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Gunter Hausswald 11 Marz 1908 in Rochlitz Mulde 23 April 1974 in Stuttgart war ein deutscher Musikwissenschaftler Portrat des Musikwissenschaftlers Gunter HausswaldEr war ein Sohn von Charlotte geb Burkhardt und Alfred Theodor Hausswald von 1947 bis 1953 Dramaturg der Staatsoper Dresden vor ihrem Wiederaufbau als Semperoper Seite an Seite mit Joseph Keilberth als musikalischem Direktor Er hat zahlreiche musikwissenschaftliche Schriften verfasst An den Gesamtausgaben von Johann Sebastian Bach Willibald Gluck Wolfgang Amadeus Mozart und anderen hat er mitgearbeitet war Herausgeber der Musica Barenreiter Verlag Kassel und beim Suddeutschen Rundfunk verantwortlicher Redakteur fur den Bereich Oper Sein Neues Opernbuch wurde mehrfach uberarbeitet und neu aufgelegt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Musikwissenschaft in Ost und Westdeutschland 3 Arbeit in Westdeutschland 4 Publikationen in Schriftform 5 Weitere Arbeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenIn Rochlitz besuchte er die Volks und Realschule von 1924 bis 1928 das dortige Lehrerseminar das er mit der Bescheinigung seiner Lehrbefahigung fur Volksschulen wie fur den kirchenmusikalischen Dienst verliess In der Zeit von 1924 bis 1928 hat er an den beiden evangelischen Kirchen in Rochlitz den Kantor beim Gottesdienst unterstutzt auch mehrfach besonders in Ferienzeiten den ganzen musikalischen Teil des Gottesdienstes in St Kunigunde wie auch in St Petri ubernommen auch gelegentlich den Begrabnischor geleitet so steht es in einem Zeugnis das ihm Alfred Otto Meyer 1 Superintendent des evangelisch lutherischen Pfarramts Rochlitz 2 1928 ausstellte Von 1928 bis 1933 studierte er in Leipzig Musikwissenschaft an der Universitat Leipzig und ab 1929 am damaligen Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig Klavier bei Max von Pauer und Hans Grisch Komposition bei Sigfrid Karg Elert Musikpadagogik bei Fritz Reuter Musikwissenschaft bei Theodor Kroyer Hermann Zenck und Helmut Schultz ausserdem die Facher Germanistik Philosophie Padagogik und Zeitungswissenschaften 3 Im Fruhjahr 1933 legte er das Staatsexamen fur das hohere Lehramt ab und arbeitete in Rochlitz staatliche Oberschule als Studienreferendar in Pirna staatliche Oberschule fur Jungen erst als Assessor dann als Studienrat Von April 1933 bis April 1934 hat er die Organistenstelle in St Petri vertretungsweise verwaltet wie ein weiteres Zeugnis von Superintendent Meyer bescheinigt Am 8 Oktober 1935 heiratete er in Rochlitz Brunhilde Schmeisser Tochter von Alfred Schmeisser der damals in dritter Generation die 1844 gegrundete Firma Orgelbau Schmeisser Rochlitz fuhrte 1937 promovierte Gunter Hausswald mit einer Arbeit uber Johann David Heinichens Instrumentalwerke an der Universitat Leipzig bei Helmut Schultz Am 19 Januar 1949 erfolgte die Habilitation an der damaligen Technische Hochschule Dresden 4 mit seiner Arbeit uber Mozarts Serenaden Ein Beitrag zur Stilkritik des 18 Jahrhunderts Von Januar 1948 bis Dezember 1953 war er Dozent fur Musikgeschichte am Konservatorium der Landeshauptstadt Dresden damals die Akademie fur Musik und Theater Die Akademie wurde 1952 in die staatliche Hochschule fur Musik Dresden umgewandelt Gleichzeitig war er von September 1947 bis Oktober 1953 Dramaturg der Oper am Staatstheater Dresden Semperoper im ersten Jahr unter der Intendanz von Karl von Appen ab Juni 1950 unter der Intendanz von Martin Hellberg Damit ging von Anfang an auch die Herausgabe der Jahresberichte der Dresdner Staatstheater der Dramaturgischen Blatter der Buhnen der Landeshauptstadt Dresden einher Die hat Hausswald in dieser Zeit redaktionell betreut Generalmusikdirektor der Oper Dresden war von 1945 bis 1950 Joseph Keilberth Zu den Ur und Erstauffuhrungen dieser Nachkriegs Ara gehorten unter anderem die deutsche Urauffuhrung der Antigonae von Carl Orff 1950 und mehrerer Opern von Richard Strauss bereits 1945 eine Neuinszenierung der Ariadne auf Naxos die Wiederauffuhrung der Schweigsamen Frau 1946 und der Salome 1947 im Kurhaus Buhlau einem Ausweichquartier der Staatsoper Dresden 1948 eine Neuinszenierung des Rosenkavaliers 1952 Die