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenDie Eltern Groags stammten aus Mahren der Vater Berthold 1842 in Prerau und die Mutter Charlotte geborene Karpeles 1851 in Eiwanowitz hatten 1870 in Loschitz geheiratet und waren vor 1876 nach Wien gezogen Die Mutter war Schriftstellerin und ist unter verschiedenen Namen bekannt Charlotte Groag Carola Belmonte Groag Carola Buchheim Carola Groag Belmonte Ihr Vater war der Rabbiner Elias Karpeles 1822 1889 ihre Grossvater die mahrischen Rabbiner Eleazar Karpeles und David Buchheim die Reihe der Vorfahren beginnt mit ihren Urgrossvatern Moses Prager Karpeles und Gerson Buchheim Ihr Bruder war der Berliner Germanist Gustav Karpeles Groags Grossonkel der Germanist und Prinzenerzieher im London der Fontanezeit Karl Adolph Buchheim Groags Mutter starb 1928 Im selben Jahr hatte Groag Alberta Schaschek geheiratet 1 Der Sohn eines Eisenbahningenieurs studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Wien an der dortigen Universitat und wurde 1895 promoviert Anschliessend arbeitete er von 1896 bis 1898 am Archaologisch epigrafischen Seminar als Stipendiat und nach seiner Stipendiatenreise nach Italien ab 1899 bis 1901 als Bibliothekar des Seminars Von 1901 bis zu seiner Pensionierung arbeitete er an der Wiener Nationalbibliothek zuletzt als Abteilungsleiter und Oberstaatsbibliothekar Daneben blieb Groag weiter als Althistoriker wissenschaftlich tatig und habilitierte sich 1918 Bereits 1902 war er zum korrespondierenden Mitglied des Osterreichischen Archaologischen Instituts gewahlt worden 1924 wurde er zum Hofrat ernannt Ab 1925 war er ausserordentlicher Professor fur romische Geschichte an der Universitat Wien 1933 wahlte ihn das Deutsche Archaologische Institut zum ordentlichen Mitglied Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme wurde Groag der aus einer judischen Familie stammte aber bereits 1901 zum katholischen Glauben ubergetreten war 2 1938 zwangspensioniert 3 Er uberstand Krieg und Judenverfolgung in Wien 4 Im August 1945 starb er schwerkrank im Judischen Spital Malzgasse 16 und wurde auf dem Sudwestfriedhof beigesetzt 1950 liess ihn die Witwe exhumieren und die Urne nach Deutsch Brod Havlickuv Brod uberfuhren Groag beschaftigte sich in seinen Arbeiten zur romischen Geschichte vor allem mit der Prosopographie Zusammen mit Arthur Stein wurde er 1926 von der Preussischen Akademie der Wissenschaften mit der Neubearbeitung der Prosopographia Imperii Romani PIR betraut nachdem beide bereits 1915 mit dem 4 und letzten Band der ersten Auflage beauftragt worden waren nicht erschienen Die ersten beiden Bande der vollstandig neu bearbeiteten und infolge des Materialzuwachses wesentlich erweiterten 2 Auflage erschienen 1933 und 1936 1939 mussten Groag und Stein die offizielle Herausgeberschaft des Werks abgeben arbeiteten aber weiter am dritten Band der 1943 ohne Namensnennung auf dem Titelblatt erschien 4 Zudem verfasste Groag bereits seit 1897 neben seinem Freund Arthur Stein zahlreiche prosopographische Artikel insgesamt uber 2100 fur Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE 5 Schriften Auswahl Bearbeitenmit Heinrich Montzka Geschichte des Altertums bis zur Begrundung des romischen Kaiserreiches Wien 1914 Hannibal als Politiker Seidel Wien 1929 mit Arthur Stein Prosopographia Imperii Romani 2 Auflage Band 1 de Gruyter Berlin 1933 Band 2 ebd 1936 Band 3 ebd 1943 Die romischen Reichsbeamten von Achaia bis auf Diokletian Holder Wien 1939 Die Reichsbeamten von Achaia in spatromischer Zeit Budapest 1946 Literatur BearbeitenWer ist wer Lexikon osterreichischer Zeitgenossen Wien 1937 S Walter Grab Juden in der deutschen Wissenschaft Jahrbuch des Instituts fur Deutsche Geschichte an der Universitat Israel Beiheft 10 Nateev Pr and Publ Enterprises Tel Aviv 1986 Tagungsband eines gleichnamigen Internationalen Symposiums an der Universitat Tel Aviv Institut fur Deutsche Geschichte im April 1985 S Klaus Wachtel Prof Dr Edmund Groag Zu den Vorfahren dieses osterreichischen Althistorikers judischer Herkunft In Tyche 25 2010 S 173 183 Klaus Wachtel Arthur Stein 1871 1950 und Edmund Groag 1873 1945 Zwei judische Gelehrtenschicksale in Wien und Prag In Karel Hruza Hrsg Osterreichische Historiker Band 2 Bohlau Wien Koln Weimar 2012 S 129 167 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Edmund Groag Quellen und Volltexte Literatur von und uber Edmund Groag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im Gedenkbuch der Osterreichischen Akademie der WissenschaftenAnmerkungen Bearbeiten Klaus Wachtel Prof Dr Edmund Groag Zu den Vorfahren dieses osterreichischen Althistorikers judischer Herkunft In Tyche 25 2010 S 173 183 Anna Staudacher meldet den Austritt aus dem mosaischen Glauben 18000 Austritte aus dem Judentum in Wien 1868 1914 Lang Frankfurt Main 2009 ISBN 978 3 631 55832 4 S 209 Auszug bei Google Books Cornelia Wegeler wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik Bohlau Wien 1996 ISBN 3 205 05212 9 S 192 a b Stefan Rebenich Zwischen Anpassung und Widerstand Die Berliner Akademie der Wissenschaften von 1933 bis 1945 In Beat Naf Hrsg Antike und Altertumswissenschaft in der Zeit von Nationalsozialismus und Faschismus Ed Cicero Mandelbachtal Cambridge 2001 ISBN 3 934285 45 7 S 219 220 PDF Siehe das Register aller Artikel von Edmund Groag im RE Digitalisierungsprojekt auf Wikisource Normdaten Person GND 116856084 lobid OGND AKS LCCN n88216164 VIAF 41929482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Groag EdmundKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Althistoriker und BibliothekarGEBURTSDATUM 2 Februar 1873GEBURTSORT PrerauSTERBEDATUM 19 August 1945STERBEORT Mauer Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edmund Groag amp oldid 221668993