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Gemma Frisius ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Bedeutungen siehe Gemma Frisius Begriffsklarung Gemma Rainer Frisius eigentlich Jemme Reinersz 1 9 Dezember 1508 in Dokkum 25 Mai 1555 in Lowen war ein Mediziner Astronom Mathematiker Kartograf und Instrumentenbauer Frisius schuf Globen und verbesserte mathematische und astronomische Instrumente etwa das Astrolabium und den Gradstock Er wandte die Mathematik bei der Vermessung und Navigation in einer neuen Art an entwickelte Vorstufen der Triangulation und publizierte 1544 uber die Verwendung der Camera Obscura bei der Beobachtung der Sonnenfinsternis vom 24 Januar 1544 2 Gemma Frisius Holzschnitt 17 Jh von Esme de Boulonois Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Messinstrumente und Globen 1 2 Geodasie und Astronomie 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGemma Frisius wurde in Dokkum Friesland in den heutigen Niederlanden vermutlich in einfachen Verhaltnissen geboren Als Kind war er behindert und benutzte Krucken wegen seiner schwachen Beine bis zu seinem sechsten Lebensjahr Seine Eltern starben als er noch jung war und er siedelte um nach Groningen zu seiner Stiefmutter Ab 1526 studierte er mit einem Stipendium an der Universitat Lowen Medizin aber auch Mathematik und Astronomie Im Jahr 1536 wurde er Doktor der Medizin und verblieb dann fur den Rest seines Lebens Professor fur Medizin und Mathematik in Lowen und praktizierte als Leibarzt Karls V HRR Frisius starb an einem Steinleiden Messinstrumente und Globen Bearbeiten nbsp Gemma Frisius von J van StalburchNoch wahrend seiner Studentenzeit richtete Frisius eine Werkstatt ein um Globen und mathematische Instrumente zu produzieren wobei er mit dem Goldschmied Gaspard van der Heyden zusammenarbeitete Er wurde bekannt fur die Qualitat und Genauigkeit seiner Instrumente welche unter anderem von Tycho Brahe gelobt wurden 1529 gab er die Cosmographia von Apianus ursprunglich 1524 erschienen neu heraus die neben einer Weltbeschreibung auch mathematische Instrumente und ihre Verwendung beschrieb und damit fur seine Werkstatt auch als Werbetrager dienen konnte Ebenfalls rechtzeitig zur Konstruktion eines neuen kombinierten Erd und Himmelsglobus erschien 1530 sein De Principiis Astronomiae Cosmographicae drei Bande Antwerpen bei Johannes Grapheus das neben astronomischen und nautischen Themen auch eine Weltbeschreibung enthielt Im Kapitel 19 des Buches beschrieb er als Erster wie man eine genaue Uhr die nach seinen eigenen Worten auch bei Luftdruckanderungen nicht falsch gehen durfte zur Bestimmung des Langengrades nutzen konnte Die Idee war aber angesichts der damaligen Uhrmacherkunst vor ihrer Zeit wie auch sein Zeitgenosse Jean Baptiste Morin 1583 1656 bemerkte Ich weiss nicht ob es dem Teufel gelingen wurde einen Langengrad Zeitmesser zu bauen aber es ist toricht fur Menschen sich daran zu versuchen Realisiert wurde sie erst im 18 Jahrhundert durch John Harrison Geodasie und Astronomie Bearbeiten 1533 beschrieb er in einer Neuauflage seiner Cosmographia angeblich zum ersten Mal die Methode der Triangulation die noch heute bei Vermessungen benutzt wird Das Buch war ein grosser Erfolg und trug ihm die Einladung des polnischen Botschafters in Brussel ein mit Nicolaus Copernicus zusammenzuarbeiten nbsp Einfuhrung der Triangulation durch Gemma Frisius 1533Tatsachlich stellt seine Skizze rechts die Methode des Vorwartsschnittes dar 3 mit dem damalige Landmesser zu arbeiten begannen Die drei eingezeichneten Visuren dienten als Beispiel sind aber im dortigen Hugelland nicht moglich Unter Frisius astronomischen Beobachtungen fallen die vieler Kometen so 1533 1538 1539 deren Eigenbewegung gegen den Fixsternhimmel er vermass Sie