Liebe der Danae In dieser Zeit war Hausswald nicht nur fur Koordination Presse und Offentlichkeitsarbeit der Dresdner Oper zustandig sondern arbeitete eng mit Chor Solisten und der Staatskapelle Dresden zusammen Ausserdem veroffentlichte er mehrere Musikausgaben Opernbearbeitungen und Ubersetzungen die von verschiedenen Buhnen aufgefuhrt wurden Etwa Le postillon de Lonjumeau von Adolphe Adam in einer szenischen Fassung 1950 in Dresden zu sehen Musikwissenschaft in Ost und Westdeutschland BearbeitenGunter Hausswald hat sich immer als Musikwissenschaftler verstanden Unter Umstanden wurde ihm das zum Verhangnis Das legt zumindest die Studie der Musikwissenschaftlerin Kateryna Schoning nahe die mit 5 aufzeigt wie er ins Visier der Justiz der DDR geriet als es um Personalentscheidungen an der Philosophischen Fakultat der Friedrich Schiller Universitat Jena und der Universitat Rostock ging Letztere hatte ihn gern zum Professor mit vollem Lehrauftrag berufen In Jena hatte Hausswald seit Oktober 1950 eine Anstellung als Dozent inne mit der Verpflichtung das Fach Musikwissenschaften in Vorlesungen und Ubungen zu vertreten So steht es im Arbeitsvertrag unterschrieben von der Personalabteilung der Universitat Jena Wie Schoning darlegt wurden ab 1952 mehrere Kollegen zur politischen Haltung Hausswalds befragt er galt allen als unpolitischer Mensch und verdienstvoller Musikwissenschaftler Doch ob er den wissenschaftlichen Sozialismus angemessen vertreten konne blieb ungeklart Das und eine genehmigte Dienstreise in den Westen brachten ihm eine Haftstrafe von drei Jahren ein Der Vorwurf Devisen ausser Landes bringen zu wollen erwies sich was deren Hohe betraf als teilweise falsch an der Haftstrafe anderte das nichts Immerhin wurde Hausswald gestattet im Gefangnis musikwissenschaftliche Arbeiten an Bach und Telemann Ausgaben fortzusetzen Arbeit in Westdeutschland BearbeitenNach der Haft in Bautzen 1953 1956 siedelte Gunter Hausswald mit seiner Familie durch Vermittlung von Karl Votterle dem Inhaber des Barenreiter Verlags erst nach Kassel dann nach Stuttgart uber In Westdeutschland wandte er sich neben umfangreichen Schriften Aufsatzen und weiteren Buchern verstarkt der Arbeit mit Schallplatten und im Rundfunk zu Ab 1959 war er beim Suddeutschen Rundfunk Stuttgart als Redakteur fur den Bereich Oper zustandig und arbeitete weiterhin fur den Barenreiter Verlag Er schrieb Monografien Essays Buchbesprechungen Schallplattenkritiken und Aufsatze Die meisten fur den Barenreiter Verlag Kassel Fur dessen Zeitschrift Musica war Hausswald ab 1956 Schriftleiter und Herausgeber spater ebenso fur die Zeitschriften Musica Schallplatte und phonoprisma Ab 1968 arbeitete er fur die Musica gemeinsam mit Richard Baum und Wolfram Schwinger Hausswalds Spektrum war breit In den genannten Publikationen erinnerte er auch an weniger bekannte Menschen die mit Musik in Verbindung standen Beispielsweise den Theologen und Kantor Johann Quirsfeld der aus Dresden stammte ein musikalisches Breviarium geschrieben hatte und 1686 in Pirna starb Ausserdem arbeitete Hausswald an mehreren Enzyklopadien mit etwa Der Musik in Geschichte und Gegenwart oder an der Enciclopedia dello Spettacolo und der Storia dell Opera Er hielt Vortrage und ubernahm fur verschiedene Rundfunksender Features Portrats Buchbesprechungen und ganze Sendereihen etwa Beruhmte Opernhauser fur den Suddeutschen Rundfunk 1963 Auch bei der Deutschen Welle Radio Salzburg im Bayerischen und im Westdeutschen Rundfunk war er zwischen 1958 und 1966 zu horen Am 23 April 1974 starb Gunter Hausswald in Stuttgart an seinem zweiten Herzinfarkt Publikationen in Schriftform BearbeitenDie wichtigsten Publikationen in Buchform Im Lexikon Die Musik in Geschichte und Gegenwart 6 Johann David Heinichens Instrumentalwerke 1937 7 Mozarts Serenaden Ein Beitrag zur Stilkritik des 18 Jahrhunderts Nachdruck der Ausgabe von 1951 Mit Vorwort und neuer Bibliogr von Ekkehart Kroher 1975 8 Das Neue Opernbuch 9 Mehrfach erweitert und neu aufgelegt Erstausgabe von 1951 Die Bauten der Staatstheater Dresden 10 1948 im Auftrag der Generalintendanz der Staatstheater Dresden Dirigenten in Bild und Schrift 11 Fotografiert von Werner Neumeister