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Die Gemuse Gansedistel Sonchus oleraceus ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Gansedisteln Sonchus innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae Weitere Namen sind Kohl Gansedistel oder Gewohnliche Gansedistel Es handelt sich um eine in Mitteleuropa alteingeburgerte Art die im Mittelalter als Gemusepflanze angebaut wurde Gemuse GansedistelGemuse Gansedistel Sonchus oleraceus SystematikEuasteriden IIOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie CichorioideaeGattung Gansedisteln Sonchus Art Gemuse GansedistelWissenschaftlicher NameSonchus oleraceusL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie und Phanologie 3 Vorkommen 4 Taxonomie 5 Verwendung 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Gemuse Gansedistel wachst als einjahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 30 bis 100 Zentimetern Sie besitzt einen hohlen fleischigen meist astigen kahlen und glatten Stangel 1 Die Stangelblatter sind weich und blaugrun ihre Form ist buchtig fiederschnittig und am Rand weichborstig gezahnt An der Basis tragen die Laubblatter waagrecht abstehende stangelumgreifende zugespitzte Ohrchen Die untersten Stangelblatter sind gestielt die ubrigen mit herzforigem Grund stangelumfassend sitzend 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Korbschafte sind am oberen Ende etwas keulig verdickt und vor der Anthese wollig filzig sonst kahl oder drusenborstig 1 Die Korbchen weisen einen Durchmesser von 20 bis 25 Millimetern auf Die kahle Hulle misst 10 bis 15 mm und ist nicht drusig Die Hulle ist uber dem zuletzt bauchigen Grund zusammengezogen 1 Die Hullblatter sind lanzettlich bis fast pfriemlich und auf der Innenseite stark glanzend 1 Es sind nur Zungenbluten vorhanden Die zygomorphen Zungenbluten sind entweder intensiv gelb mit braunrotem Ruckenstreifen gelblich weiss mit violettem Ruckenstreifen oder rein weiss 1 Die leder braune Achane ist 3 Millimeter lang querrunzelig und beiderseits dreirippig mit Pappus 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 32 2 nbsp Habitus nbsp AchaneOkologie und Phanologie BearbeitenDie Gemuse Gansedistel ist eine sommerannuelle oder winterannuelle Halbrosettenpflanze Sie gilt mit ihrer bis in mehr als 1 Meter Tiefe vordringenden Wurzel als Pionierpflanze 2 Nach Holm et al 1977 gehort die Gemuse Gansedistel zu den 76 schlimmsten Unkrautern the world s worst weeds 3 Ein Exemplar der Gemuse Gansedistel kann zwischen 200 und 200 000 Achanen pro Vegetationsperiode entwickeln 4 Die Blutezeit reicht von Juni bis Oktober Fruchtreife erfolgt von Juni bis Oktober 5 Die Bestaubung erfolgt durch Bienen und Schwebfliegen Bei feuchtem Wetter biegen sich die ausseren Bluten uber die inneren 5 Die Achanen sind olreich Die Gemuse Gansedistel ist heterokarp d h in Abhangigkeit von wechselnden Aussenfaktoren bildet sie unterschiedliche Fruchte aus Mit Fruchten als Schirmchenfliegern werden Sinkgeschwindigkeiten von 29 cm s und damit Flugweiten von uber 10 km moglich daneben erfolgt Wasserhaftausbreitung 5 Die Gemuse Gansedistel ist Wirtspflanze fur die Pilzarten Aecidium sonchi Bremia lactucae Coleosporium sonchi arvensis Erysibe cichoriacearum Cystopus tragopogonis Pleospora sonchi und Puccinia sonchi 1 Insekten die Gallbildungen erzeugen sind Contarinia schlechtendali und Cystophora sonchi 1 Vorkommen BearbeitenDie Gemuse Gansedistel ist als Kulturbegleiter in gemassigten Gebieten weltweit und fast in ganz Europa verbreitet Sie kam ursprunglich in den gemassigten Gebieten Eurasiens und in Nordafrika vor 6 Sie ist ein Neophyt in der Neuen Welt im tropischen bis sudlichen Afrika im tropischen Asien auf der Arabischen Halbinsel in Australien und Neuseeland auf den Azoren Kapverden Inseln im Pazifik und im Indischen Ozean 6 Standorte dieser Ruderalpflanze sind Unkrautfluren an Wegrandern Schuttplatze Garten und Acker Sie ist pflanzensoziologisch in Mitteleuropa eine Charakterart der Klasse Chenopodietea mit Schwerpunkt in Gesellschaften des Verbands Sisymbrion 2 Sie gedeiht auf frischen bis massig trockenen nahrstoffreichen humosen Boden aller Art 2 Sie ist bis in Hohenlagen von etwa 1500 Metern anzutreffen In den Allgauer Alpen steigt sie in Vorarlberg auf der Korberalpe am Kalbelesee sogar bis zu einer Hohenlage von 1665 Meter auf 7 Im Kanton Wallis erreicht sie eine Hohenlage von 1650 Meter im Engadin 1780 Meter 1 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 8 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Sonchus oleraceus erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II Seite 794 6 Verwendung BearbeitenDie auch als Cicerbita Sanddistel und Sonchus levis bezeichnete Art 9 wird bei Dioskurides Theophrast und Antiphanes erwahnt Die griechische Volksmedizin verwendete den Saft dieser Pflanzenart als Antidot bei Skorpionbissen Sie wird roh als Bestandteil verschiedener Salate gegessen nbsp Gemuse Gansedistelsalat mit Zwiebeln Tomaten Knoblauch Gurken und Mohren nbsp Illustration im Wiener Dioskurides um 512 nbsp Habitus nbsp Fruchtstand nbsp JungpflanzeLiteratur BearbeitenManfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Dankwart Seidel Blumen Treffsicher bestimmen mit dem 3er Check 2 durchgesehene Auflage blv Munchen Wien Zurich 2001 ISBN 3 405 15766 8 Myrsini Lambraki Honig Wildblumen und Heilkrauter Griechenlands Selbstverlag Iraklion 2003 ISBN 960 92291 0 7 LeRoy G Holm Donald L Plucknett Juan V Pancho James P Herberger The World s worst weeds Distribution and Biology Honolulu 1977 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Gerhard Wagenitz et al Familie Compositae II S 1107 1109 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band VI Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 a b c d Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 Seite 991 ISBN 3 8001 3131 5 LeRoy G Holm The World s Worst Weeds Distribution and Biology East West Center 1977 ISBN 978 0 8248 0295 0 google de abgerufen am 23 Juni 2023 Arno Worz Sonchus In Oskar Sebald u a Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs 1 Auflage Band 6 Seite 336 339 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1996 ISBN 3 8001 3343 1 a b c Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 a b c Sonchus oleraceus im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 20 Mai 2023 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 667 Sonchus oleraceusL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 18 Mai 2023 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 139 und 156 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemuse Gansedistel Sonchus oleraceus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sonchus oleraceus bei Plants For A Future Sonchus oleraceus L Kohl Gansedistel FloraWeb de Gemuse Gansedistel In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Gansedistel Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gemuse Gansedistel amp oldid 234876732