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Georg Simnacher 10 Juni 1932 in Ziemetshausen 28 April 2014 in Burgau war ein deutscher Jurist und Politiker der CSU im Regierungsbezirk Schwaben in Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tatigkeit 3 Ehrungen 4 Festschrift 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSimnacher absolvierte zunachst in der Familientradition eine Ausbildung als Seiler Nach dem Abitur studierte er Jura in Munchen und Erlangen Er promovierte an der Universitat Tubingen im Jahr 1960 und trat in den bayerischen Staatsdienst bei der Regierung von Oberbayern ein Nach Stationen im bayerischen Innenministerium und im Landratsamt Schwabmunchen wurde er im Februar 1967 zum Landrat des Landkreises Gunzburg gewahlt dieses Amt bekleidete er bis 1996 Mit seiner Wahl folgte er Bruno Merk nach der als Innenminister in die Bayerische Staatsregierung wechselte Simnacher war damals der jungste Landrat Bayerns In der eigenen Partei CSU wurde er halb spottisch halb bewundernd als Schwabenherzog und Sonnenkonig tituliert da Simnachers Fuhrungsstil auch feudale Zuge gehabt habe 1 Von 1974 bis 2003 war er Bezirkstagsprasident in Schwaben Von 1979 bis 2003 amtierte er ausserdem als Prasident der bayerischen Bezirke des heutigen Bayerischen Bezirketages Ab 1974 war er Mitglied der Schwabischen Forschungsgemeinschaft und ab 1987 deren stellvertretender Vorsitzender 2 daruber hinaus war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K St V Ludovicia Augsburg Simnacher wurde auf dem Friedhof Gunzburg beerdigt die Grabstelle hatte er sich schon vor langerer Zeit ausgesucht 3 Tatigkeit BearbeitenIn seinen verschiedenen Amtern widmete sich Simnacher besonders der Sozial und Kulturpolitik Er initiierte die Reorganisation derjenigen Krankenhauser die dem Bezirk Schwaben gehorten in Gunzburg und Kaufbeuren und leitete die Errichtung neuer solcher Einrichtungen in Augsburg Kempten Memmingen und Lindau ein Die fachliche Zusammenarbeit des Krankenhauses in Gunzburg mit der vorwiegend medizinisch ausgerichteten Universitat Ulm war ebenfalls sein Werk Ein Schwerpunkt dieser Bemuhungen war die Neuausrichtung der Abteilungen fur Psychiatrie Auf kulturellem Gebiet lagen Simnacher vor allen Dingen die Pflege und Bewahrung des geistigen und baulichen Erbes vergangener Jahrhunderte in seinem Zustandigkeitsbereich am Herzen Im Jahre 1980 gelang es ihm in Eigeninitiative das nach der Sakularisation im Jahre 1803 aus der Kirche des Klosters Buxheim bei Memmingen von den neuen Besitzern den Grafen Waldbott von Bassenheim nach England verkaufte barocke Chorgestuhl fur knapp 2 Millionen DM zuruckzukaufen Noch grossere Dimension nahm sein Bemuhen um die schwabische Klosterlandschaft an als er die umfassende Restaurierung der Kloster von Thierhaupten Roggenburg und Irsee in die Wege leitete Sie sind heute wieder Orte vielfaltiger kultureller Aktivitaten Auch das Schwabische Volkskundemuseum im Zisterzienserinnenkloster Oberschonenfeld verdankt ihm seinen Ausbau Weiterhin fussen die Renovierung der ehemaligen Synagoge in Ichenhausen und ihre Widmung als interreligiose Begegnungsstatte auf seinen Ideen die er gleichfalls fur die Einrichtung des Wissenschaftszentrums im Schloss Reisensburg bei Gunzburg einbrachte Fur die weiterfuhrende Sorge um diese Institutionen regte er die Grundung der Bezirk Schwaben Stiftung an Ausserdem ist die Renovierung des Kurhaustheaters im Augsburger Stadtteil Goggingen von ihm entscheidend mit bewirkt worden Uber nationale Grenzen hinaus rief Simnacher Partnerschaften des Bezirks Schwaben mit dem franzosischen Departement Mayenne und dem rumanischen Bezirk Bukowina ins Leben Hiermit steht die Einrichtung des Bukowina Institutes eines heutigen An Instituts der Universitat Augsburg in Verbindung Ehrungen Bearbeiten1986 Verdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland Bayerischer Verdienstorden Bayerische Verfassungsmedaille in Gold 1987 Bayerische Staatsmedaille fur soziale Verdienste Franzosischer Verdienstorden Kommunale Verdienstmedaille in Gold 1987 Ehrensenator der Universitat Ulm 1991 Ehrensenator der Universitat Augsburg Ehrenburger der Stadt Gunzburg Inhaber der Ehrenfahne des EuroparatesFestschrift BearbeitenDieter Draf Hrsg Schwaben Bayern Europa Zukunftsperspektiven der bayerischen Bezirke Festschrift fur Dr Georg Simnacher Im Auftrag des Verbandes der Bayerischen Bezirke und des Bezirks Schwaben St Ottilien EOS Verlag 1992 ISBN 3 88096 652 4 Literatur BearbeitenAndreas Ross Der Kuss des Prinzen Simnacher weckte Bezirke aus ihrem Dornroschenschlaf In Suddeutsche Zeitung 9 10 Juni 2012 Seite R 14 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Simnacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografische Notiz in der Bayerischen Gemeindezeitung Biografische Notiz Memento vom 18 Mai 2008 im Internet Archive beim Verlag Anton H Konrad Bertold Veh Tiefe Trauer um Georg Simnacher Er starb im Alter von 81 Jahren In Augsburger Allgemeine 28 April 2014 Seehofer zum Tod von Georg Simnacher Bayern verliert mit Georg Simnacher einen grossen Schwaben ein Urgestein der Kommunalpolitik und engagierten Anwalt seiner Heimat Memento vom 2 Mai 2014 im Internet Archive Erklarung des bayerischen Ministerprasidenten Horst Seehofer vom 28 April 2014 Til Hofmann Georg Simnacher Er war das Gesicht Schwabens In Augsburger Allgemeine 29 April 2014 Georg Simnacher ist tot Memento vom 2 Mai 2014 im Internet Archive In Suddeutsche Zeitung 29 April 2014 Unterstutzer der Universitat Ulm und Freund der Reisensburg Dr Georg Simnacher Ehrensenator der Universitat Ulm verstorben Pressemitteilung der Universitat Ulm vom 29 April 2014 Zum Gedenken an Altbezirkstagsprasident Dr Georg Simnacher In My Heimat 29 April 2014 Georg Simnacher ist tot In rp online 29 April 2014Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Ross in der Suddeutschen Zeitung siehe Literatur Doris Pfister Angela Schlenkrich Die Mitglieder der Schwabischen Forschungsgemeinschaft In Pankraz Fried Hrsg 50 Jahre Schwabische Forschungsgemeinschaft Studien zur Geschichte des bayerischen Schwaben 26 Schwabische Forschungsgemeinschaft Augsburg 1999 ISBN 978 3 922518 26 6 S 141 ff hier S 141 siehe Bericht in der Augsburger Allgemeinen unter augsburger allgemeine deBezirksamtmanner und Landrate des Landkreises Gunzburg Carl Wilhelm Anton Braun 1862 1870 Michael Reuder 1870 1882 Franz Xaver Edlhard 1883 1892 Adolf Zink 1892 1894 Konrad Zinn 1894 1901 Richard von Bibra 1901 1905 Heinrich Kolb 1905 1910 Ludwig Wimmer 1910 1915 Georg Seubelt 1915 1919 Lorenz Quaglia 1919 1934 Edgar Groll 1934 1937 Erich Prieger 1938 1945 Karl Deml 1945 Otto Baumann 1945 1946 Ferdinand Merckel 1946 1960 Bruno Merk 1960 1966 Georg Simnacher 1966 1996 Hubert Hafner 1996 2020 Hans Reichhart ab 2020 Bezirkstagsprasidenten von Schwaben Prasidenten des Landrats bis 1919 und des Kreistags bzw Bezirksverbandstags 1919 bis 1945 Josef Mundig Anton Anselm Furst Fugger von Babenhausen Friedrich Karl Freiherr von Eyb Anton Anselm Furst Fugger von Babenhausen Franz Graf von Paumgarten Marquard Freiherr von Stain Joseph von Weiss Ernst von Stetten Ulrich von Zoller Oskar von Stobaus Julius von Rock Oskar von Lossow Balthasar von Reiger Adolf Horchler Otto MerktAlbert Kaifer Josef Fischer Georg Simnacher Jurgen Reichert Martin Sailer Normdaten Person GND 119082748 lobid OGND AKS LCCN n93015100 VIAF 36998054 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simnacher GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker CSU GEBURTSDATUM 10 Juni 1932GEBURTSORT ZiemetshausenSTERBEDATUM 28 April 2014STERBEORT Burgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Simnacher amp oldid 234280080