wurden in Buchern seines Sohnes Cornelius Gemma 1533 beschrieben der als Professor in Astronomie und Medizin in Lowen sein Nachfolger wurde Frisius baute und verbesserte viele Instrumente einschliesslich des Gradstockes beschrieben in De Radio Astronomico 1545 des Astrolabiums beschrieben in De Astrolabio postum 1556 erschienen und von ihm entworfener astronomischer Ringe beschrieben in seinem Tractatus de Annulo Astronomicae von 1534 die etwa fur Sonnenuhren oder Planetarien dienten 4 Seine Studenten waren unter anderem Gerardus Mercator Johannes Stadius John Dee und der Botaniker Rembert Dodoens Mercator studierte bei ihm ab 1534 und wurde zwei Jahre spater sein Mitarbeiter er ubernahm den Entwurf der Gravuren bei einem Erdglobus und 1537 bei einem Himmelsglobus Spater nahm er die so gewonnenen Kenntnisse als Vorlage fur die 1538 geschaffene Weltkarte die inhaltlich lediglich eine Umzeichnung der Arbeiten seines Lehrmeisters darstellte In die Globen flossen die Berichte der zeitgenossischen Entdecker ein in den von 1535 etwa die von Marco Polo Ferdinand Magellan und Francisco Pizarro so dass immer weniger Phantasieobjekte oder unuberprufte Angaben antiker Schriftsteller vorkamen Gleichzeitig unternahm Frisius mit seinem Medizin Studenten Andreas Vesalius der bei ihm ab 1536 studierte anatomische Studien fur die sie Leichen in die Stadt schmuggelten Der englische Euklid Herausgeber Astrologe und Okkultist John Dee kam 1548 nach Lowen um Globen und astronomische Instrumente im Auftrag der englischen Regierung zu erwerben Der Mondkrater Gemma Frisius und der Asteroid 11433 Gemmafrisius sind nach ihm benannt Ferner tragt der Frisius Point in der Antarktis seinen Namen Werke Bearbeiten nbsp Aritmetica prattica facilissima 1567 Cosmographia 1529 von Petrus Apianus bearbeitet von Gemma Frisius De principiis astronomiae et cosmographiae Deque usu globi ab eodem ed Item de orbis divisione amp Insulis rebusque nuper inventis Lowen Antwerpen 1530 De usu globi 1530 Libellus de locorum describendorum ratione 1533 Frisius Erdglobus von 1536 1536 Frisius Himmelsglobus von 1537 1537 Arithmeticae practicae methodus facilis 1540 De annuli astronomici usu 1540 1 De radio astronomico et geometrico 1545 De astrolabio catholico 1556 Literatur BearbeitenN Haasbroek Gemma Frisius Tycho Brahe and Snellius and their triangulations Delft 1968 Online pdf Robert Haardt The globe of Gemma Frisius Imago mundi Bd 9 1952 W Karrow Mapmakers of the Sixteenth Century and Their Maps Chicago 1993 G Kish Medicina mensura mathematica The Life and Works of Gemma Frisius Minneapolis 1967 sowie sein Artikel in Dictionary of Scientific Biography A Pogo Gemma Frisius his method of determining longitude In Isis Bd 22 1935 S 469 485 Moritz Cantor Gemma Frisius Rainer In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 555 f Weblinks BearbeitenWebseite zu Mercator in Lowen auch zu Frisius Werke von und uber Gemma R Frisius in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten In seinen wissenschaftlichen Arbeiten benutzte er nie den Namen Rainer JSTOR 1151452 Beschreibung der Camera obscura von Gemma Frisius Memento vom 26 Marz 2002 im Internet Archive Friedrich Seck Wissenschaftsgeschichte um Wilhelm Schickard Abschnitt zu Gemma Frisius und Christoph Buhlers Triangulation Astronomische Ringe Memento vom 27 Dezember 2008 im Internet Archive Normdaten Person GND 111548993 lobid OGND AKS LCCN n84043759 VIAF 27696789 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frisius Gemma R ALTERNATIVNAMEN Gemma Regnier Reinersz JemmeKURZBESCHREIBUNG Mathematiker Instrumentenbauer und KartografGEBURTSDATUM 9 Dezember 1508GEBURTSORT DokkumSTERBEDATUM 25 Mai 1555STERBEORT Lowen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemma R Frisius amp oldid 234037950