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Gunther Radusch 11 November 1912 in Schwetz Westpreussen 29 Juli 1988 in Nordstrand war ein deutscher Offizier zuletzt Oberst der Luftwaffe der Bundeswehr Militarbiografie BearbeitenRaduschs Vater war Rektor 1 Er legte im Jahr 1931 das Abitur ab und ging anschliessend zur Deutschen Verkehrsfliegerschule DVS nach Schleissheim 1932 erhielt er unter Umgehung des Versailler Vertrags eine geheime Flugzeugfuhrerausbildung in Lipezk 2 Nach deren Beendigung kehrte Radusch nach Deutschland zuruck und wurde dem 4 Infanterie Regiment der Reichswehr zugewiesen um dort seine infanteristische Grundausbildung zu erhalten Anschliessend besuchte er in Dresden die Reichswehr Infanterieschule die er im Oktober 1934 mittlerweile im Rang eines Leutnants abschloss Danach fungierte Radusch in der bereits 1935 enttarnten Luftwaffe bis Sommer 1936 als Jagdlehrer an der Jagdfliegerschule in Schleissheim Von September 1936 bis Mai 1937 war Raduschs bei der Legion Condor im Rang eines Oberleutnants eingesetzt Auf der Seite der rechtsgerichteten Putschisten unter General Francisco Franco beteiligte er sich am Spanischen Burgerkrieg Er war hier als stellvertretender Staffelkapitan der Versuchsjagdstaffel 88 im Einsatz und flog ein Exemplar des Jagdflugzeug vom Typ He 112 Daneben hatte er auch Einsatze auf der Messerschmitt Bf 109 3 4 Im Mai 1937 kehrte Radusch mit einem erzielten Luftsieg nach Deutschland zuruck Von Juni 1937 bis Mai 1939 war Radusch am Aufbau der Nachtjagdwaffe beteiligt Hier fuhrte er als Staffelkapitan eine Zerstorerlehrgruppe in Barth die im Tagjagdeinsatz Messerschmitt Bf 110 und in der Nachtjagd mit Maschinen vom Typ Ar 68 experimentierte 3 Im Mai 1939 wurde Radusch in das Reichsluftfahrtministerium abkommandiert wo er im Rang eines Hauptmanns als Referent Zerstorer und Nachtjagd bei der dortigen Inspektion der Jagdflieger diente Nach Beendigung des Westfeldzuges wurde Radusch zum Staffelkapitan der 2 Staffel des Zerstorergeschwaders 1 ernannt Die I Gruppe in die auch Raduschs Staffel involviert war wurde ab Juli 1940 in Dusseldorf auf Nachtjagd umgerustet Die Gruppe ging noch im selben Monat im Nachtjagdgeschwader 1 auf 3 5 Das NJG 1 flog anschliessend Luftabwehreinsatze in den Niederlanden und am Niederrhein Als Gruppenkommandeur der I NJG 1 fungierte Radusch als Schulungsleiter weiterer Nachtjagdverbande in Vechta und Schleswig 3 Am 1 August 1943 wurde Radusch mit der Fuhrung des Nachtjagdgeschwaders 5 beauftragt das sich in Doberitz in der Aufstellung befand Taktisch unterstellt war das Geschwader dabei der 4 Jagddivision 6 Am 13 Februar 1943 wurde Radusch das Deutsche Kreuz in Gold verliehen und am 29 August 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 7 Am 1 Februar 1944 wurde Radusch mittlerweile zum Oberstleutnant befordert Nachfolger des am 21 Januar 1944 gefallenen Heinrich Prinz zu Sayn Wittgenstein als Kommodore des Nachtjagdgeschwaders 2 Hier erhielt Radusch am 6 Februar 1944 als 444 Soldat der Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen 7 Am 1 November 1944 wurde Radusch zum Kommodore des Nachtjagdgeschwaders 3 ernannt Er wurde dort Nachfolger von Helmut Lent der am 7 Oktober 1944 seinen in einem Flugunfall erlittenen Verletzungen erlegen war Im Januar 1945 wurde Radusch zum Oberst befordert Im Februar 1945 erfolgte Raduschs Einweisung fur den Nachtjager Focke Wulf Ta 154 8 Allerdings lehnte er in seiner Eigenschaft als Geschwaderkommodore des NJG 3 den Einsatz dieses Flugzeugtyps aufgrund mangelnder Leistung ab 9 Bei etwa 140 Feindflugen verzeichnete Radusch 64 Luftsiege 10 davon einen Tagabschuss in Spanien 11 12 Andere Quellen beziffern die Zahl seiner Nachtsiege mit 63 13 Bei Kriegsende geriet Radusch in britische Kriegsgefangenschaft aus der er 1947 entlassen wurde 3 Danach trat er vorubergehend in den Dienst der US amerikanischen Streitkrafte uber Am 1 September 1958 trat Radusch im Rang eines Obersts der Bundeswehr bei Bis Ende Marz 1964 kommandierte er die Flugzeugfuhrerschule A in Landsberg am Lech Anschliessend war Radusch bis zu seiner Pensionierung 1971 Stabsoffizier in der Luftverteidigung Nach dem Eintritt in den Ruhestand zog Radusch nach Munchen 3 1988 verstarb Radusch in Nordstrand Einzelnachweise Bearbeiten Georg Brutting Das Buch der deutschen Fluggeschichte Drei Brunnen Verlag Stuttgart 1979 Band 3 S 484 Brutting S 484 a b c d e f Brutting S 485 Patrick Laureau Condor The Luftwaffe in Spain 1936 39 Stackpole 2010 S 347 376 Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Band 14 Fliegende Verbande Biblio Verlag 1998 ISBN 978 3 7648 1111 2 S 327 zu Ausrustung den Standorten und Einsatzgebieten auch der im Weiteren genannten Einheiten s Wolfgang Dierich Die Verbande der Luftwaffe 1935 1945 Gliederung und Kurzchroniken Motorbuch Verlag Stuttgart 1976 S 64f 67f 70 79 Radusch wird im Buch nicht erwahnt a b Veit Scherzer Die Inhaber des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939 von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundeter Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchives Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 S 610 Dietmar Hermann Focke Wulf Nachtjager Ta 154 Moskito Entwicklung Produktion und Truppenerprobung Lemwerder Stedinger 2006 ISBN 978 3 927697 46 1 S 159 Dietmar Hermann Focke Wulf Nachtjager Ta 154 Moskito Entwicklung Produktion und Truppenerprobung Lemwerder Stedinger 2006 ISBN 978 3 927697 46 1 S 162f Trevor J Constable Raymond F Toliver Horrido Fighter aces of the Luftwaffe Macmillan New York 1968 S 136 Christopher Chant The Illustrated History Of The Air Forces Of World War I amp World War II Galley 1979 S 275 Obermaier Die Ritterkreuztrager der Luftwaffe Stuka und Schlachtflieger 1939 1945 Verlag Dieter Hoffmann Mainz 1976 S 69 Raymond F Toliver Trevor J Constable Das waren die deutschen Jagdflieger Asse 1939 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart 15 Auflage 1994 ISBN 3 87943 193 0 S 404 Len Deighton Bomber Signet 1971 S 446 PersonendatenNAME Radusch GuntherKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier zuletzt Oberst der BundeswehrGEBURTSDATUM 11 November 1912GEBURTSORT SchwetzSTERBEDATUM 29 Juli 1988STERBEORT Nordstrand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunther Radusch amp oldid 221095646