Hrsg von Gunter Hausswald 1965 Die Orchesterserenade 12 1970 Musikalische Stilkunde 13 1973 Die Musik des Generalbass Zeitalters 14 1975 Carl Maria von Weber Eine Gedenkschrift 15 Dresdner Kapellbuch 16 Weitere Arbeiten BearbeitenUbersetzungen Buhnenbearbeitungen Fassungen fur szenische Lesungen oder RundfunkaufnahmenUberarbeitungen von Opern fur bestimmte Buhnen szenische Lesungen oder fur Rundfunkauffuhrungen erstellte Gunter Hausswald immer wieder etwa die Ubersetzung des Textes von 17 Merlins Insel oder Die verkehrte Welt von Christoph Willibald Gluck das der Westdeutsche Rundfunk und RIAS Berlin 1960 sendeten Eine szenische Fassung der Oper gemass Hausswalds Bearbeitung wurde sowohl in Koln und Munchen 1958 wie in Berlin 1966 aufgefuhrt La muette de Portici von Daniel Francois Esprit Auber 1951 Die Oper Alcina von Georg Friedrich Handel In einer von Gunter Hausswald speziell fur das Radio uberarbeiteten Fassung 1959 sowohl vom Westdeutschen Rundfunk wie von RIAS Berlin und Radio Basel ausgestrahlt ahnlich Handels Israel in Agypten 1959 von Suddeutschen und Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt im gleichen Jahr in Berlin Stockholm und Wien aufgefuhrt 1960 in Mailand 1963 in Buenos Aires und 1967 in Wien Dazu kamen andere Werke wie Mozarts Ascanio in Alba als szenische Lesung in Bern 1961 aufgefuhrt Jean Philippe Rameaus Castor et Pollux Suddeutscher Rundfunk 1962 Henry Purcells Fairy Queen Suddeutscher Rundfunk 1962 Luigi Cherubinis Wassertrager Suddeutscher Rundfunk 1963 Westdeutscher Rundfunk 1964 Bayerischer Rundfunk 1964 oder Francois Adrien Boieldieus Johann von Paris Suddeutscher Rundfunk 1964 Alles was Gunter Hausswald geschrieben und vor allem auch an Noten editiert hat lasst sich in der Deutschen Nationalbibliothek einsehen Weblinks BearbeitenMozarts Serenaden Carl Maria von Weber Gesamtausgabe Biografische Notizen zu Gunter Hausswald Der Fall H Gunter Hausswald und die Veranderungen im Fach Musikwissenschaft in der DDR 1949 1956 Kateryna Schoning 2013Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrerbuch Sachsen Abgerufen am 23 Juli 2021 Willkommen Abgerufen am 23 Juli 2021 deutsch Gunter Hausswald Die Musik in Geschichte und Gegenwart allgemeine Enzyklopadie der Musik Unter Mitarbeit zahlreicher Musikforscher des In und Auslandes 17 Bande In Friedrich Blume Hrsg MGG 1 Auflage Band 5 Barenreiter Kassel 1956 DNB 550439609 S 1854 1846 Personal und Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 1947 S 8 Technische Hochschule Dresden Universitatsarchiv der Technischen Universitat Dresden Der Fall H Gunter Hausswald und die Veranderungen im Fach Musikwissenschaft in der DDR 1949 1956 In Jahrbuch fur Universitatsgeschichte Bd 16 Stuttgart 2013 S 111 141 Gunter Hausswald Die Musik in Geschichte und Gegenwart allgemeine Enzyklopadie der Musik Unter Mitarbeit zahlreicher Musikforscher des In und Auslandes 17 Bande In Friedrich Blume Hrsg MGG 1 Auflage 1 Auflage Band 5 Barenreiter Kassel 1956 S 1854 1846 Gunter Hausswald Johann David Heinichens Instrumentalwerke DNB 573693129 Gunter Hausswald Mozarts Serenaden Heinrichshofen Wilhelmshaven 1975 DNB 760087415 Gunter Hausswald Das Neue Opernbbuch 1 Auflage Dresdner Verlagsanstalt Dresden 1951 DNB 760087415 Gunter Hausswald Die Bauten der Staatstheater Dresden Hrsg Staatstheater Dresden 1948 DNB 577061992 Gunter Hausswald Hrsg Dirigenten in Wort und Schrift Rembrandt Verlag Berlin 1965 DNB 453568602 Gunter Hausswald Die Orchesterserenade Volk Verlag Koln 1970 Gunter Hausswald Musikalische Stilkunde Heinrichshofen Wilhelmshaven 1973 Gunter Hausswald Die Musik des Generalbass Zeitalters Volk Verlag Koln 1975 Gunter Hausswald Carl Maria von Weber Dresdner Verlag Dresden 1951 Generalintendanz der Staatstheater Dresden Gunter Hausswald Hrsg Dresdner Kapellbuch Dresden 1948 L Ile de Merlin ou Le monde renverseNormdaten Person GND 116549394 lobid OGND AKS LCCN n82059303 VIAF 22404396 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hausswald GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 11 Marz 1908GEBURTSORT Rochlitz MuldeSTERBEDATUM 23 April 1974STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Hausswald amp oldid 218449038